Akkordeonisten-Vorstellungsthread

Ich spiele inzwischen seit 7 (oder 8?) Jahren Akkordeon. Ich weiß, dass einige von euch noch um einiges länger spielen, aber in der Jugend (ich bin 17) ist das schon eine lange Zeit.
Der Anfang vom Ende war wohl, dass ich unbedingt(??) beim Deutschen Akkordeon Musikpreis mitmachen wollte, was dann dazu geführt hat, dass ich im Unterricht und auch beim zuhause Üben immer angespannt war. Sprich: Die Musik war von da an nicht mehr so "sorglos" wie sie eigentlich sein sollte. Das war vor einem Jahr.
Dann habe ich angefangen, auf dem Akkordeon mehr Blues und Jazz zu spielen, weil ich von Klassik dann die Schanauze voll hatte. Das hat auch sehr Spaß gemacht.
Dazu kommt, dass ich vorhabe (irgendwann) in einer Band zu spielen, und da habe ich mit dem Akkordeon die Erfahrung gemacht, dass ich mich da hilflos unterfordert fühlte. Nicht, dass ich mich für den besten Akkordeonisten halte, allerdings hatte ich immer das Gefühl, unvollständig (ohne die linke Hand) zu sein.
Noch ein Punkt ist die Zeit. Akkordeon spielen bedarf (im Vergleich zu anderen Instrumenten) sehr viel mehr Zeit. Hört sich komisch an, ist aber so. Vor's Keyboard/Klavier kann ich mich einfach mal so setzen für 5 min und was klimpern, Akkordeon üben ist das schon ein viel größerer Akt (auspacken, Ständer rausholen, Noten auflegen, Stuhl zurecht stellen, ...). Und sobald ich planen muss, wann ich 30 min am Stück Zeit habe, komme ich schon wieder unter Zwang.
Der letzte Punkt (auch einer der entscheidenden) ist einfach die "Lärmbelästigung". Morgens Schule => kein Akkordeon, Mittagsruhe => kein Akkordeon, Nachtruhe => kein Akkordeon.
D.h. die Zeit, in der ich üben kann ist von 15 auf 20 Uhr begrenzt...
Vergleich Keyboard (spiele ich jetzt). Um 0.00 Uhr hinsetzen, Kopfhörer auf, los geht's.
Einfach viel unkomplizierter. (für mich, im Moment)

So, ich hoffe einige der von mir genannten Gründe sind nachvollziehbar (auch wenn ich den Geldfaktor vergessen habe : für mich infragekommende Instrumente >2000€).

Bei Fragen, einfach fragen. :cool:

Felix
 
Ich spiele inzwischen seit 7 (oder 8?) Jahren Akkordeon. Ich weiß, dass einige von euch noch um einiges länger spielen, aber in der Jugend (ich bin 17) ist das schon eine lange Zeit.
Der Anfang vom Ende war wohl, dass ich unbedingt(??) beim Deutschen Akkordeon Musikpreis mitmachen wollte, was dann dazu geführt hat, dass ich im Unterricht und auch beim zuhause Üben immer angespannt war. Sprich: Die Musik war von da an nicht mehr so "sorglos" wie sie eigentlich sein sollte. Das war vor einem Jahr.

Das kommt mir irgendwie bekannt vor. Bei mir war es Jugend musiziert. Die Vorbereitung war dann verbunden mit 2-3 Stunden täglichem Üben, überwiegend klassische Werke bzw. Originalkompositionen von Jacobi, Brehme etc. Trotzdem muss ich sagen, dass mir die Vorbereitungszeit technisch und spielerisch unheimlich viel gebracht hat.

Dann habe ich angefangen, auf dem Akkordeon mehr Blues und Jazz zu spielen, weil ich von Klassik dann die Schanauze voll hatte. Das hat auch sehr Spaß gemacht.
Dazu kommt, dass ich vorhabe (irgendwann) in einer Band zu spielen, und da habe ich mit dem Akkordeon die Erfahrung gemacht, dass ich mich da hilflos unterfordert fühlte. Nicht, dass ich mich für den besten Akkordeonisten halte, allerdings hatte ich immer das Gefühl, unvollständig (ohne die linke Hand) zu sein.

