Die 'Hertiecaster'-Gitarre der 60er und 70er Jahre

Mal ne dumme Frage ?
... wurde mein Bruenettchen denn auch über Hertie vertrieben ?
Nein, das ist schon ein Folgemodell von den Endsiebzigern, das man nicht mehr zu den Hertiecastern zählt. Die gab es (auch als Bass) von Morris, Bell, Sakai, Jedson und einigen mehr...sogar ungelabelt, jeweils in geringfügig abgewandelter Form. Sogar Hohner vertrieb so ein Modell - wohlgemerkt vertrieb - hergestellt wurden sie in Japan. Bei Bedarf kann ich da auch zu jeder Marke Bilder liefern...gibts aber sicher auch über die Websuche.

Als Hertiecaster werden nur die Modelle bezeichnet, die es baugleich mit 1-4 Tonabnehmern gab wie im ersten Bild des Eröffnungsposts. Aber selbst wenn man heute bei Hertie noch eine Gitarre kaufen könnte, würde die dann nicht mehr zu der Gruppe gehören, die man typischerweise als Hertiecaster bezeichnet. ;)
 
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M
  • Gelöscht von Rockin'Daddy
Naja...ausgiebiger recherchiert ist er eigentlich nicht. Ich habe aus SEO Gründen nur den essenziellen Teil komplett umgeschrieben, inhaltlich ist er aber weitgehend deckungsgleich geblieben. Im Gegenteil, in einigen Ecken - zB der amerikanischen Historie - mußte mein Manuskript gekürzt werden, weil es dann doch etwas zu ausführlich geworden wäre.

An dieser Stelle nochmal herzlichen Dank an alle, die wieder Bilder zur Verfügung gestellt haben, von Jiko sind zB auch einige Aufnahmen in eine separate Fotostrecke geflossen.
 
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kann man irgendwie herausfinden, wie viel wert die eigene Hertiecaster hat, wenn keine modellbezeichnung und firma drauf steht? bei der menge an herstellern und genau gleichen designen doch unmöglch, oder?
 
Da diese Gitarren keinen - bzw nur einen vernachlässigbaren - Materialwert darstellen, definiert sich der ideelle Wert durch den Preis, der am Markt - also zB bei den Auktionshäusern - erzielbar ist. Dieser Wert unterliegt sehr starken Schwankungen, angefangen bei der Jahreszeit bis hin zu den Vintage-Hypes, die immer mal wieder an- und absteigen, auch die potenzielle Käuferschicht spielt eine Rolle. So wird ein älterer Interessent, den das Instrument zum einen an seine Jugend erinnern mag und der zum anderen finanziell aus dem Gröbsten raus ist, schon eher mal 500€ dafür locker machen als ein Jugendlicher, der vllt wirklich nur Musik damit machen will und realistisch erkennt, daß eine Squier für 150€ besser klingt.
In den Zeiten, in denen ich die Preisentwicklung einigermaßen beobachtet habe, lag das Gros zwischen 80 und 300 EUR, abhängig vom Erhaltungszustand und eben wie gesagt, von der momentanen Nachfrage am Markt. Eine Art 'Liste' gibt es nach meinem Wissensstand nicht für namenlose Gitarren.
 
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Karljoris
  • Gelöscht von peter55
  • Grund: nur Zitat, kein eigener Beitrag
Habe letzte Woche eine Hertiecaster mit zwei PUs erstanden, bis auf zwei Lackabplatzer in gutem Zustand.
Der Vibratohebel schlackerte, nach Demontage von Saitenhalter und Hebel die Kontermutter angezogen, jetzt schlackerts weniger . ( Keine Vernietung, wie weiter oben beschrieben.)
Dann gesäubert, die Bundstäbchen etwas poliert, Lemonoil aufs Griffbrett, neue 9er probeweise drauf gezogen.
Das mit der Bundreinheit stimmt, ist konstruktionsbedingt ein Problem. Die Potis kratzen ein wenig, muss ich mal ein bisschen sprayen. Die Mechaniken sind gut, hab vor dem Besaiten ein wenig Ballistol dran gemacht.
Und dieser Vibratomechanismus garantiert den Verlust von Stimmstabilität
Der Klang ist ordentlich, sehr nostalgisch, erinnert mich an meine Höfner 176 von 67/69, die damals einer Esquire weichen musste...

Dafür, dass das Instrument mehr als 40 Jahre nicht gespielt wurde, fand ich 100€ nicht zuviel als Kaufpreis.
Die Originalkunstledertasche ( mit defektem Reißverschluss) gab es übrigens dazu..
 

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chatt73
  • Gelöscht von C_Lenny
  • Grund: Nach Kopieren/Verschieben obsolet
Sorry, das ich den "alten" Thread aufwärme.

