1 Steckdose, viele Verbraucher - Alternativen zur Mehrfachsteckdose?

Stehen Brennenstuhl Steckdosenleisten grundsätzlich für Qualität? Weiter oben im Thread wurde bereits eine Steckdosenleiste dieses Herstellers verlinkt, welche aber schnell als billiges Plastikteil beschrieben wurde
Ich habe verschiedene Brennenstuhl-Leisten im Einsatz. Die sind o.k.
Für den ruppigen Einsatz auf der Bühne würde ich sie auch eher nicht unbedingt empfehlen, aber zu Hause im Übe-Zimmer, wo nicht ständig alles umgesteckt und die Leiste nicht dauernd verschoben usw. wird, reicht die Qualität eigentlich voll und ganz aus. Die ich habe, sind schon stabil und gut verarbeitet.

Ob man mit der 45-Grad-Winkelung klar kommt, muss man anhand der eingesteckten Geräte und deren Stecker entscheiden und wie viele Steckernetzteile darunter sind, auch, wie groß sie sind. Bei mir ist es immer eine Mischung aus normalen Schuko-Steckern, den schmalen Eurosteckern (ohne Schutzleiter), schmalen Netzteilen wie z.B. USB-Netzteilen und den üblichen "Briketts". Da komme ich normalerweise mit den 45-Grad gut klar.
Immerhin hat diese Brennenstuhl 16 Steckdosen, bei der - sicher noch stabileren - Bachmann sind es wieder ´nur´ 12, also wird dann wieder eine Kaskadierung nötig sein, die ja gerade vermieden werden soll.


Das CEE-Stecksystem ist da schon deutlich besser, da hier die Stifte vollflächig in entsprechende Kontakthülsen eintauchen und wirklich 360° kontaktiert werden.
Definitiv!!!
Aber ich kenne niemanden, der zu hause in einem der Wohnräume so eine CEE-Steckdose an der Wand hat (E-Herde mit 3 Phasen sind ja immer fest angeschlossen ohne Stecker).
 
Das Kaskadieren von Mehrfachsteckdosenleisten ist nicht nur deshalb problematisch, weil beim Anschluss starker Verbraucher schnell die erste Leiste überlasten kann, sondern vor allem auch, weil der Schutzleiterwiderstand bis 5m 0,3 Ohm nicht überschreiten darf, und darüber hinaus unabhängig von der Gesamtlänge insgesamt nicht mehr als 1 Ohm, weil dann der Fehlerstromschutzschalter (FI) nicht mehr zuverlässig ansprechen kann.

Danke für die gute und wichtige Ergänzung :great:, diese Anforderung hatte ich so tatsächlich nicht auf dem Schirm.

(Wobei das auch so ein bisschen wie mit den FFP2 Masken sein dürfte. In der BA muss halt stehen, dass sie nicht gegen Viren schützen. Das nehmen viele gerne als pauschales Argument dagegen. Dabei bedeutet das nur, dass sie das unter den spezifizierten Bedingungen für die erforderlichen Tests nicht zuverlässig tun. Trotzdem leisten sie einen guten Dienst darin, in vielen Fällen eben doch den Kontakt zu den Viren ganz zu verhindern, bzw. wenigstens die Virenlast meistens soweit zu reduzieren, dass es nicht zu einer schweren Infektion kommt. Deswegen ist das Tragen aktuell trotzdem angeraten.

Sorry für OT, daher BTT: Genauso werden die meisten FI bei 1,2Ohm wohl auch noch ansprechen, nur würde einem das wahrscheinlich kein Hersteller zusagen wollen, weil er es nicht muss. Und deswegen ist es trotzdem wichtig, den FI zu haben.

