Akkorde raushören um mitzujammen?

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Hi,
ich spiele seit ca. 7 Jahre Gitarre und kann ganz gut begleiten.
Nun möchte ich mal auf Jam-Sessions mitjammen, ich habe aber kaum Wissen zu Musiktheorie.
Ich kann viele Akkorde auf Gitarre spielen, aber raushören fällt mir sehr schwer.
Ich brauch immer die Akkorde auf einen Blatt Papier oder wenn die Songs einfach sind bekomme ich sie auch raus. Aber spontan den richtigen Akkord finden ohne anzuspielen ist für mich unvorstellbar.
Kann man das Trainieren? Und wenn ja auf welchen Wege?

Danke.
 
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Hallo,

welche Musikrichtung meinst Du denn? Warst Du schon auf einigen Jams und hast Dir das mal angeschaut?
Ich war weisgott schon auf vielen Sessions aber ich habe noch nie erlebt, dass ich Musiktheorie gebraucht hätte.
Meistens wird über den Musikern bekannte Songs bzw. Schemen improvisiert. Deshalb sind auch Bluessessions so beliebt. Wenn es sich zl B. nicht um das normale 12 Taktige Bluesschema handelt, wird es vorher angesagt und etwaige Stops werden meist vom Sänger angezeigt. Deshalb ist es hier wichtig genau zuzuhören und zuzuschauen.
Bei Jazzsessions ist es in der Regel so, dass die Musiker entweder die Stücke kennen oder nach Noten bzw. Leadsheets spielen.
Und dann gibt es die, die vorher heimlich üben und dann auf der Session so tun, als ob sie sich zufällig getroffen hätten ;)
Also schau dir mal die Sessions an und wenn Du mitspielen willst, dann frag einfach den Sessionleiter. Der wird Dich dann auch fragen was Du spielen willst und kannst. Nur keine Scheu und wenn Du Dir unsicher bist im Zweifel zurückhaltend spielen. Und ganz wichtig, immer die Augen und Ohren offen halten.

immer daran denken: Da sind nicht nur Genies auf der Bühne und es wird überall nur mit Wasser gekocht!

Viel Spaß
 
Klar kann man das üben .

Zum einen ist Theorie schon auch hilfreich. Wenn du weißt der Song ist in C - Dur ( und den Grundton rauszuhören kannst du bestimmt, wenn nicht dann lernst du es schnell ) und du ein bischen Plan von Harmonielehre hast weißt schonmal was wahrscheinlich ist und was nicht.

Soll heißen , du kennst zum Beispiel Stufenakkorde und weißt welche Stufen in Pop/Rocksongs oft gebraucht werden. Dann fährst du in C mit C dur , F dur und D dur bzw. D7 schonmal gut. Evtl kommen auch mal A - Moll oder D moll vor usw. Wenn du weißt was (wahrscheinlich) auf dich zukommt und was eher unwahrscheinlich ist bist du schon ein Eck weiter. Den Rest macht die Übung und das wiedererkennen von Strukturen die du bereits kennst ( aber vll bisher nicht wirklich erkannt hast, weil dir der Hintergrund fehlte )

Gehörbildung lautet hier das Stichwort und das kann man auch ganz gezielt trainieren , dazu gibts auch z.t. ganz gute Programme. Ich benutze ab und zu so ein Freeware Programm namens "GNU Solfege". Wenn man das regelmäßig macht wird es besser. Das ist eigentlich für jeden Musiker sinnvoll.
Du kannst auch vieles mit der Gitarre / einem Klavier und deiner Stimme üben . Singen was man spielt schult das Gehör sehr gut. Zum Beispiel eine charakteristische Stimmführung , also eine Stimme innerhalb des Akkords singen etc.

Eine Mischung aus ein bischen grundlegendem Harmonielehrewissen und etwas Arbeit am Gehör bringt einen da schnell weiter. Wenn man die ersten trockenen Stunden mit der Matrie durch hat und auf einmal etwas verstanden hat ist das auch mit spaß verbunden.

Man kann letztenendes nur das wiedererkennen was man schon kennt, und muss daher vorher gut zuhören. Dann wirst du irgendwann auf der Session stehen und dir denken :

Achso, unser guter alter bekannter die I V VI IV Verbindung und sofot wissen was Sache ist.....


grüße b.b.
 
prima üben kann man das auch mit den Millionen von JAMTRACKS auf Youtube. Vor allem bist du da erstmal allein, ohne Zuhörer, und kannst dich ganz entspannt und unaufgeregt in die Stücke einfinden. Da juckst keinen, wenn du dich verspielst oder es etwas länger dauert bis du "drin" bist. Ich finde, der Zücho-Effekt "Aufregung" und "Unsicherheit" spielt auch oft ´ne Rolle.
Ansonsten kann ich mich nur ganz klar den Empfehlungen von B.B anschließen: zumindest fundamentale musiktheoretische Kenntnisse sind extrem hilfreich! Und die sind schneller gelernt als du glaubst ;).
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bemerke grade einen Fehler in meinem Text . Du fährst in C natürlich mit C , F und G Dur bzw G7.schonmal ganz gut.

Ich bitte um entschuldigung, mal sollte sich manchmal mehr Zeit lassen beim schreiben....

grüße b.b.
 
immer daran denken: Da sind nicht nur Genies auf der Bühne und es wird überall nur mit Wasser gekocht!

Viel Spaß

Und noch dazu immer mit dem gleichen Wasser - schon seit 60 Jahren. Es gibt halt einige Progressionen in Pop- und Rockmusik, die Du kennen solltest und die man leicht wiedererkennt. Z.B. I-IV, I-vi, I-vi-IV-V, usw. Einfach diese Progressionen lernen, indem Du einige bekannte Songs (wenn es Dir so besser gefällt: "Klassiker") genau analysierst. Hör Dir an, wo die Gesangsmelodie hingeht und welcher Akkord "passt". Lerne, auf welchen Stufen der Dur-Tonleiter Dur- und auf welcher Dur-Akkorde aufgebaut sind (das alte Nashville Numbering System). Mit der Zeit wirst Du diese gängigen Akkordfolgen instinktiv hören.
 

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