Akkordeon vs. Porta Sound Keyboards

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Bamboo2007
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Danke liebe Japaner, so einen Knopf hatte ich mir mein Leben lang gewünscht!
Vielleicht sollte mal die Firma Yamaha endlich ein MIDI-Akkordeon bauen, unbedingt mit dem "performance assistant" - Knopf! Das wäre doch ein Dauerrenner!!! Nicht wahr?

http://www.youtube.com/watch?v=QpWavnmIHLQ
 
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Ja, interessant zu sehen, dass das (z.Zt.) 89 Leuten gefällt und 5 nicht. Da sieht man, wohin der Trend geht.
Staunt akkotue
 
Wahrscheinlich weil er wie auch ich denkt, dass das Ganze mit einem Instrument nur noch wenig zu tun hat? :)
 
Hallo Klangbutter,
zur Frage warum, schwierig....

zum Ersten, ja ich hatte mir wirklich so einen Knopf gewünscht, damals als ich in der Band mitgespielt hatte, ganz ehrlich. Wie oft hätte ich dann unverdient glänzen können, und nicht nach dem Konzert mir anhören müssen wo und wie oft ich mich verhauen hatte.... :)))) da wurden ja so einige Erinnerungen und Gefühle wach usw...

zum Zweiten ärgert mich im Allgemeinen diese Rückständigkeit unserer Instrumente. Man kann heute mit solchen "Porta Sound" Tasten-Instrumenten so viel machen, da ist selbst Roland-Akkordeon irgendwie ein Nichtskönner im Vergleich zu so einem Yamaha Tyros (beim gleichen Preis!) ) oder sonst was, es gibt ja so viele davon.
Diese Porta Sound Instrumente haben im Grunde den Todesstoß den Akkordeons gegeben und deren Nische eingenommen. Wie will man da mithalten mit unseren Akustik Instrumenten wenn man sowas sieht? (meine Meinung, muß nicht richtig sein).

Zum Dritten macht mich letztendlich die ganze Entwicklung traurig, Lernen im Schlaf, Sportlich sein ohne Sport zu treiben (el.-Muskelstimulation), super aussehen ohne sich anzustrengen(dank Schönheitschirurgie und Fettabsaugung), Abnehmen ohne Diät -> wo wird das noch enden?
jetzt ist es musikalisch soweit - mit "performance assistant" kann man super "Spielen". Insgesamt ist dieses Instrument ein Witz - man lädt ein MIDI-File (das man selber nicht erstellt hat), dazu klimpert man etwas wild auf der Tastatur und das Konzert ist super gelungen. Wer will sich dann noch anstrengen? Und warum?
Rhetorik klar, dennoch....
 
Du machst Dir zu viel Sorgen.

1. Der Akkordeonbau läuft.
2. Diese Sonderfunktionen im Tyros etc. sind für Spieler, die was können, ein Negativpunkt, da sie sich dann immer dämliche Kommentare anhören müssen, ob sie denn überhaupt noch selbst irgendwas spielen würden.
3. Nur der Bodensatz der Keyboarder braucht so eine Hilfe und wird auf Dauer nicht glücklich werden, v.a. dann nicht, wenn er mal auch auf einem Klavier Stimmung machen soll.
4. Geht das Licht aus, ist es aus mit Lustig.

5. Ein echter Spieler spielt selbst und weiß die klanglichen Vorzüge eines akustischen Akkordeons zu würdigen. Uwe hat neben seiner Roland auch noch echte Akkordeons, das "warum" kann er selbst erzählen.
6. Wenn das Licht ausgeht, spielt der echte Spieler auf seinem echten Instrument weiter und sorgt dann erst richtig für Stimmung. Der Aushilfscowboy mit seinem Tyros guckt dann ziemlich belämmert aus der Wäsche und kann von Glück reden, wenn in der Ecke nicht noch ein Klavier steht, auf dem er weiterspielen soll.

Also alles halb so wild. Wenn ich eine Geburtstagsfeier mache, muß die Konserve oder ein Stimmungsmacher herhalten. Wenn ich in ein hochwertiges Konzert will, weiß ich ebenfalls, wo ich hingehen muß.