Kurze Sidenote: Ich wohne im Altbau-Mehrfamilienhaus. Die Elektrik im Keller war total gestückelt. Nachdem ein Eigentümer eine Plug-In-Ladestation hat anschließen lassen (von einem Elektriker), hat es nach einiger Zeit in einer alten Abzweigdose dermaßen alle Isolierungen verbraten, dass ab da bei Last die Spannung vollkommen zusammengebrochen ist. Gab halt auch keinen FI im gesamten Keller-Stromkreis. Hat nie einer bemerkt, da es Jahrzehnte ausreichend funktioniert hat... Morgen wird die Installation vom Fachmann endlich neu gemacht, mit separaten Zuleitungen, Absicherungen und FI.)

Gruß,
glombi
 
Aber ich kenne niemanden, der zu hause in einem der Wohnräume so eine CEE-Steckdose an der Wand hat

Wozu auch bei den dort geforderten Leistungen? Von "Hausgebrauch" steht in meiner Aussage ja nichts, sondern von Anwendungen, wo eben 16A oder noch höhere Ströme dauerhaft benötigt werden. Bitte nicht aus dem Kontext reißen. ;) Diente mehr zur Info.

Ob 12 "echte" Steckdosen ausreichend sind, kann nur der Fragesteller beantworten. Da von Effektgeräten die Rede war, dürften die dazugehörigen "Wandwarzen" die Anschlussmöglichkeiten einer 16er-Leiste recht schnell dezimieren.

Ich sag es jetzt wie es ist, auch wenn ich das eigentlich schon wieder gar nicht laut sagen möchte: Bei Roundabout 500W "Musikerkram" halte ich "Doppelsterne" (eine hochwertige Steckdosenleiste und daran je Anschluss max. eine (!) weitere) für absolut vertretbar.

Solange jetzt nicht jemand meint, das 1:1 auf einen Anwendungsfall mit lauter Glühweinkochern übertragen zu müssen, ist alles in Ordnung. Genau das ist nämlich mitunter der Grund, warum die Sicherheitshinweise bei jedem Gerät mittlerweile mehr Seiten umfassen als die eigentliche Bedienungsanleitung...
 
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Da jetzt einiges über Kaskadiern, Schutzleiter und FI geschrieben wurde, möchte ich das mal zusammendfassend zurechtrücken.

Problematisch beim Kaskadieren ist der Ableitwiderstand des Schutzleiters. Da bei einem Kurzschluss durchaus mal deutlich höhere Ströme fließen als die 16 A (nur kurz, bis der LS Schalter abschaltet) sollte der Ableitwiderstand so gering sein, dass genau in diesem Fall keien berührgefährliche Spannung am Gehäuse auftritt.

Im Kurzschlussfall ist vor allem der LS Schalter gefragt (im Sprachgebrauch Sicherungsautomat).

Wenn man eine Mehrfachsteckdose an eine andere hängt und da nur noch schutzisolierte Kleinverbraucher dran hat, spricht übrigens gar nichts dagegen. Es wird aber generell untersagt, weil nicth jeder das nötige Fachwissen hat, um das zu unterscheiden.

Dem FI Schalter ist es schnuppe, ob da 1 oder 10 Ohm am Schutzleiter sind. In der Rgel sind die auf 30 mA Fehlerstrom gezüchtet und die werden selbst schon bei viel höheren Ableitwiderständen überschirtten.

Also Regel:
Steckdosen nicht kaskadieren, lieber Mehrfachsteckdosenleisten mit vielen Dosen verwenden.
Wenn schon kaskadieren, dann kommt an die weitere nur schutzisoliertes Kleinzeug wie Steckernetzteile oder Geräte mit Eurostecker.

Es gibt übrigens Steckdosen, die passen an die Stelle einer normalen einfachen Unterputz Steckdose und haben 2, manchmal auch mehr Steckdosen. Bis zu 2 geht das tatsächlich sogar noch halbwegs wie Unterputz, die größeren stehen dann ab wie Aufputzdosen.
https://www.hornbach.de/shop/Steckd...andard-55-reinweiss-matt/3898960/artikel.html
https://www.amazon.de/Jung-AS5020UWW-Schuko-Steckdose-2-fach/dp/B000ONQMB4/ref=asc_df_B000ONQMB4/
Das ist eine effektive Lösung, um mehr Steckdosen an einem Platz zu bekommen.
 
