Sind Gitarristen anders als andere Musiker ?

  • Ersteller Gast252951
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(Wer Übertreibung in diesem Post findet, darf sie behalten. Wer sie nicht lustig findet, wurde ertappt.)

hahaha - der war gut ;-)
Die Sache mit den Mikros kann ich übrigens sehr gut nachvollziehen. Es gibt so viele verschiedene Anwendungen und Signalquellen, da ist es schon gut Auswahl zu haben.

Aber - muss auch nicht zwingend sein. Habe letzens einen Grace Jones Song Track für Track gehört.

1 Spur Bassdrum, eine Spur Snare, 1 x Stereo Overheads. Zusammengenommen klingen die Drums trotzdem wahnsinnig gut.
Man muss eben das was man macht ( egal bei was ) gut genug können und eine Vorstellung davon haben, wo man hin will.

Am Ende zählt das Ergebnis. Ob der Gesang jetzt mit Kondensator-, Röhren- oder dynamischen Mic aufgenommen wurde.
Es ist bei den Mics vielleicht ähnlich wie bei den Gitarren. Es gibt ein paar Klassiker. Die zu haben ist nicht verkehrt. Damit wurden so gut wie alle Klassiker aufgenommen - wenns dann nicht klingt, liegt es zumindest nicht am Equipment ;-)
Dummerweise sind viele Klassiker Mikros nicht gerade billig. Für ein U87 bekomme ich schon eine Strat, eine Tele und ne SG. Da ist man als Gitarrist schon im Vorteil :)
 
Hey,

ich muss mal n gutes Wort für (uns) Gitarristen einlegen:eek::D.
Seit vielen Jahren mach ich immer wieder die Feststellung, dass Gitarristen zumindest eine genauere Vorstellung davon haben wie sie klingen (wollen) und auch wie sie das durch ihr Spiel und ihr Equipment/Instrumentarium erreichen (können....könnten)....
Ihr seht die Klammern....denn die Umsetzung und das Verhältnis zwischen Vorstellung und Realität sind nicht immer...oder oft suboptimal...aber dennoch ist die Vorstellung und ein zumindest "zweckdienlicher" Weg zu deren Umsetzung bei Gitarristen recht präsent-das ist schon was!

Ich hab immer wieder Drummer kennengelernt die nicht wissen, dass ihr Sound besser wird wenn sie nach 10 Jahren mal Felle wechseln oder die Snare richtig stimmen...oder Basser, denen die Klangregelung ihres Amps schon immer ein Buch mit sieben Siegeln war und die Tatsache, dass die ausgelatschten Speaker ihrer 30 Jahre alten Box keinen wirklich definierten Sound mehr wiedergeben können.
Bei Gitarristen herrscht da meist deutlich mehr Bewusstsein...und sei`s nur deswegen damit mal wieder dazu Anlass besteht ständig was dafür zu kaufen...:redface::cool:.

Gruss,
Bernie
 
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Als Streicher bin ich ein "anderer Musiker".

Und als E-Geiger, der auch mit Zerre losfidelt, da kenne ich auch den ganzen Struggle mit der Elektrik.

Aus meiner Perspektive:
die Stromkette sauber zu halten und nen stilgerechten Sound zu machen, das braucht Testreihen, Know-How und Freude am Detail.
stilgerechter Sound fängt bei den Fingern an. Üben ist durch GAS nicht zu ersetzen.
haltet den Ball flach mit den Effektketten, banddienlich soll es sein!

Und egal wie gut ihr meint euer Instrument zu spielen: haltet bei der nächste GAS-Attacke mal Ausschau nach so etwas wie "Unterricht" oder "Einzelstunde". Und wenn euch dann mal jemand auf die Finger schaut, dann öffnet euer Bewusstsein für das was da gesagt wird und geht nicht auf innere Abwehrhaltung. Üben hilft. Falls nicht, hilft mehr üben.
 
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Mir als Gitarrist und neuerdings auch Streicher wurde von einer Geigenbauerin bestätigt, das Gitarristen sehr viel offener und experimentierfreudiger sind. Es gäbe wohl keine Musikersparte, die so engstirnig ist wie die der Streicher. Selbst habe ich das genau so erfahren...als Gitarrist bist du in der klassischen Welt ein Fremdkörper mit außerirdischen Zügen. Respekt gibts da nicht. Und damit ich meine A... Position auch als beginnender Streicher wahre, gabs für mich nur die 5 Saiter Violine als Anreiz.

