Transponierte Instrumente umrechnen in C fürs Partiturlesen, ich brauch dringend Hilfe

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Hallo zusammen

Ich arbeite gerade am Partiturenlesen und daraus Dreiklänge aufzustellen (oder auch nicht) aber ich verstehe es einfach nicht.

Meine Theorielehrerin hat mir am Wochenende eine Aufgabe geben, die sie mir selber ausgefüllt hat und dabei erklärt hat. Bei den Transponierten Instrumenten habe ich rein gar nichts verstanden. Sie liess sich nicht bremsen und irgendwann schaute sie mich an und fragte, "verstehst du?" - ich verneinte. Sie hat dann im nächsten Takt nochmals erklärt, aber ich habs wieder nicht verstanden.

Also habe ich heute meinen Instrumentallehrer gefragt, der meinte, er sei nicht sicher ob alles stimme, was die Lehrerin da geschrieben hat. Seine Erklärung habe ich zwar besser verstanden, aber er hat andere Noten raus bekommen.

Kann mir bitte jemand erklären, wie man Klarinette in b, Horn in F und Trompete in Es vom geschriebenen in das klingende umrechnet?
 
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Kann mir bitte jemand erklären, wie man Klarinette in b, Horn in F und Trompete in Es vom geschriebenen in das klingende umrechnet?
Mhh ich glaube deine Lehrerin tut sich schwer das zu erklären. Wenn du ein Stück in C spielst auf einem Instrument welches auf b gestimmt ist, dann spielst du eben die Töne aus C wie notiert. Da ändert sich nichts. Beim Transponieren wandelst du z.B ein Stück von C-Dur in b-Dur um. Das wird vermutlich die Aufgabe sein.

Beispiel du hast ein Stück in F-Dur welches du in Es-Dur transponieren möchtest. Dann geht das recht simpel. Der Grundton von F-Dur ist das F und der Grundton von Es-Dur ist zwei Halbtonschritte tiefer als das F. Bedeutet um das Stück von F-Dur in Es-Dur zu transponieren musst du die Töne aus dem F-Dur Stück nur alle um diese zwei Halbtonschritte erniedrigen.

Schau dazu mal hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Transposition_(Musik)

Es ist im Grunde komplizierter erklärt als gemacht. Wer von 1-10 zählen kann, der kann auch transponieren. :) Natürlich wird es im Kopf schwierig je nach Tonart, vor allem wenn diese weit auseinander liegen. Transponieren ist auch immer mit Vorsicht zu genießen. Auch wenn die Abstände noch stimmen ist in der Praxis ein Halbton eben nicht immer exakt ein Halbton und das Ergebnis kann sich im Zweifel nicht mehr stimmig anhören. Außerdem kann man schnell auf Tonleiterfremde Töne kommen.

Nachtrag:
Die meisten Notationsprogramme bieten auch die Funktion zum automatischen transponieren an, da kannst du zur Kontrolle auch mit arbeiten. Kaufen musst du keins, im Zweifel nutze Musescore.
 
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Danke für deine Antwort, aber ich glaube ich habe falsch erklärt was ich erklärt haben muss. Hier müsste ein e-moll Dreiklang rauskommen
 

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Ah, danke, das hilft sehr. Also so wie mein Instrumentallehrer es erklärt hat, dann hat die Theorielehrerin tatsächlich einige Fehler gemacht.

Dann ist es also letztendlich einfach stures Auswendiglernen und abzählen?
Darf man dann sich das bei der Analyse mit kleinen Hilfstönen so eintragen, oder besser auf den Schmierzettel?

Ehrlich gesagt verwirrt mich dieser Ausschnitt mehr als er klar macht. Gibt es dazu einen Text der die Aufgabe beschreibt?

