Allgemeine Warnung vor Betrugsfällen im Internet

[Hauself Zwo]

Vielleicht lohnt es sich, die Anzeigen der Polizei zu melden?

Wieder mal eine der berühmten Radio-Eriwan-Fragen, und die Antwort lautet: "Im Prinzip ja" - nur "lohnt es sich" (wenn überhaupt) nur für den tatsächlich Geschädigten, der für das gestohlene Teil Geld bezahlt hat und zum Schluss auch noch ohne Helix dasteht (kein gutgläubiger Eigentumserwerb an abhanden gekommenen Sachen, § 935 BGB). Ist der Täter bekannt, kann man wenigstens versuchen, sein Geld wieder zu bekommen - oder mitbekommen, wie die Strafverhandlung ausgeht...

dass die ein Interesse daran haben, dass ihre Plattform einigermaßen sauber bleibt...

Nach meiner Erfahrung ist dieses Interesse der Plattformbetreiber wie Ebay und Quoka leider sehr überschaubar.

ist allerdings viel Arbeit... ;-(

Stimmt! Es wird aber einfacher, wenn man denselben Anbieter mit mehreren "faulen" Inseraten ertappt und dann gleich 'nen Schwung davon anzeigen kann. Dann ist das Interesse der Polizei an soclchen "Powersellern" auch deutlich größer.

 

[RUSH]

Ich habe mir angewöhnt Warnanzeigen zu schalten, wenn mir wieder was auffällt.

Das läßt die Anbieter meist recht schnell verschwinden - für ein paar Tage....

Der Helix wird regelmäßig mit Bildern eines ehemaligen Echtangebotes und eines kopierten Textes wieder eingestellt.

Auffällig finde ich die auffällig fehlerfreie und durchaus gewandte Sprache des/der Anbieter.

Daten - inkl. Ausweis - sind regelmäßig gefälscht. Am Ende hilft eigentlich nur Abholung oder durch Bekannte in der Region abholen lassen.

Alles andere ist bei ebay KA russisch Roulette

 

[Hooray]

Ich habe mir angewöhnt Warnanzeigen zu schalten, wenn mir wieder was auffällt

...warst du das also letzt bei ebayKA? jemand aus deggendorf oder so? die entsprechende anzeige war auch wenige stunden später verschwunden...

 

[punkadiddle]

Was willst du der Polizei sagen?
Dass es immer wieder Betrugsversuche auf Kleinanzeigen gibt?
Ich glaube, das wissen sie.

Ich hatte vor ner Weile Kontakt mit der sog. Nigeria-Connection. Auf mein Angebot für einen Artikel für ein paar hundert Euro bekam ich einen Scheck über 3000. Habe das dann der örtlichen Polizei gemailt und es kamen tatsächlich zwei nette Kripomenschen vorbei. Die haben sich das alles angehört, sogar noch die source-Daten vom Mailkontakt ausgedruckt und den Scheck mitgenommen. Der stellte sich dann als hervorragend gemachte Vollfälschung heraus. Die Polizei hat sich jedenfalls bedankt und explizit dazu aufgefordert, so etwas unbedingt zu melden. Ist vielleicht auch vom Engagement der örtlichen Beamten abhängig.

 

[RUSH]

...warst du das also letzt bei ebayKA? jemand aus deggendorf oder so? die entsprechende anzeige war auch wenige stunden später verschwunden...

Du, keine Ahnung wer das war - ist ja alles so anonym.. und ob der wirklich aus Deggendorf kam - wer weiß das schon?

Aber - es hat geholfen!

 

[Hooray]

Aber - es hat geholfen!

 

[Tremar]

https://www.musiker-board.de/thread...ellen-im-internet.221795/page-25#post-8926828 (ff.)

Der Kollege @loudpipe hatte Glück - dürfte aber natürlich eine Ausnahme sein.

In meinem Fall habe ich einen Boss RC-505 Looper erwerben wollen und per Überweisung bezahlt. Nutzer lange dabei, netter Kontakt, flüssiges Deutsch, Preis gut, aber nicht lächerlich niedrig.

All das plus Euphorie und das dritte Bier - schon war die Kohle weg. Seitdem natürlich Schweigen im Walde und eine Warnung von ebay Kleinanzeigen.

Gibt es neue Erkenntnisse, wie am besten zu verfahren ist, oder sind es nach wie vor die gleichen Mittel: Strafanzeige stellen, die Bank bitten, das Geld zurückzufordern? Bringt es etwas, den ja vermutlich ebenfalls ausgenutzten echten Kontoinhaber ausfindig zu machen? Was noch?

Bin für alles dankbar.

Gruß,
Tremar

 

[gidarr]

Da sieht es schlecht aus! Eine Überweisung kann man nicht mehr rückgängig machen: https://www.verbraucherzentrale.de/...n-sie-versuchen-ihr-geld-zurueckzuholen-33155
Eine Anzeige bei der Polizei sollte man machen, aber ob das etwas bringt, ist natürlich fraglich: https://www.verbraucherschutz.com/ratgeber/online-strafanzeige-erstellen/

 

[Signalschwarz]

Wie viel hast Du versenkt?

 

[Tremar]

250... Erste negative Erfahrung nach über zehn Jahren. Die dafür recht ordentlich...

Was wirklich weh tut, ist ja die Tatsache, dass man übers Ohr gehauen wurde. Das nagt viel mehr, als der Verlust der Kohle. Umso mehr, weil ich tendenziell eher übervorsichtig bin. Diesmal haben mich alle meine Alarmsysteme komplett im Stich gelassen - wie ein Vollpfosten in eine nicht einmal besonders aufwendige Falle getappt.

Sollte ich versuchen, mit dem legitimen Eigentümer des Kontos in Verbindung zu treten? Wie helfe ich, andere zu warnen? Ich kann ja schlecht die Daten des Kontoinhabers öffentlich machen?

 

[Blues-Opa]

Diesmal haben mich alle meine Alarmsysteme komplett im Stich gelassen - wie ein Vollpfosten in eine nicht einmal besonders aufwendige Falle getappt

Wo hätte man hier, so wie du den Ablauf beschrieben hast, überhaupt eine Falle vermuten oder gar erkennen können?

Sollte ich versuchen, mit dem legitimen Eigentümer des Kontos in Verbindung zu treten? Wie helfe ich, andere zu warnen? Ich kann ja schlecht die Daten des Kontoinhabers öffentlich machen?

Wenn die Überweisung an ein ganz normales Bankkonto gegangen ist, könnte dann nicht darüber der Empfänger ermittelt werden, z. B. von der Polizei aufgrund (d)einer Anzeige?

 

[Bass Fan]

Wieviel Zeit ist denn seit der Überweisung vergangen? Vielleicht ist der Empfänger erkrankt oder unterwegs?

 

[Tremar]

Alles gute und richtige Einwände, danke Leute!

Ich persönlich mache mir Vorwürfe, dass ich nicht geschaltet habe, als die Bankverbindung per Screenshot geschickt wurde und nicht einfach eingetippt. Außerdem war es ein BIC Code, der auf die Wirecardbank verweist.

Die Überweisung ist jetzt vier Tage her. Und in der Zwischenzeit erreichte mich halt die Warnung von ebay Kleinanzeigen. Als daraufhin nach zwei Rückfragen keine Reaktion erfolgte, begann die Realisierung einzusetzen...

 

[Gast 287455]

Lehrgeld zahlt jeder irgendwann. Wenn´s so viel ist, tut´s mächtig weh.

Bei solchen Beträgen geht´s bei mir nur noch per Nachnahme, auch wenn das mittlerweile aufwändig ist.

 

[Tremar]

nur noch per Nachnahme,

Da macht doch niemand mit?

Ich hasse PayPal - wollte das nie haben. Aber in diesem Fall frage ich mich natürlich schon, ob ich damit nicht besser gefahren wäre. Wo siehst du die Gefahren bei PayPal?

 

[Gast 287455]

Da macht doch niemand mit?

Ging bisher völlig problemlos, da hat keiner gemeckert.

Und die dreckigen Datenschnüffler von Paypal können mich mal.

 

[Tremar]

Ja, so geht es mir mit PayPal eben auch. Aber wie gesagt: Teurer Stolz...

 

[Szaladin]

Der Vorteil von PayPal ist, dass man das als "Kauf" kaufen kann. Dann kannst du als Käufer immer den Käuferschutz in Anspruch nehmen und bekommst das Geld zurück von PayPal.

Problem ist aber, dass dann der Verkäufer ein paar Euros an PayPal abgeben muss. Ist aber sein Problem.

Daher wollen einige Privatverkäufer, dass man das Geld per PayPal "Freunde und Bekannte" schickt. Dann muss der Verkäufer keinen Teil an PayPal abgeben. Aber dafür gibt es keinen Käuferschutz. Ein ganz normaler Verkauf per PayPal ist für den Käufer sehr sicher, da PayPal meistens eher dem Verkäufer nicht traut. Denn Betrug geht auch in beide Richtungen.

An sich sind die halbwegs sicheren Möglichkeiten wirklich:

1. Barbezahlung bei Abholung. Wenn es was größeres ist, dann kann so nichts schief gehen. Über eine Kleinanzeige etwas großes zu kaufen auf gut Glück hätte in Zeiten von Zeitungs-Announcen auch keiner gemacht.
2. Nachnahme. Aber da kommt die Faulheit von einigen Verkäufern wahrscheinlich durch. Oder Scheu vor den Kosten.
3. PayPal als normaler Kauf. Aber hier kommt dann Knausern vom Verkäufer oft bei. Und Vorsicht auf der Verkäuferseite.

 

[Tracii]

Der Vorteil von PayPal ist, dass man das als "Kauf" kaufen kann. Dann kannst du als Käufer immer den Käuferschutz in Anspruch nehmen und bekommst das Geld zurück von PayPal.

Problem ist aber, dass dann der Verkäufer ein paar Euros an PayPal abgeben muss. Ist aber sein Problem.

Das ist ja die Krux: der Käuferschutz nützt ausschließlich dem Käufer, aber der Verkäufer soll ihn bezahlen? Kann ich verstehen, dass das nicht jeder mitmacht.

Daher ist die Schlussfolgerung genau richtig: Ware abholen oder das Risiko schultern - was dann eben auch bedeutet, nichts ungesehen zu kaufen, was über dem eigenen "Das kann ich verschmerzen"-Limit liegt.

 

[Tremar]

Das hast du sehr gut beschrieben.

Es ist tatsächlich so, dass ich bei jeder Transaktion auf ebay Kleinanzeigen immer mit einem Restrisiko rechne. Das heißt, die Abschätzung "Kann ich im Falle eines Betruges mit mir leben?" findet defaultmäßig innerhalb von Sekunden statt.

Aber wenn es dann tatsächlich eintritt, ist es schon noch einmal ein anderes Gefühl...