Akustikgitarre optimieren, komfortablere Bespielbarkeit

  • Ersteller Kommander
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Bei mir ist es eindeutig der Griffbrettradius welcher den Spielkomfort ausmacht.

Ich habe eine TAMA aus den 70ern. Ist ein Clone einer hochwertigen Martin. Sie hat jedoch einen Griffbrettradius von 18 Zoll, also ziemlich flach. Dann besitze ich noch eine alte billig Dreadnought der Marke Suzuki. So ne Strandgitarre mit Löchern in den Zargen. Hat jedoch einen 12 Zoll Griffbrettradius, wie meine Les Paul eben auch. Die spiele ich einfach lieber. Habe lange gerätselt an was es liegt. Ich bin immer mal wieder am Überlegen, ob ich ein neues Griffbrett auf die TAMA drauf machen lassen soll. Dann auch nur mit 12" Radius.

Mal sehen …
 
Da sieht man mal wieder, wie es doch auf den persönlichen Geschmack ankommt ... und wahrscheinlich auch auf den Stil den man spielt ... ich z. B. LIEBE gerade die flachen oder fast flachen Griffbretter, 16" ist prima ;)
 
Hallo,
jetzt hätte ich auch eine Frage, die zu diesem Thread passen könnte: Habe eine 12-saitige Höfner, sehr schöne Gitarre, aber ich tu mich schwer mit den Doppelsaiten und den addierten Kräften, um sie sauber abzugreifen ... Zumal ich offenbar Arthrose im linken Daumengelenk entwickle und das manchmal ziemlich stört - auch schon auf den 6-Saitigen ... :-(
Die Saitenlage am Sattel scheint mir recht gut zu sein, glaube nicht, dass ich da noch viel rausholen könnte, hohe Lagen spiele ich auf der 12-String nicht, Halskrümmung und Stegeinlage bleiben also (nach meinem Verständnis) auch außen vor - bleiben vielleicht die verwendeten Saiten, um noch etwas zu bewirken. Hat da vielleicht jemand eine erfahrenen Tipp - oder eben doch noch eine weitere Idee, wie ich das Instrument mehr zu meiner Freundin machen könnte?
Vielen Dank von Traginer
 
Herunterstimmen.
 
bleiben vielleicht die verwendeten Saiten, um noch etwas zu bewirken. Hat da vielleicht jemand eine erfahrenen Tipp
Nun ja: Habe eben selbst die Erfahrung gemacht, dass sich meine Taylor 150e/12 mit dem Thomastik Saitensatz um eine Ecke leichter spielen lässt. Abgesehen davon, klingen sie ausgewogener als die OEM Elixier welche drauf waren. Also meine klare Empfehlung!

https://www.thomann.de/de/thomastik_ac210.htm

11088880_800.jpg


Nicht so toll auf einer 12er. Da ist die nur mehr am scheppern.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ach, ich denke, dass die alten Höfners da noch mehr Luft haben als die Taylors... (Kottke hat übrigens auch regelmäßig heruntergestimmt). Ausprobieren kostet nichts.
 
...bleiben vielleicht die verwendeten Saiten, um noch etwas zu bewirken. Hat da vielleicht jemand eine erfahrenen Tipp - oder eben doch noch eine weitere Idee, wie ich das Instrument mehr zu meiner Freundin machen könnte?
Mit dem Thema 12-Saiter habe ich mich recht intensiv beschäftigt, ich besitze selbst 3 Stück (obwohl, eine ist nur geborgt und gehört nicht mir). Zunächst helfen mal dünnere Saiten, aber auch das ist noch nicht der Weisheit letzter Schluss.

Was bei mir an der 12-Saiter das größte Problem ist, ist der Unterschied in der Saitendicke zwischen Grndsaite und Oktavsaite. Ist die Oktavsaite sehr dünn (bzw. die Grundsaite sehr dick), dann ist die Oktavsaite schwer zu greifen und fängt schnell an zu scheppern. Besonders merke ich das bei 6E und 3G. Und die verschiedenen Saitensätze sind da durchaus verschieden zusammengestellt.

6E-Saite: meistens .047w/.027w - Die dickere kann ruhig dünner.
3G-Saite: meistens .023w/.008p - Hier ist der Unterschied besonders groß.

Es gibt mehrere Lösungsansätze:

  • Bei den G-Saiten
    • die Oktavsaite dicker machen, am besten .009p oder sogar .010p (ist z.B. Standard bei Cleartone 7410/12)
    • die Grundsaite dünner machen, das heißt im Klartext: Plain-Saite, also die .023w durch eine .017p ersetzen (ist. Standard bei E-Saiten wie D'Addario EXL150).
    • beides zusammen sorgt für besseres Greifgefühl (ich spiele auf einer meine Gitarren .017/.009)
  • Bei den anderen oktavierten Saiten eine etwas dünnere Grundsaite nehmen
  • Bei den oberen Saiten sind mir die H-Saiten oft zu dick im Vergleich zu den E-Saiten

Nun zum Thema "dünnere Saiten". Es gibt da bei 12-String Akustiksaiten meistens 9er, 10er und 11er (12er habe ich schon gesehen). So wahnsinnig viel leichter als die 10er greifen sich die 9er nicht. Deshalb habe ich eine ungewöhnlichen Vorschlag:

Probiere mal E-Gitarren-Saiten!

