Komponieren in A Moll, wozu welche Molltonleitern?

  • Ersteller chrigelian
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Hi @chrigelian und die anderen in der Runde: Ich kann sagen, was aus/in meiner Erfahrung/Praxis bei der Fragestellung und dem Herangehen hier eine Rolle spielt:
  • Es ist ein Prozess. Manchmal lassen sich zwar Einzelfragen rasch klären, öfter aber ergibt sich erst im Zusammenhang der Stellenwert. Und der ist nicht selten etwas anders als vermutet.
  • Es ist ein Dialog und keine checkbox oder multiple-choice-Geschichte.
  • Der praktische Kontext, d.h. die konkrete Melodie, Genre, Tempo, Akkorde etc. sind entscheidend. Allgemeine Empfehlungen sind durchaus wichtig, deren konkrete Relevanz ist aber beschränkt.
Ich vermute beispielsweise, Du misst der Frage der unterschiedlichen Molltonleitern eine größere Bedeutung für Deine Fragestellung zu als sie tatsächlich hat.
Das wird sich aber erst herausstellen, wenn Du hier beispielsweise die "Hendrix-alike"- Akkordfolge einspielst und hier reinstellst. Da hätte ich durchaus Lust mitzutun. Aber die Lust und Bereitschaft, selbst die Gitarre zu nehmen und anhand dessen, was Du gepostet hast, selbst zu schauen (und wer weiß ob das, was ich da spiele, viel mit dem zu tun hat, was Du spielst oder Dir denkst), ob mir dazu ein zweiter Part einfällt - diese Lust und Bereitschaft habe ich nicht. Und einfach vom grünen Tisch aus ein paar mehr oder weniger passende Akkorde hier reinzuwerfen - das wird es nicht bringen und so gehe ich auch selbst nicht vor.

Es kann hierbei stehen bleiben - ein paar hilfreiche Tipps und Hinweise hat es gegeben, wenn auch nicht das, was der TE sich eigentlich gewünscht oder erhofft hat. Passiert halt und großartig in die Wolle gekriegt hat man sich auch nicht - etwas, das durchaus auch mal angemerkt sein kann.

Es kann hier auch weiter gehen - dann aber aus meiner Sicht nur mit mehr "Butter bei die Fische" seitens des TE und mit der bisher gezeigten Aufmerksamkeit, Hilfsbereitschaft und Nettiquette wie bisher.

Herzliche Grüße

x-Riff
 
Zuletzt bearbeitet:
Bitte gib uns doch ein konkretes Beispiel der Anwendung deines Wissen über das "Schillinger-System" auf das Thema dieser Diskussion.

Was ich in dem verlinkten Wikipedia-Artikel lese, würde ich einen Fan-Beitrag nennen.
Zum Thema dieser Diskussion, nämlich Grundlagen des funktionsharmonischen Dur-/Moll-Systems oder - bei anderem Blickwinkel - der Akkordskalentheorie finde ich dort kein bisschen Fleisch am Knochen.
Stattdessen stehen da mehrere fragwürdige Annahmen und befremdliche Unterstellungen gegenüber bedeutenden Komponisten.

Gruß Claus
 
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Dem kann man nur zustimmen.
Mir fehlt jede Phantasie für die Vorstellung, ein blutiger Anfänger (oder gar noch ein eine Stufe davor befindlicher, wie der TE)
könnte auch nur irgend etwas durch das Studium dieser "Methode" lernen oder gar davon profitieren.

Das ist so, wie wenn man dem Physikschüler, der sich gerade mit der schiefen Ebene beschäftigt anbietet "Schau´ doch auch mal in die Quantenphysik hinein - da kannst Du gute Anregungen finden !".

Mit dem Unterschied, daß die Quantenphysik sinnvoll ist ...

