Clipfishcarsten
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Servus miteinander
.
Die Leute, die beim letzten Bau mitgelesen haben, denken sich jetzt bestimmt: "Was will der denn schon wieder?".
Nach meinem letzten größeren Projekt - dem Ceriatone Yeti - gibt es aber nicht gleich schon wieder einen neuen Amp im Haus, denn das kürzlich von mir angestoßene Projekt hat es etwas mehr in sich. Kleiner Hintergrund dazu:
Vor längerer Zeit lief mir ganz zufällig bei Kleinanzeigen eine Anzeige über den Weg, wo jemand unbestückte PCBs für einen "Rectifier-Klon" verkaufen wollte. Nach etwas Recherche erschien mir das legitim und ich hab mir die Board unter den Nagel gerissen für "irgendwann mal wenn ich dazu Zeit&Bock habe). Kurz gesagt: Die Teile lagen jahrelang bei mir in der Bastelkiste.
Da ich letztes Jahr aber wie es der Zufall so will über einen Rev F Rectifier *hust* gestolpert bin, wurde spätestens nach meinem erfolgreichen Bau des Yetis das Interesse größer, die gleiche Kiste nochmal in "modern", "flexibler" oder "individueller" zu bauen, nicht zuletzt weil ich ein großer Fan von den kalifornischen Tränenblech-Kisten bin.
Da der gute Herr R.Smith aber seit jeher mit verkopften Schaltungsvarianten und Technik-Mischmasch in seinen Amps nicht spart, war mir schon klar dass das bisschen schwieriger wird als "einfach nur" ein JMP mit Extra Feuer unterm Hintern. Auch die Tatsache, dass Rectifier bis heute ab Werk mit MIDI auf Kriegsfuß stehen, stieß mir sauer auf, weswegen ich strikt vorhatte, den Amp wenn überhaupt per MIDI schaltbar zu machen.
Ihr seht wo das hinführt: Es gibt noch jede Menge an Arbeit die ich in die Vorbereitung stecken muss und erlaube mir mit dem Thread hier gerne mal, etwas lauter zu denken und meine Konzepte & meinen bisherigen Fortschritt zu präsentieren
. Auch sowas wie Frontplatten- bzw. Chassis-Design kann ich gerne mit Interessierten teilen.
Kurz gesagt hab ich bisher folgenden Plan:
- Aufbau eines Dual Rectifiers "Rev F Style" in einem formgleichen Chassis mit möglichst ans Original angelehnten Teilen. Trafos und AÜs bei gängigen Herstellern, ansonsten die bekannte "gute Ware" die ich auch schon im Yeti verbaut habe.
- Neu-Design der Switching Matrix: Keine komplizierte Bus-Schaltung und Ansteuerung über Transistoren mehr, sondern einfach ein MIDI-Switcher, der mir einige Relais für die benötigten Stellen schaltet. Wahrheitstabellen dafür existieren zum Glück schon für die Schaltung. Grund hierfür ist neben der "moderneren" Ausrichtung auch, dass die Vactrols aus der Originalschaltung wegen Herstellungsverbot (Stichwort RoHS) mittlerweile sackteuer sind, der Recto gleich 20 Stück davon intus hat und ich bei einem ~1000€-Projekt keine 200€ nur für nicht mehr zeitgemäße Schaltungstechnik ausgeben will
.
- Integrieren (falls Platz ist) eines - ebenfalls über MIDI vorschaltbaren - TS808, so wie ich es mit einem externen Gerät bei meinem Roadster auch schon mache. Versorgung hierfür kommt über die 12V-Leitung des neuen 3ch-Recto-Trafos, welche beim 2ch nicht genutzt wird.
Hab schonmal angefangen ein paar Widerstände (Metallfilm 0.5W) die ich so an Bestand da hatte einzulöten, hier seht ihr auch mal wie die Hauptplatine aussieht:

Zwei Fragen beschäftigen mich allerdings jetzt schon bezüglich der restlichen Bestückung...vielleicht können mir sogar die technisch Erfahreneren hier weiterhelfen
:
- Das Original nutzt ja Fender-Style 715P Orange Drops als Kondensatoren. Zumindest lt. Internet haben die aber etwas viel Härte im Hochton (hatte die bisher nur in einem BF-Fender verbaut). Da ich beim Yeti derart gute Erfahrungen mit den Roederstein MK1813 gemacht habe bzgl. "angenehmeren Höhen", wäre ich fast wieder auf diese Sorte umgestiegen. Hat jemand zufällig schonmal nen anderen Heavy-Amp damit aufgebaut und Erfahrung in die Richtung
? Die Lochabstände würden nach meinen Messungen zumindest auch für axiale Kondensatoren reichen.
