Akkord mit verminderter Terz und verminderter Sexte

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Siegfried Zynzek
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Hallo,

ich habe gerade ein Yahama-Keyboard mit Begleitautomatik auf dem Tisch stehen
(jaaa, mal wieder ein neues Spielzeug)

Bei Improvisationen a´la Philip Glass finde ich auf einmal Gefallen an Akkorden auf der Grundlage einer Moll-Terz und einer verminderten Sexte.

Als Dur-Akkord wäre es ja ein "aug"-Akkord. Aber in Verbindung mit Moll? Da fällt mir die richtige Bezeichnung nicht ein. Insbesondere weil sich die ach so tolle Begleitautomatik weigert, den Akkord richtig zu erkennen.

Stattdessen wird die Umkehrung eines Septimenakkords erzeugt ...
 
Eigenschaft
 
Ich nehme an, du meinst kleine Terz / kleine Sexte.
(du sprachst schließlich von einer Moll-Terz, und die enharmonische Verwechslung der übermäßigen Quinte ist die kleine Sexte)

Das wäre ein (Terz-)Sextakkord oder die erste Umkehrung eines Dur-Dreiklangs.
 
Siegfried Zynzek schrieb:
Als Dur-Akkord wäre es ja ein "aug"-Akkord. Aber in Verbindung mit Moll? Da fällt mir die richtige Bezeichnung nicht ein. Insbesondere weil sich die ach so tolle Begleitautomatik weigert, den Akkord richtig zu erkennen.

Stattdessen wird die Umkehrung eines Septimenakkords erzeugt ...
Als "Moll-Akkord" ist es die Umkehrung eines ganz normalen Dur-Dreiklangs. Wenn du C-Eb-Ab hast, ist das nichts anderes als die 1. Umkehrung von Ab-Dur. Klingt vielleicht nur etwas "würziger", wenn man statt dem Grundton C im Bass hat.

Gruß,
Jay

Edit: zu langsam...
 
Dein Gebrauch des Wortes vermindert ist ziemlich irritierend, du redest eigentlich von einer kleinen Terz und einer kleinen Sexte. Das ist dann ganz einfach ein Dur-Akkord in erster Umkehrung, Beispiel: E G C.
 
Hallo,

danke euch dreien. Daß mit der Umkehrung klingt logisch. Mir lag es daran, nicht nur die Umkehrung zu verwenden, sondern den richtigen Grundton.

(gerade in Zusammenspiel mit der Begleitautomatik ist es irritierend, wenn der Bass statt des Grundtons irgendwo anders spielt)

Jetzt bleibt nur noch die Frage übrig:
wie wird dieser Akkord bezeichnet,
nehmen wir mal an, ich spiele C, Eb, Ab.
Wie heißt dann dieser Akkord, wenn der Schwerpunkt auf C liegt?
 
Siegfried Zynzek schrieb:
nehmen wir mal an, ich spiele C, Eb, Ab.
Wie heißt dann dieser Akkord, wenn der Schwerpunkt auf C liegt?
Ab/C ... sprich: As über C. Es ist und bleibt Ab, nur der andere Basston wird dazu angegeben.
 
Vom c aus betrachtet hast du einen C6 (Sextakkord).
(= die erste Umkehrung von As-Dur)
 
HëllRÆZØR schrieb:
Vom c aus betrachtet hast du einen C6 (Sextakkord).
(= die erste Umkehrung von As-Dur)
Nein, ein C6 ist C-E-G-A.
 
Tja, scheint so als ob die blöden Konventionen wieder Probleme machen.
Ich spreche von der klassischen Notation, wo die beiden Umkehrungen als Sext-/Quartsext-Akkord bezeichnet sind,
du (Jay) beziehst dich wahrscheinlich auf die moderne Harmonielehre.
Aber müsste "dein" C - E - G - A nicht eigentlich ein Cadd6 sein, da die Sexte nur hinzugefügt ist?
(Das ist keine Kritik, sondern eine ehrliche Frage)
 
HëllRÆZØR schrieb:
Aber müsste "dein" C - E - G - A nicht eigentlich ein Cadd6 sein, da die Sexte nur hinzugefügt ist?
(Das ist keine Kritik, sondern eine ehrliche Frage)

Hallo,

zumindest in meinem Fall wird die Sexte nicht hinzugefügt, sondern ersetzt die Quinte.

(Edit: ich meine nach wie vor die kleine Sexte)
 
HëllRÆZØR schrieb:
Ich spreche von der klassischen Notation, wo die beiden Umkehrungen als Sext-/Quartsext-Akkord bezeichnet sind,
du (Jay) beziehst dich wahrscheinlich auf die moderne Harmonielehre.
Korrekt, hier liegt der Hase im Pfeffer. Ich beziehe mich grundsätzlich auf die moderne Harmonielehre. ;)

HëllRÆZØR schrieb:
Aber müsste "dein" C - E - G - A nicht eigentlich ein Cadd6 sein, da die Sexte nur hinzugefügt ist?
Dann lösen wir das auch noch vollständig auf: add bezeichnet nur Tensions oberhalb der 7, und das add bedeutet, dass alle Tensions bis zur genannten weggelassen werden (die ja normalerweise dazugehören). Der Akkord C6 ist so, wie ich ihn geschrieben habe, und wird funktionell als Ersatz für Cmaj7 genommen. Entweder, wenn "einem danach ist" ;) , oder gezwungenermaßen, wenn die Melodie mit dem Grundton auf dem maj7 landet. Dann entsteht eine kleine Sekunde, die man als "musikalisches Ziel" wegen ihrer Dissonanz lieber vermeidet, also besser C6 als Cmaj7.
 
...und wieder was gelernt!

:great: Vielen Dank, Jay!
 
Siegfried Zynzek schrieb:
wie wird dieser Akkord bezeichnet,
nehmen wir mal an, ich spiele C, Eb, Ab.
Wie heißt dann dieser Akkord, wenn der Schwerpunkt auf C liegt?

Ich würde ihn als Cm#5 bezeichen.
 
<ich würde ihn als Cm sus b6 bezeichnen.
 
Er muss Cmb6 heißen. Moll für die kleine Terz und b6 für die kleine Sexte.
Susb6 macht wenig Sinn, weil ja nicht die Terz ersetzt ist, wobei aus meiner Bezeichnung nicht ersichtlich ist, dass ja die Quinte fehlt. #5 hätte g# anstatt as. Wie auch immer: der Akkord klingt blöd...
 
Ich versteh ehrlich gesagt nicht, was das Problem an Ab/C sein soll. Muss man jeden Akkord mit jedem Grundton formulieren können, ich dachte der Grundton sei eindeutig?
 
Hodgesaargh schrieb:
Wie auch immer: der Akkord klingt blöd...
:eek: Bitte was? Manch eine von den unzähligen Bezeichnungen klingt vielleicht blöd, aber doch nicht der Akkord ...
 
Der Akkord heißt Neapolitaner und wird mit N6 bezeichnet. Der kommt aber nur als Subdominante vor. Wenn du z.B. c-moll hast, ist der N6: F, As, Des. Den gibts aber heutzutage kaum noch :(
 
doch, ich bleibe dabei: Moll-Terz und (enharmonisch verwechselt) übermäßige Quinte klingt blöd.:p
 

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