Blues und Jazz gefällt mir auch sehr gut. Leider ist es aber schwierig, an gute Noten heranzukommen. Ich habe schon einiges an Geld für schlechte Noten ausgegeben, die ich mir "auf Verdacht" bestellt habe und die sich hinterher mehr als simpel arrangierte Sammlungen von Gospelsongs herausgestellt haben. Auf den wahren Jazz fürs Akkordeon warte ich eigentlich noch immer. Neulich war auf Bayern Alpha abends noch mal eine Tolle Wiederholung von einem Jazzfestival, wo ein Ensemble in der Besetzung Akkordeon, Saxophon und Akustikgitarre spielte. Das hörte sich wirklich klasse an und ich persönlich hätte auch große Lust, in dieser Richtung etwas zu machen. Leider findet man aber nie die passenden Leute für sowas. Der Akkordeonist dort schien aber nicht wirklich unterfordert zu sein, und was er da so zum besten gab, hörte sich echt super an. Aber ich verstehe sehr gut, was Du meinst. Man spielt halt Akkordeon, hat die Bässe in der Linken Hand und die linke Hand hängt "unnütz" in der Gegend herum, man spielt das Akkordeon nur halb, während sich alle anderen Instrumente scheinbar voll einbringen. Auch das ist eine Sache, die mich früher sehr gestört hat. Ich hatte dann auch immer das Gefül, dass die Leute sofort sehen würden: "Der spielt ja garnicht richtig!". Allerdings ist das beim Keyboard in einer Band auch nicht wirklich viel anders. Da darf man sich zwar auch mal mit beiden Händen einbringen, allerdings ist man häufig auch einfach für "Verzierungen" zuständig.

Aber bei mir war es ähnlich wie bei Dir. Irgendwann hatte ich einfach den Frust, weil ich eben aus finanziellen Gründen kein Akkordeon mit MIII bekam und nicht mehr der einzige Schüler meines Lehrers sein wollte, der sich mit seinem Standardbassakkordeon immer irgendwie behelfen musste. Dann habe ich halt auch - wie Du - die Brocken erst mal hingeworfen. Rückblickend muss ich allerdings schon sagen, dass ich das irgendwo doch bereue. Ich hätte sicherlich problemlos noch ein, zwei oder drei Jahre Unterricht dranhängen können, was mich bei diesem Lehrer sicherlich noch um einiges weiter gebracht hätte. Von daher finde ich es schade, dass Du das Akkordeon nun auch in die Ecke stellen willst. Denn leider holt man das in späteren Jahren, wenn eine gewisse Einsicht kommt, nicht mehr nach.

Noch ein Punkt ist die Zeit. Akkordeon spielen bedarf (im Vergleich zu anderen Instrumenten) sehr viel mehr Zeit. Hört sich komisch an, ist aber so. Vor's Keyboard/Klavier kann ich mich einfach mal so setzen für 5 min und was klimpern, Akkordeon üben ist das schon ein viel größerer Akt (auspacken, Ständer rausholen, Noten auflegen, Stuhl zurecht stellen, ...). Und sobald ich planen muss, wann ich 30 min am Stück Zeit habe, komme ich schon wieder unter Zwang.

Das ist wahr. Man setzt sich nicht mal so eben ans Akkordeon wie beispielsweise ans Klavier, um mal eben 5 Minuten etwas auszuprobieren. Aber auch das hat sich bei mir mit zunehmendem Alter deutlich relativiert. Früher dachte ich da genauso wie Du, und dieses Zeitargument war eines der Haupt-Totschlagargumente für mich gegen das Akkordeon. (Abgesehen davon, dass ich dafür von meinen Mitschülern ohnehin immer belächelt wurde...) Mittlerweile sehe ich das gelassener, ich nehme mir die Zeit, setze mich ganz bewusst hin und übe, habe allerdings auch nicht mehr den Druck wie früher in der Musikschule, wo tägliches mehrstündiges Üben Pflicht war und in der nächsten Unterrichtsstunde Erfolge vorgewiesen werden mussten.

So, ich hoffe einige der von mir genannten Gründe sind nachvollziehbar (auch wenn ich den Geldfaktor vergessen habe : für mich infragekommende Instrumente >2000€).

Doch, absolut, denn diese Gründe waren es (zum Teil) auch, die mich damals dazu bewogen, das Akkordeon (erst mal) in die Ecke zu stellen.