- Die 3ch-Rectos, welche die LDRs ja auch schon nicht mehr verwenden, schalten die Kathodenwiderstände in der Vorstufe mit FETs anstatt Relais...hat das akustische Gründe (Plop beim Umschalten unter Last)? Falls ja, müsste ich das in der Schalt-Matrix ja wiederum vorsehen.
- Der Original Rectifier nutzt 2W Kohlepress für die Schirmgitterwiderstände der Endröhren...hat das irgendnen gesonderten Grund oder eher so mitgegangener Mojo? Dachte eigentlich immer Kohlepress hätte in Hi-Gain-Amps nix zu suchen wg. des Rauschens.
Ansonsten Vielen Dank schonmal für jeden Input und Viel Spaß beim Lesen meiner hoffentlich einigermaßen regelmäßigen Updates
.
Die Leute, die beim letzten Bau mitgelesen haben, denken sich jetzt bestimmt: "Was will der denn schon wieder?".
Nach meinem letzten größeren Projekt - dem Ceriatone Yeti - gibt es aber nicht gleich schon wieder einen neuen Amp im Haus, denn das kürzlich von mir angestoßene Projekt hat es etwas mehr in sich. Kleiner Hintergrund dazu:
Vor längerer Zeit lief mir ganz zufällig bei Kleinanzeigen eine Anzeige über den Weg, wo jemand unbestückte PCBs für einen "Rectifier-Klon" verkaufen wollte. Nach etwas Recherche erschien mir das legitim und ich hab mir die Board unter den Nagel gerissen für "irgendwann mal wenn ich dazu Zeit&Bock habe). Kurz gesagt: Die Teile lagen jahrelang bei mir in der Bastelkiste.
Da ich letztes Jahr aber wie es der Zufall so will über einen Rev F Rectifier *hust* gestolpert bin, wurde spätestens nach meinem erfolgreichen Bau des Yetis das Interesse größer, die gleiche Kiste nochmal in "modern", "flexibler" oder "individueller" zu bauen, nicht zuletzt weil ich ein großer Fan von den kalifornischen Tränenblech-Kisten bin.
Da der gute Herr R.Smith aber seit jeher mit verkopften Schaltungsvarianten und Technik-Mischmasch in seinen Amps nicht spart, war mir schon klar dass das bisschen schwieriger wird als "einfach nur" ein JMP mit Extra Feuer unterm Hintern. Auch die Tatsache, dass Rectifier bis heute ab Werk mit MIDI auf Kriegsfuß stehen, stieß mir sauer auf, weswegen ich strikt vorhatte, den Amp wenn überhaupt per MIDI schaltbar zu machen.
Ihr seht wo das hinführt: Es gibt noch jede Menge an Arbeit die ich in die Vorbereitung stecken muss und erlaube mir mit dem Thread hier gerne mal, etwas lauter zu denken und meine Konzepte & meinen bisherigen Fortschritt zu präsentieren
Kurz gesagt hab ich bisher folgenden Plan:
- Aufbau eines Dual Rectifiers "Rev F Style" in einem formgleichen Chassis mit möglichst ans Original angelehnten Teilen. Trafos und AÜs bei gängigen Herstellern, ansonsten die bekannte "gute Ware" die ich auch schon im Yeti verbaut habe.
