Akkorde greifen (linke Hand) / Griffbilder

  • Ersteller Frankeys
  • Erstellt am
Frankeys
Frankeys
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
21.03.24
Registriert
06.02.12
Beiträge
131
Kekse
767
Hallo,

ich bin Keyboard Autodidakt auf einem Einsteigermodell und habe vor ein paar Tagen von "Single Finger" auf das Greifen von Akkorden (linke Hand) umgestellt. Ich habe hier sehr hilfreiche Beiträge zu Akkorden/Umkehrungen gelesen und die Wege zwischen den Akkorden schon verkürzen können. Kann man generell sagen:

1. Alle Griffe sollten so nah wie möglich beieinander liegen, auch weil sich die Gesamt-Tonhöhe der Akkorde (der Split-Voice) stärker voneinander unterscheiden?
2. Der Daumen gehört nicht auf eine schwarze Taste, der kleine Finger dagegen schon z.B. f#-a-d?
3. Auch wenn ich mir ein Mittelklasse Keyboard kaufe, wird der erkannte Akkord im Display angezeigt?
4. Gibt es eine Liste empfohlener Akkordumkehrungen, die nahe beieinander liegen oder muss ich die alle selbst ermitteln?

über einige Hinweise würde ich mich freuen.

wef
 
Eigenschaft
 
1. Die Wege sollten so kurz wie möglich sein. Wir Keyboarder/Pianisten sind von Natur aus faule Säue. Warum sollte ich wie ein Bekloppter vom einen Akkord zum nächsten Hüpfen, wenn oft der gleiche Akkordwechsel durch das Verschieben einer oder mehrerer Finger zu spielen ist?

2. Der Daumen ist kürzer als die anderen Finger. Wenn du die anderen Finger auf weißen Tasten brauchst, musst du dich schon ordentlich verrenken um irgendwie mit dem Daumen an eine schwarze Taste ranzukommen. Deshalb versucht man diese Situationen zu vermeiden. Ausnahmen sind hier Akkorde, bei denen sowohl der höchste als auch der tiefste Ton des Akkords auf einer schwarzen Taste liegt. Dann schiebt man die Hand einfach etwas weiter nach vorne und kann so auch bequem mit dem Daumen eine schwarze Taste spielen.

3) Es ist glaube ich nicht wirklich ein festes Feature, aber die meisten Modelle mit mehr als einem 3-Zeichen-Display haben diese Funktion mittlerweile eingebaut. Wenn dir das wichtig ist, würde ich beim Kauf eines neuen Keyboards einfach den Verkäufer fragen.

4) Google doch mal nach "Grifftabelle Keyboard". Zum Beispiel hier: http://www.3klang.at/tippskeyb.htm
 
ad 4
Bei Grundakkorden liegen die Töne innerhalb einer Oktav.
Die meist genommenen Umkehrungen liegen im Tonbereich von F-f. Bleibt man in diesem Bereich ergeben sich fast zwingend gewisse leicht zu greifende Umkehrungen.

Vgl. den vom Orgeltier geposteten Link.
4) Google doch mal nach "Grifftabelle Keyboard". Zum Beispiel hier: http://www.3klang.at/tippskeyb.htm
Eine Anmerkungen zu den Griffbildern;
Bei D-Dur wurde der Tonbereich F-f nicht eingehalten. Ich würde da eher fis-a-d bevorzugen; das hat auch den Vorteil, daß der Daumen nicht auf einer schwarzen Taste liegt.

Eine eine Tabelle zum Ausdrucken: http://www.klavier-noten.com/musik-literatur/Grifftabelle Keyboard 1&2.pdf
 
Böhmorgler;5957280 schrieb:
ad 4
Ich würde da eher fis-a-d bevorzugen; das hat auch den Vorteil, daß der Daumen nicht auf einer schwarzen Taste liegt.

Jup, seh ich ähnlich: ist deutlich bequemer. Habs damals auch so gelernt und fällt mir bis heute am leichtesten den so zu greifen.
 
