Alte Framus mit geschraubtem Hals

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303_3.jpg


So sind viele alte Framus gebaut, mit geschraubtem Hals. Sind das Holzschrauben, oder Maschienenschrauben? Was ist der Vorteil dieser Konstruktion? Leider hab ich dazu im Net nix gefunden.
Vielen Dank für Eure Antworten.


Gerade eben entdecke ich die Schrauben bei ebay. es sind Holzschrauben
http://www.ebay.de/itm/FRAMUS-5-1-Hals-Befestigungsschrauben-Metallplatte-Gitarre-vintage-alt-guitar/272161074024?_trksid=p2047675.c100005.m1851&_trkparms=aid=222007&algo=SIC.MBE&ao=1&asc=20140117130753&meid=e600b955c6be4591afa10a06b7e42639&pid=100005&rk=1&rkt=2&sd=121927405420

$_14.JPG

Hier hab ich auch ein Bild mit abgeschraubtem Hals gefunden. Diese Konstruktion scheint mir einfache und billiger zu sein als ein geleimter Hals. Genau wie bei der E gitarre.
 
Eigenschaft
 
Grund: neue Infos
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Blechgitarre,
Framus hat das Schraubverfahren bei Akustikgitaren ab 1966 schon aus Kostengründen eingeführt. Das Einleimen erfordert einen qualifizierteren Mitarbeiter, es dauert länger (aushärten des Leims). Anschrauben kann jeder - sogar ich:D
Ein großer Vorteil ist, daß du eine eventuelle Schieflage (hoher Saitenabstand) problemlos korrigieren kannst.
es handelt sich um Holzschrauben.( Als Maschinenschrauben wurden früher solche mit Kreuzschlitzköpfen bezeichnet)
 
Liegt der Unterschied zwischen Holz- und Maschinenschrauben nicht im Gewinde?

Holz = steiles (schneidendes) Gewinde, Maschine = flaches Gewinde, braucht passendes Gegengenwinde (Mutter)

Der Vorteil eines geschraubten Halses liegt auch in der leichteren Austauschbarkeit.
So hat es auch Leo Fender bei seiner ersten Broadcaster (später Esquire) gemacht und dann auch bei den Teles, Strats und Nachkömmlingen gehalten.
 
Liegt der Unterschied zwischen Holz- und Maschinenschrauben nicht im Gewinde?

Holz = steiles (schneidendes) Gewinde, Maschine = flaches Gewinde, braucht passendes Gegengenwinde (Mutter)
Naja, es gibt natürlich verschiedene Gewinde und Schraubentypen , abgestimmt auf das jeweilige Material;)
...und ein flaches Gewinde braucht nicht in jedem Fall eine Gegenmutter.
Meines Wissen nach wies diese Bezeichnung (Irrtum natürlich nicht ausgeschlossen) darauf hin, daß eben Kreuzschlitzschrauben problemlos mit Maschinen eingedreht werden können, bei Schlitzschrauben ist das nicht so einfach.

Hoffentlich haben wir jetzt nicht eine Mamutdiskussion ausgelöst - es gibt unzählige Schraubenarten, bis wir die alle durch sind, haben wir bestimmt vergessen, daß es hier um Gitarren geht:D
:D
 
Ach so, du definierst "Maschinenschraube" als "mit Maschine schaubbar" ... das war mir neu. Aber du hast Recht, lassen wir das Thema lieber :redface:

Ich hab übrigens auch noch so eine alte Framus Texan mit Schraubhals und hab die damals (aus Spaß) öffter mal auseinandergenommen :D
 
und hab die damals (aus Spaß) öffter mal auseinandergenommen :D
Ich bin bei so was sicher übervorsichtig, aber leiert das mit der Zeit nicht auch etwas aus?
An den Stellen wird vermutlich hartes Holz verwendet, aber die Borlöcher sind sicher nicht dafür geeigent, regelmäßig den Hals zu entfernen.
 
Das Instrument hat es bis heute überlebt. Und "regelmäßig" hab ich das nicht gemacht ... vllt. 5 o. 6 x ...
Meine Nichte spielt jetzt schon seit einigen Jahren auf der Texan und die Saitenlage und Bespielbarkeit ist nach wie vor ok.

Leider hat ein Freund vor vielen Jahren mit der Gitarre mal "Johnny Cash" gespielt und sie sich auf den Rücken gehängt.
Dabei hat sich der Gurt gelöst und die Gitarre ist mit dem Korpus auf den Bodengknallt. Ergebnis: Querriss der Decke ca. 1 cm oberhalb des Endblocks :(
Die Gitarre wurde zwar von einem Gitarrenbauer geleimt, aber die Decke konnte nicht mehr wie vorher schwingen und die Verletzung hat
den Klang schon deutlich beeinträchtigt.
 
Hallo Blechgitarre,
Framus hat das Schraubverfahren bei Akustikgitaren ab 1966 schon aus Kostengründen eingeführt. Das Einleimen erfordert einen qualifizierteren Mitarbeiter, es dauert länger (aushärten des Leims). Anschrauben kann jeder - sogar ich:D
Ein großer Vorteil ist, daß du eine eventuelle Schieflage (hoher Saitenabstand) problemlos korrigieren kannst.
es handelt sich um Holzschrauben.( Als Maschinenschrauben wurden früher solche mit Kreuzschlitzköpfen bezeichnet)

Ja gute Facharbeiter waren damals auch schon rar.
Die geschraubten Framusgitarren gelten doch aber als robust. Haben die geschraubten Hälse auch Nachteile?
 