Allerdings bin ich heilfroh, dass ich es niemals übers Herz gebracht habe, mein Akkordeon zu verkaufen, als ich z.B. versucht war, mir dafür einen Synthesizer zu kaufen. Denn das Akkordeon das man einmal hat, besitzt man. Ist es erst mal verkauft, wird man sich so leicht kein neues mehr kaufen, auch wenn man vielleicht gerne mal wieder spielen würde. (Übrigens, der Synthesizer, den ich mir damals kaufte - ohne dafür mein Akkordeon zu verkaufen - steht heute bei mir im Keller herum und hat nur noch Schrottwert, das Akkordeon hingegen spiele ich heute immer noch) Falls Du also mal auf den Gedanken kommen solltest Dein Instrument zu verkaufen, dann überlege es Dir besser gut, ich könnte mir vorstellen, dass es Dich später ärgern würde.

Gruss, Senseo
 
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Hi ihr,

hab mir bei Amazon neue Noten bestellt und möchte euch das "Akkordeon Spiel" von Peter M. Haas empfehlen! Man lernt verschiedene neue Techniken die teilweise echt modern klingen. Sind teilweise wirklich überraschende Sachen dabei. Es ist eine CD dabei, zum Mitspielen oder Anhören. Ist das eine oder andere nette Lied drauf. Die Noten sind gut spielbar, aber auch für Fortgeschrittene (spiele seit ca. 15 Jahren) nicht langweilig. Hier die Amazon Beschreibung:


Kurzbeschreibung
Das Spiel- und Lernbuch für fortgeschrittene Spieler
171 Seiten, inkl. CD (Hörbspiele + Play-backs) Für mindestens 72 Bässe. Die Akkordeonschule für Fortgeschrittene, die nicht auf "klassischem" Spielmaterial, sonder auf lebendigen Beispielen der Weltmusik aufbaut: Musette-Walzer, osteuropäische Sirbas und Horas, Tangos, afrokubanischen Rhythmen, Blues und Jazz. Die Akkordkenntnis auf den Knöpfen und Tasten erweitert sich auf die grundlegenden Jazzharmonien, Schritt für Schritt werden die vorgezogenen Akzente der Latin-Musik erklärt. Eine Reihe von Workshopstücken mit zugehörigen CD-Play-backs fordern Akkordkenntnis, helfen das Timing zu verbessern und geben die Möglichkeit, kleine Improvisationen zu versuchen, und bereiten auf das Zusammenspiel mit anderen Musikern vor.
 
Hallo !

Wenn ich das hier lese, frage ich mich: warum sucht ihr immer und für alles Noten ?
Hört sich hier niemand ein Stück raus und spielt es einfach ?
Es ist mir klar, dass es in einem Orchester nur mit Noten geht - aber privat zu Hause oder mit eine Band ? - Nein das mag ich nicht !

Ich bin ja eigentlich Band-Keyboarder und nur am Rande Akkordeon-Spieler habe auch schon das eine oder andere Stück nach Noten gespielt (Tango oder Musette - also nicht dass ihr denkt ich könnte das nicht :D )
- im Allgemeinen geht es aber meist ohne Noten.
Habe gerade "Karla with a K" von den Hooters herausgehört und das macht wirklich Laune mit dem Akkordeon, aber da würden mich Noten nur stören.

Was denkt ihr darüber ? Oder werde ich jetzt in der Luft zerrissen ?

Freu mich drauf !

bluebox
 
Was denkt ihr darüber ? Oder werde ich jetzt in der Luft zerrissen ?
Mach dich schon mal darauf gefasst :twisted: ;)

Nein, also grundsätzlich ist ja nix gegen Raushören & Nachspielen zu sagen, aber es bedeutet natürlich einen sehr großen Aufwand. Die Melodie rauszuhören ist ja meistens das kleinste Problem. Aber jetzt find mal z.B. bei einem Bach-Orgelstück heraus, welche Akkorde genau dazu immer gespielt werden. Wenn du das richtig machen willst, nimmt das ganz schön viel Zeit in Anspruch und wenn dir egal ist, ob es originalgetreu ist, musst du dich trotzdem hinterher noch hinsetzen und probieren, was besser klingt. Es kann schon große Unterschiede machen, wenn du nur eine andere Umkehrung ein und desselben Akkords nimmst und eine Note überhört man schnell mal ;)
Dazu kommt, dass ja oft nicht nur die Begleitung aus Akkorden besteht, sondern die rechte Hand teilweise schon Vierklänge spielen muss.
Zudem gibt es auch Stücke, die man normal so schnell spielt, dass es - sag ich jetzt mal - für jemanden, der die Noten davon nicht kennt, unmöglich ist, das alles herauszuhören. Ich bin selbst gerade an so einem Stück und hab mich am Anfang beim langsam Spielen gewundert, ob das tatsächlich mal so klingen soll wie die (je nach Abschnitt seehr schnell gespielte) Aufnahme, die ich davon gehört hab :p

