Steirische Harmonika auswendig oder nach Noten lernen

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Dein Handout gefällt mir wirklich - hab es erstmal überflogen, werde es aber eingehend studieren - danke dafür
Ich spiele seit Februar 2019 und nehme Unterricht bei einer Harmonikaschule und benutze ausschließlich Griffschrift.
Inzwischen dürfte ich so um die 50 Stücke spielen können - natürlich bei weitem nicht alle fehlerfrei - aber es wird...
 
Hallo Ted,

beim Erstellen des Handouts hast Du Dir viel Mühe gemacht... Aber meiner Meinung nach ist es wichtig, sich beim Lernen der Steirischen von den üblichen Noten-/Tonbezeichnungen und Tonleitern zu lösen - das ist umso schwerer, wenn man vom Akkordeon kommt und dementsprechend "denkt". Aber ohne diesen "Ballast" funktioniert das mit der Steirischen dann viel besser.
 
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@JonnyPeru sehr interessant und ausführlich. Ganz herzlichen Dank und weiterhin viel Spaß beim üben.:claphands:
 
Ob das Handout letztlich was bringt, weiß ich auch nicht. Wenn ich mit diesem verrückten Forte-Notenprogramm Stunden für das Aufschreiben von Hänschenklein in Griffschrift verschwende, beschleicht mich auch das Gefühl, Ballast zu erzeugen. Am Ende will man ja frei spielen, das Instrument als Ausdrucksmöglichkeit nutzen, da bringt einem Theorie nicht viel. Auf der anderen Seite war mir die Anordnung der Knöpfe der Steirischen ein einziges Rätsel. Das mußte ich für mich lösen.

Vom Akkordeon komme ich übrigens nicht. Ich hatte mir vor der Steirischen zwar eine Hohner Tango IIm gebraucht gekauft, die aber nach 2 Wochen frustriert weg gestellt. Da hätte ich auch mit Golf spielen anfangen können, so komplex ist mir der Bassteil erschienen und das, obwohl ich ein wenig Klavier spielen kann. Die Steirische als Volksinstrument hat da eine ganz andere Lernkurve erzeugt. Der fulminante Klang der Steirischen kaschiert hervorragend jede anfängliche spielerische Limitierung des "Musikers" und nach wenigen Wochen gelingen die ersten Lieder. Der legendäre Helikon-Bass macht halt ordentlich Wumms, Terzen ohne Ende erzeugen fast automatisch Wohlklang und das, gelobt sei die einfache Volksseele, ohne Quintenzirkel.
 
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@JonnyPeru

Vielen Dank für die aufwendige Arbeit.

Anstelle von Kreuzen, Dreiecken, Einkreisungen usw. ist es m.E. sinnvoller die Zahl der Reihe anzugeben; damit ergeben sich folgende Darstellungsregeln:
1. Reihe: zwischen den Linien
2. Reihe: auf den Linien
3. Reihe: zwischen den Linien mit einer 3 vor den Notenköpfen
4. Reihe: auf den Linien mit einer 4 vor den Notenköpfen
5. Reihe: zwischen den Linien mit einer 5 vor den Notenköpfen
alles gilt auch für Griffschrift mit dem Akkordeon, wie ich sie verwende.


Weiterhin viel Freude beim Musikmachen, ob steirisch, Akkordeon, Clubmodell, Bandoneon usw.
Schönes Wochenende wünscht Euch Allen Paul Frager
 
An Paul Frager: Der Ansatz mit Zahlen ist interessant, eigentlich erstaunlich naheliegend! Ich werde ein Lied mal danach setzen und schauen, wie der optische Eindruck ist. Ich habe mir auch schon Gedanken gemacht, wie die altertümliche Griffschrift, die dazu noch in vielen verschiedenen Ausführungen immer weiter auseinander driftet, grafisch besser umgesetzt werden könnte. Warum nicht mittlerweile z.B. Farben zur Unterscheidung der Diskant-Reihen eingesetzt werden, ist mir unbegreiflich. Ich habe mir die Noten der 1. Reihe mit einem blauen Textmarker unterlegt, was die Erkennung sofort um ein vielfaches steigert. Manche Layouts werden optisch geradezu "garstig", besonders die Dreiecke als Notensymbol finde ich schrecklich in der optischen Wirkung. Bei Verbesserungen besteht natürlich die Gefahr, das nur eine weitere Variation, ein weiterer Sprachdialekt, entsteht, da der Markt von einigen wenigen Verlagen beherrscht wird. Und am Ende hoffe ich auch auf die Fähigkeit, gehörtes auch ohne Noten/Griffschrift etc. auf der Steirischen umsetzen zu können. Dann ist es mir egal, ob Dreieck- oder Kreis-Symbolik.
 