Die Aufgabe war mündlich baue einen Dreiklang, falls einer vorhanden ist. Hat sie selber gemacht und halt dieses Blatt gegeben. Das Bild ist nur ein Ausschnitt, es hat Streicher, Holz- und Blechbläser darauf, das Register geht über eine ganze A4 Seite
 
Kann mir bitte jemand erklären, wie man Klarinette in b, Horn in F und Trompete in Es vom geschriebenen in das klingende umrechnet?
Wenn Du keine ausreichende Erfahrung auf Instrumenten aus beiden Welten hast, dann wird es schwer zu verstehen sein oder anders ausgedrückt: es ist ein fortgeschrittenes Thema.
Ich hoffe, Du kannst Klavier spielen und hast ein Digitalpiano oder einen Synthie, um eine Transposition auch einmal auszuprobieren..

Kurzfassung:
Wir unterscheiden zunächst. ob eine Stimme im Violin- oder im Bass-Schlüssel steht. Instrumente im Bass-Schlüssel werden "nicht transponiert" aufgeschrieben, jede aufgeschriebene Note klingt deshalb genauso wie sie geschrieben steht, z.B. die Note "kleines c" klingt auch als "kleines c".
Das Instrument kann aber durchaus "in B" gebaut sein wie z.B. Posaunen in B (aka Tenorposaune, Bassposaune) und ja, es gibt auch andere.

Eine Trompete "in B" (engl. "Bb") klingt allerdings einen Ton tiefer als es in den Noten steht. Spielt eine Trompete also das "Schlüsselloch-c" des Klaviers aka "eingestrichenes c", dann muss für diesen Ton auf der Trompete den Noten folgend ein "d" gegriffen werden. Logisch?
Das Instrument klingt tiefer, also muss es für den gleichen Ton wie ein "C-Instrument" entsprechend höher spielen.

Natürlich schreibt man deshalb ein "d" in die Noten für Trompete und damit man weiß, was los ist und wie das klingt, steht im Kopfbereich die Angabe "Trompete in B" (oder einfach nur "Trumpet" und eine Zahl in Noten für Big Band).
Spielen also Flöte, Gitarre und Klavier in ihren Noten ein fröhliches C- Dur, dann muss die Trompete in D-Dur einstimmen und alles passt perfekt.

Eine Ausnahme sind Noten im Posaunenchor, dort spielt man z.B. eine in B gebaute Trompete, aber man schreibt die Töne "nicht transponiert" auf. Dadurch kann man direkt aus dem Gesangbuch spielen. Wenn man im Posaunenchor ausgebildet wurde, dann lernt man den klingenden Ton c mit einem Griff kennen, der im Rest der Welt für das "d" bekannt ist.

Nach gleichem Schema transponieren auch die Saxophone. Das Altsaxophon ist in Es gebaut, ein geschriebenens c in den Noten klingt deshalb eine Sexte tiefer, und wollte es den klingenden Stimmton "a" spielen, so wäre das ein notiertes "fis". Tenorsaxophone klingen eine None tiefer.

Transponierte Notation kann auch in die andere Richtung gehen, das gilt für klein gebaute Instrumente. So klingt eine Trompete "in Es" eine kleine Terz höher als notiert.

Im Unterricht lässt sich das gut erklären. Man braucht nur ein Klavier (oder Gitarre) und eines der transponierenden Instrumente wie ein Sax oder eine Trompete. Allein als Beschreibung oder nur als Partitur wird das Thema schnell verwirrend.
Mit Musescore könnte man sich aber auch Beispiele basteln und z.B. eine Tonleiter in C für die Flöte in die Stimmen der Trompete und des Altsax kopieren, sie sollte dann transponiert erscheinen.

Eine Transpositionstabelle habe ich im Anhang hochgeladen.

Gruß Claus
 

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Ich habe mir die Partitur gerade mal in MuseScore nachgebaut, weil mich das Thema auch interessiert. Vielleicht hilft es Dir zu wissen, dass die gesamte Partitur in der Tonart C steht, wo also bei einer C-Stimme überhaupt keine Vorzeichnung vorgenommen würde.