Jup, seh ich ähnlich: ist deutlich bequemer. Habs damals auch so gelernt und fällt mir bis heute am leichtesten den so zu greifen.

Jein. Grundsätzlich stimmt es was du sagst. In den meisten Lehrbüchern steht es so, weil der Daumen dann nicht auf der schwarzen Taste liegen muss. In manchen Situationen kann es aber auch ganz angenehm sein, die 2. Umkehrung zu benutzen.
Bei einem Wechsel A-Dur,D-Dur,A-Dur z.B. Dort würde mir nie in den Sinn kommen den weiten Sprung zur 1. Umkehrung zu machen.

Im Endeffekt wird man aber an vielen Stellen den Grenzen dieses "vereinheitlichten" Systems begegnen.
Wenn man ein paar Grundlagenkenntnisse zur Akkordbildung und deren Umkehrungen hat, kann man manche Wege erheblich verkürzen. Leider muss man sich diese Theoriekenntnisse aber auch erst mühsam erarbeiten ;-)
 
Hallo,

Grifftabellen hatte ich schon mehrere, aber erst mit euren Erklärungen hat es richtig 'Klick' gemacht, vielen Dank! E7 ist derzeit die Hürde, die ich zu meistern habe. :)

wef
 
Eine Universal-Lösung gibt es sicherlich nicht. Man sollte hier bei so einer Diskussion aber unterscheiden, ob man über Akkorde spricht, die klingen, und Akkorde, die man für die Steuerung einer Begleitautomatik spielt. Bei letzterer hört man die eigentlichen Töne üblicherweise nicht, sondern die Begleitautomatik setzt das intern um. Wenn ich als Klavierbegleitung oder auf der Orgel mit Links Akkorde greife, ist das schon ziemlich entscheidend, in welcher Lage ich die spiele, ob Dreiklänge oder Vierklänge oder manchmal nur Quarten oder Quinten.

E7 - kommt auf den Zusammenhang an. Bei A-Dur ist G#-H-D meistens die beste Lage, weil kurzer weg zu A und D.
 
Hallo,

darum ging es mir in der ersten Frage. Wenn die Akkorde weit auseinanderliegen, betrifft das ja auch die Gesamttonhöhe. Ich versuche daher alle Akkorde so nahe wie möglich am Splitpunkt zu greifen. Kann man mit dieser Spielweise später in einer Band mitmischen oder muss man auch mit links Melodie spielen können?

wef
 
Bei einem Wechsel A-Dur,D-Dur,A-Dur z.B. Dort würde mir nie in den Sinn kommen den weiten Sprung zur 1. Umkehrung zu machen.

OK, I'll give you that ;).

Mir gings auch eher drum zu sagen: oh hey da drauch ich nen D-Dur...und dann lande ich zuerst eigentlich immer in der 1. Umkehrung. Nur aus Gewohnheit (Keyboard Unterricht ist mittlerweise fas 15 Jahre her :). Rollo hat ja schon richtigerweise darauf hingewiesen dass es später dann sehr wohl auf die Lage ankommt.

@wef: Naja, in einer Band wirst Du idR nicht unbedingt die Begleitautomatik deines Keyboards nutzen. Es sei denn, Euch fehlt ein Musiker (Drums, Bass, Git). Von daher solltest Du dann schon sehen, dass Du mit der Linken Hand auch mal eine Melodie oder eine Bassline spielen kannst. Aber das kommt ganz auf die Band an :) Es schadet jedenfalls nicht das zu beherrschten, aber ich glaube darüber solltest Du Dir erst Gedanken machen, wenn Du mit den Akkorden einigermaßen sicher bist.
Viele Grüße

P.
 
Den Punkt hab ich nicht verstanden:
Wenn die Akkorde weit auseinanderliegen, betrifft das ja auch die Gesamttonhöhe. Ich versuche daher alle Akkorde so nahe wie möglich am Splitpunkt zu greifen.
Was meinst Du mit GEsamttonhöhe?
Du kannst doch den Bereich, in dem Du Akkorde greifst, eine Oktave nach oben transponieren? Wenn Du zu nahe am Splitpunkt greifst, passiert es schnell, dass man mal darüber hinweg greift, was unschöne Töne erzeugen könnte (abhängig von dem eingestellten Sound über dem Splitpunkt).