Noch eine Beobachtung die ich seit Jahren in der klassischen Welt mache:

Wehe du kommst daher und spielst auch noch frei und ohne Blatt...geht gar nicht. Ich finde das immer so schade wenn jemand ein Instrument spielt und auf "Komm, lass uns doch mal was spielen" dann die Antwort "Habe keine Noten!" bringt. Äähm....keine Noten, keine Musik? Sollte es nicht genau anders herum sein? Aber das nur am Rande....

Natürlich hab ich auch massenhaft Equipment überall...mehrere Amps, Tops und Boxen. Gitarren sind mittlerweile auch mehr als Platz in der Wohnung vorhanden. Strats, Tele, 7String, Western und Klassikgit.....es häuft sich so einiger Kram an und eigentlich könnte ich die Hälfte verkaufen ohne das ich es im Nachhinein merke. Am Ende ist es eine Frage des Sammeltriebes, entweder man hat ihn oder eben nicht. Manche Mädels horten auch Schuhe...

Man beschäftigt sich eben gern mit der Materie...das ist bei mir mit allem so was ich gern mache. Bin ich deshalb anders? Nö, nur ein Freak von vielen.
 
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Wehe du kommst daher und spielst auch noch frei und ohne Blatt...geht gar nicht. Ich finde das immer so schade wenn jemand ein Instrument spielt und auf "Komm, lass uns doch mal was spielen" dann die Antwort "Habe keine Noten!" bringt. Äähm....keine Noten, keine Musik? Sollte es nicht genau anders herum sein? Aber das nur am Rande....

Das ist für mich der Unterschied zwischen Musiker und Musikant. Der Musiker kreiert, erfindet, der Musikant repoduziert nur. Ähnlich wie Maler vs Anstreicher...
Eine Cousine von mir ist Profigeigerin in namhaften Orchestern. Die spielt Dir die krassesten Dinge ab Blatt. Aber wenn darum geht mal Happy Birthday ab Gehör zu spielen ist Schicht im Schacht....
 
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mein Neffe war nach FÜNF Jahren Klavier Unterricht nicht in der Lage, auch nur einen einzigen Ton zu improvisieren oder einfach irgend etwas vor sich hin zu klimpern. Er konnte wirklich gut spielen, sobald er aber keine Noten vor sich hatte, waren seine Finger gelähmt. Nicht mal Grundakkorde im 0815 Blues waren möglich -null...
Keine Noten, kein Ton -traurig sowas!
 
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Keine Noten, kein Ton -traurig sowas!

Andere können nur Zeug, dass sie sich selber ausdenken. Die eigene Kreativität wird dann manchmal vorgeschoben, sich nicht mit den Ideen und den daraus resultierenden Anforderungen anderer beschäftigen zu müssen. Interpretation ist aber auch eine Kunst, die beherrscht sein will...

Gruß,
glombi
 
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mein Neffe war nach FÜNF Jahren Klavier Unterricht nicht in der Lage, auch nur einen einzigen Ton zu improvisieren oder einfach irgend etwas vor sich hin zu klimpern. Er konnte wirklich gut spielen, sobald er aber keine Noten vor sich hatte, waren seine Finger gelähmt. Nicht mal Grundakkorde im 0815 Blues waren möglich -null...
Keine Noten, kein Ton -traurig sowas!

Genau das war der Grund, dass ich nach acht Jahren Klavier aufhören wollte, denn diese reine Reproduziererei war mir zu wenig.
Meine Lehrerinnen waren aber auch nicht in der Lage, mir sowas wie Harmonielehre etc. beizubrigen.

Ich hab dann angefangen, von meinem Taschengeld Gitarreunterricht zu nehmen, und siehe, dieser Lehrer war dann durchaus in der Lage, mich dem Intrument so näher zu bringen, dass ich auch alleine was damit anzufangen wusste.
 
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Ernsthaft, das war reines K*otzlernen - Verinnerlichen und wieder aus...reproduzieren.

Ich habe dazu hier schon mal was geschrieben.
Das Beste war das Dekolleté. ;-)
 
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Andere können nur Zeug, dass sie sich selber ausdenken. Die eigene Kreativität wird dann manchmal vorgeschoben, sich nicht mit den Ideen und den daraus resultierenden Anforderungen anderer beschäftigen zu müssen. Interpretation ist aber auch eine Kunst, die beherrscht sein will...