Aber um deine Frage zu beantworten: Ich nehm gerade ein Stück auseinander, das ich vorhabe zu spielen ;)


Habe gerade "Karla with a K" von den Hooters herausgehört und das macht wirklich Laune mit dem Akkordeon, aber da würden mich Noten nur stören.
Wieso würden die dich denn stören?
 
Wieso würden die dich denn stören?

Ich weiß jtzt nicht ob du das Stück kennst.
Es ist ein irisch angehauchtes "Party-Stück" Das Intro läuft mit Akkordeon und Akk-Git zusammen und soll schon das ganze Publikum mitreißen. Dabei ist die Interaktion zwischen Akkordeon und Gitarre und auch die "Bühnenshow" dazu sehr wichtig.
D.h. das spielen muss eigentlich automatisch gehen und zum Notenlesen hat man in dem Moment eh keine Zeit.


Zum Thema mit dem Bach-Stück:
Sicherlich ist so was schwer bis gar nicht heraushhörbar - das würde ich auch nicht machen. Aber spielst du nur solche "Schwere" Literatur ?
Nimmst du nicht einfach mal die "Quetsche" in die Hand und spielst darauflos ?

Wenn wir manchmal jammen schreit einer einen Titel und die Tonart in die Runde und dann geht die Post ab....
Da sollte man dann nicht erstmal die Noten suchen müssen.....

ciao

bluebox
 
Zum Thema mit dem Bach-Stück:
Sicherlich ist so was schwer bis gar nicht heraushhörbar - das würde ich auch nicht machen. Aber spielst du nur solche "Schwere" Literatur ?
Sicher nicht nur, aber vorzugsweise ;)

Klar, wenn du es vorziehst, eine Show vor dem Publikum zu machen, ist dagegen natürlich nichts einzuwenden. Allerdings ist es bei mir so, dass wenn ich ein Stück durchgearbeitet hab, bis es vorspielenswert ist, ich es sowieso in- und auswendig ohne Noten spielen kann. Von daher wären die Noten kein Hindernis, da ich die eben fürs Üben verwende. Danach sind die Noten in Gedächtnis & Fingern gespeichert :)

Dazu kommt, dass ich manchmal so verdammte Verspieler hab, die mich völlig unvorhergesehen aus dem Stück bringen. Manchmal krieg ich die Stelle dann nicht mehr hin, ohne mir die Noten noch mal anzusehen :p
In dem Fall würde ich das auch vorziehen anstatt noch mal die Noten irgendwo rauszuhören :D
 
Dann will ich mich auch mal vorstellen
Ich habe mit 6 zu spielen begonnen, weil jeder in meiner Familie einmal Akkordeon gespielt hab. Natürlich zuerst 48-Hohner, dann 72-Hohner und nun bin ich bei einer 92-Excelsior
War natürlich Umstellung, spiele das Instrument aber nun auch schon seit 3 Jahren
Da ich jetzt 18 bin und meine Probleme mit der Schule habe, habe ich aufgehört in der Musikschule zu spielen
Zuhause oder auf Geb-festen oder sonstigen tollen Familienveranstaltung werde ich aber immer noch gefragt

Spiele eher Tangos und Musettes, weil es mir einfach mehr Spaß macht
Finde toll, dass es doch noch so viele Akkordeonspieler gibt :)
 
Zum Thema mit dem Bach-Stück:
Sicherlich ist so was schwer bis gar nicht heraushhörbar - das würde ich auch nicht machen. Aber spielst du nur solche "Schwere" Literatur ?
Nimmst du nicht einfach mal die "Quetsche" in die Hand und spielst darauflos ?

Wenn wir manchmal jammen schreit einer einen Titel und die Tonart in die Runde und dann geht die Post ab....

