Hallo Tim,
willkommen im Musiker-Board.
Worin liegt denn das Problem, erkennst Du die Notenwerte nicht oder fehlt es am Wissen um die Beziehung der Notenwerte zueinander, a.k.a. Rhythmus-Pyramide?
Ich habe den ersten Takt ausgezählt, über dem System mit der üblichen Zählweise 1 und 2 und..., dabei fallen zwei 16tel auf eine Zählzeit (Zahl oder und). Bei noch kleineren Notenwerten sind dann entsprechend noch mehr Noten pro Zählzeit möglich.
Es geht auch umgekehrt:
Unter dem System steht die Auszählung mit der kleinsten Auflösung der Notenwerte, hier Sechzehntel. Dann bekommt eine 16tel Note genau eine Zahlzeit, gößere Notenwerte proportional mehr und die Viertelnote deshalb vier Zählzeiten: 1 e und te ...
Als erstens schaust Du, welche Notenwerte im Takt vorhanden sind: Ganze, Halbe, Viertel, Achtel, 16tel usw., gibt es auch Triolen - wie lang sind die als Gruppe und überhaupt:
Auf welcher vollen Zählzeit fangen Noten an? Wo ist die Takthälfte? Das ist im 4/4 Takt die Zählzeit 3. Fängt dort eine Note oder Pause an oder ist die "3" von einer note oder Pause überbunden?
Das trägst Du in die Noten ein und hast damit schon mal etwas Überblick geschaffen, also 1, 2, 3 oder 4, wenn eine Note oder Pause genau auf diese Zählzeit fällt.
Von diesen Fixpukten aus kannst Du nun untersuchen, auf welche Zählzeiten dazwischen weitere Noten fallen. Das binäre System geht immer genau auf. Du kannst also z.B. keine "te" übrig haben bzw. beim Auszählen weglassen, weil die nächste volle Zählzeit (Zahl) kommt.
Dann schreibst Du die kleinste Auflösung über die Noten, normalerweise als Zahlen und bei ganz wenig Platz ggf. teilweise nur als Punkte oder kurze senkrechte Striche - dann darfst Du die aber später nicht mit Artikulationszeichen verwechseln. Dafür kann man am besten verschiedene Zeilen einhalten.
Die binäre Auflösung von Ganzen bis 16tel ist einfach, weil immer doppelte oder halbe Teilverhältnisse.
Vor der Beschäftigung mit triolischen Auflösungen sollten die binären schon recht sicher zur Verfügung stehen. Wenn Du dir die Rhythmuspyramide abmalst kannst Du die Triolen deshalb erst einmal weglassen, das vereinfacht die Sache.
Ganze = 2 Halbe = 4 Viertel = 8 Achtel = 16 Sechzehntel,
Halbe = 2 Viertel = 4 Achtel = 8 Sechzehntel
Viertel = 2 Achtel = 4 Sechzehntel, Zählweise: 1 e und te, 2 e und te
Edit: die Vierteltriolen in deinem späteren Notenbeispiel machen einen halben Takt aus, also eine Halbe oder zwei Viertel. Das Umschalten in der Zählweise und den musikalischen Umgang muss man üben, es ist der Einstieg in die Polyrhythmik. Am besten suchst Du dazu zunächst ein YT Video dazu, wo dir das vorgeklatscht wird.
Generell sollte man viel mit Metronom üben, aber bei der Beschäftigung mit Rhythmus geht das gar nicht anders, wenn am Ende ein vernünftiges Ergebnis herauskommen soll.
Gruß Claus