Ich würde gerne beides können, vom Blatt spielen und frei musizieren. Aber man kann halt das, was man am meisten gemacht/geübt/gedingst hat und so spiele ich neben Covers vom Akkord-Fresszettel eben auch sehr gerne völlig frei (Bass, Keys, FX, Getöse). Nur gibt es sehr wenige Mitmusiker, die das können oder wollen: Komplett "ohne Plan" auf die Bühne und dann in die Kommunikation treten und etwas entstehen lassen.

Naja und dann hat meine Freundin wieder ihre Mitgeigen zu Gast und ich bin zwar der mit der meisten musikalischen Erfahrung, kann aber kaum mitmachen. In der Folk(smusik)-Welt gibt es zum Beispiel dann auch keine Akkorde, stehen da nicht dabei. Wozu auch, es gibt ja erste, zwei und ggf. dritte Stimme.

Es ist immer wieder faszinierend, wie groß und unterschiedlich, ja schon diametral unterschiedlich die Welt der Musik ist.
 
Meine Lehrerinnen waren aber auch nicht in der Lage, mir sowas wie Harmonielehre etc. beizubrigen.

ging mir auch so. Allerdings muss man unterscheiden: Harmonielehre im Sinn von Tonarten, Harmonik, Tonleitern, Quintenzirkel. Ja; Das wurde alles bis zur Verg@§ung behandelt, aber das "WOZU" und "WIE" ging komplett unter … Das hatte immer was von Auswendiglernen, abfragen und Testsituationen.

Ich kann heute noch alle Kirchentonleitern spielen, aber wie man die richtig einsetzt und einbaut? Tja... try and error.. VIEL error. Das waren letztendlich immer nur fingersatztechnische Erweiterungen für die Dur/Moll Tonleiter :ugly:
 
Genau das war der Grund, dass ich nach acht Jahren Klavier aufhören wollte, denn diese reine Reproduziererei war mir zu wenig.
Meine Lehrerinnen waren aber auch nicht in der Lage, mir sowas wie Harmonielehre etc. beizubrigen.

Ich hab dann angefangen, von meinem Taschengeld Gitarreunterricht zu nehmen, und siehe, dieser Lehrer war dann durchaus in der Lage, mich dem Intrument so näher zu bringen, dass ich auch alleine was damit anzufangen wusste.
Ist bei meinem Sohn auch so am Klavier, kann alles perfekt nach Noten spielen, aber das war es dann auch. Dafür haben wir reichlich Geld in 4 Jahre Klavier Unterricht gesteckt
 
Harmonielehre im Sinn von Tonarten, Harmonik, Tonleitern, Quintenzirkel. Ja; Das wurde alles bis zur Verg@§ung behandelt

Du Glücklicher, meine erste Lehrerin konnte nur meckern, meine zweite Spielen, und halt, naja, Auschnitt... :ugly:

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Pics or it didn't happen! :D

Hätte ich nur 1987 eine Kamera gehabt, die Bilder würd ich ja heute noch... :love:

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Ist bei meinem Sohn auch so am Klavier, kann alles perfekt nach Noten spielen, aber das war es dann auch. Dafür haben wir reichlich Geld in 4 Jahre Klavier Unterricht gesteckt

Lass ihn doch endlich an Deine Gitarren :m_git1: :-D
 
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Lass ihn doch endlich an Deine Gitarren
Ich bin zum Glück Linkshänder und er nicht :D Außerdem hat er eine Akkustik, da war das aber genauso :D Und er wohnt ja nicht mehr hier.
Und nein, ich habe hier schon einen Riesen Flügel rumstehen im Wohnzimmer und keinen Platz für meinen Kram, das reicht. :mad: Wir haben es einmal versucht gemeinsam House of the rising sun zu spielen, mit Mama beim Gesang...der kann nur für sich alleine nach Noten klimpern, ich habe es auch mal in meiner ersten Band mit ihm versucht...der kann das nicht mit anderen musizieren, daher eingestellt. :nix:
Hätte ich nur 1987 eine Kamera gehabt, die Bilder würd ich ja heute noch...
:whistle::rofl::rofl::rofl:
 
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Andere können nur Zeug, dass sie sich selber ausdenken. Die eigene Kreativität wird dann manchmal vorgeschoben, sich nicht mit den Ideen und den daraus resultierenden Anforderungen anderer beschäftigen zu müssen. Interpretation ist aber auch eine Kunst, die beherrscht sein will...

Gruß,
glombi

Du hast schon Recht, das Interpretation auch eine Kunst ist die beherrscht werden muß. Man vergisst hier aber den eigentlichen Sinn der Notenschrift, nämlich ein Stück festzuhalten und reproduzierbar zu machen, sozusagen als Gedankenstütze zum wieder ins Gedächtnis rufen wenn die Erinnerung nachgelassen hat.