Nach langer Zeit der Abstinenz hatte ich mir vor zwei Jahren durch Zufall eine "Hertiecaster" zugelegt.
Der Besitzer hatte sie sich 1968 gekauft, in seiner Jugend viel gespielt und dann irgendwann im Kleiderschrank abgelegt und vergessen.
Der Preis war eher Symbolisch und weniger monetär als durch lange Erinnerungen an die Musikvergangenheit abgegolten.

Die Gitarre wanderte dann erstmal zu einem Gitarrenbauer, welcher zwar mit den Augen rollte, mir aber ein nach seinen technischen Möglichkeiten sehr gut bespielbare Klampfe zurückgab.
Die Intonierbarkeit ist eher begrenzt aber da ich eh mehr ein Fan der Surf-Musik der 60er bin stört das weniger und man muss bedenken, das die damaligen Gitarren bis auf Spitzenmodelle auch nicht wirklich besser waren und trotz aller Einschränkungen dennoch viele entsprechende Gruppen bis heute unvergleichliche Sounds hervorbrachten.

Absolut LowCost basiert mit Solton Bandecho (original umgelabelter WEM Copycat im eigenen Gehäuse) und ollem Craaft CV50 Verstärker klingt das genau so, wie ich ich es mir wünsche!
 
Hi @Abryx ,
zunächst ein herzliches willkommen an Bo(a)rd :hat:!

Nach Lesen von
...LowCost basiert mit Solton Bandecho (original umgelabelter WEM Copycat im eigenen Gehäuse) und ollem Craaft CV50 Verstärker klingt das genau so, wie ich ich es mir wünsche!
wäre ich jetzt echt interessiert an dem einen oder anderen Bild - und wenn's ginge, auch an einer kleinen akustischen Kostprobe :).

LG Lenny
 
Da werden Erinnerungen wach. ;-)

So eine "Hertie-Strat" war meine erste E-Gitarre. Auf dem Weg zur Schule kam ich immer an einem schmuddeligen An- und Verkauf vorbei, in dessen Schaufenster so ein Ding stand. Ich durfte da aber leider nicht rein, weil es da halt auch andere Sachen ("für Erwachsene") gab. Also hat sie irgendwann der ältere Bruder eines Freundes für mich gekauft. An einem Tuner hat der Flügel gefehlt, aber da haben in einem Werkzeugkasten etwas passendes gefunden und halt was draufgebastelt, damit ich die Achse drehen kann.

Das war vielleicht eine schlimme Gurke!
Hätte mir damals beinahe den Spaß am Gitarrespielen genommen. ;-)
 
Da werden Erinnerungen wach. ;-)

So eine "Hertie-Strat" war meine erste E-Gitarre... ;-)
So habe vermutlich viele der 50er Jahre Generation angefangen. ;) Ich hatte sogar nur so ein minimalistisches Teil mit nur einem Pickup vom Musikversandhaus Lindberg und habe anfangs damit über den Plattenspieler-Eingang des Radios gespielt. Trotzdem war ich eine gewisse Zeit glücklich damit uns stolz wie Oskar. Erst als ich Jahre später meine erste Framus Strato bekam, bemerkte ich kleine Unterschiede an Brücke, Saitenlage, Tremolo etc...
 
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Ohja, son Ding hatte ich auch geschenkt bekommen von einem Bekannten. Einstellen lies die sich kaum, ich wusste ja auch nicht wie. Gespielt mit Bananenstecker in ein Röhrenradio, das da nix geknallt hat, wundert mich noch heute.
 
Naja, schaltungstechnisch sind die kleinen Röhrenamps, die heutzutage (wieder) angeboten werden (zB Bugera V5) ja auch nichts anderes. Eine ECC83 in der Vorstufe und eine EL84 als Endröhre... das hat man auch in vielen Radios angetroffen.
 
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Erst als ich Jahre später meine erste Framus Strato

du meinst sicher das Modell 335? So eine hatte ich vor wenigen Jahren auch. Für 25,- vom Originalbesitzer. Mann... die ist tatsächlich als Gitarre besser als die Höfner 173, die ich immernoch an der Wand hängen habe, aber so richtig gut ist halt auch anders. Ich sehe die irgendwo zwischen Hertie und Billig-Squier.

Hatte die 335 nicht einen Hals aus Multiplex?


EDIT: Modell 355!
 
