4x12er Speakerverkabelung von 16 zu 4 Ohm ändern -> Soundunterschied?

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Moinsens,

die Tage wird ein neuer Verstärker bei mir eintrudeln: ein SUNN Enforcer, ein wirklich seltenes Schätzchen. :)
Man kann per Schalter zwischen 100 und 60 Watt wechseln, wobei für letzteres zwei der vier Endstufenröhren deaktiviert werden. Hierbei ändert sich dann auch die Impedanz an den Ausgansbuchsen. Man hat zur Auswahl:
100 Watt: 4 und 8 Ohm
60 Watt: 8 und 16 Ohm
Ich bin derzeit nur im Besitz einer 16 Ohm Box mit vier 16 Ohm Speakern, wobei denke ich jeweils zwei parallel und diese Paare dann in Reihe geschaltet sind. Nach allem was ich bisher gelesen habe, soll der 100 Watt Modus des Enforcers dem 60er klanglich aber überlegen sein, weswegen ich am überlegen bin, meine Verkabelung auf eine entsprechende Impedanz anzupassen. Wenn ich die Speakerpaare statt in Reihe auch parallel schalte, sollte ich ja auf passende 4 Ohm kommen.

Nun habe ich aber aufgeschnappt, dass eine solche Umverkabelung auch klangliche Auswirkungen haben soll. Hier habe ich jedoch keine eindeutigen Aussagen finden können und frage mich, was da denn wirklich dran ist. Wäre ja eventuell nicht das erste Gerücht zum Thema Sound, welches sich letztendlich als technisch völlig haltlos herausstellt. Hat also einer von euch entsprechendes Fachwissen und bestenfalls auch praktische Erfahrungen mit solchen Experimenten und mag seine Erkenntnisse mit mir/uns teilen?

Danke und viele Grüße
Stimpleton
 
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Dafür gibt es technisch gesehen keinerlei Begründung.

Klar gibt es die. Wenn Du zwei Pickups parallel schaltest, ändert sich schließlich auch nicht nur der Output, sondern auch der Sound. Wenn Lautsprecher parallel geschaltet sind, reduzieren sich die Resonanzspitzen eher etwas, während sie bei einer Reihenschaltung ausgeprägter sind.

Das hat wohl etwas damit zu tun, dass ein Lautsprecher bei unterschiedlichen Frequenzen eine unterschiedliche Impedanz besitzt. Errechnet man dann aus den jeweiligen Widerstandswerten nach den ohmschen Gesetzen den Gesamtwiderstand, führt die Reihen- bzw. die Parallelschaltung schon mathematisch nicht nur zu einer anderen Gesamtimpedanz, sondern auch zu unterschiedlichen Erhöhungen und Absenkungen im Impedanzverlauf. Wenn aber der Amp in einzelnen Frequenzen jeweils auf einen anderen Widerstand trifft, werden bestimmte Frequenzbereiche lauter bzw. leiser.

Der Hörtest bestätigt das - eine umschaltbare 2x12er oder 4x12er klingt mit 4 Ohm am 4-Ohm-Ausgang nicht nur für mich immer etwas "braver" als mit 16 Ohm am antsprechenden 16 Ohm-Anschluss.

Was den Ursprung der Frage betrifft, so mag der 100 Watt-Modus vielleicht für manche Ohren besser klingen, aber dafür muss man den Amp halt auch noch ein Stück lauter drehen, damit die Endstufe ein bisschen ins Arbeiten und in den Bereich kommt, wo sich der typische Röhrensound erst entwickelt - an richtige Endstufenverzerrung möchte ich bei 100 Watt lieber gar nicht erst denken... Jedenfalls würde die Parallelverkabelung diesem markanteren Sound eher noch entgegen wirken, deshalb bin ich etwas skeptisch. Aber probieren geht da über studieren.

Gruß, bagotrix
 
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moin,
es gibt Menschen die Graswachsen hören. mit Pickups hat das wenig zu tun.
Ich persönlich höre da kein Unterschied zwischen 4 und 16 Ohm, aber jeder soll für sich entscheiden
 
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Klar gibt es die. Wenn Du zwei Pickups parallel schaltest, ändert sich schließlich auch nicht nur der Output, sondern auch der Sound.