LG
Thomas
 
Ich habe nicht geschrieben, dass das ein Tipp für den TE ist. Es ist ein Tipp, der für ihn so sinnlos ist, wie die meisten anderen hier.
Und zur konkreten Anwendung: John Barry soll ein Anhänger des Schillinger-Systems gewesen sein. Was bei Filmmusik wohl nicht völlig abwegig ist.
 
Ich habe nicht geschrieben, dass das ein Tipp für den TE ist. Es ist ein Tipp, der für ihn so sinnlos ist, wie die meisten anderen hier.
Der selbst geführte Nachweis von Off Topic wäre zweifellos die beste Löschbegründung.
Natürlich kann ein ausgesprochen themenfremder und für sich genommen obskurer Wikipedia-Beitrag kein Tip sein.

Im Gegensatz zu dir zeigen die Board-Kollegen in dieser Diskussion Engagement in der Sache und tatsächliche Hilfsbereitschaft gegenüber dem TE.

Claus
 
Das Schillinger System wäre ja einen eigenen Thread wert. Gibt es hier jemanden, der davon etwas Ahnung hat? Ich habe gerade mal in ein Video reingeschnuppert. Interessant ist es allemal.

Viele Grüße,
McCoy
 
Auslagern wäre imho allemal gut - man kann ja noch gucken, wie sich das dann entwickelt...
 
Es gibt doch gar keinen Inhalt, den ich auslagern könnte, bisher ist nur das Stichwort "Schillinger-System" gefallen.
Es gibt wwder eine kurze Beschreibung noch eine eigene These zur Relevanz dieser Nischentheorie.
Vor allem gibt es trotz Nachfrage nur eine patzige Antwort, aber nichts zur Anwendung des Ansatzes, was mich nach etwas Netzrecherche auch nicht im Geringsten wundert.

Wäre das eigentliche Thema vom TE nicht praktisch für beendet erklärt worden, hätte ich den Abzweig plus der "Meta-Diskussion" gelöscht, aber so ist auch das nicht nötig.

Wenn jemand einen Thread zum "Schillinger-System" eröffnen will, dann nur zu.

Gruß Claus
 
desshalb bin ich auf harmonisch oder melodisch moll gekommen um mehr farbe zu bekommen und es spannender anzuhören ist.
mir ist eigentlich egal wie ich mehr farbe rein bekomme in die stücke sei es dur oder moll oder etwas anderes, hauptsache es ist einfach zu verstehen und zu gebrauchen.


Melodisch Moll (MM) wird sehr oft in Moll Stücken für die Tonika gebraucht.
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Harmonisch Moll (HM) wird oft in seinem 5. Modus (HM5) für Dominanten die sich quintweise nach Moll auflösen gebraucht.
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Für den Akkord A7(b9) der sich nach Moll auflöst benutzt man also die D Harmonisch Molltonleiter ab der 5. Stufe -->
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Ich bin zufällig auf dem Faden gestoßen und bewundere die Geduld der vielen Antworter 👍🏻
Falls der TE noch mitliest hier mal meine praktische Vorgehensweise (wobei ich nicht Gitarre spiele)

Es geht ja ums Komponieren.
Und du sprichst von Tonleitern, speziell Am melodisch.
Und gleichzeitig sind dir Theorien und Gesetze der Harmonielehre nicht geläufig.
Ich sag dir was: Das ist NICHT SCHLIMM :)
Nur(!!) Du darfst dann beim Komponieren dann NICHT von Tonleitern etc. ausgehen. Sowas tut man, wenn man mehr Background hat und Dinge über die Komposition hinausgehend tun will (z b Arrangieren, Variieren,…)

Du willst komponieren. Dazu braucht es ÜBERHAUPT keine Theorie sondern erstmal nur Gehör, Gefühl und Kreativität.

Ein Song besteht grundsätzlich aus Melodie, Harmonie und Rhythmus.

Zuerst brauchst du ein inneres Bild einer Melodie
Diese enthält quasi auch den Rhythmus (oder inspiriert dazu) und große Teile der Harmonie.