Grüße

Ippenstein
 
Hallo Ippenstein,
mit Verlaub, ich bin mit Dir in mehreren Punkten nicht gleicher Meinung, ich will aber hier keine weitere Diskussion, sonst entfernen wir uns vom Thema komplett. Vielleicht ein neues Thema "Akkordeon vs. Porta Sound Keyboards" oder ä..
Anm. d. Mod.: Diskussion ausgelagert aus https://www.musiker-board.de/akkordeon-forum-sonst/261493-neulich-bei-youtube.html Gruß, Wil Riker

Das wären ja gute Themen für einen Stammtisch, aber wir wohnen weit auseinander, daher verschieben wir das vielleicht auf "irgendwann".

Mit freundlichen Grüßen
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Bamboo2007,

Du kannst gerne anderer Meinung sein. Ich kann Dir halt nur meine Erfahrungen sagen. Ja, Wil oder Max werden unsere Beiträge sicherlich gleich in ein neues Thema verschieben.
Anm. d. Mod.: Hiermit geschehen - Wil Riker

Aber sei so gut und sag auch, wo Du nicht mit mir übereinstimmst, denn mich interessiert das.

Vielleicht magst Du Dich auch ein bißchen an meiner Polemik reiben, die vielleicht arrogant wirkt, jedoch ist es gar nicht so schlimm gemeint. Ich runzle aber dennoch die Stirn über die, die meinen, wenn sie eine Taste drücken können, sie gleich der König sind.

Viele Grüße

Ippenstein
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich runzle aber dennoch die Stirn über die, die meinen, wenn sie eine Taste drücken können, sie gleich der König sind.

Unter den Blinden ist der Einäugige König, selbst dann, wenn er eine Brille braucht. Aber eben nur unter Blinden.
Ich kann dem Gerät außer sprachlosem Kopfschütteln rein gar nichts abgewinnen. Ich finde es nicht einmal lustig.

Gruß
Reini2
 
Wenn sich jemand daran erfreuen kann, dass er einen tollen Sound mit nur einem Knopfdruck auslöst, kann ich ihn als Musiker nicht ernst nehmen. Ich will niemandem den Spaß daran nehmen (ich habe ja selbst auf einem Keyboard mit allerlei Schnickschnack gespielt), aber Musizieren ist die Knopfdruckautomatik nicht, sondern eben nur ein Abspielen von Musik. Dafür gibt es gewiss einen Markt, sowohl auf der Seite der "Spieler" als auch auf der Seite der Zuhörer, aber mein Geschmack ist das nicht. Ich freue mich, den "Abspieler" vom echten Musiker unterscheiden zu können und höre sehr viel lieber Selbstgespieltes. Ich denke auch, dass es Ehrgeiz eines Musikers sein sollte, eben mehr zu leisten, als nur einen Knopf zu drücken. Es mag Auftrittsanlässe geben, bei denen die feiernde Gesellschaft sich mit dem automatisch generierten Getöse gut unterhalten fühlt; es mag auch Musiker geben, die sich so einen recht lauen Arbeitsabend gestalten - wenn die Sache auch noch gut bezahlt ist, kann ich es nicht einmal verdenken. Aber auf die Dauer kann das einen echten Musiker nicht zufrieden stellen. Das war auch Grund meiner Abkehr vom Keyboard und Rückkehr zum Akkordeon. Und ich kenne einige sehr gute, studierte Berufsmusiker, die jedem Automaten die Schau stehlen. Sie stellen übrigens nur ungern ihre eigene Kunst hinter das Automatikgedudel zurück und lassen sogar lieber mal einen Gig sausen, als sich schnelles Geld mit dem Abruf von Midifiles zu verdienen...
Nur schade, dass es wohl einfach zu viele Menschen gibt, die von Musik zu wenig verstehen, um die Unterschiede herauszuhören und die Leistung des echten Musikers zu würdigen: Ich las kürzlich, nur 16 % der Deutschen spielen ein Instrument, weitere ca. 20 % sind verständige Hörer - die restlichen 64 % lassen sich mit Geräusch berieseln und können gut von schlecht nicht unterscheiden, geschweige denn einzelne Klänge oder Musikinstrumente erkennen. Für diese tumbe Masse mag Knopfdruckmusik genügen. Irgendwie schade.
 