Also mir geht es da ähnlich wie Virtual Pancake. Wenn ich Akkordeon spiele, dann habe ich für mich selbst schon den Anspruch, möglichst exakt und eben nach Noten Stücke mit einem gewissen Schwierigkeitsgrad zu spielen. Diese Stücke kann man in der Regel nicht mal einfach so "drauflos" spielen, sondern sie erfordern langes und intensives Üben, bis die Finger quasi von alleine drauflos laufen. Ich merke heute noch, dass ich Stücke, die ich vor fast 20 Jahren bei Jugend Musiziert gespielt habe, problemlos spielen kann, ohne dass ich groß auf die Noten schauen muss, es ist quasi irgendwie einprogrammiert.

Einfach jetzt irgendwie nach Gehör etwas nachspielen wäre für mich nicht wirklich befriedigend. Mir persönlich würde es auch nicht gefallen, in einer Band Partymusik zu machen, da schwebt mir schon eher ein Ensemble vor, so drei Akkordeons oder ein Akkordeon und zwei drei weitere Instrumente mit dem man dann eben schwierigere Stücke darbieten könnte. Das soll jetzt nicht überheblich klingen, ich bin wahrhaftig nicht der perfekte Akkordeonist, aber für mich persönlich liegt der Reiz eines Stückes eben auch gerade darin, sich das Stück mühsam zu erarbeiten, mit ihm zu ringen und es hinterher gut spielen zu können. Neue Noten, die ich quasi vom Blatt abspielen kann reizen mich da ebensowenig wie nach Gehör improvisierte Stücke - auch wenn es sich hinterher vielleicht noch so gut anhören mag.

Letztlich muss aber jeder selbst wissen, was ihm gefällt.

Gruss, Senseo
 
Noch eine Bereicherung für den "Akkordeonisten-Zoo" gefällig?

Ich habe als Kind Klavier gelernt, weil meine Mutter das als Kind nicht durfte - also mit der entsprechenden Begeisterung, die durch meine Lehrerinnen, wechselnde alte Tanten, nicht gerade erhöht wurde. Mit 16 hab ich aufgehört, weil ich ohnehin schon seit Jahren nicht mehr geübt hatte. Dann hab ich 20 Jahre kein Instrument gespielt (von etwas Gitarrengeschrammel abgesehen). Seit 13 Jahren singe ich in einem Chor, und in dem Zusammenhang habe ich wieder ein bisschen Klavier gespielt (so ca. 2 neue Stücke pro Jahr).

Vor 10 Jahren saß ich bei einem wunderbaren Konzert des Liedermachers Hans-Eckart Wenzel (kennt Ihr Wessis den überhaupt?) und habe mir gewünscht, Akkordeon spielen zu können. Hab mir auf dem nächsten Flohmarkt ein billiges russisches Teil gekauft, das war leider total im Eimer, ich hatte ja keine Ahnung. Vor 2 Jahren erzählte mir dann ein Freund, dass er ein altes Akkordeon rumstehen hat, auf dem er als Kind lernen musste, und hat's mir geborgt (Hohner Concerto III, 72 B.). So hab ich ein bisschen dies und jenes versucht, Folklore, Musette, selbst abgehörte Melodien, zu denen ich mir eine einfache Begleitung ausgedacht habe. War erstaunt, wie schnell ich das System der Bassknöpfe kapiert hatte. Seit September gehe ich gelegentlich zu einem Lehrer, der mich als erstes auf die wunderbaren Noten von P.M.Haas (ja, der schon wieder) hingewiesen hat. Das ist so meine Richtung, Folklore, Klezmer, Tango usw. Beim Finden der Töne helfen mir erstaunlicherweise meine verschütteten Klavierkenntnisse. Was mir noch abgeht, ist ein Gefühl für das Instrument, insbesondere den Balg (Dynamik, Richtungswechsel), aber ich hoffe, es wird noch...

Ich habe mit Erstaunen gelesen, dass viele von Euch in Akkordeonorchestern spielen. Ich weiss gar nicht, ob es sowas in Dresden gibt, aber ich stelle mir da immer eine Horde Rentner vor, die den Schneewalzer oder das Rennsteiglied spielen... Ich muss allerdings zugeben, dass ich mich noch nicht mit Klassik fürs Akkordeon befasst habe.