Jo - logisch. Hat aber mit dem Thema nun wirklich nichts zu tun. Natürlich klingen parallel geschaltete Pickups anders als ein einzelner Pickup...
Noch dazu müsstest du dann auch die Eingangsimpedanz des Amps ändern, um eine vergleichbare Anpassung zu haben. Dein Beispiel hat mit der eigentlichen Frage eigentlich nichts zu tun.

Das hat wohl etwas damit zu tun, dass ein Lautsprecher bei unterschiedlichen Frequenzen eine unterschiedliche Impedanz besitzt. Errechnet man dann aus den jeweiligen Widerstandswerten nach den ohmschen Gesetzen den Gesamtwiderstand, führt die Reihen- bzw. die Parallelschaltung schon mathematisch nicht nur zu einer anderen Gesamtimpedanz, sondern auch zu unterschiedlichen Erhöhungen und Absenkungen im Impedanzverlauf.

In der seriellen Verdrahtung hast du ja quasi einen vierfachen Spannungsteiler. Da alle Speaker das selbe Signal bekommen, reagiert jeder einzelne (annähernd) gleich. Die Impedanz ändert sich also "gleichmäßig" in Abhängigkeit des Frequenzspektrums. Je niedriger der Ton, desto niedriger der induktive Blindwiderstand - okay. Das passiert grundsätzlich aber auch bei einer Parallelschaltung. Krasses, stark überzeichnetes Beispiel: Die Impedanz pro Speaker verändert sich von 16 auf 15 Ohm.

In der 16 Ohm Verschaltung ändert sich die Gesamtimpedanz auch auf 15 Ohm. Ein Verhältnis von 0,9375.
In der 4 Ohm Verschaltung ändert sich die Gesamtimpedanz auf 3,75 Ohm. Ein Verhältnis von 0,9375.

Wo ist mein Fehler? :gruebel:



Der Hörtest bestätigt das - eine umschaltbare 2x12er oder 4x12er klingt mit 4 Ohm am 4-Ohm-Ausgang nicht nur für mich immer etwas "braver" als mit 16 Ohm am antsprechenden 16 Ohm-Anschluss.

Ich schiebe das in die Kategorie des "Gras wachsen hören" (da ich trotz mehrerer direkter Vergleiche tatsächlich nie einen wirklichen Unterschied hören konnte), einen messbaren Unterschied streite ich aber keinesfalls ab. Dies liegt jedoch meiner Meinung nach an dem Übertragungsverhalten des Ausgangsübertragers im Amp und nicht an der Verkabelungsmethode der Boxen.

Gruß,
Julian
 
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Ich schiebe das in die Kategorie des "Gras wachsen hören" (da ich trotz mehrerer direkter Vergleiche tatsächlich nie einen wirklichen Unterschied hören konnte), einen messbaren Unterschied streite ich aber keinesfalls ab.

Sag mal, wie bist Du denn drauf?
Hier im Board gibt's Musiker, die können sogar Unterschiede hören, die sich nicht messen lassen.
Da kannst doch nicht einfach Du daherkommen und sagen, es könnte Unterschiede geben, die sich zwar messen, aber nicht hören lassen!
;)
 
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Vielen Dank schonmal für die bisherigen Kommentare. Leider war (wie aufgrund meiner Vorrecherchen bereits befürchtet) von jeder erdenklichen Aussage etwas dabei:

  • keine technische Grundlage
  • technische Grundlage und hörbarer Unterschied
  • eventuelle technische Grundlage aber nicht hörbar

Läuft wohl wie so oft auf eins hinaus: selber ausprobieren. :) Da ich erfahrungsgemäß wohl auch nicht unbedingt das allerfeinste Gehör zu haben scheine, bin ich mal recht guter Dinge, mit dem Ergebnis glücklich zu werden. Weitere Meinungen sind aber trotzdem noch gerne gesehen.
 
Warum verlötest du die Box nicht wie in meinem Link ? Dann könntest du sie jederzeit mit 4 Ohm oder 16 Ohm betreiben ...
 
Warum verlötest du die Box nicht wie in meinem Link ? Dann könntest du sie jederzeit mit 4 Ohm oder 16 Ohm betreiben ...
Hab ja gar nicht gesagt, dass ich's nicht tue! :) Danke auch Dir nochmal - habe Deinen Link gerade noch offen und schaue mir parallel weitere Schaltpläne an. Die Flexibilität klingt fein, doch müsste ich die Box da ja noch etwas mehr verbasteln als bei einer reinen Umverkabelung.
 