Beim Transponieren für ein transponierendes Instrument, das so aufgeschrieben wird, wie der Instrumentalist es spielt (und nicht, wie es klingt), hat man, ausgehend von der Tonart C, natürlich andere Vorzeichen. Bei der Klarinette in B also z.B. zwei Kreuze. Das bedeutet, die Klarinette spielt ein A und ein F#, klingend ist das ein G und ein E, weil sich alle Töne der Klarinette zwei Halbtöne tiefer anhören, als das, was der Klarinettist spielt.

Das Horn in F ist insofern eine Besonderheit, als man hier nachlesen kann, dass es normalerweise, unabhängig von der jeweiligen Tonart, ohne Vorzeichnung notiert wird. Das eine Kreuz wird aber von MuseScore bei mir auch eingetragen, insofern scheint das keine international und immer gültige Regel zu sein und würde die Aufgabe ja noch komplizierter machen. Also vergiss diesen Abschnitt.

Der e-Moll-Akkord besteht aus den Tönen e, g und h - zwei davon hast Du schon mit der Klarinette abgehakt. Den Rest von Deinen Hausaufgaben solltest Du selbst machen. ;)
 
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Eine Trompete "in B" (engl "Bb") klingt allerdings einen Ton tiefer als es in den Noten steht. Spielt eine Trompete also das "Schlüsselloch-c" des Klaviers aka "eingestrichenes c", dann muss für diesen Ton auf der Trompete den Noten folgend ein "d" gegriffen werden. Logisch?
Das Instrument klingt tiefer, also muss es für den gleichen Ton wie ein "C-Instrument" entsprechend höher spielen.
Ich weiß nicht, diese Theorie macht es doch eigentlich unheimlich kompliziert. Ich spiele ja selbst (Bb) Posaune und habe mich noch nie dabei mit so was beschäftigt. Ich finde das eigentlich total verwirrend. Wenn ich ein Stück in F habe und dort das F spielen muss, dann transponiere ich nicht von B sondern weiß doch das mein F als Naturton auf der ersten Position ist. Die Tonart und Noten geben ja vor was zu spielen ist und ich muss wissen wo sich der Ton auf meiner Posaune befindet. Da ist es ja unbedeutend ob der Ton nun von der Grundstimmung aus x Töne höher ist.
 
Wenn Du keine ausreichende Erfahrung auf Instrumenten aus beiden Welten hast, dann wird es schwer zu verstehen sein oder anders ausgedrückt: es ist ein fortgeschrittenes Thema.
Ich hoffe, Du kannst Klavier spielen und hast ein Digitalpiano oder einen Synthie, um eine Transposition auch einmal auszuprobieren..

Ich spiele tatsächlich noch ein bisschen Klavier, allerdings ist es eine Herausforderung 10 Finger unabhängig zu bewegen und dann ist da noch ein 5. Finger wodurch aus dem 1. Finger Streicherfinger ein 2. Finger Pianistenfinger wird. Aber für die Theorie ist es das gute alte Kemble-chen sein Gewicht in Gold wert.

Im Unterricht lässt sich das gut erklären, man braucht nur ein Klavier (oder Gitarre) und transponierende instrument wie ein Sax oder eine Trompete. Nur als Beschreibung oder nur als Parititur ist das Thema schnell verwirrend.

Ja, mein Instrumentallehrer hat mir das auf dem Klavier gezeigt, deswegen habe ich es einigermassen nachvollziehen können. Meine Theorielehrerin hat es mir nur in der Partitur erklärt, aber ich habe absolut nichts verstanden, nebst dem dass sie einige Fehler eingebaut hat.
Instrumente im Bass-Schlüssel werden "nicht transponiert" aufgeschrieben, jede aufgeschriebene Note klingt deshalb genauso wie sie geschrieben steht, z.B. die Note "kleines c" klingt auch als "kleines c".
Ist das der Grund, weshalb die Bassklarinette im Geigenschlüssel notiert ist?