Leider hab ich nicht viel Zeit zum Üben. Ich komme eigentlich nur dazu, wenn die Kinder im Bett sind (19:30) und die Tagesschau (20:00) noch nicht angefangen hat, da man das Akkrodeon in der ganzen Wohnung hört. Und eine halbe Stunde ist eindeutig zu wenig, um irgendwas systematisch zu üben.

Nebenbei spiele ich auch in einer Band als Mädchen für (fast) alles: Keyboard, Gesang, Flöten, Arrangements, Gitarre - und versuche, immer mehr das Akkordeon mit einzubringen. Die Gitarristen gruselt's zwar, aber - hihi - sie brauchen mich!
 
Nuja. Da ich ja auch schon ein anderes Thema geöffnet habe, werde ich mich dann auch mal bekennen. ;)

Meine musikalische Karriere habe ich mit ein bisschen Blockflötenunterricht begonnen. Das muss so Anfang der Grundschule gewesen sein. Also mit sieben Jahren oder so. Nach ein oder zwei Jahren war es dann aber einfach an der Zeit auf irgendein anderes Instrument umzusteigen. Meine Mutter wollte eigentlich, dass ich Klavier lerne, weshalb ich dann bei einer Nachbarin ein bisschen Probeunterricht bekommen habe. Aber irgendwie war das dann doch nix für mich... In einer der darauffolgenden Flötenstunden meinte dann ein Mitschüler, er wird jetzt dann Schifferklavier lernen. Also bin ich mit meinen acht oder neun Jahren nach Hause gestapft und habe in etwa diesen Kommentar abgelassen: "Mama, ich lerne jetzt Schifferklavier... Was ist das eigentlich?" Und somit spiele ich jetzt seit zehn oder elf oder vielleicht noch mehr Jahren Akkordeon.
Angefangen habe ich in Unterrichtstrios oder -duos, wobei ich aber eigentlich immer mehr geübt hatte als die anderen (war halt ein kleiner Streber) und somit auch immer andere Partner bekommen habe. Nach ein paar Jahren dann hat mich meine Lehrerin in eine von ihr geleitete Gruppe mit Akkordeon und Keyboard gesteckt. In einer Nachfolgerbesetzung dieser Gruppe spiele ich auch heute noch. Mittlerweile spielt auch mal wieder eine Hackbrettspielerin mit. Ich habe jetzt auch die Möglichkeit, in einem Jugendakkordeonorchester (also nix mit Rentnern ;), zumindest nicht im Raum München) mitzuspielen, allerdings habe ich auch nicht mehr so richtig viel Zeit um mal ordentlich zu üben. Ich komme zwar schon öfters dazu zu spielen, dann ist es aber meist nicht so eine lange Zeit und da spiele ich dann auch lieber Stücke die mir mehr Spaß machen anstatt dass ich die Orchesterstücke übe...:rolleyes: Somit muss mal schaun wie ich damit zurechtkomme.
Wie dann auch meinem anderen Threat zu entnehmen ist, ist mein Akkordeon zur Zeit mal wieder fantastisch verstimmt, was meiner Motivation auch noch dämpf...
 
Super, dass es jetzt dieses Forum gibt.

Ich finde mittlerweile, dass das Akkordeon eines der schönsten und vielseitigsten Instrumente ist, die es gibt.

Ich habe im Alter von 7 mit Akkordeon begonnen . Damals habe ich technisch viel gelernt und dann auch in einem Akkordeon Quintett gespielt. Aber dann habe ich über 20 Jahre lang das Instrument kaum angefasst. Die Musik, die es damals für Akkordeon gab ("ländlerisches", bearbeitete Klassik, Stimmungsmusik, bestenfalls biederen "Swing" à la Munsonius usw) gefiel mir einfach nicht. Und etwas zu üben, was man selbst gar nicht hören mag, macht auch keinen Spass.

Vor ca 10 Jahren habe ich das Instrument für mich dann völlig neu entdeckt.
Das begann damit, dass ich zufällig über Noten von Lydie Auvray gestolpert bin. Die waren schon ganz anders, als alles, was ich so kannte: mit Karibik Einflüssen, und die Bass-Seite nicht ausgearbeitet...
Heute ist es toll, was man über Internet alles an Akkordeon Noten bekommen kann:
Jazz (mit Jazzakkorden auf dem Standardbass-eine neue Welt tut sich auf), Jazz-Musette, Tango-Nuevo, Latino, Zydeco, Irish usw, usw.