Die sind aus meiner Sicht ausgewogener von der Zusammenstellung der Stärken und sie korrodieren auch nicht so schnell. Ich spiele aktuell D'Addario EXL150 Nickel Plated Steel (also E-Gitarren-Saiten) auf einer Dreadnought mit Fichtendecke und haber die 8er gegen eine 9er getauscht. Ich bin vom Klang recht angetan, das scheppert beim Reinhauen mit dem Plektrum nicht so sehr, und ich bin SEHR angetan vom Greifgefühl.

Ich weiß jetzt nicht genau, wie ich hier ein Tabelle reinbekomme, aber vergleiche doch mal die Saitendicken von D'Addario EJ41 .009-.045, D'Addario EJ38 .010-.047 und D'Addario EXL150 .010-.046. Der letzte dieser drei Sätze hat die geringste Saitenspannung ist ist für mich am einfachsten zu spielen.

@CampFire Hero: Ja, der von dir verlinkte Satz ist noch dünner. Den kannte ich noch nicht, muss ich glatt mal ausprobieren. Danke! :)
 
Grund: Ergänzung
Zuletzt bearbeitet:
Bei den anderen oktavierten Saiten eine etwas dünnere Grundsaite nehmen
Als ich noch eine 12er hatte, habe ich die g-Saite häufig unisono gespielt, also nicht oktaviert. Die 009er-Saiten haben eh nie lange gehalten, und ich fand das klanglich angenehm.
 
Hmmm... also ich stehe ja total auf den Sound der oktavierten G-Saite, weil sie noch höher ist als die E-Saiten. Das macht den Klang sehr eigen und exotisch, ganz besonders bei Barré-Griffen. Die würde ich nie missen wollen.

Aber zum Glück sind die Geschmäcker ja verschieden.
 
John Butler lässt die hohe g auch weg, wie man deutlich sieht:

 
Ach was, der hat bloß einen schwarzen Endpin für die Saite genommen... :ugly: und die Mechanik sitzt unten, wie bei einer Rickenbacker. ;)
 
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Uiii, prima, vielen Dank, da habe ich ja einiges an Material zum Rumprobieren. Hätte nicht gedacht, dass man aus der Saitenauswahl so eine Wissenschaft machen kann, aber eigentlich logisch ... ob der mir eigenen Fäule werde ich es wohl erstmal mit dem Thomastik-Satz versuchen, bevor ich anfange, mir verschiedene Einzelsaiten zu kaufen ...
Vielen Dank für die Tipps!
@rw - ja, habe ich auch schon probiert, und dann den Capo zum Ausgleich, aber da fing das Schnarren an ... Ansonsten ist ja der Capo und ein bisschen Transponieren auch eine Möglichkeit, aber dann verliert das Instrument an Volumen, finde ich ...
 
Saitenwahl ist DIE WISSENSCHAFT, bei den Akustikgitarren. Sonst gibts ja nicht so viel zum herumschrauben wie bei den Stromgitarren :D
Ja, finde ich auch. Auf der E-Gitte ist es mir relativ wurst, was für Saiten ich spiele. Wenns nicht passt, drehe ich halt am Tonepoti oder am Amp oder nutze einen Effekt.

Aber auf der Westerngitarre habe ich ewig rumbprobiert, bis ich zufrieden war. Die Unterschiede im Klang zwischen den Saiten sind enorm. Und die Geschmäcker, wie das zu klingen hat, auch völlig unterschiedlich.
 
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In den 70ern als 12-Saitige recht modern waren, war es üblich einen Halbton tiefer zu stimmen und ein Capo im ersten Bund zu verwenden. Man hat also ganz ohne zu basteln die Mensur um 36 mm verkürzt.

Der wichtigste Grund für diese Maßnahme war nicht mal die bessere Bespielbarkeit, sondern hauptsächlich dem Umstand geschuldet dass viele Instrumente eine zu schwache Statik hatten um dem hohen Saitenzug standzuhalten.

Dies weil hier gesagt wurde runterstimmen würde nicht helfen und dann nur noch scheppern. Her Butler oben dem ich gerade lausche während ich hier tippe hat zumindest seine E-Saite zwei Ganztöne runtergestimmt, denn ich höre ein E obwohl er sein Capo im vierten Bund hat. Übermäßiges scheppern höre ich da aber nicht...

Ein fachgerechtes setup wird auch einer Höfner zu einer ordentlichen Bespielbarkeit verhelfen - egal ob aus den Siebzigern oder aus diesem Jahrtausend.
 
Ja schon, aber es ändert nichts an der Saitenspannung. Bei gutem setup sollte beides möglich sein. Offen ist natürlich die Amplitude der Saiten größer und da würde es bei zwei Ganztönen wohl wirklich nur noch scheppern.
 
Aber auf der Westerngitarre habe ich ewig rumbprobiert, bis ich zufrieden war. Die Unterschiede im Klang zwischen den Saiten sind enorm. Und die Geschmäcker, wie das zu klingen hat, auch völlig unterschiedlich.

Absolut, ich werde noch ein wenig rumprobieren, aber ein Saitenwechsel brachte mir sowohl vom Handling als auch vom Sound her genau das gewünschte Ergebnis. Die Martin M530 Extra light bei Standard Tuning sind einfach perfekt. Ich bin mich aber auch erst am einleben in die Westerngitarrenwelt - habe über 20 Jahre fast nur E-Gitarre gespielt.
 

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