Der e-Moll-Akkord besteht aus den Tönen e, g und h - zwei davon hast Du schon mit der Klarinette abgehakt. Den Rest von Deinen Hausaufgaben solltest Du selbst machen. ;)
Danke dir, das hat meine Theorielehrerin in der Stunde schon komplett ausgefüllt. Allerdings hat sie, vorallem im 2. und 3. Takt einige Fehler drin. Sie hat mir 2 Blätter gegeben, das von ihr ausgefüllte und die "Lösung" wo unten die Akkorde drin stehen, die rauskommen sollen.
Ich weiß nicht, diese Theorie macht es doch eigentlich unheimlich kompliziert. Ich spiele ja selbst (Bb) Posaune und habe mich noch nie dabei mit so was beschäftigt. Ich finde das eigentlich total verwirrend. Wenn ich ein Stück in F habe und dort das F spielen muss, dann transponiere ich nicht von B sondern weiß doch das mein F als Naturton auf der ersten Position ist. Die Tonart und Noten geben ja vor was zu spielen ist und ich muss wissen wo sich der Ton auf meiner Posaune befindet. Da ist es ja unbedeutend ob der Ton nun von der Grundstimmung aus x Töne höher ist.

Wenn du für den höchsten Schulabschluss 5 wichtige Werke aus verschiedenen Epochen der Musikgeschichte vorbereiten musst, weil die dir dann an der Prüfung Auszüge aus einem, oder zwei der Werke mehrere Seiten hinlegen, die du dann in 3 Stunden analysieren sollst, ist es leider nicht ganz so unbedeutend. ;-)
 
Wenn ich ein Stück in F habe und dort das F spielen muss, dann transponiere ich nicht von B sondern weiß doch das mein F als Naturton auf der ersten Position ist

Klassischer Fall von aneinander vorbeireden.

@Claus spricht von der B-Trompete, die in der Partitur vorkommt. Da wird transponiert.

Du sprichst von Deiner Posaune. Posaunen werden nicht transponiert.

Ich spiele ja selbst (Bb) Posaune und habe mich noch nie dabei mit so was beschäftigt.

Wozu auch, das ist bei Posaunen eben nicht nötig. Claus hat es oben auch schon erwähnt.
Warum ? Letztlich ist es Konvention.
In der oben beschriebenen Partitur kommt keine Posaune vor, dann brauchen wir auch nicht über Posaunen reden.

Das Transponieren ist im Übrigen auch keine Theorie, sondern reine Konvention.

Verwirrend ist das Thema auch nie für den Spieler, sondern für den, der die Noten aufschreibt.
Egal, ob Musikverein oder Posaunenchor, ein Trompeter spielt immer die Noten, die vor ihm liegen, ohne "Umrechnen".
Das Umrechnen erledigt der Arrangeur, Komponist oder dergleichen.
 
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Ich spiele ja selbst (Bb) Posaune und habe mich noch nie dabei mit so was beschäftigt.
Ist auch nicht nötig, solange man es nicht braucht. Du kommst aus dem Posaunenchor, wo "nicht transponiert" gespielt wird und auch eine Posaune mit Grundton B spielt im Bass-Schlüssel übereinstimmend Notation und Tonhöhe, was man "in C", concert key oder klingende Notation nennt.

Transponierende Notation fängt da an, wo der notierte Ton eine anders klingende Tonhöhe hat als man den Noten nach vermuten möchte. Deshalb wird in einer Stimme die Transposition angegeben, z.B. "Trompete in B", unw "Posaune in Es" usw.
Wenn man will (oder muss), dann kann man auch verstehen, wie es funktioniert.
Oder man spielt mit Sängerinnen, dann lernt man auch transponieren, denn sie werden es nicht tun. :D

Am einfachsten ist das Transponieren bei Instrumenten "in B", die im Violinschlüssel notiert sind.
Ein notiertes c klingt dann einen Ganzton tiefer, bei den groß gebauten Instrumenten wie dem Tenorsaxophon oder der Bass-Klarinette kommt eine Oktave dazu, dann haben wir eine None, das Weitere siehe oben.