Danke liebe Japaner, so einen Knopf hatte ich mir mein Leben lang gewünscht!
Vielleicht sollte mal die Firma Yamaha endlich ein MIDI-Akkordeon bauen, unbedingt mit dem "performance assistant" - Knopf! Das wäre doch ein Dauerrenner!!! Nicht wahr?

http://www.youtube.com/watch?v=QpWavnmIHLQ

Und was ist, wenn das Keyboard die Töne die ich spiele als Dissonanz erkennt? Dann biegt das Ding die einfach um? Nee nee, so funktioniert das nicht :-( Ist zwar toll gedacht, aber ich denke erstens nicht, dass es wirklich so funktioniert, wie man sich das vorstellt, wenn man auf höherem Niveau spielt und zweitens kenne ich Leute, die sowas missbrauchen würden :D

Ist genau wie beim Fotoapparat. Da will ich auch nicht, dass mir irgendwelche Automatiken vorschreiben, wie ich zu Fotografieren habe.

Außer beim Konstruieren find ich Assistenzsysteme sinnvoll, da sich so ne menge Kosten einsparen lassen. Das ist aber ne ganz andere Preisklasse.

Nee nee, ich habe als Kind Keyboard gelernt und hab mich nach ein paar Jahren Rhythmusgerätgedudel gefragt, wann man denn endlich richtig spielen lernt. Darauf kam dann das Akkordeon. Wenn ich nochmal anfangen würde, würde ich gleich mit einem Akustikinstrument oder zumindest mit einem ohne Rhythmusgerät anfangen und wenn ich in Richtung Elektro gehen wollte, dann gleich Synthesizer und ganze Songs am PC produzieren.

Allerdings finde ich Keyboard gut als kostengünstige Alternative zum Klavier/E-Piano. Eine Bekannte von mir hat am Keyboard das Klavierspielen gelernt, weil sie sich kein Klavier leisten konnte. Ich wage aber zu bezweifeln, dass sie weiß, wie man das Rhytmusgerät benutzt :D

Keyboard selbst hat für mich immer so einen billig-Alleinunterhalter touch. Ist meine Meinung. Und dieses Video ist angesichts der ernsthaftigkeit eine Frechheit, kann allerdings auch sein, dass ich den Humor missverstanden habe.
 
Hallo Leute,

vielleicht wäre die Diskussion zu einem Keyboard besser in der entsprechenden Board-Abteilung aufgehoben und nicht bei uns im Akkordeon-Forum? Zumal der Vergleich mit "unserem" Instrument hinkt und somit überflüssig ist bzw. zu nichts führt...
 
Guten Tag zusammen.

Ich teile die bereits aufgezählten Vorbehalte gegen diese Art des "Musizierens". Dennoch gebe ich zu, dass ich erstaunt bin, was technisch inzwischen alles möglich ist.

Ohne zu stark vom Thema abzudriften will ich mal eine Parallele zu meinem zweiten Steckenpferd ziehen (neben dem Akkordeonspiel), dem Kochen. Vor wenigen Jahrzehnten war es noch nicht denkbar, dass man in einem Supermarkt fertige Gerichte aus dem Regal nimmt, zuhause in die Mikrowelle stellt und fertig ist die warme Mahlzeit. Inzwischen ist das für einen Großteil der Bevölkerung gang und gäbe. Es ist also durchaus ein Markt da. Für viele die nicht Kochen wollen oder können ist das eine Alternative. Aber sind wir ehrlich. Eine kulinarische Offenbarung ist das nicht. Niemals sind die Gerichte mit einem Essen vergleichbar, dass mit frischen Zutaten, dem entsprechenden Know-How und der Liebe zum Kochen zubereitet wurde. Kaum jemand, der sich ein Fertiggericht zubereitet hat, wird von sich behaupten, gerade gekocht zu haben oder gar glauben, kochen zu KÖNNEN. Sich selbst so zu versorgen mag bei bescheidenen Ansprüchen ja noch angehen; auf diese Art und Weise für Gäste zu "kochen" verbietet sich eigentlich.

Ist es mit diesem Keyboard nicht ebenso? Möglicherweise kann dieses Gerät (von einem Instrument will ich eigentlich nicht sprechen) vermarktet werden. Aber auch hier bin ich mir sicher, dass sich alle, die dieses Gerät bedienen, sich darüber völlig im Klaren sind, dass das nichts mit Musizieren zu tun hat. Zum eigenen Spaß darauf herumzuklimpern ist das eine. Damit aber ein Publikum zu unterhalten zu wollen und den Anschein eines "Musikers" zu suggerieren, verbietet sich eigentlich. Spätestens wenn der Keyboarder etwas spielen soll was der Speicher nicht hergibt wird auch dem letzten Zuhörer klar, dass ihm statt eines hochwertigen Menüs ein billiges Fertiggericht vorgesetzt wurde, das er auch selbst in die Mikrowelle hätte stellen können.
 