Kann man mit dieser Spielweise später in einer Band mitmischen oder muss man auch mit links Melodie spielen können?
Sicher, ist auch als Bandkeyboarder die vielgenutzte Spielweise: Linke Hand Akkorde, Flächen etc. greifen, während die rechte Hand Melodien, Einwürfe etc. spielt. Manchmal ist es aber auch erforderlich oder sinnvoller, wenn die linke Hand Melodielinien spielt. Daher ist es nur hilfreich, wenn im Grunde beide Hände gleich fit sind. Ich versuche bewusst, die linke Hand auch manchmal zu fordern, um sie zu trainieren, und lege Sachen, die mir mit der rechten Hand im Prinzip leichter fallen würden auf die linke Hand.
 
Den Punkt hab ich nicht verstanden:

Was meinst Du mit GEsamttonhöhe?
Du kannst doch den Bereich, in dem Du Akkorde greifst, eine Oktave nach oben transponieren? Wenn Du zu nahe am Splitpunkt greifst, passiert es schnell, dass man mal darüber hinweg greift, was unschöne Töne erzeugen könnte (abhängig von dem eingestellten Sound über dem Splitpunkt).

Wenn ich gegenüber der Grundstellung die 2. Umkehrung spiele, habe ich doch 2 der drei Töne um eine Oktave nach oben verschoben und der Akkord klingt 'höher'. Wenn ich alle Akkorde mit Umkehrungen recht nahe am Splitpunkt spiele und E7 dann in Grundstellung, dann liegt dieser doch in deutlich tieferer Lage. Oder spielt das gar keine Rolle? Mir geht es hier nur um den Klang bei abgeschalteter Begleitautomatik.

Sicher, ist auch als Bandkeyboarder die vielgenutzte Spielweise: Linke Hand Akkorde, Flächen etc. greifen, während die rechte Hand Melodien, Einwürfe etc. spielt. Manchmal ist es aber auch erforderlich oder sinnvoller, wenn die linke Hand Melodielinien spielt. Daher ist es nur hilfreich, wenn im Grunde beide Hände gleich fit sind. Ich versuche bewusst, die linke Hand auch manchmal zu fordern, um sie zu trainieren, und lege Sachen, die mir mit der rechten Hand im Prinzip leichter fallen würden auf die linke Hand.
Danke, das hilft mir weiter. :)

wef

- - - Aktualisiert - - -

E7 - kommt auf den Zusammenhang an. Bei A-Dur ist G#-H-D meistens die beste Lage, weil kurzer weg zu A und D.

Kannst du mir bitte kurz erklären, warum du E nicht mit aufführst? Das muss doch auch gegriffen werden?
 
Klar versucht man üblicherweise, die Akkorde nah beieinander zu spielen. Ich meine ja nur, dass Du nicht zwingend am Splitpunkt spielen musst, sondern kannst auch tiefer greifen, und wenn es Dir zu tief klingt, transponierst du den Layer einfach eine Oktave nach oben.

Kannst du mir bitte kurz erklären, warum du E nicht mit aufführst? Das muss doch auch gegriffen werden?
Warum? Wenn ein Bassmann dabei ist, kuemmert der sich um die Grundtöne, aber auch wenn nicht klingt ein E-Akkord auch ohne den Ton E im Zusammenhang durchaus nach einem E-Akkord.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Kann man mit dieser Spielweise später in einer Band mitmischen oder muss man auch mit links Melodie spielen können?
Die Frage kann man so pauschal nicht beantworten, denn je nach Band kommen mitunter haufenweise Spielweisen auf dich zu. Das typische Arrangerspiel, also links Akkorde halten, rechts Melodie spielen, das ist schon eher selten. Gibt's auch bei einigen Popnummern, wo ständig dieselbe Fläche liegt, ist aber lange nicht die Regel. Und dann ist es auch so, daß gerade im Coverbereich nicht nach Akkordbezeichnungen gespielt wird, sondern auch die Umkehrung durch das Original vorgegeben ist. Wenn beispielsweise bei Bill Withers E-Dur H-E-G♯ gegriffen wird, also mit dem Daumen auf dem G♯, dann ist das so, und dann wird das auch so gespielt, egal, wie man selbst E-Dur "immer greift", und egal, welcher Keyboardlehrer was behauptet.