Ist das der Grund, weshalb die Bassklarinette im Geigenschlüssel notiert ist?
Das müsste ein Klarinettist erklären, ich bin beim Blechspielzeug zu Hause (Trompete).
Meine Vermutung ist, dass Klarinettisten das Lesen in einem System und vor allem die transponierte Notation "in B" im Violinschlüssel gewohnt sind. Also tun sie sich so leichter, wenn die Bass-Klarinette dazu kommt. Ich kenne jedenfalls nur Saxer mit Klarinettenausbildung, die irgendwann auch zur Bass-Klarinette kamen.
Schau mal in die Wiki-Notation, da steht die Bass-Klarinette im Violinschlüssel und klingt eine None tiefer als sie notiert.
https://de.wikipedia.org/wiki/Bassklarinette
Die ersten drei Noten im Violinschlüssel sind das "kleine c", gefolgt von es und e. Diese Noten klingen auf der Bass-Klarinette eine None tiefer, das ist im Bass-Schlüssel das "Kontra B", gefolgt vom "großen es" und "d". Für Klavierspieler eigentlich eine leichte Übung, weil man das Lesen in der Akkolade gewohnt ist.

Natürlich sind einige Fälle in meinem oberen Beitrag bzw. der kleinen Tabelle (alles "tief transponiert") nicht abgedeckt, aber für den Anfang und die Aufgabe sollte es hinkommen.

Gruß Claus
 
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Worüber ich bei der Partitur, die Du hier hochgeladen hast, und beim Nachbau derselben, noch gestolpert bin: Klarinette, Fagott und Horn können doch allesamt nur einen Ton zur Zeit spielen? Sind da zwei Instrumente in einem System notiert oder ist das ein rein theoretisches Gebilde, das gar keine praktische Relevanz hat? :unsure:

Sorry für die Frage, aber ich spiele keines der genannten Instrumente. Und in Partituren bin ich auch nicht so fit.
 
Worüber ich bei der Partitur, die Du hier hochgeladen hast, und beim Nachbau derselben, noch gestolpert bin: Klarinette, Fagott und Horn können doch allesamt nur einen Ton zur Zeit spielen? Sind da zwei Instrumente in einem System notiert oder ist das ein rein theoretisches Gebilde, das gar keine praktische Relevanz hat? :unsure:

1. und 2. Stimme, denke ich mal.

Meine Vermutung ist, dass Klarinettisten das Lesen in einem System und vor allem die transponierte Notation "in B" im Violinschlüssel gewohnt sind. Also tun sie sich so leichter, wenn die Bass-Klarinette dazu kommt. Ich kenne jedenfalls nur Saxer mit Klarinettenausblildung, die irgendwann auch zur Bass-Klarinette kamen.

Das liest sich logisch, danke dir :)
 
Instrumente im Bass-Schlüssel werden "nicht transponiert" aufgeschrieben, jede aufgeschriebene Note klingt deshalb genauso wie sie geschrieben steht, z.B. die Note "kleines c" klingt auch als "kleines c".

Im Prinzip ja. Aber es gibt (natürlich) auch hier wieder Ausnahmen:
Ein Kontrabass wird zwar im Bassschlüssel notiert, klingt aber eine Oktave tiefer.
Das vermeidet unnötige Hilfslinien und stammt wohl auch noch aus Zeiten (Barock...), wo oft Cello und Kontrabass dieselbe Stimme spielten - nur eben, dass der Kontrabass eine Oktave tiefer klingt als notiert (und als das Cello).


Transponierte Notation kann auch in die andere Richtung gehen, das gilt für klein gebaute Instrumente. So klingt eine Trompete "in Es" eine kleine Terz höher als notiert.

Genau. Eine Es-Klarinette klingt auch eine kleine Terz höher als notiert.
Piccolo-Flöte, Sopran-Blockflöte, Glockenspiel... sind zwar C-Intrumente, klingen aber eine Oktave höher (Glockenspiel sogar zwei Oktaven höher) als notiert.

