Altes Digitalpiano noch sinnvoll nutzbar?

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alextheg
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Ich spiele derzeit (als Anfänger) auf einem Yamaha Clavinova CLP-130, das jetzt doch schon einige Jährchen auf dem Buckel hat und komme aber langsam zu dem Punkt wo mir deutlich auffällt wie stark der Unterschied zwischen diesem E-Piano und dem Flügel beim Klavierlehrer ist.
Gerade wenn es darum geht die Dynamik zwischen den Akkorden und der Melodiestimme herauszuheben, habe ich subjektiv den Eindruck, dass die linke Hand am Clavinova deutlich leiser ist als am echten Flügel und sich daher beim Vorspielen der Übungsaufwand in dieser Hinsicht weniger zeigt.

Ich frage mich nun, ob das an der doch schon in die Jahre gekommenen Technik liegt. Zahlt sich eurer Meinung nach der Kauf eines aktuellen günstigen E-Pianos aus (Roland FP-30 wird hier im Forum ja gerne empfohlen) oder ist der Unterschied erst beim Aufstieg in eine höhere Preisklasse deutlich?
Würde es sich als Übergangslösung konkret bei meinem Modell auszahlen einfach die Klangerzeugung per MIDI in ein modernes Plugin auszulagern oder fehlt es diesen alten E-Pianos schon rein technisch an Dynamik (das Pedal z.B. ist ja vermute ich beim Clavinova nur 0-1, bei neueren ja manchmal feiner aufgelöst)?

Falls eure ehrliche Meinung ist, dass ich mir das nur als Ausrede suche und einfach lieber mehr Zeit ins Üben als in solche technischen Spielereien stecken sollte, lasse ich mir das natürlich auch gerne sagen!
 
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So ist es.
Die häufige Erwähnung liegt des kleinen Roland FP-30 liegt am Preis/Leistungsverhältnis, dem meistens vorgegebenen niedrigen Budget und dass ich sowohl eines spiele als auch fleißig antworte - mea culpa... :engel:

Das Yamaha CLP-130 kam 2002 auf den Markt und hat wohl eine GH Tastatur.
Seitdem hat sich bei Digitalpianos eigentlich eine Menge getan und überlebt haben aus jener Zeit eigentlich nur die beiden "unteren" Yamaha Tastaturen (GHS, GH), von denen die GH meistens als "straff", aber solide bis gut eingeschätzt wird.
https://de.yamaha.com/de/products/contents/pianos/clavinova35th/chronicle/index.html

Wenn Du aufrüsten willst wird dir auffallen, dass Digitalpianos in die Preisklasse sehr guter Klaviere und günstiger Flügel stoßen - ggf. auch gebrauchter Instrumente.
Dafür bringen sie dann annähernd eine Flügelmechanik mit, also sollte das Spielgefühl dabei stimmen.
Es liegt vermutlich auch an den Übungsbedingungen, ob man frei in die Tasten hauen kann oder ob ein Digitalpiano geeigneter ist.
https://www.thomann.de/de/kawai_novus_nv_10.htm
https://www.thomann.de/de/yamaha_n_1x_avant_grand.htm

Eine Nummer kleiner mit sehr guter Hammermechanik gibt es auch, das sind dann Digitalpianos mit der Kawai Grand Feel Tastatur, Yamaha NWX und Grand Touch oder Roland PHA 50 und Grand Hybrid.
Es gibt dazu verschiedenste Modelle und deshalb auch einen großen Preisbereich von ca. 1.500 bis 5.000 Euro.
Wenn Du dich dafür interessierst kann man das weiter ausleuchten.

Gruß Claus
 
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Danke für Eure Beiträge!
Zum Thema "ernsthafteres Spielen"...ich stehe derzeit erst am Anfang, weiß also noch nicht so genau welche Anforderungen ich aus technischer Perspektive mittelfristig stellen werde...
Unabhängig von der Musiktechnik sollte es eher platzsparend und bei Bedarf auch leise sein, insofern kommt etwas anderes als ein Digitalpiano ohnehin nicht in Frage. Auch die Portabilität ist für mich derzeit ein Faktor weil ich nicht weiß, wie oft sich meine Wohnsituation in den nächsten Jahren ändern wird.

Preislich ist die Entscheidung schwierig für mich. Leisten könnte ich mir derzeit auch mehr, ich bin nur vorsichtig dabei jetzt gleich 2.000€ in die Hand zu nehmen, wenn ich stattdessen auch mit 600€ für die ersten paar Jahre auskommen könnte und dann ggfs. auch weiß, was ich genau haben möchte, wenn ich aufsteigen möchten.