Und am Ende hoffe ich auch auf die Fähigkeit, gehörtes auch ohne Noten/Griffschrift etc. auf der Steirischen umsetzen zu können.

Deshalb sollte man meiner Meinung nach so früh wie möglich damit beginnen, sich vom sturen Abspielen (oder gar vorherigem mühsamen Setzen) von Griffschrift zu lösen - gerade weil:

Terzen ohne Ende erzeugen fast automatisch Wohlklang und das, gelobt sei die einfache Volksseele, ohne Quintenzirkel

:great:

Von irgendwelchen Sonderlösungen, wie z. B. von Frager erwähnt, halte ich übrigens nichts. Schließlich findet man im Gros der Harmonika-Literatur tatsächlich die Notation mit Kreuzen und nicht mit Ziffern, und eine 5. Reihe hat man nur bei den wenigsten Instrumenten. Nur für den Fall, dass man tatsächlich mal auf Kaufnoten zurückgreifen möchte ;)...
 
Gefällt mir sehr gut :)
Quasi eine "Bedienungsanleitung für Harmonika"!
Die Kennzeichnung der "Himmelsrichtungen" mit Füßchen und Köpfchen finde ich nett :)
Die Darstellung der Bereiche mit "Sprung nach oben" bzw. "Sprung nach unten" bei Balgwechsel auf Seite 18 ist einmal was neues.
Sicher könnte man über Kleinigkeiten diskutieren/philosophieren, aber es steht nicht dafür.
3 Musikanten = 9 Meinungen ;-)
Weiterhin viel Freude mit der Musik!
 
Hallo @JonnyPeru,

Genau diesen Weg bin ich auch gegangen. Ich hab mir auch die Theorie so wie Du zurechtgelegt.Ich hatte die theoretischen Grundlagen alle schonmal gehört ( im Akkordeonunterricht), aber noch nie angewendet, weil dies beim Noten abspielen , was ich ausschließlich gemacht habe)ja nicht nötig ist...Mit dieser Theorie konnte ich mit einigem Üben innerhalb ca. eines halben Jahres die meisten Melodien, die mir in den Kopf kamen "einfach so" auf die Harmonika übertragen.
Es wäre bestimmt auch ohne gegangen, aber die Zahl der Fehlversuche wäre deutlich höher gewesen, da ich leider nicht die Spielpraxis und die Versiertheit anderer Akkordeon-/ Harmonikaspieler hier im Board habe.
Deshalb von mir, auch für die tolle Aufbereitung, die es bei mir (noch) nicht gibt...:great::great::great:

Gruß albschneggle
 
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Danke für die warmen Worte. Ich finde, Infos über die Steirische sind rar gesäht, was erstaunlich ist für so ein altes Instrument. Das meiste scheint per stille Post von Lehrer zu Schüler weiter gegeben zu werden/worden zu sein.

Da sich mein musikalisches Wissen auf längst vergangene Schulstunden beschränkt, sollte das Skript mit Vorsicht genossen werden. Reingestellt habe ich es auch, weil ich die Hoffnung habe, das hier die ein oder andere Schneise ins Dickicht meines musikalischen Unwissens geschlagen wird, also immer her mit der Kritik und/oder Verbesserungen und Ergänzungen. Meine grafischen Fähigkeiten übersteigen meine musikalischen deutlich!
 
Es gibt tatsächlich ein sehr gut aufbereitetes Werk, (aber nicht unbedingt günstig), Teil 1 und 2 und ein Spielbuch dazu,
"Spieltechniken in der Volksmusik" von Carl F. Hartmut. Leitfaden für Steirische Harmonika, für Theorie-Anfänger aber meiner Meinung nach zu anspruchsvoll.
 
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198 Euro, das Spielbuch kommt noch extra! Vielleicht zu Weihnachten...
 
Hallo Jonny
Bezüglich Literatur-Tipps:
Die Harmonika-Abteilung des Volkmusik-Konvoluts von Franz Fuchs kennst Du ja sicher schon, ein Teil Deiner Darstellungen erinnert ja sehr an seine Tabellen:
https://www.volksmusikschule.at/harmonika.htm

Die diversen online Musiktheorie-/Harmonielehre-Seiten im Netz wirst Du sicher schon selbst gefunden haben.

