Die Gitarre ist nun seit fast 14 Jahren im mehr oder weniger täglichem Einsatz, also ist es nun an der Zeit für ein Langzeitreview.
Vorweg: Ich bin immer noch gleich, wenn nicht sogar mehr von der Gitarre überzeugt als am ersten Tag...
Ich verbaute die L*******s "Vintage Player 1956 Classic" Pickups von denen ich immer noch überzeugt bin. Klingen wirklich sehr gut!!
14 Jahre Gebrauch hat einige Spuren hinterlassen. Das Nitrofinish fühlt sich immer noch sehr wertig und gut an.
Größtenteisl ist es immer noch matt, an ein paar Stellen, bspw. wo der Arm aufliegt wurde es glänzend.

Sie hat ein paar normale Gebrauchsspuren in Form von Macken im Finish, allerdings nichts grobes und nur zu erkennen, wenn man weiß wo sie sind (primär auf der Rückseite).
Einige Bünde wurden flachgespielt, bzw. hatten Kerben, deshalb wurden die Bünde so wenig wie möglich abgerichtet und mit der Bundfeile wieder rundgefeilt.
Ich habe die Verdrahtung modifiziert.
Ursprünglich war die Verkabelung so, dass man einen Ton-Regler für den Neck Pickup und einen für den Bridge Pickup hat, außerdem hatte sie einen Treble Bleed standardmäßig verbaut.
Ich habe den Treble Bleed entfernt, da das verlieren der Höhen beim zurückdrehen des Volume Potis eine charakteristik ist, die mir bei Strats gefällt und ich keinesfalls missen will.
Desweiteren habe ich die Ton-Regelung geändert. Ich habe nun ein Poti für den Neck Pickup und den anderen für den Bridge und Middle Pickup.
Für diese Schaltung wurde anfangs ein Folienkondensator mit 0,022μF verwendet. Allerdings war mir der Klang etwas zu bright, auch beim heruntergedrehten Tone Poti schienen die Höhen noch etwas zu sehr durch.
Ich habe anschließend etwas recharchiert. Angeblich verbaute Fender in den 50er und 60er Jahren ein 0,1μF Kondensator. Bei einigen Reissue Modellen verbaut Fender nach wie vor 0,1μF Kondensatoren.
Auch bei einigen Signature Modellen werden 0,1μF verbaut, beispielsweise bei der Mark Knopfler Signature Strat. Auch die Silver Sky von PRS verwendet einen 0,1μF Kondensator.
Also verbaute ich testhalber einen Keramikscheibenkondensator mit 0,1μF und dieser brachte genau den gewünschten Effekt, also blieb er verbaut.
Hier noch 2 Bilder von der Verkabelung:
Bei dieser Gelegenheit messte ich auch noch den Widerstand der Pickups.
Laut L*******s sollten sie zwischen 6,0kΩ und 6,1kΩ liegen.
Ich habe mit zwei verschiedenen Multimetern gemessen und kam immer auf dasselbe Ergebnis.
Neck PU: 5,91kΩ
Middle PU: 5,94 kΩ
Bridge PU: 5,9 kΩ
Also etwas geringer als die Herstellerangaben. Stört mich aber keineswegs. Ich bin allgemein ein Fan von Outputschwächeren Single Coils in Strats.
Der 5 Wege Schalter hat einen minimalen defekt.
Wenn ich den Schalter in der Mittelstellung habe (nur mittlere PU aktiv) wird auch ein sehr schwaches Signal vom Neck PU übertragen, jedoch ist es über einen Amp nicht bemerk- oder hörbar.
Mechaniken funktionieren noch einwandfrei. Sattel und Saitenreiter erfüllen nach wie vor ihren Zweck tadellos.
Das Tremolo wurde aufliegend eingestellt. Auf der Rückseite wurden 3 Federn verwendet und es war einigermaßen Stimmungsstabil bei der Verwendung.
Jedoch entschloss ich mich dazu es zu blockieren. Zuerst blockierte ich es mit einem Holzblock zw. Tremoloblock und Korpus.
Mittlerweile habe ich den Holzblock entfernt und verwende nun 5 Federn auf der Rückseite.
Soundtechnisch ist mir kein Untershcied aufgefallen (Sustain).
Die Federn wurden testweise mit Schaumstoff gedämpft um das nachschwingen (natürlicher dezenter Halleffekt) zu nullieren, wurde aber wieder entfernt, da das nachschwingen der Federn eine weitere Charakteristik einer Strat ist, die ich nicht missen will.
Kurz gesagt: Die Gitarre funktioniert nach 14 Jahren immer noch tadellos. Keine kratzenden Potis, kein Halswarp. Es passt und funktioniert alles noch. Einzig der 5 Wege Schalter hat einen minimalen Defekt.
Die Gitarre hat damals 644€ gekostet. 644€ für eine Fender Strat "Maded in USA" ist heutzutage einfach unvorstellbar. Man zahlt inzwischen mindestens das doppelte!!!
Ich bin immer noch topzufrieden.