Leider scheint diese Entwicklung noch wenig zu den Akkordeonschulen und Verbänden durchgedrungen zu sein. Jedenfalls findet man dort oft noch denselben "Käse" wie vor 30 Jahren. Aber das ist ein anderes Thema, das man mal separat angehen sollte.

Mittlerweile spiele ich wieder sehr intensiv - einfach weil es gut klingt.
Das finden sogar meine Kinder und auch unsere Katze legt sich unter meinen Stuhl wenn ich spiele (bin mir allerdings nicht so sicher, ob das ein Kompliment ist :) ).

Ich freue mich darauf, in diesem Forum solche Erfahrungen austauschen zu können.
Und - mal sehen - vielleicht finde ich auf diesem Weg auch Leute (Akkordeon oder andere Instrumente...) mit denen man intelligente Musik machen kann...

Jedenfalls habt ihr in mir einen weiteren Teilnehmer.

Grüsse
A.
 
Super, dass es jetzt dieses Forum gibt.
Die Musik, die es damals für Akkordeon gab ("ländlerisches", bearbeitete Klassik, Stimmungsmusik, bestenfalls biederen "Swing" à la Munsonius usw) gefiel mir einfach nicht. Und etwas zu üben, was man selbst gar nicht hören mag, macht auch keinen Spass.

So ging es mir damals auch. Entweder volksmusikalisch angehauchte Stücke, oder eben auf klassisch getrimmte Kompositionen bzw. moderne Originalmusik, mehr gab es nicht. Wobei bei der Originalliteratur das Problem war, dass mir die Musik selbst wohl Spaß gemacht hat, weil es eine Herausforderung für mich war, man aber kaum interessierte Zuhörer finden konnte. Mittlerweile hat sich da viel getan und dank Internet kommt man auch relativ einfach an die entsprechenden Noten heran.

Das Hauptproblem ist aber, wie ich finde, geeignete Mitspieler zu finden. Das einzige Akkordeonorchester, das es hier in der Gegend gibt, ist das Akkordeonorchester der Musikschule. Daher sind die Mitglieder höchstens 19 Jahre alt. Problematisch ist zudem, dass die Leitung dieses Orchesters zwar sehr ambitioniert ist und ausschließlich sehr "interessante" Originalkompositionen im Repertoire führt, diese Ambitionen jedoch oft an den Fähigkeiten der einzelnen Orchestermitglieder scheitern, die zum Großteil nicht halb so motiviert sind wie der Leiter des Orchesters. (Orchestermitgliedschaft ist Pflicht für alle Akkordeonschüler ab einem gewissen Alter...) Dann gibt es noch ein Akkordeonorchester eines privaten "Musikvereins", welches mit ausschließlich leichter Literatur die Besucher von Adventskaffekränzchen, Seniorennachmittagen und Feuerwehrfesten erfreut, wovor mir früher schon gegraut hat...

Daher spiele ich bis auf weiteres im stillen Kämmerlein. Was mir persönlich vorschwebt, wäre so eine Art Ensemble, möglicherweise in Richtung Jazz Tango, oder aber auch ganz was Abgefahrenes so Richtung Motion Trio (wobei es vermessen wäre, wenn ich mich auch nur annährend mit denen vergleichen wollte). Leider findet man für solche Projekte aber nie die passenden Leute, bzw. wenn man sie findet, wohnen sie garantiert mindestens 300 km weit weg :(.

Senseo
 
Daher spiele ich bis auf weiteres im stillen Kämmerlein. Was mir persönlich vorschwebt, wäre so eine Art Ensemble, möglicherweise in Richtung Jazz Tango, oder aber auch ganz was Abgefahrenes so Richtung Motion Trio (wobei es vermessen wäre, wenn ich mich auch nur annährend mit denen vergleichen wollte). Leider findet man für solche Projekte aber nie die passenden Leute, bzw. wenn man sie findet, wohnen sie garantiert mindestens 300 km weit weg

es ist sicherlich der falsche thread, aber hier bin ich sicher das es gelesen wird... wohnt irgendwer von euch in Aachen?^^ und hätte evt. Lust was gemeinsam zu machen?

Viele Grüßele
baer
 
es ist sicherlich der falsche thread, aber hier bin ich sicher das es gelesen wird... wohnt irgendwer von euch in Aachen?^^ und hätte evt. Lust was gemeinsam zu machen?

