Klassischer, britischer Amp

Ich spiele einen Cornford RK100, das ist das mit EL34 bestückte Richie Kotzen Signature Modell zusammen mit einem 412er Cab von Cornford. Der Amp klingt nicht ganz so kreischig wie ein alter 2203 und hat etwas mehr an Gain als ein solcher, also alles im Medium Gain Bereich. Mittels eines eingebauten Boost kann man ihn fetter klingen, der Rest besorgt dann der Volumenregler an der Gitarre.
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Cornford RK100 (2).jpg


Cornford RK100 Halfstack
 
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Ah, dass ist ja interessant, hatte mich immer schon interessiert, ob die beiden sich da sooo dolle unterscheiden.

Vielleicht komm ich mal zu einem ausführlichen A/B-Vergleich.
Aber im Schnellvergleich ist der Unterschied recht gering.
 
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Nen A/B Vergleich wäre natürlich die Obersahne :great:
 
Wäre da auch an einem kurzen Bericht interessiert :) Vor allem was die Läutstärke beim Proben etc. angeht und wie du dabei mit dem 1959 zurecht kommst :)

Man kommt mit jedem 1959 auch beim Proben zurecht, musst halt einen OD/Verzerrer/Fuzz vorschalten. Natürlich kannst du ihn auch in Volllast in die Endstufensättigung fahren, nach spätestens 10 Minuten ist dann dein Gehör eh so geschädigt das es dir die nächsten Jahre dann wie 5 Watt vorkommt :evil:
 
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Man kommt mit jedem 1959 auch beim Proben zurecht, musst halt einen OD/Verzerrer/Fuzz vorschalten.

Ich will aber die Endstufensättigung. Wenn ich den Amp nicht aufreiße, dann brauch ich mit sowas auch nicht zulegen.

Als ich gestern eineinhalb Stunden mit dem Amp verbracht habe, war ich auch recht froh über meinen angepassten Gehörschutz ;)
 
Hallo Linus,

In meiner Band haben wir ein bisschen "altklang"-spinneritis. Wir haben/hatten daher relativ viele Verstärker, die toll klingen.

Ein originaler Marshall 1959 SLP MK2
Ein Marshall 1959 HW
Ein Marshall Major 200
Ein Rockitt Retro 50 PPIMV Option
Ein Linemann 1987 PPIMV Option
Ein VSA DLR blackface
Marshall JCM800 2203
VOX AC15 C1 heavy modded
Budda Superdrive 30


Generell kann ich alle weiterempfehlen. Die Marshall 100 watter bzw. 200w sind aber zu laut, schiessen generell überm Ziel hinaus. Auch der VSA ist leicht zu laut für normale benutzung ausser du bestellst ihn mit PPIMV Master volume (Kleiner Tipp beim VSA, bestelle der erste Kanal mit die Option "mehr gain"... es geht nicht in richtung Mesa, aber es ist ein wunderschöner mix zwischen Fender und Marshall das einmal gehört werden muss). Der Rockitt Retro 50 und der Linemann 1987 sind aber sehr breidbändig nutzbahr. Gerade der Master Volume auf den Rockitt geht noch ein bissche klarer bei niedrige Lautstärke und dosiert sich besser auffwärts. Generell ist der Cleansound sehr Klar und die Dynamik 1A. Die dynamischsten Compadre's in der Liste sind aber die VSA und der Major 200.

EDIT :
Bitte bedenken : Hier werden Formel 1 der Verstärkerwelt mit Formeln1 der Verstärkerwelt verglichen. Das die unterschiede wesentlich geringer sind sollte klar sein, ich erwähne es mal aber hier mal.
 
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Guck' Dir mal die Power Soaks von p+p amplification aus Frankreich an.
Ich zähme damit meinen MB Lonestar Classic 100 Watt zum Teil bis auf -20 dB und er klingt immer noch klasse.

 
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Ich will aber die Endstufensättigung. Wenn ich den Amp nicht aufreiße, dann brauch ich mit sowas auch nicht zulegen.

Als ich gestern eineinhalb Stunden mit dem Amp verbracht habe, war ich auch recht froh über meinen angepassten Gehörschutz ;)

Kannst du aber dann bei Gig vergessen weil das gibt sich heute keiner mehr vor allem kein Mischer.
 
@RayBeeger,
Klingt interessant! Hätte aber gerne mal das Teil an nem 1987, 1959 gehört, ist mMn interessanter, als nen JVM
 
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Zum Thema Endstufensättigung (sagging) mal meine Gedanken und Erfahrungen.