Das Horn in F ist insofern eine Besonderheit, als man hier nachlesen kann, dass es normalerweise, unabhängig von der jeweiligen Tonart, ohne Vorzeichnung notiert wird.

"Normalerweise" war früher mal so, als es noch keine Ventile gab und die Hörner auf die Naturtöne beschränkt waren. Da hat man keine Generalvorzeichen geschrieben, sondern immer nur Versetzungszeichen vor den Noten.
Bei Pauken war das auch so.
Heute allerdings neigt man dazu, auch in diesen Fällen Generalvorzeichen zu nutzen.

Meine Vermutung ist, dass Klarinettisten das Lesen in einem System und vor allem die transponierte Notation "in B" im Violinschlüssel gewohnt sind. Also tun sie sich so leichter, wenn die Bass-Klarinette dazu kommt.

Das gilt für alle Klarinetten und auch die Saxophon-Familie.
Somit kann man auf allen Instrumenten "gleich greifen". Ein notiertes g' greift man gleich, es klingt dann nur unterschiedlich hoch.


Wozu auch [transponieren], das ist bei Posaunen eben nicht nötig.

Neben dem Bassschlüssel wird aber oft auch der Tenorschlüssel genutzt.
Und: es gibt (vor allem wohl in Musikvereinen) auch oft Posaunenstimmen "in B", die dann transponierend im Violinschlüssel notiert sind.
Darüber freuen sich Ventilposaunisten, die von der Trompete kommen.

Auch für Euphonium & Co., das klassisch klingend im Bassschlüssel notiert wird, gibt es oft transponierende Noten im Violinschlüssel.


Verwirrend ist das Thema auch nie für den Spieler, sondern für den, der die Noten aufschreibt.

Nicht nur. Verwirrend ist das auch für jemanden, der z. B. auf dem Klavier aus der Partitur spielen muss oder für den Dirigenten, der Harmonien erkennen muss (genau das, worum es hier in der Aufgabe geht).
Oder wenn ein Bartion-Saxophonist aus Bass-Noten spielen muss oder ein Tenor-Saxophonist eine Posaunenstimme spielen soll. Oder, oder, oder...

Edit/Ergänzung:

Worüber ich bei der Partitur, die Du hier hochgeladen hast, und beim Nachbau derselben, noch gestolpert bin: Klarinette, Fagott und Horn können doch allesamt nur einen Ton zur Zeit spielen? Sind da zwei Instrumente in einem System notiert oder ist das ein rein theoretisches Gebilde, das gar keine praktische Relevanz hat? :unsure:

Oft notiert man (zumindest in der Partitur, manchmal auch in den Stimmauszügen) zwei Stimmen in einem System.
Dann würde da aber üblicherweise "Fagott 1/2" o. ä. stehen.
Es gibt auch den Fall, dass zwei Stimmen für "1 Instrument" in ein System geschrieben werden. Das heißt dann "Divisi" (das ist aber eigentlich dann immer angemerkt [Edit: bei Streichern, die ja auch Doppelgriffe können. Bei Blasinstrumenten ist das eigentlich klar]) und bedeutet, dass bei mehrfach besetzten Stimmen ein Teil die obere, ein Teil die untere Stimme spielt.
Im Klarinettenquintett geht das nicht, aber im Orchester, wo eine Stimme mindestens zweifach besetzt ist, ist das nicht unüblich.

Viele Grüße
Torsten
 
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Neben dem Bassschlüssel wird aber oft auch der Tenorschlüssel genutzt.
... was aber nichts mit Transponieren zu tun hat.

Und, ja, es mag verwirrende Momente auch für Spieler geben. Aber meist nur, wenn der angestammte Kontext verlassen wird.
Bleibt der Spieler in einer bestimmten Konventions-Welt, werden nur Noten gespielt, ohne Verwirrung.