Natürlich, die Klangübertragung ist bei eingeleimten Hälsen besser.....kann aber bei diesen einfachen Sperrholzgitarren vernachlässigt werden,
da würde man kaum einen Unterschied hören (wäre nur was für Fledermausohren):)
Framus selbst hatte auch einen Nachteil: Sie haben auch Archtops (Jazzgitarren) mit Schraubhälsen ausgerüstet, was sie viele Kunden gekostet haben dürfte.
 
Maschinenschrauben sind zylindrisch, Holzschrauben haben wenigstens eine konische Spitze, bevor sie zylindrisch werden. Die Holzschraube schneidet sich i.d.R. ihr Gewinde selbst ins Holz, die Maschinenschraube schneidet sich i.d.R. ihr Gewinde nicht selbst.
 
Ich spiele so eine alte "Texan" fast täglich, sie hat einen herrlich sonoren "bluesigen" Klang.
 
Also ich habe ja auch 'mal so ein Teil gehabt.

"Sonor" und "bluesig" wären allerdings wirklich die letzten Worte, die mir bei einer Beschreibung des Sounds einfallen würden.

Nicht dass diese Gitarren schlecht klängen, aber ich würde doch eher Worte wie "dünn" und aüßerst "höhenbetont" sowie "wenig Bässe" wählen.

Und insbesondere mit "Blues" kann ich sie nicht 'mal ansatzweise in Einklang bringen.
 
...wahrscheinlich hast Du sie nicht lange genug gespielt, bis sie entsprechend klang.;)
 
Der Panzerartig verstärkte Steg ist bei diesen Gitarren auch geschraubt, das hat mich doch überrascht.
 
Der Panzerartig verstärkte Steg ist bei diesen Gitarren auch geschraubt, das hat mich doch überrascht.

...das vereinfacht die Restauration aber ungemein!
Dafür mußte ich aber gefühlte zwei Tage an einer neuen Stegeinlage feilen!:(
 
Grund: Zitat korrigiert
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Nicht dass diese Gitarren schlecht klängen, aber ich würde doch eher Worte wie "dünn" und aüßerst "höhenbetont" sowie "wenig Bässe" wählen.
Nach meiner Erfahrung ist für den suboptimalen Klang nicht zuletzt der höhenverstellbare Steg verantwortlich. Wenn die Schwingung nur seitlich über zwei Schrauben zur Decke übertragen wird, dann geht einiges verloren und die Metallkonstruktiun des Steges klingt auch mit. Meine Lösung ist es, den Steg solange mit Sreifen aus Mahagonifurnier zu unterlegen, bis er fest aufsitzt. Bei allen Gitarren, die ich so bearbeitet habe, hat das zu einem wesentlich volleren Klang geführt.

Hehe, obwohl sie wohl ca. 40 Jahre alt war..., "entwickelt" hat sie sich irgendwie nicht......

Meine persönliche Erfahrung ist: Wenn man eine ältere Gitarre gebraucht erwirbt, dann wurde sie meist viele Jahre nicht gespielt und klingt nicht gut. Dann landet sie halt an der Wand und wird nur heruntergeholt um den schlechten Eindruck zu bestätigen.
Wenn ich eine alte Gitarre kaufe, dann wird sie erstmal für ein paar Wochen zu meiner Hauptgitarre. Und meist findet dann auch bald eine Entwicklung statt die einen sehr speziellen vintage Klang mit sehr viel Persönlichkeit und Charakter hervorbringt.
 
Nur zurInfo:

die Gitarre wurde nicht von mir gekauft, sondern wurde mir vor ca. 30 Jahren von einem Freund geschenkt. Der hatte sie zuvor 10 Jahre lang täglich gespielt.

Ich habe sie dann jehrelang, nicht täglich aber hin und wieder benutzt. Man kann also nicht sagen, dass sie jahrelang unbenutzt herumgestanden hätte.
 
Moin,

habe auch so ein Ding. Ich finde auch, dass die Bässe nicht grade ausgeprägt sind und der Klang vll. etwas hart(?) ist. Muss man mögen; ich spiele sie aber ganz gerne.

In dem Zusammenhang möchte ich erwähnen, dass ich mit dem Wechsel von ´80/20´ auf ´Phosporbronze´ (Elixier) einen sehr viel transparenteren Klang erreicht habe. Mit 80/20 klang sie wie ein alter Holzeimer... Aber, dass Saiten viel Unterschied machen können, wisst ihr ihr ja, denke ich. Lohnt sich vll. da mal rumzuprobieren!?

Man darf auch nicht vergessen, dass der Korpus recht wenig Volumen hat. Deshalb(?) ist die Lautstärke sicher auch etw. begrenzt. DEN großen Sound wird sie nie bekommen, aber wenn man den Charakter mag, ist sie ganz O. K. Außerdem fand ich sie ´im Mix auch brauchbar´; wahrsch. grade weil die Bässe fehlen, hehe.

Schöne Ostern wünsche ich.
:hat:
 
Framus selbst hatte auch einen Nachteil: Sie haben auch Archtops (Jazzgitarren) mit Schraubhälsen ausgerüstet, was sie viele Kunden gekostet haben dürfte.
... aber andererseits gab es in der Periode offenbar auch Probleme mit der Leim-Qualität, klärte mich ein Gitarrenbauer in H. neulich auf, da sind viele geleimte Hälse mal auf die Reise gegangen, was sicher auch keine Kunden erfreut haben dürfte ... geschraubt war dann auf jeden Fall sicherer ;)
 

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