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Problematisch beim Kaskadieren ist der Ableitwiderstand des Schutzleiters.
Korrekt. Und eben zu 95% genau dies.
Die Möglichkeit der Überlastung ist da nebensächlich, vor allem wenn man z.B. eine Leiste mit 8 oder gar mehr Abgängen nimmt. Spätestens bei den nächsten Weihnachtsmärkten: 2-3 Waffeleisen, 2 dicke Kaffemaschinen, 2 Wasserkocher und 2-3 Heizlüfter. Da muss nix kaskadiert werden, das qualmt auch so deutlichst.

Das Problem beim Kaskadieren sind die Übergangswiderstände, die sich aufsummieren und damit dann an der entferntesten Leiste dafür sorgen, dass der Leistungsschutzschalter oder noch schlimmer der RCD nicht mehr auslöst, da der Auslösestrom nicht erreicht wird. Der Person die da dran hängt oder dem defekten Gerät ist dies dann einerlei und zappelt lustig weiter bis eben: klein, schwarz und hässlich.

Man kann es nicht oft genug Wiederholen:
Also Regel:
Steckdosen nicht kaskadieren, lieber Mehrfachsteckdosenleisten mit vielen Dosen verwenden.
Wenn schon kaskadieren, dann kommt an die weitere nur schutzisoliertes Kleinzeug wie Steckernetzteile oder Geräte mit Eurostecker.

Wenn es eng wird, dann kann man sich von einem Elektrofachbetrieb oder bei diversen Herstellern entsprechende Verteiler bauen lassen, welche eben entsprechend mit größeren Abständen dimensioniert sind, so dass auch viele Steckernetzteile da rein passen.
Alternativ gibt es auch Niedervoltverteiler, welche ein dickes Netzteil haben und dann mehrere Buchsen zum Anbinden der Abnehmer ohne Steckernetzteil haben. Professionelle Geräte haben gar unterschiedliche Spannungslinien. Ist ähnliche wie bei einer Powerbank. 6-8 USB Abgänge. Damit man sich das vorstellen kann.
 
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Ich habe jetzt schon des Öfteren gehört, dass man gerade diese Geschichte mit Mehrfachsteckdose in Mehrfachsteckdose bloß nicht machen soll,

Die sicherste Lösung ist sicher, wie bereits vorgeschlagen, Elektriker und/oder Energieversorger zu kontaktieren: Die haben sicher den besten Blick auf die im Gebäude verfügbare Installation und deren Grenzen.

Alternativ: Tja, eine Teilantwort zur Lösung hast Du ja schon selbst genannt. Ich habe aus Deiner Antwort den flüchtigen Eindruck, dass gar nicht so viel Leistung zusammenkommt. Daher könntest Du:
  • die Nennverbräuche all Deiner Geräte zusammenstellen (also was da draufsteht)
  • feststellen, dass Du hoffentlich deutlich unter den erwähnten 3.600 W bleibst
  • nur dann eine Versorgungsstaffel aufstellen mit ...
  • ... den stärksten Verbrauchern zuerst
  • ... Abzweiger zur nächst niedrigeren Verbrauchsgruppe
  • ... usw.
  • entsprechend gute Mehrfachstecker verwenden.

BEISPIEL Versorgungsbaum:

Gruppe 1:
  • 100 W, 150 W, 80 W
  • sind 320 W

Gruppe 2a:
  • 10 W, 50 W, 20 W
  • sind 80 W

Gruppe 2 b:
  • 5 W, 7 W, 9 W
  • sind 21 W
d.h. Gruppe 1 versorgt dann auch noch weitere 80 + 21 = 101 W
Gesamtverbrauch 421 W.


Im Zweifel ist weniger mehr ;-) Und die ungeliebten Batterien gibt es ja auch noch ...
 