Da ihr auf die alternative Klangerzeugung nicht eingegangen seid, nehme ich an, ihr ratet mir eher zu einer Neuanschaffung (?).
 
Da ihr auf die alternative Klangerzeugung nicht eingegangen seid, nehme ich an, ihr ratet mir eher zu einer Neuanschaffung (?).
Das käme auf deinen Versuch an! :)

Du kannst z.B. tolle Flügelklänge als Demo in den Computer laden und schauen, ob es dir das bringt, was Du willst.
Als fette Libraries z.B.
https://www.synthogy.com/index.php/demos
https://www.native-instruments.com/en/products/komplete/keys/noire/
und einige mehr, für Angebote einfach "vst grand piano" googlen

oder als physcial modeling und daher sehr speicherplatzsparend bei ausreichender Rechnerleistung https://www.pianoteq.com/try

Genauso empiehlt sich die Tagestour in ein Musikhaus mit Digitalpianoangebot zu den genannten Tastaturen, um da mehr Klarheit zu bekommen.

Wenn Du erst einmal beim kleinen Budget bleiben möchtest hast Du immer noch die Wahl zwischen Roland FP-30 und Kawai ES 110, also gibt es auf jeden Fall etwas anzuspielen.
Ich würde dabei auch einmal die eingebauten Lautsprecher unter ordentlich Dampf bemühen (Volume ca. 80% Aussteuerung), falls Du nicht generell über Kopfhörer spielst.

Gruß Claus
 
einfach die Klangerzeugung per MIDI
das ist nicht einfach. das theme latenz kann einen (mich) schon ziemlich fordern. und ein gut klingendes plugin ist auch nicht günstig, und eine vernünftige reine midi tastatur bald teurer als ein komplettes digital piano.
mit der tastatur vom FP 30 komme ich gut klar, auch wenn sie etwas (zu) leicht ist im vergleich zu meinem RD 2000 hier zu hause. was mich am FP 30 etwas stört sind einige fiesen obertöne, aber als reines aushäusiges übungsinstrument horche ich drüber hinweg.
ich finde es gerade schwierig da du zwar anfängst aber gleichzeitig sagst, du könntest dir die 2000 € leisten.
kannst du in einen laden gehen zum testen?
horst
 
Da ihr auf die alternative Klangerzeugung nicht eingegangen seid, nehme ich an, ihr ratet mir eher zu einer Neuanschaffung (?).
Aus meiner Erfahrung: Nicht, bevor Du es mal ausprobiert hast - und das kostet nichts außer ein wenig Zeit (ich geh jetzt mal davon aus, dass Du einen Rechner mit Midi-Anschlußmöglichkeit für Dein CLP hast, da Du explizit danach gefragt hast).
Ich habe hier mal mein kostenloses Setup beschrieben (es gibt natürlich auch andere Varianten).

Ich habe ein CP50 (Stagepiano) welches zwar etwas neuer ist, aber ebenfalls eine GH-Tastatur hat (die sich aufgrund des Altersunterschiedes evtl. ein wenig von Deiner unterscheidet, die Generationen sind da soweit ich weiß nicht identisch). Und so paradox es klingt, ich finde, dass ich abseits des deutlich lebendigeren Klangs die Modulation mit dem beschriebenen Midi-Setup besser hinbekomme als mit dem eingebauten Piano-Samples des CP50 - gefühlt ist es damit so, als würden die Tasten besser "auflösen", um mal einen Vergleich mit Bilddarstellungen zu bemühen. Die Latenz ist - bei kleinstmöglicher Buffergröße - ziemlich ok. Man hört einen (wirklich) minimalen Unterschied, wenn man interne und Midi-Klangerzeugung parallel laufen läßt (geht bei mir, da ich einen kleinen Mixer an Rechner und Keyboard angeschlossen habe), klingt ein wenig wie ein Honky-Tonk-Piano. Wenn ich nur per Midi spiele, fällt zumindest mir die Verzögerung nicht auf, die Verbindung zwischen Tasten und Tönen passt weiterhin. Wenn man dien Puffer erhöht, wirds dann allerdings irgendwann unangenehm.

Über Sachen wie Halbpedal mache ich mir als Anfänger noch nicht so unbedingt Sorgen. :)

Ciao
Jan
 

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