Akkordeon für die Schweizer-Volksmusik

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Hallo Akkordeon-Freunde der schweizer- Volksmusik
Ich habe mir das Akkordeon Marke "BRANDONI" Modell 255W LI Standard / mahagoni sold wood angeschaut und getestet. Ich bin begeistert von diesem Instrument, der Sprung zum Kauf aber fehlt noch. In dieser Musiksparte habe ich bis heute keine "BRANDONI" Akkordeon angetroffen. Auch allgemein sieht man selten Italienische Akkordeon-Fabrikate. Deshalb meine Frage an Dich: Spielst Du mit einem "BRANDONI" Akkordeon Schweizer Volksmusik, wenn ja, wie kommt der Klang bei Deinen Musikkollegen an, was für Erfahrungen im allgemeinen hast Du gemacht.. Danke für Die Rückmeldung.
 
Salü Emmentaler,
Ich pflege hauptsächlich den konzertanten innerschweizer Stil, spiele Gola und Dega. Vor ca. zwei Jahren testete ich aus reiner Neugier einige neue italienische Akkordeons diverser Hersteller, unter anderem auch Brandoni. Diese kam meinem persönlichen Klangideal am nächsten und überraschte mich positiv, auch in Sachen Ansprache bis in die hohen Töne, perlend klingendes Flöte/Hochoktav, Luftverbrauch und allgemeines Spielgefühl. Auch auf der linken Seite lässt sie den Spieler nicht im Stich. Und trotzdem... ich bleibe bei meinen Oldtimern.🙂
In meinem Umfeld kenne ich niemanden der Brandoni spielt, hierzulande ist man halt schon sehr fixiert auf bewährte Namen wie Gola, Dega/ Alba (Morbidoni), die alten CH- Record und Eichhorn. Aber das Instrument muss grundsätzlich dem Spieler Freude bereiten und dessen Anspruch erfüllen, egal was vorne drauf geschrieben steht. Und warum nicht einmal aus der Masse ausbrechen?
Ich wünsche gute Entscheidung, schöne Ostern und so oder so viel Freude beim Musizieren.
 
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Grüezi Mitenand!
Als quasi Aussenstehender mit Bezug zur Schweiz (beruflich unter der Woche) geb ich auch noch meinen Senf dazu..
Hab doch schon die ein oder andere Ländlerkapelle gehört😊
Ich denke rein optisch würde die Brandoni schon mal sehr gut passen, meinem Gefühl nach - ein schönes, edles und igw doch "urchig" anmutendes Instrument.
Klanglich tut der warme, edle Sound der Musik sicher gut denke ich, da ich öfter schon das Gefühl hatte, grad bei Formationen ohne Cassotto, dass das Akkordeon doch tw fast schon zu aufdringlich wirkte.. und die Orgel hat in dieser Musik eine eher dominierende Rolle, ist also viel im Vordergrund zu hören. Mir ist auch aufgefallen dass bei den Schweizern das Tremolo eher flach gehalten ist, richtung Avsenik, Stubenmusik..
Technisch ist das Gerät mit Sicherheit erste Sahne, da braucht man glaub ich nicht zu diskutieren.
Ausserdem ist man mit italienischem Namen in der Schweiz sicher gut integriert, da wird sich das "Tschinggeli" schon einfügen.😉
Man muss auch mal neue Wege gehen, und das wichtigste ist dass Dir selbst das Instrument zusagt, Du bist ja derjenige der spielt.. Stell Dir vor Du wirst sehr erfolgreich mit Deiner Musik und in 15 Jahren haben alle Schweizer Kapellen eine Brandoni umgeschnallt😁
Viel Erfolg und das richtige Gespür bei der Entscheidung, hör auf Dein Herz😉
Schöne Grüsse vom Hansele
 
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Hallo Lunifan und Polka Hansi
Eure Beiträge zu meiner Frage erfreuen mich sehr. Hatte nicht erwartet dass so spontane Antworten eintreffen! Ihr beide habt absolut recht mit den Worten: "Was vorne drauf steht ist unwichtig. DU musst überzeugt sein." Und gleichzeitig steht ihr beide dem Akkordeon "BRANDONI" offensichtlich positiv gegenüber. Ich schätze und Pflege mit grosser Leidenschaft unsere konzertante Volksmusik. Diese Musik verdient das richtig dazu passende Instrument! Nicht jedes Italienische Akkordeon passt. Vom Akkordeon "BELTUNA" spirit z.B. bin ich nicht überzeugt da in höheren Oktaven die Tonqualität völlig zusammenbricht und jegliches Feuer fehlt. Dies im Gegensatz zur "BRANDONI". Und trotzdem fehlt mir der Mut und der Courage mit einem völlig fremden Akkordeon in unserer Szene aufzutreten. Die Zeit wird die richtige Entscheidung bringen.
 