Transponierte Posaunenstimmen habe ich bislang in keinem Musikverein gefunden.
Dafür transponierte Tubastimmen im Violinschlüssel, zwei Oktaven höher ;)
 
... was aber nichts mit Transponieren zu tun hat.
Nein, das bezog sich nur darauf, dass Posaunen (und auch Waldhörner...) nicht immer unbedingt nur im Basschlüssel geschrieben werden (aber freilich klingend).


Transponierte Posaunenstimmen habe ich bislang in keinem Musikverein gefunden.
Es gibt (fast) nichts, was es nicht gibt! :D

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Dafür transponierte Tubastimmen im Violinschlüssel, zwei Oktaven höher ;)
Ach du liebe Zeit, das ist wiederum mir noch nicht untergekommen... Aber ich glaube Dir das gern!

Ich sehe übrigens Dirigenten auch als Musiker (deren Instrument ein Orchester ist), wenn da etwas komisch klingt, müssen die schon aus der Partitur erkennen, wie das klingen soll.
Es gibt nicht umsonst Partituren in C (klingend), auch, wenn das unüblich ist.

Viele Grüße
Torsten
 
Es gibt nicht umsonst Partituren in C (klingend), auch, wenn das unüblich ist.
Kennst Du das aus der Filmmusik?
Auf YT gibt es Videos der Komponistin Anne-Kathrin Dern, die sehr interessant aus ihrer Arbeit berichtet.
So sprach sie von der (heutigen) Vorherrschaft "einfacher" Tonarten und dem Verzicht auf Vorzeichen zugunsten einer Notation mit entsprechend vielen Versetzungszeichen. Das soll erleichtern, auch eine stark chromatische oder stark modulierende Filmmusik mit möglichst wenig Probenarbeit einzuspielen.
How Film Scores Are Recorded, What Orchestrators Do, Orchestration Hacks

Anektdotisches zum Thema: den Siegeszug der "C-Trompete" von Vincent Bach mit Einführung beim Chicago Symphony Orchestra in den 1950er Jahren vermute ich der Tatsache geschuldet, dass damals noch viele Partituren aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert vor der Durchsetzung der chromatisch spielbaren (Ventil-)Trompete bei Trompetern, Komponisten und Orchestratoren gespielt wurden.
Eine Trompetenstimme für Naturtrompete war z.B. "in B" durchnotiert und in dieser Naturtonreihe nicht spielbare Abschnitte standen dann z.B. "in A".
Die ganz altvorderen Orchestertrompeter wechselten an diesen Stellen auf die zur Stimmung passend gebauten Bögen, Trompeter aus den letzten hundert Jahren mussten transponieren.
Orchestertrompete in G.jpg

Quelle: Französicher Doppelkoffer für Orchestertrompete in G mit Bögen plus eine (nicht erhaltene) Ventiltrompete, in: Edward Tarr, Die Trompete (1978).

Gruß Claus
 
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Ist das der Grund, weshalb die Bassklarinette im Geigenschlüssel notiert ist?
Das ist nicht durchgängig der Fall und findet sich vorwiegend bei Stimmen für Amateurorchester. Bassklarinetten-Noten für Profi-Sinfonieorchester sind meist im Bassschlüssel notiert, wobei bei sehr hohen Passagen auf den Violinschlüssel gewechselt wird um zu viele Hilfslinien zu vermeiden.
Im Bassschlüssel notiert klingt die Bassklarinette ein große Sekunde tiefer als notiert, bei den (Amateur-)Stimmen im Violinschlüssel klingt sie eine None tiefer.

Der Hintergrund ist, das bei dieser Notation im Violinschlüssel Musiker, die schon mit der ´normalen´ Bb-Klarinette gut vertraut sind, ganz leicht auf die Bassklarinette wechseln können, da sie diese dann genau so lesen und greifen können wie vorher schon bei der Bb-Klarinette. Viele Bassklarinetten-Stimmen für Amateurorchester gehen auch nicht tiefer als das (notierte) kleine e (das auch der tiefste Ton der ´normalen´ Klarinette ist). Für Amateurorchester gibt es daher auch (preiswertere) Bassklarinetten, die nur bis zu diesem e herunter gehen.
Die Profi-Bassklarinetten gehen immer bis zum C eine kleine Terz unter dem erwähnten kleinen e (üblicherweise "tief-C" genannt).