Interressant könnte der Online-Volksmusik-Bass Kurs von Jörg Lanzinger für Dich sein.
Als Harmonikaspieler ist man ja auch Bassist.
https://www.lasido.de/volksmusikbass/

Bei Büchern/Notenheften ist es halt stets so, dass wirklich interessant bzw. neu nur wenige Seiten sind.
Eines, das am ehesten für Dich relevant sein könnte:
...alles im Griff? Symposiumsbericht zur Steirschen Harmonika 18.-19. April 2008

Die meisten einschlägigen Abhandlungen werden als Bachelor-/Master-/Diplom-Arbeiten abgefasst, kursieren als PDF, sind aber nicht im Handel.

In seiner Aufzählung Literatur für besonders Interessierte
nennt Franz Fuchs 3 Werke, die Dir gefallen könnten.

ABER:
"Die dümmsten Bauern, haben die größten Kartoffel", heißt's.
Für Dein Fortkommen als Harmonika-Spieler wär's momentan wahrscheinlich besser, wenn Du einfach üben würdest ohne Dich allzuviel um die Theorie zu kümmern. Das Wissen, das Du in Deinem Handout zusammengefasst hast, reicht vollauf für die nächsten "paar Jahre".
Und wenn Du alleine spielst: Nutze den schärfsten Kritiker: Das Tonband - respektive die MP3-Datei.
 
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Klasse, die Linksammlung ist wirklich ein Volltreffer! Die Seite von Franz Fuchs habe ich in der Tat durchgeackert, leider habe ich nur die Hälfte verstanden. Meine Grafiken und Ausführungen sind das, was ich kapiert habe, der Rest wartet noch auf Geheimnis-Lüftung, da sind die Links hochwillkommen. Besonders der Bass-Kurs sieht verheißungsvoll aus!

In Bezug auf die Beschäftigung mit der Theorie sind wir einer Meinung: Sie bringt keinen direkten Fortschritt im Fortkommen an der Harmonika. Bei mir laufen meine schmalen "Forschungen" eher unter Neugier-Befriedigung. Das nebenbei noch Motivation zum Üben abfällt, ist natürlich ein netter Nebeneffekt, vielleicht aber auch nur bei mit so, bei dem nächsten ist die Theorie eher ein Hemmnis.

Mir ist klar, das mein Vorgehen alles andere als ökonomisch ist. Der Profi wird sich mit Grausen abwenden, ich genieße dagegen diese verrückte Reise in ein Musikreich, in das mich die Steirische mit reißt und das mir bis jetzt so immer verschlossen geblieben ist. Purer Spaß, keine der üblichen Optimierungszwänge, keine Hektik, man läuft staunend durch einen Spielzeugladen, hält mal hier, schaut mal da. Die Zeit am Klavier habe ich genossen, aber eigentlich war es einsam. Vielleicht liegt hier der Hase im Pfeffer bei der Steirischen, oder generell bei Akkordeons: die Geselligkeit ist quasi eingebaut. Plötzlich ist man Herr über ein ganzes Orchester und das, zumindest bei der Steirischen Harmonika, auch ohne Beethoven-Gene, dank eines knubbeligen Instrumentes mit tolpatischen Knöpfen und einem Bass, der einem die Schuhe auszieht. Dazu kommt die geradezu archaische Urkraft des Gesanges in der Gemeinschaft. Wer diese Stunden im Freundeskreis miterlebt hat, macht weiter mit dem lästigen Üben. Der nächste magische Abend kommt bestimmt.

Das einfach gestrickte Liederwerk mit Umtata und heiler Welt unterm Himmelszelt verstört so ein wenig, aber einige Ecken mit Blues auf der Steirischen lassen hoffen. Da ist noch viel mehr zu entdecken. Der Spielzeugladen ist gigantisch!
 
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Autsch! Jetzt muß ich doch ein wenig zurück rudern. Ich habe eben Wils Weihnachtsaufnahme vom Dezember 2019 auf seiner Steirischen genossen und möchte dringend meine Beschreibung der Steirischen revidieren: Die Steirische als ein "knubbeliges Instrument mit tolpatschigen Knöpfen" zu verunglimpfen, Schande über mich, entlarvt nur den Anfänger, der froh ist, das geschickte Instrumentenbauer eigene Mankos beim Spiel kaschieren. Im Handwerk macht Übung den Meister. In der Musik macht Übung nur einen guten Handwerker. Nur in Verbindung mit musikalischem Talent wird es auch ein musikalischer Genuss wie bei Wil, der zeigt, was die Steirische in kundiger Hand zu leisten vermag. Mit der Komplexität des Instrumentes hat das nichts zu tun. Es gibt Leute, die spielen einen auch auf dem Kamm schwindelig. Auf der anderen Seite kann man auch einem Bären das Tanzen bei bringen. Schön wird es aber nie aussehen. Ich habe eben wieder eine halbe Stunde geübt. Der Weg ist weit, aber die Hoffnung stirbt zuletzt...
 