Mal ganz grob:

Jeder Vollröhrenamp hat einen Sweet Spot, wenn es um den Gesamtklang des Amps geht. Ob nun ein 5 Watt, 50 Watt oder 100 Watt Bolide. In dem Bereich fängt die Endstufe an zu komprimieren und es entstehen (meistens) zusätzliche harmonische Verzerrungen, die das Signal noch einmal "dicker" machen. Das muss man mögen. Alles unter diesem Punkt bezeichnet man als Headroom, weil die Endstufe clean bleibt. Der "Grenzpunkt" zum Sweet Spot wird Breakup Point genannt, den kann man mit einem intensiveren Anschlag (höherer Pickup Output) überspielen. Bei 100 Watt, die man ja so in der Realität auch nicht vollständig erreicht, hat man deshalb eben mehr Headroom als beispielsweise bei einem 20 Watt Verstärker. Was dazu führt, dass eine kleine Endstufe eher in die Sättigung gefahren werden kann.

Ich selbst spiele einen 100 Watt MB Lonestar Classic. Der hat mehrere Wattstufen, aber ich nutze nur einen Kanal mit den besagten 100 Watt, weil ich den Amp sehr clean fahre und er auch clean bleiben soll, wenn ich keine Pedale davor schalte. die Wärme im Ton erreiche ich mit relativ wenig Gain in der Vorstufe und etwa 70% Master Volumen. Das ist aber in der echten Welt so verdammt laut, dass ich das mit einem Power Soak wieder reduzieren muss. Was da an den Lautsprechern ankommt sind manchmal nur noch weniger als 1 Watt (!), aber eben super clean und warm. Die Röhren halten das auch nicht ewig aus und deshalb müssen sie öfter als normal gewechselt werden.

Früher (once upon a time) mußte man mit seinem Amp und den Boxen den Saal beschallen. Deshalb hat man möglichst laute und starke Amps gebaut und ein Fullstack gefahren. Heute, nach der Entwicklung der PA-Technik, ist das eigentlich nicht mehr notwendig, auch wenn es in kleinen Clubs oft auch noch angebracht ist "Direktbeschallung" anzuwenden. Das ist dennoch nicht zu vergleichen, weil heute auch deutlich leiser gespielt wird, werden muss.

Also wenn man Endstufensättigung will, ist eine kleinere Endstufe eigentlich die bessere Wahl...

Lautstärke ist auch kein Thema, weil z.B. ein 100 Watt Verstärker eben nur 3 dB lauter als ein 50 Watt Verstärker ist.


Beispiel: Ein Vox AC15 (15w) erreicht 0.5 Watt in der -15dB Position. Mein MB bei -20 dB erreicht noch 0,9 Watt.


Ray
 
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Wie gesagt - ich bleibe dabei: meine eigene Attenuator-Erfahrung ist, dass der Ton am besten erhalten bleibt, wenn man den Amp so wenig wie möglich "herunterbremsen" muss.

Wie oben beschrieben klingt ein Röhrenamp für die meisten Gitarristen am besten an seinem Breakup-Point. Zu viel Sättigung resultiert in zu hoher Kompression; wobei der Idealpunkt (Sweetspot) die Spanne zwischen Breakup und Grad an Kompression sicherlich für jeden anders liegen wird.

(Worin nun der Sinn liegt, einen 100W Anp so laut wie möglich clean einzustellen, um ihn dann wieder extrem weit herunterzudämpfen, habe ich noch nicht verstanden. @RayBeeger vielleicht kannst Du das noch etwas ausführen?).

Imho muss man es "von unten her" angehen. Wenn ein guter Cleansound auf Band(volumen)Niveau (ohne PA) wichtig ist, benötigt der Amp genügend Leistung, um diesen Headroom bereit zu stellen. In der Regel sollten um die 20W dafür ausreichen; hängt aber auch von der Konzeption des Amps ab.
Wenn man dann "seinen" Sweetspot eingestellt hat, regelt man mit dem Attenuator auf die "passende" Lautstärke herunter; was je nach Situation unterschiedlich sein kann.

Meine Erfahrung ist, dass der gehörte Ton um so stärker komprimiert, je stärker er heruntergedämpft wird. Woran das liegt, wüsste ich auch gerne. An einem schlechten Atternuator kann's eher nicht liegen - ich habe einen Tone King Iron Man Mini II.
Dazu kommt der Einfluss der Speaker/Boxen. Auf hohe Leistung ausgelegte werden wesentlich schlechter klingen, wenn sie deutlich leiser angesteuert werden.

Ich muss mit meinem JTM45 und 1x12 Creamback nur -8 bis -11 dB dämpfen, und da ist kein ein Tonverlust spürbar. Bei -18 oder -21 hört es sich trotz aller Attenuatortechnologie schon DEUTLICH komprimierter und "lebloser" an.

Röhrenlebensdauer mal ganz abgesehen (s.o.).
 
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Richtig. Darum sprach ich ja schon öfter hier von PPIMV/Attenuator um den Amp zu zügeln.
Hat jemand mal diese beiden Möglichkeit direkt / mit dem selben Amp verglichen? PPIMV geht ja davon aus, dass die sogenannte "Endstufenzerre" im Wesentlichen die Übersteuerung des Pi ist. Spielen die Endstufen Röhren da wirklich kaum eine Rolle? Und was ist mit Single Ended aufgebauten Amps, dort gibt es ja keinen PI?
 