In der 16 Ohm Verschaltung ändert sich die Gesamtimpedanz auch auf 15 Ohm. Ein Verhältnis von 0,9375.
In der 4 Ohm Verschaltung ändert sich die Gesamtimpedanz auf 3,75 Ohm. Ein Verhältnis von 0,9375.

Wo ist mein Fehler? :gruebel:

Zunächst mal sind die Impedanzschwankungen erheblich höher. Hier ein Beispiel aus der englischen Wikipedia für den Impedanzverlauf eines Lautsprechers:

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/e/ec/Znom3.png

Der Lautsprecher, der mit 4 Ohm angegeben ist, hat bei 102,9 Hz eine Impedanz von 6,37 Ohm, bei 400 Hz dagegen nur 3,47 Ohm. Und das ist keineswegs wirklichkeitsfremd.

Es trifft natürlich zu, dass das Verhältnis der Impedanzen bei Reihen- und Parallelschaltung gleichbleibt: aber der absolute Unterschied vergrößert sich erheblich.

- Parallel ergeben sich bei der tiefen Frequenz 3,185 Ohm, bei 400 Hz dagegen 1,735 Ohm. Das Verhältnis zueinander beträgt hier ca. 0,5447. Der absolute Unterschied in der Impedanz liegt bei 1,45 Ohm.

- In Reihenschaltung erhältst Du rechnerisch bei 102,9 Hz 12,74 Ohm, bei 400 Hz 6,94 Ohm. Und ja, das Verhältnis ist hier das gleiche. Aber die absolute Differenz beträgt dann immerhin 5,8 Ohm.

Und an dieser Stelle wage ich mal zu behaupten, dass auch diese wesentlich höhere absolute Differenz einen Röhrenamp nicht kalt lässt und Einfluss auf die Wiedergabe nimmt, erst recht im oberen Lautstärkebereich. Schon die Umschaltung innerhalb des Trafos verändert neben der Anschlussanpassung unvermeidlich weitere Parameter, schließlich muss das Signal jetzt von den Röhren zum Lautsprecher durch eine ganz andere Zahl von Wicklungen im Trafo. Wir haben es ja mit einem System zu tun, das sich ingesamt nichtlinear verhält - deshalb lieben wir die Dinger ja auch. Aber in diesem Zusammenhang halte ich die These dann für zu stark vereinfachend, dass das Verhältnis der Impedanzen das klangliche Ergebnis bereits erschöpfend beschreiben können soll.

Gruß, bagotrix
 
Parallel geschaltete Speaker hören sich differenzierter an. An 2x12er macht sich das sehr gut, wenn man das braucht. Fender hat seine 2x12er deswegen parallel geschaltet.
Braucht man aber mehr In-Your-Face-Sound, der direkter wirkt, dann ist ne serielle Schaltung "besser". Hab zum beispiel meine Subwoofer 2x12er so verschalten lassen.
 
- Parallel ergeben sich bei der tiefen Frequenz 3,185 Ohm, bei 400 Hz dagegen 1,735 Ohm. Das Verhältnis zueinander beträgt hier ca. 0,5447. Der absolute Unterschied in der Impedanz liegt bei 1,45 Ohm.

- In Reihenschaltung erhältst Du rechnerisch bei 102,9 Hz 12,74 Ohm, bei 400 Hz 6,94 Ohm. Und ja, das Verhältnis ist hier das gleiche. Aber die absolute Differenz beträgt dann immerhin 5,8 Ohm.

Und an dieser Stelle wage ich mal zu behaupten, dass auch diese wesentlich höhere absolute Differenz einen Röhrenamp nicht kalt lässt und Einfluss auf die Wiedergabe nimmt, erst recht im oberen Lautstärkebereich.

Da hast du natürlich recht. Allerdings muss man grundsätzlich von einem anderen Systemverhalten ausgehen, weil die Quellenimpedanz eine andere ist. Ob dann hier tatsächlich die absolute Differenz ausschlaggebend ist, wage ich zu bezweifeln. Ich schiebe den Unterschied (der mir bisher immer verborgen blieb, aber das ist ein persönliches Problem ;) ) weniger auf die Art der Verkabelung als viel eher auf das veränderte Systemverhalten durch die unterschiedliche Quellenimpedanz.

Gruß,
Julian
 

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