Stopp, zu viel der Ehre: Ich bin auch gerade erst seit knapp 2 Jahren Steirische-Spieler, also spieltechnisch noch im Anfängerstadium und weit entfernt vom Beherrschen des Instruments. Aber zum Musizieren gehört noch einiges mehr als Fingerfertigkeit ;)...
 
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Unter https://musikschulen.provinz.bz.it/volksmusik/publikationen.asp?publ_action=4&publ_article_id=355904 bekommt man kostenlos ein kleines Buch voller wertvoller Infos über die Steirische. Es handelt sich dabei um die Ergebnisse eines Symposiums zur Steirischen, das 2008 in Toblach initiiert wurde. Die Universität Mozarteum Salzburg, das Musikum Salzburg und das Kärntner Landesmuseum waren daran beteiligt. Die abgedruckten Vorträge sind lesenswert! Über den Beginn und die Entwicklung der Harmonika über Möglichkeiten zur Lehrerausbildung, Bassbelegungen, Diskant-Erweiterungen und verständliche Musiktheorie bis zu möglichen Formen des Unterrichts wird von hochkarätigen Harmonika-Fachleuten die Steirische Harmonika beleuchtet.

Erstaunlich ist die Aktualität der aufgezeigten Probleme durch die schnelle Weiterentwicklung des Instrumentes, dem z.B. die Griffschrift schon damals nicht folgen konnte. 12 Jahre später sind die Probleme eigentlich immer noch die gleichen, immer neue Griffschrift-Variationen buhlen um den Harmonikaspieler. Dazu wird die Diskussion um die einzig wahre Lehrform immer noch voller Inbrunst geführt. Wertvoll, und hier ist der Bezug zu diesem Thema, sind hier die Ausführungen bezüglich der drei Hauptlernmethoden: Lernen nach Gehör, nach Griffschrift oder nach Normalnotation, deren Vor- und Nachteile aufgezeigt werden. Die ganz hohe Schule scheint dabei das Spielen nach "normalen" Noten zu sein, was tatsächlich ab höherem Spielniveau empfohlen wird. Insgesamt ein Füllhorn an Informationen!
 
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Hallo Musiker!
Habe inzwischen den kostenlosen Teil eines Onlineanbieters absolviert.Für mich kann ich sagen,dass ich mit Griffschrift Noten weitergekommen wäre.
Der Unterricht war für mich nicht optimal, weil er keine Tipps zum Auswendiglernen gegeben hat obwohl es Taschenbücher gibt die weiterhelfen.
Desweiteren wurden Lieder angeboten die mir nicht liegen bzw. das Auswendiglernen noch erschwerten.Habe mir einige Michlbauer-Bücher zugelegt
mit denen ich schneller vorankomme.Wenn ich einmal im Zweifel bin kann ich jederzeit auf das Musikbuch zurückgreifen ohne den PC starten zu müssen.Durch die Selbstauswahl der Musiktitel habe ich einen höheren Lernspass und somit grösseres Erfolgserlebnis.
Was mich noch gestört hat war die Aussage,dass nach ca.8 Wochen alles automatisch käme.Was mir bei Michlbauer Lernheften gefällt, ist,dass zu Kreuzgriffen
Beispiellieder gezeigt werden.Auch die Steigerung der Schwierigkeit wird moderat gestaltet.Dadurch bleibt der Lernspass erhalten.
Wenn der Lernprozess einmal abgeschlossen ist werde ich mich mehr mit Auswendigspielen befassen, auch dann werde ich hin und wieder
das Buch zur Hand nehmen.Denke dass es anderen ähnlich geht.
Lg
Norbert
 
Aus meiner Erfahrung ist es sinnvoll, einen Lehrer zu finden, der zu einem passt (Chemie darf stimmen).
Das bringt einen schnell voran. Er sieht die Fehler beim Greifen oder Balkführung/ auch Luftthema.
Die werden sofort korrigiert und nicht erst, wenn man nach Büchern alleine ohne Vorkenntnisse sich abmüht. Eventuell die Fehler sich schon manifestiert haben und schlecht wieder weg zu kriegen sind.
Ich spiele hauptsächlich nach Michlbauer und Klausner - aber mit Lehrer

Ganz wichtig erachte ich, dass man nicht zu viel überlegt, was soll ich wie machen. Die Zeit besser zum Üben nutzen.

Also, gutes Gelingen und viele schöne Augenblicke beim Üben :prost:
 
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