Abschied

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entryx3
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Ein kleiner Rap-Song, der aus nur einer Strophe besteht. Das Thema des Songs ist weit aus ernster als man annehmen würde.
Es geht in dem Text um Suizid, eine Sparte wo man immer sehr vorsichtig sein muss, wenn man über sowas schreibt.

Lyrics:
Dies ist mein Leben
und man kann es mir nicht nehmen,
denn ich bestimme wann Schluss ist,
wann ich mir den Schuss setz,
der mein Leben beendet
um all das zu vergessen,
was ich zerstörte,
was mich verstörte.
Ein Leben im Chaos,
welches von dir aus
nichts zu sagen hatte,
das sehr schnell verblasste
in den Problemen dieser Welt
die kein Versprechen hält
und sich nie aus den Problemen
von anderen raushält.
Einsamkeit und Krankheit
waren schon immer ein Teil von mir.
Ich hasse mein Leben,
trotzdem will ich kein Mitleid von dir.
Es ist wie es ist
und so wird es bleiben,
doch diese Sorgen die ich hab
wird man niemals vertreiben.
Die Menschen um einen herum
versuchen einen aufzuheitern
und ich denk mir immer
die versuchen dich aufzuhalten.
Der Druck von draussen
macht dich kaputt,
man versucht ihn abzulassen,
doch das bleibt nur ein Versuch.
Ein kläglicher Versuch
noch etwas zu finden,
ein paar Zweifel
sein Leben nicht zu nehmen,
doch ich finde nichts,
keinen einzigen Zweifel,
keinen einzigen Nenner
und man fühlt sich einfach Scheiße.
Manche wollen es verstehen,
aber können es nicht.
Manche verstehen es,
aber wollen es nicht.
Weil für die meisten ist diese Welt
Friede, Freude, Eierkuchen,
aber für mich ist sie
Hass, Krieg und Gräber besuchen.
Deswegen will ich Schluss machen,
schluss mit meinem Leben
und ich schließ mich ein
und zieh einen Schlusstrich.
Ich nehm die Waffe
und halt sie an die Schläfe
und ich sag der Welt zum Abschied: F*ck dich!

Hauptsächlich geht es darum, dass ich selber mal in so einer Situation war und einfach meine Gefühle die ich zu dem Zeitpunkt gefühlt niederschreiben musste, da ich sonst komplett die Kontrolle verloren hätte.
Die Frage die ich hätte ist: Wie wirkt der Text auf euch und wie gefällt euch der Text von der Art wie er geschrieben ist.

LG entryx3
 
Eigenschaft
 
Moin moin!

Ui, schwere Kost. Magst du uns verraten, wie alt du bist?

Mir gehen die Zeilen durchaus sehr nahe. Ich äußere mich hier seltenst zu Rap-Texten, weil das nicht meine musikalische Baustelle ist und ich da entsprechend nicht gut Rat geben kann zum Flow und so. Aber deinen Text finde ich sehr stark und sehr mutig und gleichzeitig verzweifelt und verletzt. Ich nehme mir das noch einmal ganz in Ruhe vor, das haben dein Text und du glaube ich verdient.

Vom ersten Durchlesen sind dies hier meine Lieblingszeilen:
Manche wollen es verstehen,
aber können es nicht.
Manche verstehen es,
aber wollen es nicht.
Weil für die meisten ist diese Welt
Friede, Freude, Eierkuchen,
aber für mich ist sie
Hass, Krieg und Gräber besuchen.

Mal gucken, ob wir noch ein bisschen näher an die Geschichte kommen. Nur so weit, wie du möchtest, natürlich!

Beste Grüße,
6f
 
kann mich meinen Vorrednern nur anschließen.

Respekt. Sehr mutig.

Grüße

Dug
 
Ich bin selber 17 Jahre alt.
 
Hallo entryx3,

Einmal durchatmen ... Dieser Text verdient die Eingangsfrage: Hast du es geschafft? Ich meine, nicht komplett die Kontrolle zu verlieren? Verstehst du? Wenn jemand schreibt: ...
und ich sag der Welt zum Abschied: F*ck dich!
... dann ist man geneigt zu resignieren. Und darin liegt dann gleich auch eine kleine Schwierigkeit. Der Text ermutigt niemand anderen, der in einer ähnlichen Situation steckt, dass doch noch irgendwo ein Lichtlein herkommen könnte. Es sei denn er weiß, dass der Verfasser es letztlich doch noch geschafft hat die Situation zu bewältigen. Der Sinn kann also nicht darin liegen anderen Menschen moralisch zu unterstützen, wenn sie ebenso verzweifelt sind.

Trotzdem sehe ich zwei andere, ebenso wichtige Funktionen dieses Textes:
ERSTENS die Bewältigung deiner eigenen Situation. Quasi eine heilende Wirkung für dich als Sänger/Rapper selbst.
ZWEITENS: Er sensibilisiert. Sehr gut bringt er die ganze Verzweiflung zum Ausdruck. Für den Hörer ist es wie ein beißender Hund, den man festhalten möchte, um ihm zu sagen: Alles wird gut ich nehme dich jetzt in den Arm. Aber der Hund läuft lieber los, direkt auf die Strasse. Was löst das beim Hörer aus? Ganz einfach. Ich denke mal, der ein oder andere wird sensibel für Menschen, bevor sie in diesen Zustand erreichen. Vor allem deshalb finde ich den Text sehr gut.

Deshalb mach bloß weiter und sag der Welt nicht zum Abschied F*U
LG Stephan
 
17, oha. Und dann so eine Geschichte. Ich schließe mich mal Stephan an und hoffe mit ihm, dass du genug Lust aufs Diesseits hast!

Und auch den weiteren Ausführungen meines Vorposters mag ich mich anschließen. Der kleine Kick, dass das Literarische Ich (in diesem Falle sogar der Verfasser selbst) es geschafft hat, der wäre in all der niedergeschriebenen Verzweiflung wie das erlösende Licht für den Hörer.

An euch beide: Ihr habt euch hier gleich sehr gut eingeführt als Neulinge (Stephan etwas länger, aber auch noch wenig gepostet) im Board. Wäre klasse, wenn ihr dabei bleibt! :)

Beste Grüße,
6f
 
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Erst mal tuts mir leid, dass es solange gedauert hat, bis ich antworte. (Hatte nämlich keine Zeit)
Also um es vorne wegzunehmen, ja ich hab es geschafft von meinem Suizidgedanken wegzukommen, war übrigens ne knappe Sache... Da hat aber nicht nur der Text mir geholfen, sondern auch jemand anders.
Falls euch es interessiert, hier mal eine kleine Vorgeschichte zum Text:
Der Text ist enstanden während der Zeit als ich Mobbingopfer war in der Schule und das war ich ganze 4 Jahre, dass kann einen psyschisch stark runterziehen, darauf bin ich dann in Depressionen versunken und hab meine Verzweiflung niedergeschrieben. Das hat mir selber geholfen meine Gedanken zu ordenen, da ich zur der Zeit auch sehr apatisch war.
 

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