Hallo @drul,

klar, das klingt schon ein bißchen schräg, deshalb ist das eine gute Frage!

Ich will, dass mein Amp grundsätzlich erst einmal immer clean ist und das bei jeder Lautstärke. Er soll einen warmen und robusten Klang haben, jedoch sanfte Höhen und gut Mitten fahren, absolut kein Breakup. Bei 100 Watt wird auch automatisch die Diodengleichrichtung verwendet, die etwas straffer als der Röhren-Recti ist. Das ist mein Ausgangspunkt und für mich der beste Klang.

Bei Bedarf verwende ich amp-in-a-box-Pedale, um Tweed- oder Marshall-artige Sounds abzurufen. Das geschieht vor dem Preamp, der sehr wenig Gain hat.

Je nach Situation mit der Band und der Location, drossele ich eben den Amp auf die erforderliche Lautstärke. Das kann dann schon mal -20 oder -25 dB bedeuten. Dabei bleibt dann eben der grundsätzliche Headroom des Amps auch psychoakustisch erhalten. Im Proberaum z.B. läuft er immer auf -20dB und daneben steht der Monitor mit dem Bandmix.

Bisher habe ich das klanglich gleichwertig weder in der 50 Watt oder 10 Watt Stellung so hinbekommen, auch wenn ich die Diodengleichrichtung eingeschaltet habe.

Ist vielleicht ein wenig Voodoo oder fledermausohrig, aber mein Weg.

Meine Lautsprecher sind C90 (Black Shadow) und die klingen auch leise ausgesprochen gut.
 
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@RayBeeger danke; auf jeden Fall ein interessantes Setup, und sicherlich auch für den TE interessant :). Der Grund warum Du Deinen Amp trotzdem so weit "aufkurbelst", ist also, dass Du den Clean-Ton da am angenehmsten empfindest; habe ich das richtig verstanden?
 
Da das meine Klangbasis für alle Sounds ist, ja.

Ich weiß nicht, ob Du schon einmal den Mesa Boogie Clean-Ton ausprobiert hast. (Vielleicht besorgst Du Dir mal ein Joyo California für 30 Okken und drehst das Gain zurück. Da merkt man sehr schön, wie anders das ist.) Der Cleanton steckt auch im Recti und ist für mich angenehmer als der Fenderton. Oder besser aus meiner Sicht: Es ist der schönere und voluminösere Fenderton. Für mich ist er an der Saite federnder und ich kann dem Grundsound voll vertrauen, mich in den Ton lehnen.

Ich hoffe man kann das so nachvollziehen.

Die Tonregelung am Lonestar ist auch etwas anders gelöst. Der Grundklang ist schon mit wenig Bass auf Fenderniveau. Der Regler steht auf ca. 7 Uhr. Du kannst noch zusätzlich Bass dazu geben, wie auch Mitten und Höhen. Die Fender-Amps haben eine Senke bei ca. 400Hz, die hat der Lonestar nicht und Du kannst eben auch schön mittenbetonte Sounds fahren. Im Zusammenspiel mit dem Presence-Regler ist das Ganze jedoch nicht so einfach einzustellen.

Ich wechsele zum Beispiel beim Song Badge (EC), nach dem Solo, in diesen schönen "George Harrison-Part", komme also von Vollbrett Tweed zu Clean mit Rotary. Das klingt mit meinem super sauberen Clean dann auch sensationell und anders als würde ich die Gitarre einfach zurückdrehen. Und es ist auch alles gleich laut und druckvoll, weil der MB einen Solo-Schalter mit plus X dB hat, der an der Endstufe wirkt.

Man darf den Lonestar Classic auf keinen Fall mit dem Special verwechseln! Mein MB LC hat 4 x 6L6 und der Special 2 x EL34 (30 Watt).

Das erste Video ist ein recht umfassende Erläuterung. Das zweite Video zeigt die Sounds recht schön.



 
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kann ich voll nachvollziehen; und den Lone Star hatte ich schon als klasse Amp ausgeguckt :)

ich komme ja vom Princeton Reverb, und der JTM45 war mein Weg zu mehr Mitten, trotzdem tollem Cleansound und Referenz in Sachen Crunch ...
Ich denke ich kann ganz gut die jeweiligen Charakteristiken unterscheiden, die mein Amp vs. Lonestar vs. Super Lead haben. Alle sind absolut klasse auf ihre eigene Art. Wenn ich am JTM irgendetwas modden würde, dann wäre es als erstes eine (um)schaltbare Dieodengleichrichtung. Da ich aber auf absehbare Zeit nur zu Hause spiele ist kein Bedarf; ich dreh' halt einfach leiser :)
 
Den JTM45 finde ich auch klasse. Im Ursprung war das ja mal ein Blackface Klon mit 6L6, das ging dann über KT66 und EL34 zu KT88. Das wäre heute eher mein Wahl bei den Marshalls!
 

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