Saiten klingen (scheppern) nach

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Hallo, ich hätte da mal ne Anfängerfrage:

Ich habe mir eine Hollowbodygitarre gekauft (Stanford Thinline 30).
Es ist meine erste Gitarre dieser Art und ich bin mit einem mir neuen Phänomen konfrontiert: Beim Spielen von Akkorden aber auch von Licks klingen die Saiten im Bereich zwischen dem Saitenhalter und dem Steg nach. Dies hört sich wie ein Scheppern an. Alle sechs Saiten sind daran beteiligt. Wenn man die Saiten in dem Bereich mit der Hand berührt hört es auf. Verstärkt hört man es nur noch leicht. Beim unverstärktem Spielen empfinde ich das allerdings als sehr unangenehm da man ein ständiges Scheppern im Hintergrund wahrnimmt.
Ich habe da jetzt einfach ein Filzläppchen um die Saiten gelegt um diese am Schwingen zu hindern. Damit sind die "Nebengeräusche" verschwunden.
Meine Frage:
Ist das ein ganz normales Phänomen und Konstruktionsbedingt? Oder sollte ich irgendwas dagegen machen?

LG
Raubmarder
 
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Meine Frage:
Ist das ein ganz normales Phänomen und Konstruktionsbedingt? Oder sollte ich irgendwas dagegen machen?

hi
ja, das ist normal und konstruktionsbedingt.
und viele Gitarren haben das auch an der Kopfplatte, nur ein wenig leiser.

mit dem abdämpfen durchs Filzband hast du das notwendige nun schon getan.

Es gibt Gitarristen, denen stört das nachklingen nicht, ich hingegen gehöre zu der Sorte denen das schon stört und ich dämpfe meine Gitarren an solchen Stellen auch immer ab.

lg
exoslime
 
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Alles klar, vielen Dank.
Dachte ich mir schon fast.
Gibt es ein Argument gegen das Abdämpfen? Ist das Mitschwingen der Seiten für den Klang solcher Gitarren wichtig? Ich frage nur weil ich noch nie gesehen habe, daß ein Gitarrist die Seiten hinter dem Steg mit irgendetwas abdämpft.
 
Gibt es ein Argument gegen das Abdämpfen? Ist das Mitschwingen der Seiten für den Klang solcher Gitarren wichtig? Ich frage nur weil ich noch nie gesehen habe, daß ein Gitarrist die Seiten hinter dem Steg mit irgendetwas abdämpft.
Bei meiner ehemaligen Hohner RTX war das extrem ausgeprägt, hat mich aber auch nie gestört weil es sich nicht auf den verstärkten Klang ausgewirkt hat. Ein Argument dagegen wüsste ich nicht, außer du willst diesen Teil der Saiten auch zur Klangerzeugung nutzen (hab gerade kein Video parat, aber ich glaube Steve Vai hat sowas gemacht? Korrigiert mich, wenn ich falsch liege).
Du solltest nur drauf achten, dass dein Dämpfer nicht zu stramm auf die Saiten drückt, die Spannung also nicht beeinflusst.
Gesehen habe ich das schon ein paar mal, manche machen es mit einem flauschigen Haargummi.
 
Das ist normal. Diese kurzen Saitenreste gelangen über die reguläre Saitenschwingung in Resonanz und weil man die nicht per Hand abdämpfen kann, klingen die halt nach, wenn die „Hauptsaite" abgeblockt wird. Überall wo kurze Saitenreste überstehen, sei es an der Kopfplatte, bei String Through + TOM Konzepten etc. Hast du das. Bei Fender Vintage Tremolos, Hipshot Brücken und Floyd Rose artigen Konstruktionen hat man das nicht (mangels totem Saitenrest).

Die Industrie hat da tolle Lösungen entwickelt, um diesem Problem entgegenzuwirken.

Dein flauschiges Haargummi (oder das deiner Freundin ;)), oder eben irgendein Filzband reichen dafür aber auch aus.

Grüße
 
Ist das Mitschwingen der Seiten für den Klang solcher Gitarren wichtig?