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noch schlimmer der RCD nicht mehr auslöst,
Das habe ich gerade drüber erklärt: der RCD wird trotzdem auslösen. Das ist nicht der Punkt. Dem reicht ein viel höherer Ableitwiderstand sonstwohin, um auszulösen. 30 mA FI lösen tatsächlich in etwa bei 20 mA aus, da habe ich schon einige vermessen.

Auch der Leitungsschutzschalter wird bei Kurzschluss auslösen, denn da kommt immer noch genug Strom zustande.
 
Ja dann ist es ja egal. Also lustig kaskadieren.
 
@chris_kah , danke für die Klarstellung mit dem FI, das hatte ich nicht zu Ende gedacht in meinem obigen Post. Die 20-30 mA sind schnell erreicht. Auch danke an die anderen Experten in Sachen Strom!

Was den Kurzschlussfall angeht, kann der natürlich auch bei Kleinverbrauchern am Ende der Ketteauftreten. Wenn ich richtig gerechnet habe, dann fließen bei 230 Volt Netzspannung dann genau 16 A, wenn der Widerstand 14,375 Ohm betragt. Das ist nicht viel, aber auch nicht ganz wenig. Wenn aber beim Kaskadieren aus sehr unglücklichen Umständen wie Verschmutzungen der Kontakte und vielen Leisten hintereinander schlimmstenfalls dieser Wert am Ende der Kette überschritten wird, dann fließen womöglich gerade mal so knapp 15,9 A und der Automat löst haarscharf nicht aus (wobei ich die Toleranzschwellen der Sicherungsautomaten nicht kenne).
Dann bruzelt es ganz schnell still und (un)heimlich vor sich hin und der schöne flauschige Flokati-Teppich, auf dem gerade diese letzte Leiste liegt, ist Feuer und Flamme ... :evil:

Die Vorschrift, nicht (ausufernd) zu kaskadieren, macht schon Sinn.
 
Hat jemand schon die SQP4 ins Spiel gebracht?
Zitat:
Für alle elektrischen Betriebsmittel (z. B. Versorgungsleitungen, Anschlussleitungen) ist grundsätzlich die Leitungsqualität „schwere Gummischlauchleitungen (H07 RN-F oder gleichwertig)“ erforderlich.
Nur mal so als Anregung...
 
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zur Info: Ich hab mir jetzt folgende 12er Steckdosenleiste gekauft https://www.amazon.de/gp/product/B001ON4U62/ref=ppx_yo_dt_b_asin_title_o00_s00?ie=UTF8&psc=1

sowie 2 dieser Verlängerungskabel: https://www.amazon.de/-/en/Meister-...612207140&s=diy&sprefix=verlän,diy,307&sr=1-3

von meiner Steckdose gehe ich mit dem ersten Verlängerungskabel an die 12er Steckdosenleiste wo das ganze Gitarrenequipment angeschlossen wird. Das 2te Verlängerungskabel schließe ich auch an den Verteiler an, da der Luftbefeuchter oben am Schrank steht, und der muss auch irgendwie mit Strom versorgt werden ;) das sollte dann hoffentlich insgesamt sicherer sein, als 3 Steckdosenleisten nacheinander zu stecken. Danke nochmals für eure Hilfe und die echt teil interessanten Einblicke in die Elektrotechnik :)
 
  • Product details: protection class: IP20, cable type: H05VV-F3G, conductor cross section: 1.5 mm², plug type: type F (earthed contact plug), cable length: 3 m, colour: white.
  • Beschreibung

    HANDWERKERLEISTE mit 12x Schutzkontaktsteckdosen 90°, Kunststoff-Profil in schwarz mit Schalter mit einem Dosenabstand von 15mm, Zuleitung H05VV-F3G1, 5mm² 2, 0m in schwarz mit Schutzkontakt-Winkelstecker
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
so macht man das richtig:
2cda9b38b8293c4c.jpg
 
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sach ich doch!

naja, dass man das flexible zuleitungskabel nicht unter putz verlegen darf übersehen wir mal.
 
Und die schwärzung über dem Schalter auch.
;-)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
sollen wir drüber abstimmen? :rolleyes::D:evil:
 
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