Lieber Wil,

nein, lass es ruhig hier, doch zugleich bringst Du es gnadenlos auf den Punkt: Ein Keyboard ist etwas völlig anderes als ein Akkordeon und ist sowohl für eine andere Spiel- als auch Konsumenten-Zielgruppe gedacht. Das Roland versucht, hier die Vorteile eines Akkordeons mit der Technik zu kombinieren und es so Akkordeonisten zu ermöglichen, die andere Konsumenten-Zielgruppe zu bedienen. Das ist aber letztendlich doch das Resümee des ganzen Fadens.

Zu Lucia IV P: Das Keyboard kann schon sehr viel und man kann die Hilfe des Keyboards auch zurückschrauben und selbst einiges spielen, wobei ich als Pianist z.B. an den nichtgewichteten Tastaturen scheitere.

Viele Grüße

Ippenstein
 
"Zu Lucia IV P: ....man kann die Hilfe des Keyboards auch zurückschrauben und selbst einiges spielen..."

Das glaube ich gern. Dennoch denke ich, dass dieses Keyboard aufgrund seiner hilfreichen Funktionen gekauft wird und diese dann auch genutzt werden. Davon abgesehen: mann kann nur dann selbst einiges spielen , wenn man es kann! Ob das auf die Zielgruppe dieses Gerätes mehrheitlich zutrifft wage ich zu bezweifeln.
 
Mensch ging das schnell mit dem neuen Thema! Respekt an Moderator!

Na dann versuche ich mal lieber Ippenstein, wir sehen einige dinge ganz sicher aus unterschiedlichen Perspektiven. Ich denke eher an die Alleinunterhalter, die gegen Geld bestimmte Abende mit solchen Tasteninstrumenten begleiten, Hochzeiten-Jubiläen usw.

1. Der Akkordeonbau läuft.
-> wo? In DE nur einige wenige Hersteller und auch nur weil die noch einige wenige Abnehmer für die Teuren Instrumente finden. Das ist doch längst keine Massenfertigung, damit kann man keine Massen für Akkordeon spielen begeistern. Wenn man über den deutschen Tellerrand schaut, der Markt in der Heimat des Bayans ist fällig am Boden, Hersteller auch ganz wenige und die schrauben Teile aus den chinesischen Komponenten zusammen. Das ganze existiert nur weil die Chinesen selber Instrumente brauchen, letztens hatte ich von 18Mio Knopfakkordeonschüler in China gehört, weiß nicht inwiefern die Zahl stimmt, könnte aber hinhauen ;)

2. Diese Sonderfunktionen im Tyros etc. sind für Spieler, die was können, ein Negativpunkt, da sie sich dann immer dämliche Kommentare anhören müssen, ob sie denn überhaupt noch selbst irgendwas spielen würden.
-> kommt darauf an wo diese Spieler auftreten, ob das Publikum so genau hinschaut und davon was versteht. Nur als Beispiel eine Menge Leute schaut Musikantenstadl, sogar kauft die Tickets für diese Veranstaltung ohne zu merken, dass die Artisten dort live weder spielen noch singen, da schreit auch keiner aus dem Saal "Ihr könnt nicht singen" - das sollten die aber, denn da werden die recht haben :)))

3. Nur der Bodensatz der Keyboarder braucht so eine Hilfe und wird auf Dauer nicht glücklich werden, v.a. dann nicht, wenn er mal auch auf einem Klavier Stimmung machen soll.
-> warum soll so einer der die "Easy" Knöpfe der Keyboards benutzt und schätzt am Klavier Stimmung machen, der ist doch nicht blöd? Das werden die zu vermeiden wissen (da gab's mal so einen Stummfilm mit Chaplin der sollte dort Klavier spielen und konnte nicht, sehr lehrreich) so ähnlich.