Hallo,
Aachen - leider Nein. Aber Stuttgart ???
Gruß
 
... Dann gibt es noch ein Akkordeonorchester eines privaten "Musikvereins", welches mit ausschließlich leichter Literatur die Besucher von Adventskaffekränzchen, Seniorennachmittagen und Feuerwehrfesten erfreut, wovor mir früher schon gegraut hat...

...Was mir persönlich vorschwebt, wäre so eine Art Ensemble, möglicherweise in Richtung Jazz Tango, oder aber auch ganz was Abgefahrenes so Richtung Motion Trio
Senseo

Ja-ha. Das mit den Akkordeonorchestern kann ich mir gut vorstellen. Obwohl ich ein positives Gegenbeispiel kenne.

Wo wohnst du denn? Ich lebe in der Schweiz nicht sehr weit von der deutschen Grenze.
Süddeutschland ist für mich schon noch erreichbar...

Motion Trio klingt interessant. Kannte ich noch nicht.

Gruss
A.
 
Wo wohnst du denn? Ich lebe in der Schweiz nicht sehr weit von der deutschen Grenze.
Süddeutschland ist für mich schon noch erreichbar...

Da wohne ich wohl ein wenig zu weit weg. Das Münsterland ist von der Schweiz aus eher schlecht zu erreichen. Das ist leider auch immer wieder das Problem: Man findet nie gleichgesinnte und wenn doch, dann wohnen sie zu weit weg. Dabei würde ich wirklich gerne mal etwas "Interessantes" mit dem Akkordeon machen, was eben nicht der landläufigen Vorstellung von Akkordeonmusik entspricht. Leider ist jedoch - und ich glaube das gilt besonders für die Region, in der ich wohne, das Akkordeon immer noch mit dem Image des dumpfen, stumpfsinnigen Volksmusikinstrumentes behaftet und es gibt leider immer noch genügend Gruppen und Vereine, die dieses Image pflegen :redface:

Gruss, Senseo
 
Hallo,
Aachen - leider Nein. Aber Stuttgart ???
Gruß
Raum Stuttgart, hier :great:

Wohn zwar nicht mehr dort (sondern Nähe Vahingen/Enz) bin aber (fast) täglich in Stuttgart. Allerdings bin ich z.Z. noch im ABI-Stress :p

(Btw...cool, hab grad in deinem Profil gelesen, dass du Informatiker bist. Wird auch meine Berufsrichtung sein, aber ich schweife ab :rolleyes: )


Motion Trio klingt find ich nicht nur interessant sondern sehr geil :D
Wer das gehört hat und immer noch das Uff-da-da-Bild des Akkordeons im Kopf hat, hat meiner Meinung nach ne Meiße :twisted:
 
Motion Trio klingt find ich nicht nur interessant sondern sehr geil :D
Wer das gehört hat und immer noch das Uff-da-da-Bild des Akkordeons im Kopf hat, hat meiner Meinung nach ne Meiße :twisted:

Ich finde die auch genial. Manchmal glaubt man garnicht, dass das, was man da hört, wirklich ein Akkordeon ist. Sowas in der Richtung würde mich schon reizen. Leider gibt es da keine Noten von und selbst wenn, wäre die Umsetzung wahrscheinlich doch extremst schwierig. Das so hinzubekommen, wie es sich bei den Jungs anhört, ist für den Normalakkordeonisten sicherlich unmöglich.

Senseo
 
Ein freundliches Hallo meinerseits :)
Akkordeon *träum*
Ich spiele schon seit ich 7 Jahre alt bin dieses alles andere als langweilige Instrument. Seit..lasst mich nachdenken..mindestens 9 Jahren in einem Orchester. Gemeinsam mit anderen zu spielen macht mir persönlich mehr Spaß, als allein vor sich herzuklimpern. Was haben wir nicht alles für schöne Stücke im Repertoire: Green Day, Ärzte, viele Musicals, aber auch klassisches wie Air und Bolero.

Leider komm ich, seit ich studiere nur noch selten dazu in die Tasten zu hauen..doch da die Weihnachtszeit immer näher rückt, steht auch wieder ein Konzert an..wohl eins meiner letzten im Orchesterdasein =*(

MfG die Anne..
 

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