Ja, Jein, es ist ein Nebeneffekt der Grundkonstruktion.

Bei einer Archtopgitarre schwing ja die ganze Decke wie eine Membran. Die Konstruktion wurde von der Geige entlehnt, daher auch die F-Löcher. Bei so einer Gitarre will man nicht, das irgendetwas diese Schwingung behindert, daher sind in der Regel alle Dinge "schwebend" angebaut. Das Schlagbrett zum Beispiel hat ja Luft zwischen sich selbst und der Decke. Die "Floating Pickups" bei alten Archtops sind schwebend und berühren die Decke nicht. So eben auch der Saitenhalter, der ja hinten an der Zarge hängt. Das alles hilft dabei, dass die Lautstärke und Tonqualität nicht durch Bedämpfung der Decke beeinflusst wird. Halt mal zum Spaß deine Handfläche auf die Decke einer Akustikgitarre, die wird merklich anders klingen....

So eine "richtige" Archtop hat aber auch eine geschnitzte Decke, ist daher sündhaft teuer, und neigt extrem schnell zum Feedback. Die Gitarren wie eine Es-335, oder deine Es-330-Style Gitarre sind bereits mehrfach weiterentwickelt. Sie haben einen dünneren Korpus, festinstallierte, in die Decke geschnittene Tonabnehmer, teils einen Susatinblock ( die 335 zumindest) und eine Decke aus Laminat. Es ist also alles schon in Richtung elektrisches Spiel (und kostensenkung...) verändert worden, die optische Tradition ist aber noch immer an die Archtop Vorbilder angelehnt.
Daher der Saitenhalter.... Bei Gibson ist man dann nach einer Weile bei der Es-335 zu Stoptail-Brücken übergegangen, weil die Decke da onehin kaum noch schwingt und der darunterliegende Susatinblock das ermöglicht. Die Es-330 ( deine wohl auch...) ist ja unten drunter komplett hohl. Da ist eine Stoptail wohl ein Konstruktives Problem, das Ding muss ja schließlich irgendwo hineingeschraubt werden....

Wie gesagt haben die Geiger das gleiche Problem. Da gibt es im Geigenbedarf so Dämpfer die teilweise recht unaufällig und elegant ausfallen. Vll mal recherchieren ob die auch für Gitarren anpassbar sind? Ansonsten ist der Schaumstoff natürlich die bewährte Methode, ist halt nich so hübsch, imho...

grüße B.B.
 
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Dies hört sich wie ein Scheppern an. Alle sechs Saiten sind daran beteiligt. Wenn man die Saiten in dem Bereich mit der Hand berührt hört es auf.
Hi, Raubmarder

ich hab das gleiche Modell, da scheppert nichts. Natürlich reagiert eine Hollowbody trocken gespielt anders als eine Solidbody, vielleicht obertonreicher:rolleyes:, aber wenn das wirklich nervende Nebengeräusche sind, halte ich das eigentlich nicht für normal. Da würde ich eventuell nochmal zum Händler gehen oder jemandem mit "Ahnung" drüber schauen lassen.
Ist das Mitschwingen der Seiten für den Klang solcher Gitarren wichtig?
Ja, Jein, es ist ein Nebeneffekt der Grundkonstruktion.
Das Mitschwingen der Saiten sollte aber keine solch extreme Nebengeräusche erzeugen,
Dämpfer die teilweise recht unaufällig und elegant ausfallen. Vll mal recherchieren ob die auc
wenn dich das nicht stört und die Geräusche weg sind, würde ich mir dann weiter keinen Kopf machen:).
schönen Gruß
Micky
 
Nutze seit Jahren dafür selbst angepassten Schaumstoff. Gerade im Metal Bereich machen das viele Gitarristen, da die unerwünschten Nebengeräusche, auch das Schließen des Noisegates verhindern können. Hab mich so daran gewöhnt, dass ich den Schaumstoff immer bei allen Gitarren benutze
 
Vielen Dank für die Antworten.
Ich habe mal ein Bild gemacht wie ich das "Problem" jetzt gelöst habe.
LG
Raubmarder
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