4. Geht das Licht aus, ist es aus mit Lustig.
-> auch die Porta's haben Batteriefach und eingebaute Lautsprecher.

5. Ein echter Spieler spielt selbst und weiß die klanglichen Vorzüge eines akustischen Akkordeons zu würdigen. Uwe hat neben seiner Roland auch noch echte Akkordeons, das "warum" kann er selbst erzählen.
-> nichts dagegen einzuwenden :) kann aber das Publikum "echte" von nicht "echten" unterscheiden? schon lange nicht, mit dem "Knopf" noch weniger!

6. Wenn das Licht ausgeht, spielt der echte Spieler auf seinem echten Instrument weiter und sorgt dann erst richtig für Stimmung. Der Aushilfscowboy mit seinem Tyros guckt dann ziemlich belämmert aus der Wäsche und kann von Glück reden, wenn in der Ecke nicht noch ein Klavier steht, auf dem er weiterspielen soll.
-> wie Antwort 4,
dazu noch mal ehrlich, wie oft gibt's schon einen Stromausfall? Aber wenn es doch einen gibt, dann geht#s sowieso nix, denn meistens sind noch Mikros und Verstärker mit Boxen die den Saal beschallen sollen angeschlossen, da läuft sowieso nix, egal mit welchem Instrument.

Also Beide Instrumente Keyboard PSR-XXX und ein Akkordeon sind Instrumente für Alleinunterhalter. Und Akkordeon war zuerst da!

Nur wenn ich so eine Hochzeit begleiten will, wo Menschen jung und alt dabei sind, wird es unmöglich sein für alle was Passendes auf einem Akustikakkordeon zu spielen. Und dann noch den ganzen Abend lang (in manchen Gegenden tagelang). Mit welcher Akkordeonmusik kann man heute die 15jährigen zum Tanzen animieren? Manche Menschen sind für reine Klänge resistent, es muß wirklich erst ein Schlagzeugrhythmus zu hören sein, dann stehen erst auf und Tanzen....
Und wenn ich schaue was für Styles und Klänge bei so einem PSR Keyboard bereits on-board sind, da kann man schon ALLE unterhalten. Wenn ich noch schaue, dass ich durch die Verfügbarkeit der MIDI-Files im Internet mir sogar die Arbeit "sparen" kann in dem ich das Instrument ein Programm spielen lasse und nur zwischendurch selber mal ein Solo mache (und dank Automatik fehlerfrei!), dann kann damit schon unterschiedliche Altersgruppen stunden lang "unterhalten". Ich meine Keyboard gewinnt auf der ganzen Linie.....

Nee mMn ist Akkordeon zu einem Nischeninstrument geworden für Nischenzuhörer. Ich zähle mich auch dazu, das macht mich aber traurig.



Aber wie ich sehe Diskussion geht sowieso schon in andere Richtung.
 
Wie seht ihr vor diesem Hintergrund die Erfindung von Musikinstrumenten und Technik im Allgemeinen?

Es gibt Vokalakrobaten, die sogar polyphon ein Universum an Klängen von sich geben können. Für diese Puristen muß doch jedes Hilfsmittel verpönt sein...

Wie soll man am Akkordeon die Erfindung des MII Manuals einordnen? Das ist doch eigentlich teuflischer Betrug!!! Ein Vorläufer der Begleitautomaten!!! Wehret den Anfängen!!!!

Ich muss mich aus der Diskussion weitgehend heraus halten weil, ich diese Fragen nicht beantworten kann, obwohl mich nichts mehr beschäftigt als dieses Thema:

Wie erkläre ich dem zu Weihnachten mit einem Tyros beschenkten Kind, warum es noch 10 Jahre Unterricht braucht? Alles was man wissen muss steht in der Bedienungsanleitung.

Spiele ich als unsichtbarer Musiker im Theater großen Hollywoodsound oder greife ich wegen des Ehrenkodexes doch zur Flöte?

Besonders bemerkenswert finde ich die Vergleiche zum Kochen und zum Geld sparen beim Konstruieren.

Wo zieht ihr die Grenzen und warum gerade da?
 
Hallo Bamboo2007,

ich stimme Dir in fast allen Punkten zu, nur die Sachen zum Akkordeonbau stimmen nicht.
Ich habe auch bereits geschrieben, daß ein Keyboard in eine andere Welt als ein Akkordeon gehört. Ich wurde durch Alleinunterhalter mit Keyboards auch schon sehr gut einen Abend lang bespaßt - keine Frage. Aber da gehört eben mehr dazu als drei Tasten zu drücken. Ein Alleinunterhalter muß mehr oder weniger eine Show bieten können.

