Alternate Apoyando oder Economic?

ginod
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Hallo,

Für viele klassische Gitarristen stellt sich wohl diese Frage nicht, weil in den Büchern eine genaue Bezeichnung meist angegeben ist (oder auch mal nicht). Sprich wann kommt bei Apoyando Läufen der Zeigefinger und wann der Mittelfinger - ( i und m ).

Bei Läufen, welche sich aufwärts Bewegen, stellt sich für mich die Frage nicht. Da spiele ich gerne einfach abwechselnd i und m oder m und i. Wenn es allerdings um Abwärtsläufe geht, hat ja der Spieler theoretisch die Möglichkeit ergonomisch vorzugehen. Sprich wenn der Zeigefinger sowieso schon auf der darunterlegenden Saite sich befindet, warum also nicht ihn gleich erneut benutzen um Zeit zu sparen.

Hier ein kurzes Beispiel:

---8---7---5---------------
----------------8----6-----5

m i m i m i

oder

m i m m i m


Bei der E-Gitarren Fraktion brechen ja in der Regel wahre Glaubenskriege aus, wenn es um Alternative vs. Economic Picknick geht. Wie sieht das bei der klassischen Gitarre aus. Hat sich da eine Regel besonders herauskristallisiert ? Mein damaliger klassischer Gitarrenlehrer bestand auf permanenten Wechselschlag. Ist das wirklich sinnvoll ?
 
Eigenschaft
 
Hi,

ich weiß nicht, was das Lehrbuch dazu sagt. Aber auf den ersten Blick erscheint mir konsequenter Wechselschlag deutlich ergonomischer, auch bei deinem Beispiel.
 
Hi,
ich würde hier auch

m i m m i m

spielen. Hat mir auch mein Lehrer (Klassik) empfohlen.
Warum auch nicht, der Finger liegt schon dort.

lg
 
Ich finde beides valide, solange es flüssig läuft.

Für Wechselschlag spricht, dass es eine gewisse Kontinuität im Anschlag gibt, weil alle Anschläge (abgesehen vom ersten) dann "aus der Luft" ausgeführt werden.
Sprich: wenn die fünf Anschläge möglichst gleich klingen sollen, würde ich eher zu Wechselschlag tendieren.

m i m m i m oder auch i m i i m i erzeugt eine (vllt eher gefühlte) Betonung auf der vierten Note. Kann aber auch gewollt sein, je nach Kontext.

In den meisten Fällen sind solche Läufe aber eh ziemlich schnell ausgeführt, und mit Apoyando sowieso laut gespielt, dass da in der Praxis wenig Unterschied sein dürfte.
Man könnte bei solch Triplets sogar fast noch ne Lanze für a m i a m i brechen

Von daher: meine Empfehlung:
Mach es so, wie es sich für dich am besten anfühlt, am wichtigsten ist es, dass immer gleich auszuführen, also nicht mal so, mal so..

Oder guck nochmal nach dem Kontext, ob es vielleicht Sinn macht, entweder auf dem Mittel- oder dem Ringfinger hinten rauszukommen, weil danach xyz passiert.
 
Vielen Dank für die Tipps.

Bei dem Beispiel handelt es sich um nichts aus irgend einem Kontext. Sagen wir es ist eine Tonleiter abwärts.
Ich denke es ist wichtig sich für einen Vorgang zu entscheiden. Frage ist ob es Sinn macht beides parallel zu üben
 
... wenn es eine abstrakte Übung sien soll: ja. Sonst überlegen, was im konkreten musikalischen Kontext sinnvoll ist.
 
was ist bitte an einer Dur Tonleiter abwärts eine abstrakte Übung. Ich sollte vielleicht erwähnen, dass es mir hier nicht um klassische Musik geht, sondern auch um Improvisation an der klassischen Gitarre, wo man oft keine Zeit hat sich lange zu Überlegen welche der beiden Techniken man nun verwendet.
 
was ist bitte an einer Dur Tonleiter abwärts eine abstrakte Übung. Ich sollte vielleicht erwähnen, dass es mir hier nicht um klassische Musik geht, sondern auch um Improvisation an der klassischen Gitarre, wo man oft keine Zeit hat sich lange zu Überlegen welche der beiden Techniken man nun verwendet.

Hmm, ok. "abstrakte Übung" heißt für mich, Skalen ohne weiteren Kontext 'rauf- und 'runterdudeln. Wenn jeweils die 3 Noten einer Saite musikalisch einen Kontext bilden (zB rhythmisch identische Muster), würde ich versuchen, mit allen drei Fingern (ima) zu spielen, sonst würde ich - wie Disgracer im letzten Satz schreibt - sehen, was danach kommt, und dann überlegen, wie ich da am besten hinkomme. "Economic" spiele ich häufig, weil es sich anbietet. Um gegen diesen "inneren Schweinehund" (=> "weil es sich anvbietet") anzuarbeiten, übe ich beim Skalenspielen oder sonst auch schon mal den ständigen Wechsel. Um eben genau *nicht* überlegen zu müssen. - Viele der Klassik-Lehrbücher bringen daher bei den Übungen auch jeweils verschiedene Finger ins Spiel, wobei ich in diesen Büchern das Durchziehen eher nicht finde. (Könnte mich jetzt auch nicht daran erinnern, ob/wo ich dies gesehen hätte.
 
Ich persönlich halte es für wichtig, sich für eine Variante zu entscheiden. Denn beim Musikmachen ist immer wichtig, dass die Hände möglichst viel von alleine machen. Und wenn du bestimmte Abfolgen parallel in unterschiedlichen Varianten übst, ist das nach meiner Erfahrung eher kontraproduktiv.
 
Ich persönlich halte es für wichtig, sich für eine Variante zu entscheiden. Denn beim Musikmachen ist immer wichtig, dass die Hände möglichst viel von alleine machen.

Am Anfang ja, aber ...

Und wenn du bestimmte Abfolgen parallel in unterschiedlichen Varianten übst, ist das nach meiner Erfahrung eher kontraproduktiv.

... irgendwann möchtest Du Deine Möglichkeiten einfach erweitern. Dann wechselst Du zwischen Apoyando und Tirando, zwischen konsequentem und economy Wechselschlag, zwischen zwei und drei Fingern, bspw. auch je nach Rhythmik. Ist wie mit dem Lagenspiel: Du kannst fast alle Töne der Gitarre auf zwei, drei oder vier Arten greifen. Du fängst in einer Lage mit dem Üben an. Irgendwann überlegst Du, wann Du welche Lage (und warum) brauchst. Man muss ja nicht wirklich "parallel" üben, das ist schon richtig, aber man sollte sich nach und nach verschiedene Möglichkeiten "draufschaffen".
 
Vielen Dank nochmal.

Als kleine Rückmeldung - ich habe mich für Economy Spielart entschieden.
Es rührt daher, dass ich oft Arpeggios spiele und dieser mit dem normalen Wechselschlag mit abwechselndem Finger richtig doof zu spielen sind.
 
<...> dass ich oft Arpeggios spiele und dieser mit dem normalen Wechselschlag mit abwechselndem Finger richtig doof zu spielen sind.

Au ja ... - ich übe es manchmal. (Nicht, um so zu spielen, sondern um die Finger zu trainieren.) Und gebe es sehr schnell wieder auf.
 

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