- Neu-Design der Switching Matrix: Keine komplizierte Bus-Schaltung und Ansteuerung über Transistoren mehr, sondern einfach ein MIDI-Switcher, der mir einige Relais für die benötigten Stellen schaltet. Wahrheitstabellen dafür existieren zum Glück schon für die Schaltung. Grund hierfür ist neben der "moderneren" Ausrichtung auch, dass die Vactrols aus der Originalschaltung wegen Herstellungsverbot (Stichwort RoHS) mittlerweile sackteuer sind, der Recto gleich 20 Stück davon intus hat und ich bei einem ~1000€-Projekt keine 200€ nur für nicht mehr zeitgemäße Schaltungstechnik ausgeben will
- Integrieren (falls Platz ist) eines - ebenfalls über MIDI vorschaltbaren - TS808, so wie ich es mit einem externen Gerät bei meinem Roadster auch schon mache. Versorgung hierfür kommt über die 12V-Leitung des neuen 3ch-Recto-Trafos, welche beim 2ch nicht genutzt wird.
Hab schonmal angefangen ein paar Widerstände (Metallfilm 0.5W) die ich so an Bestand da hatte einzulöten, hier seht ihr auch mal wie die Hauptplatine aussieht:

Zwei Fragen beschäftigen mich allerdings jetzt schon bezüglich der restlichen Bestückung...vielleicht können mir sogar die technisch Erfahreneren hier weiterhelfen
:- Das Original nutzt ja Fender-Style 715P Orange Drops als Kondensatoren. Zumindest lt. Internet haben die aber etwas viel Härte im Hochton (hatte die bisher nur in einem BF-Fender verbaut). Da ich beim Yeti derart gute Erfahrungen mit den Roederstein MK1813 gemacht habe bzgl. "angenehmeren Höhen", wäre ich fast wieder auf diese Sorte umgestiegen. Hat jemand zufällig schonmal nen anderen Heavy-Amp damit aufgebaut und Erfahrung in die Richtung
? Die Lochabstände würden nach meinen Messungen zumindest auch für axiale Kondensatoren reichen.- Die 3ch-Rectos, welche die LDRs ja auch schon nicht mehr verwenden, schalten die Kathodenwiderstände in der Vorstufe mit FETs anstatt Relais...hat das akustische Gründe (Plop beim Umschalten unter Last)? Falls ja, müsste ich das in der Schalt-Matrix ja wiederum vorsehen.
- Der Original Rectifier nutzt 2W Kohlepress für die Schirmgitterwiderstände der Endröhren...hat das irgendnen gesonderten Grund oder eher so mitgegangener Mojo? Dachte eigentlich immer Kohlepress hätte in Hi-Gain-Amps nix zu suchen wg. des Rauschens.
Ansonsten Vielen Dank schonmal für jeden Input und Viel Spaß beim Lesen meiner hoffentlich einigermaßen regelmäßigen Updates
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Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:





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- aufgefallen, dass der Original-Netztrafo einen entscheidenden Unterschied zu meinem hat, weswegen ich hier umdisponieren musste: Der Netztrafo hat keine Center-Tap-Anschlüsse!
, deswegen hab ich mir hier mit einer 9V-Batterie an der Primärseite und einem analogen Multimeter ausgeholfen und die Polarität aller Sekundärleitungen markiert: Der Spannungsimpuls parallel angeschlossener Leitungen beim Anlegen und Abziehen der Batterie muss immer in die gleiche Richtung ausschlagen.





. Was auch interessant ist: Benutze ich den externen Tubescreamer, oszilliert der Amp erst bei viel extremeren Einstellungen oder überhaupt nicht (je nach Gain). Interessanterweise habe ich diesen Effekt auch, wenn der On-Board-TS komplett aus dem Signalweg geschaltet ist (Die Input-Leitung also direkt auf V1a geht). Klingt für mich wie irgendein Impedanz-Problem, hatte ich aber so auch noch nie. Hatte aber auch noch keinen Amp bisher ohne Gridstopper an V1a - welchen der Original-Recto übrigens auch nicht besitzt.
. Die Signalmasse des Rectos ist nämlich tatsächlich NUR mit signalführenden Leitungen verbunden. Da ich von der Input-Buchse zum Minus eines Elkos gegangen bin (der trotz der räumlichen Nähe zum Input natürlich auf der Netzteil-Masse liegt) hatten natürlich alle Vorstufenröhren keine Masseverbindung an der Kathode und somit wirkten die Röhren wie Kondensatoren--->super hochohmige Anodenspannung am Gitter
.