Das Akkordeon ist bei weitem kein Nischeninstrument. Je mehr ich mich damit befasse, um so mehr sehe ich, wie sehr es eigentlich in der Gesellschaft verankert ist. Ich vermute sogar, daß wir eine Renaissance erleben werden, da Keyboards inzwischen Allerweltsinstrumente geworden sind. Ihnen fehlt ein bißchen das Extravagante und ihnen hinkt eben der Ruf nach, daß ein Keyboarder nicht viel können muß und er viel mehr blenden kann.
Den einzigen Bereich, den ich erlebe, in dem ständig gemosert wird, daß das Akkordeon immer weiter zurückgedrängt werde, ist das Forum hier. Aber wie viele Spät- bzw. Neueinsteiger haben wir denn hier? Und wie viele, die vorher vielleicht sogar von elektronischen Instrumenten vorbelastet waren?

Ich bin so einer, der 2009 die Nase vom Elektronikkrimskrams voll hatte. Ich wollte nicht mehr mein Stagepiano überall herumschleppen müssen. Ich wollte aber auch nie ein Keyboard haben. Ich kam zum Akkordeon, weil ich ihm bestimmte Eigenschaften zugesprochen hatte, die sich nicht nur als richtig erwiesen hatten, sondern ich wurde noch von mehr Vorteilen überrascht.

Über die Aufführungspraxis sollten wir uns nicht unterhalten. Das ist ein weites Feld und durchzugehen, wo Voll- Halbplayback oder tatsächliche Livemusik stattfindet, ist zu müßig.

Ich erfreue mich lieber daran, mit einem alten Kumpel, mit dem ich in den 90ern in der Kirchenband war, demnächst mal wieder was zu machen, und es wird unplugged und für uns als Spieler richtig toll werden. Wenn sich noch Zuhörer finden, die unser Spiel dann gut finden, ist es recht.

Wie gesagt, es kommt auf die Zielgruppe an. Wer würde hier z.B. lieber ein Keyboard als das Akkordeon haben wollen? http://www.youtube.com/watch?v=kk-Tj8MXjjw Man hört hier auch gut, daß das Akkordeon suboptimal aufgenommen ist. Der Klang einer Poeta ist nicht so dünn und hell, sondern wärmer als auf der Aufnahme.

Oder wer könnte sich hier ein Keyboard vorstellen? http://www.youtube.com/watch?v=eU8IziD08t4 Statt echter E-Gitarren? E-Violinen? usw...

Viele Grüße

Ippenstein
 
Musik und Automatisierung schliessen sich zwar irgendwie aus, gehörten wohl schon immer zusammen. Von der ersten Knochenflöte bis zum computerisierten Begleitautomaten ermöglichte die Technik der Musikinstrumente neue Ausdrucksmöglichkeiten.

Das Akkordeon ist sicher ein hochtechnisches Instrument, der Stradella-Bass ist eine Art Begleit-Automat, nur dass der nicht von alleine dudelt, sondern dass man Grundbass und Akkordeon selbst drücken muss.

Musik-Automaten dienten u.a. dazu, Musiker zu ersetzen und Musik schneller verfügbar zu machen. Mechanische Pianos, Orchestrion etc. wurden entwickelt und angeschafft, um in Gaststätten nicht mehr von Musiker und deren Tagesform abhängig zu sein.

Aber irgendwie bleibt die Seele der Musik auf der Strecke. Automaten machen sicher theoretisch korrekte Musik, aber das, was Menschen an der Musik mögen, Ausdruck, Intensität und Emotion kommt nicht aus der Maschine, dazu braucht es Menschen, die die Maschinen bedienen.

Und dazu braucht es eine Beherrschung der Technik: das gilt für den Hammerflügel bis zum Musikcomputer.

Ich glaube, man kann mit den Porta-Sound Dingens genauso tolle Musik machen, wie mit dem Akkordeon. Aber man muss es beherrschen. Einfach nur ein paar Tasten drücken und staunen, wie daraus ein mechanisch korrektes Stück Musik, aber ohne Seele, entsteht, mag für ein paar Stunden lustig sein, danach ödet es und das Teil verstaubt oder der Spieler versucht, tiefer in das Instrument einzudringen. Und dann wird der Begleitautomat irgendwann uninteressant.
 
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