1. Hast du eine Melodie, die auch „geometrisch“ passt. Also Taktzahl, schlüssiger Verlauf, DANN suchst du
2. zunächst die einfachstmöglichen Akkorde dazu. Ggf merkst du sogar, dass nur ein einziger Akkord denkbar wäre.
3. Als Zwischenschritt suchst du dir einen BASSVERLAUF (ohne Akkorde) der die Melodie schön ergänzt und untermalt.
Alleine das ist schon das wesentliche
4. Um ggf schönere Akkorde zu finden, suchst du dir nun solche heraus, die gleichzeitig zu Melodie und unterlegtem Bass passen.
- Hier gehst du so vor, dass du erstmal annimmst dass der Bass Grundton ist (z b. A-E-A-D-C—H-Ais—Gis-A) wohlgemerkt erst einzelne Basstöne bestimmen.
- auf den Basston probierst du nun nur Dur und Moll und merkst, ob das die Melodie unterstützt/ passt
- Um nun exakt vorzugehen, wären jetzt Grundkenntnisse nötig, wenn es darum geht, ob der Basston auch nicht der Grundton (1.Stufe) ist, sondern einer der sich schichtenden Akkordtöne. (Oben diese „Gis“ riecht förmlich danach, dass es die Terz aus E(7) ist, es wird also dort kein Gis Akkord, sondern ein EDur (7) Akkord sein
- Notfall geht aber auch das über probieren- du wirst merken welche Akkordtöne über Gis passen und merkst dir dann halt den Griff.
- im Prinzip ist dein Song jetzt fertig ohne auch nur irgendetwas theoretisch begriffen zu haben :)
-> schreib dir Griffe auf, ggf findest du Bezeichnungen dafür oder nicht, wayne interessierts :D

Grundidee dahinter: Akkorde bestimmen einen Song nicht sonder untermalen bloß Melodie und Basslinie. Daher ist diese Reihenfolge sinnvoll und auch recht direkt zielführend.

Feinheiten:
Probiere mal anschließend aus, ob eine leichte Veränderung eines Akkordtones um eine halbe Noten (also ein einzelne Verschiebung) die Spannung stimmig erhöht und im nächsten Akkord wieder auflöst) aufschreiben- keinen Kopp machen wie das heißt
- sollte partout kein Akkord mal passen: Powerchord oder nur Basston, fertig/ später/ egal erstmal

-> also ganz natürlich vorgehen!
Wie all das heißt und warum und wieso du dies und jenes spielst, sollen dann Musikexperten analysieren, der Zuhörer soll nur eins: genießen, Gefühle erleben

🎶🎸
 
Das Schillinger System wäre ja einen eigenen Thread wert. Gibt es hier jemanden, der davon etwas Ahnung hat?
Vor Jahren hatte ich mich mal an Schillingers System Of Musical Composition ran gewagt und bin bis Chapter 8 "Coordination Of Time Structures" gekommen. Kleiner Ausschnitt davon -->

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Das ist im Prinzip ganz am Anfang des 2 teiligen über 1700-seitigen Buches.
Wenn man bedenkt, dass Gewrshwin, Glen Miller, Stan Kenton und die ganzen Jungs bei ihm studierten. Hut ab! Ich bin bei Seite 37 ausgestiegen. :)
 
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Wenn man bedenkt, dass Gewrshwin, Glen Miller, Stan Kenton und die ganzen Jungs bei ihm studierten.
Das wäre mal interessant, wenn man z.B. mal diese Coordination Of Time Structures aus irgendwelchen Gershwin oder Kenton Stücken herausanalysieren würde. So rein theoretisch würde ich wahrscheinlich nicht mal bis Seite 37 kommen ...

Auf den ersten Blick scheint S. 37 ja reine Kombinatorik zu sein.

Viele Grüße,
McCoy
 
Das Schillinger System wäre ja einen eigenen Thread wert. Gibt es hier jemanden, der davon etwas Ahnung hat? Ich habe gerade mal in ein Video reingeschnuppert. Interessant ist es allemal.