Wie schon gesagt: Begleitautomatik gibt's in der Band nicht. Da gibt's einen echten Drummer, Bassisten, Rhythmusgitarristen, und ja, auch der Keyboarder wird mal zum Rhythmus mit rangezogen. Dann aber nicht mit Begleitautomatik, sondern das mußt du dann per Hand spielen.

Du hast auch nicht immer den beim Arranger typischen Split in zwei Tastaturzonen, eine für die linke Hand, eine für die rechte. Wenn du nur einen Sound brauchst, geht der auch mal über die ganze Tastaturbreite - häufig ist das auch notwendig, gerade bei Piano oder Orgel. Es gibt auch Fälle, wo zwei Tastaturzonen nicht ausreichen, da hast du dann drei, vier oder noch mehr. Ist vielleicht für einen Anfänger schwer vorstellbar, aber die meisten aktuellen Synthesizer und insbesondere Workstations können bis zu 16 Sounds frei über die Tastatur verteilen.

Thema Spielweisen: Manchmal brauchst du nur eine Hand für den ganzen Song, die dann ein- oder mehrstimmige Melodien, Akkorde, eigentlich alles spielt. Eine Abwandlung davon wäre, daß die linke Hand Pitchbender, Modulation Wheel oder andere Echtzeitcontroller bedient, während du mit rechts auf der Tastatur spielst. Ein häufig auftretender Fall ist auch das Pianospiel. Das ist fast immer zweihändig, und zwar in allen Varianten mit Ausnahme liegender Akkorde. Baß mit links und Akkorde mit rechts, Akkorde mit links und rechts unabhängig voneinander, Melodien mit links und rechts unabhängig voneinander, phrasierte (wie gesagt, nicht liegende) Akkorde mit links, Melodie mit rechts usw. Bei zwei Tastaturzonen, bei mehr als zwei sowieso, gibt's dann endgültig alles. Gut, normalerweise spielt man keine Leadstimmen mit rechts, aber Melodien oder Melodieartiges mit links kann schon mal vorkommen.

Das ist für dich aber alles noch Zukunftsmusik. Und in eine Band tritt man auch nicht ein mit einem Einsteiger-Arranger à la Yamaha PSR-* oder Casio CTK-*. Geschweige denn Bontempi, Medeli, Classic Cantabile, McCrypt und wie die ganzen anderen Billigst"marken" so heißen.


Martman
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Warum? Wenn ein Bassmann dabei ist, kuemmert der sich um die Grundtöne, aber auch wenn nicht klingt ein E-Akkord auch ohne den Ton E im Zusammenhang durchaus nach einem E-Akkord.

Probiert ... und funktioniert! :)
 
Und in eine Band tritt man auch nicht ein mit einem Einsteiger-Arranger à la Yamaha PSR-* oder Casio CTK-*. Geschweige denn Bontempi, Medeli, Classic Cantabile, McCrypt und wie die ganzen anderen Billigst"marken" so heißen.

Wieso nicht? kommt sonst die Musikerpolizei :p?

Ne im Ernst, das seh ich anders: Lieber mit dem PSR die ersten Erfahrungen sammeln und dann Setup verbessern, als erst Instrumente im Wert eines Kleinwagens anschaffen und dann nach zwei Wochen merken dass es doch nicht so viel Spaß bringt...Der Punkt wo man aus seinem Einsteigerboard herauswächst kommt früh genug :) Aber gut Ding will Weile haben....
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben