[Alternative Rock] Demo Song und Mix + eigene Kritikpunkte

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Navar
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Hi zusammen,

ich bin mit meiner eigenen Band grad im Songwriting für ein neues Album. Dabei machen wir Demo Aufnahmen und Vorproduktionen vom Material und experimentieren herum. Hat also alles ausdrücklichen Demo Status :)
Da dachte ich mir, ich schmeiß doch einfach mal den ersten Song in die Runde um meine eigenen Kritikpunkte zu bestätigen und vielleicht noch neue dazu zu bekommen. Wenn es ans Album geht, werde ich meine eigenen Songs ganz sicher nicht selber mischen, da werd ich sonst irre bei.

Stil ist weit gefasst Alternative Rock mit Frauenstimme.

Aufgenommen ist alles real, also keine programmierten Drums, nur bei der Snare ist zu 50% ein nachträglich getriggertes Signal dazu gekommen (Slate Trigger), weil der Snare (Pearl Ultracast) irgendwie der Bauch gefehlt hat. Der Attack war da, nur leider kein Bauch. Den Fehler haben am Instrument haben wir allerdings schon gefunden (Stimmung) und behoben.

Hier meine eigenen Kritikpunkte:
- Präzision, Präzision, Präzision ... ist relativ schnell aufgenommen und das hört man auch.
- Pumpen ist zu hören, besonders am Anfang.
- Gitarren sind mir persönlich etwas zu fizzig, da muss ich noch mehr Zeit in die Mikrofonierung investieren.
- HiHat klingt mir auch etwas zu harsch, das scheint aber vornehmlich mehr von den Overheads als von dem eigentlichen direkten Mic zu kommen.
- Overhead Positionierung ist etwas verwaschen, das liegt aber vermutlich am Raum (oder wie man diese Rumpelkammer auch immer nennen kann)
- Der Bass spricht mich nicht an. Da habe ich auch allerdings nur mit virtuellen Amps und Tools gearbeitet. Da werde ich beim nächsten Mal den Ampeg von unserem Basser noch reampen. Von Basssound habe ich leider ziemlich wenig Ahnung und brauch da dringend mehr Erfahrung.
- Vocals: Die Vocals klingen ziemlich bedeckt. Da vermute ich, dass das Mikrofon (CAD e300) mit dem Raum zusammen dafür sorgt. Sie hat da eine gewisse Stimmfrequenz drinnen, die leicht zu Überbetonungen führen kann. Von der Intonation her ist es auch nicht perfekt, aber ich muss mir einfach die Zeit nehmen und mal in aller Ruhe die vorhanden Mics durchtesten.

So... und hier der Song, noch hat er nicht mal nen Titel :)

http://soundcloud.com/reset-to-zero/no_title
 
Eigenschaft
 
geiler Song, hat verdammt gute Momente!

Pumpen = Kompressor falsch eingestellt.

Hi, also die Gitarren finde ich super. Drums eigentlich auch. Die Kick wird etwas vom Bass erdrückt. Auf der Snare ist mMn zu viel und zu langer Reverb (Predelay evtl. zu kurz? schwer zu sagen).
In der Mitte sind ein paar Stellen wo der Gesang kurz clippt, oder nicht? Vielleicht ein wenig doubler verwenden, oder mehr. Kannst ihn ja auch etwas sättigen, damit er präsenter klingt. Sonst klingt er doch schön, vorallem die Dopplungen!
Bass: ^^ da hatte ich erst nen extrathread zu gemacht und dein Bass klingt wie meines bevor ich den Thread gemacht habe. Mische das DI Signal rein. Die Spur mit Ampsim etwas anzerren (bei Bass sind virtuelle oder digitale Amps bei weitem nicht so kritisch wie bei Gitarren). Beides zusammen komprimieren, aber nicht zu stark, hast es evtl. bereits übertrieben. Low-Cut bewirkt wunder, Bass nicht so boosten (klingt nämlich so).

Chris Lord-Alge hat mal gesagt der Bass muss gesolot eigentlich schon etwas zu hell klingen. Wundert bei seinen Mixen vielleicht den ein oder anderen.
 
Geile Gitarrensounds, wie sah das Setup da aus? (Gitarre, Amp, Box?) Die Drums finde ich auch schon sehr gelungen, Becken klingen gut, die Bass- und Snaredrum fügen sich schön ein.

Bei dem Vocalsound geb ich dir recht, da fehlt definitiv Präsenz. Ist natürlich nicht ganz einfach, sowas nach der Aufnahme authentisch hinzuzufügen, aber du sagst ja selbst, du willst da noch mit Mikros experimentieren. Der Main-Vocal-Track könnte m.E. noch stärker komprimiert und so etwas "nach vorne" geholt werden, ist noch sehr dynamisch.

Zum Bass kann ich grade nix sagen. Ansonsten schonmal echt cool, vor allem geile Aufnahmen gemacht! Top :great:
 
hast absolut Recht mit dem Gesang! habs eben nochmal über eine andere Abhöre gehört und der Gesang ist definitiv zu dynamisch. Vielleicht kannst Du ja durch die Kompression noch ein wenig Höhen reindrücken.
 