Viele Grüße,
McCoy

Vor Jahren hatte ich mich mal an Schillingers System Of Musical Composition ran gewagt und bin bis Chapter 8 "Coordination Of Time Structures" gekommen.[...]
Wenn man bedenkt, dass Gewrshwin, Glen Miller, Stan Kenton und die ganzen Jungs bei ihm studierten. Hut ab! Ich bin bei Seite 37 ausgestiegen. :)

Glenn Miller schrieb nach dieser Quelle "Moonlight Serenade" bei Schillinger als Hausaufgabe, es gab da vielleicht auch ein kleines 1x1. :D
https://www.berklee.edu/berklee-today/fall-2000/The-Schillinger

Gruß Claus

Ich versuche noch zu begreifen, WAS das ist, was Schillinger da in die Welt gesetzt hat. Es sieht so aus, als sei es eine abstrakte Rekonstruktion musikalischer Strukturen - wie jede andere Theorie auch - , der allerdings in Abstraktionsgrad, systematischen Verfahrensweisen und konzeptioneller Begriffs- und Symbolbildung etliche Alleinstellungsmerkmale zukommen. Wie Ihr schon schreibt, ist eine Abstraktion dieser Komplexität eine Zumutung erster Kajüte.

Um meinen Frust von vornherein in Grenzen zu halten, frage ich daher aus Kosten-Nutzen-Gründen:
Inwieweit verdeutlicht seine Abstraktion dramaturgisch relevante Aspekte?
Bspw. wie das Tonnetz klangliche Verwandtschaft durch räumliche Distanz darstellt?

Denn mir scheint: wesentlich für die Attraktivität eines Musikstückes ist die nachvollziehbare Vermittlung musikalisch entfernter Verwandter, seien sie melodischer, rhythmischer oder harmonischer Akzentuierung. Falls dem so wäre, könnte eine abstrakte Repräsentation leisten:
1. Konkretisierung des Möglichkeitsraumes durch systematische Entwicklung und Ableitung musikalischer Formen und Konzepte
2. Veranschaulichung gradueller Verwandschaftsverhältnisse innerhalb dieser Strukturen
3. gesetzmäßige Vermittlungsmöglichkeiten von Strukturen mit abnehmender Verwandschaft/Ähnlichkeit

Nach dem, was ich gesehen habe, leistet das Schillinger-System Punkt 1 in besonderer Gründlichkeit. Doch wie sieht es mit 2. und 3. aus?
 
Das wäre mal interessant, wenn man z.B. mal diese Coordination Of Time Structures aus irgendwelchen Gershwin oder Kenton Stücken herausanalysieren würde.
Sorry! OT

ein Beispiel wäre Gershwins "Fascinating Rhythm"
1658305656064.png
 
Hast du schon mal die Spanische Romanze (Romance d'amour) gehört bzw nachgespielt?

Das ist doch das beste Beispiel, was möglich ist.

Oder hör dir mal Marianne Rosenberg: "Mein Lächeln wird dir folgen wenn du gehst" an und von Tanita Tikaram "twist in my sobriety".

Sowie "love is a shield" von Camouflage.

Das erweitert den Horizont von "Moll".
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Ich empfehle außerdem das Buch
Die Pop Formeln
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Und nimmst du Gitarrenunterricht? Was sagt dein Lehrer?
 
Zuletzt bearbeitet:
Hast du schon mal die Spanische Romanze (Romance d'amour) gehört bzw nachgespielt?

Das ist doch das beste Beispiel, was möglich ist.
Ein Beispiel wofür oder wogegen?

Bin dafür, das Thema Schillinger auszulagern. Hier passt es nicht rein und grenzt außerdem mögliche Interessierte aus, da der Titel dieses threads nicht darauf hinweist.

Wie der eigenständige thread sich dann entwickelt, wird sich zeigen.

x-Riff
 
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