Man muss hier unterschiedliche Dinge beachten der Hinweis von Really No One ist daher auch nicht wirklich hilfreich.
Mit dem Regler im ASIO-TReiber stellst du halt die Latenz ein. Dabei gibt es kein "richtig" oder "falsch" - wenn es das gäbe, würde es kein Sinn machen, dass man das als bbenutzer einstellen kann. Und offenbar hast du aber auch gar kein Latenzproblem, sonst würdest du nicht hier fragen, was man da einstellen soll

Ein großteil der Latenz entseht durch das Zwischenspeichern der Daten im ASIO-Puffer, und dessen Größe stellst du mit diesem Regler ein. Wenn der Puffer zu klein ist, kommt es zu DropOuts/Knacksen/Fehler im Sound/... Das hängt dann aber auch vom rechner, dessen belastung und sonstigem ab. Daher geht man dann mit dem Regler höher, bis man einen Fehlerfreien sound hat. Wer auf Nummer sicher gehen will, stellt ihn einfach sehr hoch ein. Der einzige Nachteil dabei ist eben, dass dann die Latenz auch entsprechend größer wird.
Aber wie gesagt scheinst du gar nichts zu machen, wo du eine niedrige Latenz brauchst, sonst hättest du das schon bemerkt. Weil wirklich störend merkst du die Latenz ja nur beim Software-Monitoring über Reaper. Da ist es aber eben dann schon beim Aufnehmen ein problem, und nicht erst bei der zweiten Spur. Kann es sein, dass du kein Software-Monitoring nutzt, sondern das Hardware-Monitoring des Interfaces (also der Monitor Mix regler am Interface
nicht ganz auf Playback steht)?
Wenn nun zwei Spuren nicht synchron sind, dann hat das natürlich schon was mit der Latenz zu tun (du hörst die erste Spur aufgrund der Wiedergabelatenz zu spät, aufgrund der Aufnahmelatenz wird die zweite Spur zu spät aufgenommen), in der Praxis ist das aber kein Problem - vor allem bedeutet "Spuren sind nicht synchron"
nicht dass die Latenz zu hoch ist. Es ist stattdessen nämlich so, dass jede Mehspruaufnahmesoftware eine funktion anbietet, dass eine neu aufgenommene Spur automatisch zurückgeschoben wird, so dass die Spuren dann wieder synchron zueinander sind. Und diese Funktion ist auch standardmäßig aktiviert, sollte zumindest auch bei Reaper der Fall sein. Problem dabei: Woher soll Reaper wissen, wie hoch die Latenz ist, also um wieviel die Spur zurückgeschobene werden soll? Standardmäßig bekommt es diese Info vom Treiber mitgeteilt. Wenn du da z.B. beim Lexicon Alpha ASIO-Treiber eine Latenz von 5,6ms einstellst, dann wird der Treiber wohl auch Reaper eben wahrscheinlich diesen Wert mitteilen. Nun kommt es aber offenbar gerade bei USB-Interfaces vor, dass die Latenz dann doch höher oder zumindest anders ist, als der Programmierer des ASIO-Treibers glaubt. Dann verschiebt Reaper die Spur eben nicht korrekt. Übrigens kann es auch sein, dass die tatsächliche Latenz geringer ist, als der Treiber mitteilt. Ist bei meinem meinem aktuellen Setup der Fall.
So, aber in der Praxis ist das nun auch nicht schlimm, weil man eben den Korrekturwert manuell ändern kann. Öffne dazu die Reaper Preferences, und geh dort dann auf den Punkt "Audio" - "Recording". Ganz unten findest du den entsprechenden Punkt. Standardmäßig sollte da der Haken bei "Use Audio Driver Reported Latency stehen gesetzt sein. Heißt also, dass Reaper eine zweite Spur automatisch um den latenzwert zurückschiebt, den der ASIO-Treiber ihm sagt. Rechts daneben siehst du dann aber, dass es außerdem noch die Möglichkeit gibt, selbst einen Korrekturwert einzustellen. Du musst nun also einfach die Latenz messen bzw. den noch zu korrigierenden Versatz. Dazu generiert du ein in der Wellenform gut sichtbares und eindeutig startendes Testsignal an (z.B. einen Klick), verbindest ein- und Ausgang deines Interfaces, spielst die Spur ab und nimmst das auf einer zweiten Spur auf. Wenn du nun ganz nah heranzoomst wirst du aj eben eindeutig sehen, dass die beiden Klicks nichts exakt übereinander liegen. Nun misst du einfach den versatz zwiscehn den beiden, indem du ihn als Bereich markierst. Die Länge des Bereichs kannst im Transportfeld ganz rechts ("Selection") ablesen. Und diesen Wert trägst du dann eben als manual offset in den Reaper Preferences ein. wenn du nur Audioaufnahmen machst, ist es egal, ob du das bei Output, bei Input, oder auf beide verteilt einträgst. Man misst auf diese Weise eben nur die gesamte durchgangslatenz, gezielt jeweils Input- und Output-Latenz zu messen ist aufwändiger.
Da ASIO4ALL ja für alle möglichen Interfaces gedacht ist, die abseits von der sich durch den ASIO-Puffer ergebenen Latenz noch unterschiedlichstte sonstige Latenz haben kann, bietet er direkt die Möglichkeit, einen Latenzkorrekturwert einzustellen. So dass dann Reaper von ASIO4ALL direkt den korrekten Latenzwert bekommt und passend korrigieren kann. Wobei es letztlich natürlich egal ist, ob man das in ASIO4ALL selbst oder in Reaper einstellt. Ersteres ist natürlich flexibler, weil dass dann einmal eingestellt für jede Software funktioniert, ohne dass man da jeweils immer wieder den Korrekturwert einstellt. Allerdings sehe ich jetzt bei dir noch keinen Grund, ASIO4ALL zu benutzen, es sei denn du hast wirkliche Latenzprobleme, dann könntest du ASIo4ALL alternativ probieren. Allerdings hat das eben nichts mit dem von mir beschrieben Problem der Latenzkorrektur zu tun.