Ich habe ´normale´ Klarinette deshalb in Apostrophen geschrieben, weil es bei der Klarinettenfamilie etliche verschiedene Stimmungen gibt. Die gebräuchlichste, also quasi "normale" Klarinette ist in Bb gestimmt.

Daneben gibt es noch:
- Klarinette in A (klingt eine kleine Terz tiefer als notiert)
- Klarinette in C (transponiert nicht, wegen ihres recht derben Klangs kam sie schon in historischen Zeiten außer Gebrauch)
- Klarinette in D (klingt 1 große Sekunde höher als notiert)
- Klarinette in Eb (klingt eine kleine Terz höher als notiert)
- Klarinette in G (klingt eine Quinte höher als notiert - "Schrammel-Klarinette" / "Picksüßes Hölzerl")
- Klarinette in "tief-G" (klingt eine Quarte tiefer, wird z.B. in der griechischen Folklore benutzt)
- Bassetthorn in F (klingt eine Quinte tiefer - die Klarinette in Mozarts "Requiem")
- Altklarinette in Eb (klingt eine kleine Sexte tiefer, gebräuchlich in angelsächsische Blasorchestern)
- Bassklarinette in Bb (entweder eine große None oder große Sekunde tiefer als notiert - s.o.)
- Bassklarinette in A (es gibt Stimmen dafür, wird aber heute nicht mehr gebaut, diese Stimmen werden vom Orchester-Bassklarinettisten eine kleine Sekunde tiefer gespielt als notiert)
- Kontrabassklarinette in Bb (wenn im Basschlüssel notiert klingt sie eine große None tiefer als notiert)

Wie man schön sehen kann, geradezu ein Fest für Freunde der Transposition!

In historischen Zeiten waren bis ca. Verdi waren drei Stimmungen üblich: A/Bb/C
Der Grund dafür war, das bis dahin (1. Hälfte bis Mitte 19. Jhdt.) die Klarinetten noch nicht genug Klappen hatten um in allen Tonarten sauber klingen zu können. Daher wurden Stücke/Sätze in Tonarten um C auf der C-Klarinette gespielt, bei Tonarten auf der Bb-Seite des Quintenzirkels auf der Bb-Klarinette, und bei Tonarten auf der #-Seite des Quintenzirkels auf der A-Klarinette.
Wegen des weniger weichen Klangs der C-Klarinette kam diese aber außer Gebrauch als die Klarinetten genug Klappen hatten um chromatisch sauber spielbar zu sein (bis auf spezielle Fälle, wo eben dieser Klang gewünscht ist wie z.B. ab und zu bei Richard Strauss). Die A-Klarinette hielt sich dagegen, da sie noch ein klein wenig weicher klingt als die Bb-Klarinette, so dass sie besonders für Solo-Werke gerne von Komponisten bevorzugt wurden (Klarinettenquintette von Brahms, Reger, aber auch schon Mozart in seinem Klarinettenkonzert und Klarinettenquintett).

Orchester-C-Klarinettenstimmen werden (bis auf die erwähnten Spezialfälle) heute bzw. seit dem außer-Gebrauch-Kommen der C-Klarinette vom Klarinettisten auf der Bb-Klarinette gespielt. Er/sie muss dann im Kopf alle Noten um einen Ganzton höher ´rechnen´ (und dazu zur notierten Tonart 2# addieren).
Da diese Spielweise auch "Transponieren" genannt wird, führt das manchmal zu Missverständnissen, da auch die Eigenschaft der "transponierenden" Instrumente "Transponieren" genannt wird.
In diesem Fall ist es das Instrument selber, das sozusagen alle notierten Töne um sein ´eingebautes´ Transpositions-Intervall verschiebt. Im Fall des transponierenden Musikers ist des hingegen der Musiker, der im Kopf die Noten ´verschiebt´.
 

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