In der Praxis ist es aber leider so, das die wenigsten Musikschulen ihre Schüler niemals an den Punkt bringen frei zu spielen. Meine Frau sagt da immer, es ist erwünscht sich viele Wiederholungsäffchen zu schaffen. Ist ja auch einfach...und schade,denn für die Art wie das in vielen Musikschulen betrieben wird kann ich dann auch die Noten in den Rechner eingeben, der spielt das auch so gefühlskalt runter.


Ich habe schon oft solchen Darbietungen beigewohnt, selten trifft man einen Schüler der sein Stück auswendig kann...wenn, dann merkt man aber sofort ein Plus an Qualität und Performance...eben das Herz der Musik und die Individualität des Musikers dem ich in diesem Moment jeden Ton 100prozentig abkaufe.

Wie kann ich denn ein Stück was ich seit 5 Jahren vom Blatt beherrsche und was Standardrepertoire ist zum Auftritt immer noch vom Blatt spielen? Und ich meine hier echt simple Stücke die jeder kennt. Die kleben mit den Augen an ihrem Blatt als hätten sie das alles noch nie gespielt, fast maschinenartig wird da gespielt. Sicher gibts je nach Besetzung der Instrumente immer mal Umschreibungen...aber das ist eher die Ausnahme,und da halte ich das Notenspiel dann für sinnvoll.

Ich kenne das Problem vom Gitarre spielen und singen, speziell Coversongs. Wenn man sich da nicht zwingt irgendwann das Textblatt wegzunehmen merkt man sich den Text nicht, das Gehirn gehöhnt sich dran. Man sollte sich regelmäßig hinterfragen ob es noch sinnvoll ist mit Blatt zu spielen....so Dinge wie Notenständer kann ich auf der Bühne nicht brauchen, die kommen ohnehin im Eifer des Gefechtes zu Schaden. Außerdem darf ich dann das Konzert selbst auch mehr genießen.
 
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Du hast schon Recht, das Interpretation auch eine Kunst ist die beherrscht werden muß. Man vergisst hier aber den eigentlichen Sinn der Notenschrift, nämlich ein Stück festzuhalten und reproduzierbar zu machen, sozusagen als Gedankenstütze zum wieder ins Gedächtnis rufen wenn die Erinnerung nachgelassen hat.

Die Notenschrift gibt halt nur einen Anhaltspunkte von dem, was der Komponist sich vorgestellt hat. Deshalb klingen MIDI-Files ja nicht, weil die MID-Noten starr umgesetzt werden. Aber was heißt piano, wie stark ist ein Crescendo? Wie abgehackt soll das Stakkato sein? Etc.

Wiederholungsäffchen

:rofl:

Leider gehöre ich wohl auch eher zu dieser Gattung, als zu der der frei spielenden Genies... :redface:

Man sollte sich regelmäßig hinterfragen ob es noch sinnvoll ist mit Blatt zu spielen....

Naja, Noten vom Papier oder aus dem Gedächtnis zu spielen, ist immer noch (fast) das Selbe. Ich kann fast jedes Stück in kurzer Zeit auswendig, aber nur genauso, wie ich es gelernt habe...

Gruß,
glombi
 
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Ja aber da kommt doch das eigentliche Problem beim musizieren mit Kollegen in der Band . Da verkackt irgendwer seinen Part (egal wer) und irgendwie muss daS ganze ja wieder zusammen kommen und weiter gehen (gerade bei einem gig) , da muss man doch irgendwie jeder wieder zusammen finden und wieder auf einen Nenner kommen. Und da fängt die Problematik an. Klar, ich habe es 2014 bei Billy Idol erlebt, das der Bassist ein komplett anderes Stück als der Rest gespielt hat und Steve Stevens hat das Stück abgebrochen und dem Bassist erklärt was sie spielen wollten und dann haben die das Stück neu angefangen, alle gemeinsam und richtig :D . Ich habe aber selbst auch auf der Bühne mit Stoffl gestanden und hab ein Stück in der komplett falschen Tonart begonnen, hab’s irgendwann gemerkt, umgeschwenkt und alles war gut :D. Hat nur eine strophe gedauert. Diese Fähigkeit fehlt aber oft bei den sturen Notenblätter Lesern und das bekommen die auch nicht beigebracht. Aber das wird jetzt OT glaube ich :redface:
 

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