Du sprichst meiner Meinung nach etwas für diesen Musikstil wichtiges an: Die Brillianz in den hohen Oktaven, aber ohne "giftig" zu wirken. Genau das vermisste ich bei den anderen damals von mir ausprobierten Herstellern auch. Oder dann war mir die Bassseite klanglich zu dünn. Genau dort überzeugte mich die Brandoni.
Und der Markt an vergleichbaren Maschinen ist mittlerweile relativ trocken. Die "guten Alten" wechseln den Besitzer nicht einfach so, auch dank wenigen aber hervorragender Reparateuren und Stimmer, die unsere Perlen in Schuss halten.😊
Teilweise sind die Wartelisten für Revisionen lange, die Suche für eine gute Gebrauchte ein Glücksfall, ja dann kommt man schon in Versuchung mit einer neuen zu liebäugeln. Aber eben, mindestens genauso gut wie die "alten" bewährten sollte sie dann schon sein... gar nicht so einfach. Auf den Bauch und die Ohren hören.
Grüsse Lunnifan.
 
Und trotzdem fehlt mir der Mut und der Courage mit einem völlig fremden Akkordeon in unserer Szene aufzutreten.
Das verstehe ich nicht, zumal ich durch Kontakte und einige Besuche in der Schweiz (u. a. auch im Emmental ;)) bei dortigen Volkstanzgruppen gesehen habe, wie groß die Bandbreite der unterschiedlichen Akkordeons ist (da gibt's deutlich mehr als nur Hohner, Record etc. - auch ein Exot von Titano war dabei).

Eigentlich hast Du meiner Meinung nach Dein Instrument schon gefunden, es braucht nur ein bisschen mehr Selbstbewusstsein. Ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendjemand aufgrund eines Markenschriftzugs an Deinem Wunschakkordeon die Nase rümpfen würde, solange Du mit dem Klang zufrieden bist bzw. der Klang gut zur Musik passt.

Die Brillianz in den hohen Oktaven, aber ohne "giftig" zu wirken. Genau das vermisste ich bei den anderen damals von mir ausprobierten Herstellern auch.
Das schätze ich u. a. an meiner Pigini Helipolka :cool: (und darüber hat sich auch noch nie jemand beschwert, egal ob in Deutschland, der Schweiz oder im sonstigen Ausland).
 
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Ich komme kurz vom eigentlichen Thema "Brandoni" weg.
Ich kann das Zögern von Emmentaler gegenüber einer "Fremdmarke" gegenüber verstehen. In einigen Kreisen herrscht heute noch der Glaube vor, gewisse Kompositionen "dürfe" man nur mit einer Gola spielen damit es Stilecht tönt, für andere müsse man eine Record haben usw. Diese Meinungen sind teilweise auch beim Publikum vertreten. Jaja, wir Schweizer...🙂🙂
So, zurück zum Thema.
 
..jaja, solche Fanaten gibts eben überall😅, und sehr oft sind es noch genau die Kritiker, die den Unterschied nach 2 Achterln eh nicht mehr hören - bei manchen könnte man vermutlich irgendwelche Mickeymouse-Stimmzungen in ein Gola-Gehäuse stecken und alles ist in Ordnung..
Das ist dann ein bisschen wie Blindverkostungen unter Bierpatrioten😇
Kennt Ihr vieleicht ein Video auf Youtube oder so mit solch einem original Schweizer Gola oder Record-Stück als Beispiel, das würde mich jetzt schon interessieren..
 
..okay, ich weiss jetzt was Ihr meint.. Hab mich in Youtube mal durch einige Ländlervideos gehört: Entweder Golas (und dann oft gleich 2, 3😋), ooder Records, ooder Albas, ooder Eichhorn in den Kapellen vertreten.. höchst selten dass mal zwei verschiedene Instrumente genannter Marken vorkommen. Hm, da kann ich mir schon vorstellen dass sich das bei einigen eingeprägt hat..
Vom Klangbild verschiedener Stücke her würde ich hier mal grob zwischen Cassotto/nicht Cassotto unterscheiden.. 🤷‍♂️
Richtig cool wirds wenn auch noch ein Schwyzerörgeli mitfiedelt😍
Ich könnte mir eh vorstellen dass die Original Schweizer Ländlermugge auf den Schwyzerörgelis entstanden ist und erst im laufe der Zeit auf die grossen Chromatischen umgesattelt wurde wegen des kompletten Tonumfangs etc.. und sehr wahrscheinlich hat es damals Anfangs auch Gejammer seitens der Hardliner gegeben😉.. mit der Zeit gewöhnen sich die Leute schon dran.. es muss nur mal einer anfangen!
Andererseits sind diese Hardliner auch wieder gut, eben zur Pflege der Traditionen, es würde sonst ja alles durcheinander gewurschtelt werden.. Nur wenns rein um einen Markennamen geht ists bei mir vorbei mit dem Verständnis.. wichtig ist was rauskommt im Endeffekt!
Eher unpassend finde ich da die Verwendung eines elektrischen Keyboards statt des Klaviers (was ja akzeptiert zu sein scheint sogar im SRF).. obwohl ich schon Verständnis hab wegen der leichten Transportschwierigkeiten zum Frühschoppen auf die Alphütte rauf😉
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bin begeistert von diesem Instrument,
Hallo Emmentaler,
wenn das Dein Trauminstrument ist, dann ist doch egal, was die anderen darüber denken. Du kaufst das ja für Dich und nicht für die andern
Abgesehen davon ist das ein super Oberklasse-Instrument, daß sich neben den anderen erwähnten nicht verstecken muß.
Mit der Holzkiste wirst Du ein Exot sein - ist bei mir immer noch so.
Aber das fällt eher positiv auf. Und die Brandoni ist doch wunderschön.
Gruß,
Jonny
 
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