Meine Framus war eine Strato de Luxe und zwar genau dieses Modell.

gibt sogar noch ein Bild, wo ich damit in meinem "Studio" stehe... :D :D

goldenstratodeluxe.jpg
 
Liebes Forum, ich habe (wahrscheinlich) eine Teisco Del-Ray 440 Hertiecaster mit 4 Single Coils. Da ich sie verkaufen will, muß ich vorher die Elektrik in Ordnung bringen. Die ist nämlich absolut grottig. Hat jemand eine Ahnung, woher ich die kleinen Schalter bekomme? Oder kann man die reinigen? Vielleicht sollte ich sie mal ausbauen und fotografieren, dann könnte mir vielleicht eher jemand helfen.. (Möglicherweise hat das ja schon mal jemand gemacht oder einer sagt: "Hey, die gibt's bei Reichelt oder Conrad..")
 

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Ich finde ja den Klang der Teisco 2TSB garnicht mal schlecht. Ok die hat wirklich wenig Outout und taugt nicht wirklich für Metal oder Hardcore, aber dafür klingt sie schwer nach Spaghettiwestern und Surf und dafür nutze ich sie sehr gern. Der massiv ausgefräste Schichtholz Korpus und die mikrofonierenden Tonabnehmer verleihen ihr in gewisser Weise einen eigenen Klang und Persönlichkeit. So wie eine Tele auf Grund der Bauart eben nach Tele klingt. Meine Herticaster möchte ich jedenfalls nicht mehr missen, die spielt sich ganz angenehm, ist vom Gewicht her schön leicht und das Tremolo geht eigentlich auch. Man muß es halt bei neu aufgezogenen Saiten erstmal einrühren und die Saiten entsprechend ein paar mal nachstimmen, dann wird das ganze auch recht stimmstabil. Bei meiner SG Kopie mit Bigsby ist es auch nichts anderes. Neue Saiten drauf, einmal stimmen und losspielen geht da auch nicht, da muß ich auch erstmal die Saiten an das Tremolo gewöhnen und mehrfach nachstimmen.
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Ich weiß nicht, ob es ein Privileg ist, zur Zeit der Herticaster gitarrenmäßig "sozialsiert" worden zu sein.....
Qualitätsmäßig war das auf jeden Fall kein Vergleich zu den heutigen ca. 100 € Einsteigergitarren und vor allem, es gab eine gewisse Zeit auch gar keine wirkliche Alternativen...

Aber sei es, wie es sei, in dieser wunderschönen Dokumentation fehlt IMO etwas das "Ende" der Hertiecaster, bzw. die Beschreibung, wie und warum die Hertiecaster gleich mitsamt den kompletten "Musikabteilungen" aus den Kaufhäusern verschwanden.

Grund war IMO die nächste Generation von Japan E-Gitarren, die dann nach Europa kamen. Diese Gitarren landeten dann nur noch in den größeren und kleineren Musikgeschäften.
Namen wie CG Winner und Marathon, waren die Harley Bentons vor 15 Jahren.
Optisch viel näher an Fender und Gibson, aber qualitativ auch nur wenig über den Hertiecastern. Schichtholz Bodys und Hälse waren immer noch anzutreffen.
Es dauerte noch ein paar Jahre, bis dieser Junk komplett verschwand und Ibanez, Aria, Yamaha & Co (bzw. die Gitarrenschmieden dahinter...) soviel E-Gitarrenbau gelernt hatten, dass sie selbst die US-Produzenten überflügelten (wenn gleich dann auch nicht mehr für 120 DM....). Ein Meilenstein war da dann IMO die Squier JV Strat.

Aber als Anfänger weiß man das ja alles nicht zu schätzen. Als ich (und da echt Glück hatte) in der Schule zum ersten mal mit einer E-Gitarre in Berührung kam, gab es da im Musikraum Inventar zwei Instrumente: Eine aus heutiger Sicht ganz ordentliche Aria Pro Les Paul und eben eine Herticaster mit 3-Single Coils. Da "Verzerrung" uns zu dem Zeitpunkt nicht beigebracht wurde, klang in meinen Ohren, die Herticaster clean viel schöner!
 
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1971 begann ich meine Ausbildung in einem Klamottenladen mitten auf der Frankfurter Zeil
nur wenige Schritte davon entfernt war das Kaufhaus Hertie , und auch eine Musikabteilung gab es
dort. Meine Mittagspause verbrachte ich oftmals dort . Erst in der LP Abteilung , einige Monate später
warf ich auch einen Blick auf die Gitarren , es gab die erwähnten und bereits gezeigten Hertie Casters
und aber auch Hertie Paulers meist in Goldtop Finish . Da ich nicht aus Frankfurt war ,wußte ich noch nicht
dass Musik Schmidt in der Berliner Straße nicht weit war , später stellte ich fest dass es da die " richtigen Gitarren "
gab , Fender , Gibson , Ibanez und für Einsteiger Cimar Gitarren , die es bei mir dann wurde .
Aber die Hertie Klampfen habe ich in guter Erinnerung.
 
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