Erstmal vielen Dank für eure Anmerkungen :)

Vocals: Da habt ihr absolut Recht. Wir sind da auch immer noch am trainieren, schon bei der Aufnahme durch den Abstand zum Mikrofon noch mehr zu machen. Beim ersten Album haben wir mit der Vocal Dynamik die Nerven des Mischers ruiniert, was uns selbst kurz vor Schluss ein paar Nachtschichten Editing (Fader Automation) eingebracht hat *g* (wer es verbockt darf es auch selbst wieder ausbügeln). Diesmal habe ich da noch sehr wenig gemacht, dafür schon sehr stark komprimiert. Ich werde versuchen, ob ich da evtl. durch Parallelkompression oder mehrstufige Kompression noch weiterkomme. Dieses leichte Clipping kommt durch einen Sättigungseffekt, der bei ein paar der mittigen Frequenzen zu stark angeregt wird, da werde ich auch noch etwas nachregeln.
Vor den nächsten Aufnahmen muss ich auch unbedingt unsere "Vocal - Aufnahme - Ecke" auf Tauglichkeit überprüfen. Ich habe da so die Befürchtung, dass dort im Raum selbst noch einiges verloren geht.

Snare: Für den Snare Hall habe ich ein Raum - Signal aus dem Steven Slate Trigger genommen und angepasst. Da werde ich nochmal rangehen und die Zeiten besser zum Song anpassen.

Zum Bass: So in etwa habe ich das auch gemacht, also ein Mix aus Ampsim und DI Signal. Wobei ich keine sonderlich guten Bass Sims habe. Ich werde mal die Sims von IK Multimedia testen, die haben ja Amplitube in einer neuen Version rausgebracht. Da habe ich auf jeden Fall einfach zu wenig Erfahrung. Außerdem habe ich das Signal noch in Low und High aufgeteilt um einen möglichst konstanten Bassanteil halten zu können. Da hatte ich das Problem, dass bei dem 5-Saiter (Warwick Streamer) der Bassanteil sehr stark schwankt wenn es durch die Lagen geht. Das ist natürlich auch eine Frage des Songwritings, an dem dann auch noch gearbeitet werden muss.

@No Mercy:
- Gitarren waren in diesem Fall: Sandberg Custom mit MiniHumbucker/SC/Humbucker Bestückung und eine LTD mit EMG 81/60 Kombination.
- Amp ist ein EVH 5150 III und ein Engl Fireball, wobei der EVH den Haupt - Rhythmusanteil trägt. Normalerweise würde ich für cleane Sounds die Sandberg im cleanen Kanal des EVH nehmen, das klingt sehr warm und voll, schien mir aber in dem Song nicht ganz angebracht, also haben wir es mit der LTD und dem cleanen Engl versucht, das klingt dünner, aber dafür sehr drahtig.
- Die Box war die EVH 5150 III Box und eine Marshall 1960 Lead.
- Jeweils mit SM57 und Audix I-5 abgenommen, ich hätte mir noch die Zeit nehmen müssen, auch einzelne Mikrofonpositionen mehr durchzutesten, das steht aber beim nächsten Song an. Cleane und gecrunchte Sounds wurden mit einem einzelnen Großmembraner (CAD e300) aufgenommen.
- Parallel nehme ich immer noch das DI Signal über eine Countryman DI Type 85 mit auf, diesmal habe ich anschließend nochmal eine der Gitarren gereampt, weil sich während der Aufnahme (ist schon ein wenig peinlich) eines der Mikrofone im Stativgelenk abgesenkt hatte... :)
- Im Mix liegt auf den Gitarren ein Filter mit einem LowCut bei ca. 90-110Hz, ein HighCut bei ca. 10kHz und eine Absenkung um 300Hz rum. Zwischendurch wollte ich sie noch stärker bearbeiten, hatte mich aber dann dagegen entschieden, weil ich sie dann auch gleich noch mal hätte neu reampen können.
 
Zuletzt bearbeitet:
Krass was für Ergebnisse manche mit so hohen LowCuts erreichen. Ich bin schon am Überlegen garkeinen mehr auf Zerr-Gitarren zu verwenden. Und ich habe bisher nur bei 80Hz beschnitten.
 
Finde ich auch, da gibt es noch deutlich stärkere Eingriffe, wobei ich das bei jedem Song und bei jeder Aufnahme wieder individuell mache. Ich versuche halt rauszufinden, welchen Anteil ich nicht benötige, bzw. wie viel davon auf meinen doch ziemlich unzureichenden Raum zurückzuführen ist. Wenn es zu "boomy" klingt (blödes Wort, aber mir fällt grad kein besseres ein), dann reampe ich vorher lieber noch mal, denn dann ist irgendwas schief gelaufen.
 
ich nehme meinen gitarrensound wohl immernoch zu hell auf. wenn ich bei 100Hz filtere, dann fehlt schon definitiv was. werde nochmal meine ohren auf die aufnahmen von lasse kalibrieren, die klingen super.
 
Hihi ja, das mach ich auch ... also das mit Lasses Aufnahmen als Referenz gegenhören :) Was ich schon immer mal vorhatte ist einen eigenen Referenztrack zum Reampen zu machen. Also mit Drums + Bass und einer Auswahl an Riffs und durchklingenden Akkorden. Das wollte ich dann mit meinen Gitarren mal einspielen und mir das dann genau anhören. Ich habe jetzt auch mal die Killswitch (Rose of... ) DIs gereampt und das Ergebnis klingt deutlich anders (und teilweise auch besser), lässt sich aber auch bei gleichen Mikrofonposition + Ampeinstellungen nicht so richtig auf eigene Sachen anwenden. Da ist auch viel spielerische Qualität dabei, die eine Menge am Sound ausmacht.
Aber ich habe die Hoffnung, dass ich vielleicht mit einem eigenen Referenzprojekt evtl. noch eine Menge lernen und verbessern kann.
 
also ich habe verschiedene Referenz Tracks, unter anderem die Gitarrenspuren von "My Curse" und "Vicarious" und "Colony Of Birchmen", die Drums von "A Song For the Dead" und "Colony Of Birchmen" und das Bass aus "Judith" (du kennst sicherlich die Bands hinter den Songs). Jedenfalls sollte ich die auch mal benutzen ^^.
 

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