Altes Feurich Klavier und keine Ahnung

[[E]vil]

Moin

Ich habe von Tasteninstrumenten (vor allem von alten) leider absolut keine Ahnung und hoffe, dass mir Jemand helfen kann

Ich habe hier ein altes Klavier der Firma Feurich stehen, das meine Großeltern laut Aussage meines Vaters irgendwann in den 50er jahren ersteigert haben sollen. ich habe leider absolut keine Informationen über das gute Stück, ein Typenschild oder sowas in der Art konnte ich nicht finden. Nur eine Seriennummer auf einer Holzplakette (siehe Foto).
Witzigerweise kann man die Tasten einklappen, sowas hab ich sonst noch nie gesehen wobei ich aber wie gesagt von sowas keine Ahnung habe.
Zum letzten mal Wurde das Klavier wohl noch zu DDR zeiten gespielt und dann auch nur zu Weihnachten mal 2-3 Lieder. Seitdem steht das Teil leider in einem sehr warmen (nie unter 20°C, im Sommer schon mal gut über 40) und Trockenen Abstellraum rum. Scheint nicht gerade der optimale Lagerplatz gewesen zu sein, denn das Ganze Teil ist im Laufe der Jahre geschrumpft. Das äußert sich leider in ein paar Spannungsrissen bzw. Beulen im Furnier. Ausserdem gibts hier und da ein paar Schrammen und Kratzer. Soweit ich das beurteilen kann gibts aber anscheinend keine gravierdenen Schäden.
Natürlich ist im Laufe der jahre die Stimmung ein bisschen flöten gegangen (wobei ich da schlimmeres erwartet hätte), aber alles in allem Ist der Klang wirklich sehr gut. Als Gitarrist würde ich jetzt mal warm und fett sagen

Tja und mehr weiß ich leider nicht über das gute Stück. Kann mir vielleicht jemand sagen wann das Teil so ungefähr gebaut wurde und was man beim verkauf noch so bekommen kann? So ein Klappklavier scheint ja relativ selten zu sein. Vielleicht hats ja trotz des nicht mehr ganz so guten Zustandes einen gewissen Sammlerwert

Fotooooos (leider recht schlechte, ich komm an das Teil momentan schlecht ran):


edit: auf der Homepage der Firma Feurich kann man das Baujahr mittels der erwähnten Nummer bestimmen. Das Klavier wurde anscheinend in den frühen 40er jahren gebaut, ist nun also fast 70 Jahre alt

 

[Piano-Gregor]

Das ist ja mal was lustiges! Ja, auf jeden Fall Rarität, gebaut 1943 von der (heute noch existierenden) Firma Feurich. Allerdings glaube ich nicht, dass du viel dafür bekommen wirst. So was gehört eigentlich in ein Museum oder eine Sammlung oder so etwas. Und dann ist auch noch die Frage, in welchem technischen Zustand das Teil ist. Das kannst du nur herausbekommen, indem du einen Klavierbauer vor Ort beauftragst, das mal anzuschauen. Kostet zwar Geld, aber danach bist du schlauer. Aber einen realistischen Preis kann der dir auch nicht nennen, da es für sowas keinen Markt gibt (einfach zu selten).

Gregor

---------- Post hinzugefügt um 14:11:11 ---------- Letzter Beitrag war um 14:04:54 ----------

schau mal hier:

http://www.faszinationklaviere.de/klaviere--fluegel/klaviere-und-fluegel-vor-1880/

Dort findest du auch so ein (ähnliches) Exemplar. Wurde angeblich zum Einsatz auf Schiffen gebaut. Besagtes Exemplar soll sehr gut erhalten sein und 1.500 Euro bringen.

 

[[E]vil]

Dankeschön, das bringt mich schon etwas weiter
Viel hab ich mir vom Verkauf eigentlich auch nicht erhofft, das Teil ist ja zugegebenermaßen ziemlich hässlich. Ich persönlich würds mir nicht ins Wonzimmer stellen wollen ^^
Ich glaub ich steck da lieber kein geld weiter rein und stells einfach mal bei ebay (oder erst mal bei den Kleinanzeigen) rein, vielleicht findet sich ein Liebhaber dann kommt es wenigstens weg und trocknet nicht noch länger sinnlos vor sich hin.

 

[synthos]

Wirklich ein witziges Möbel Die Pedale scheinen so versteckt auf den Fotos, kann man die hervorziehen?

 

[[E]vil]

Nein die sind so, aber da unten ist mehr Platz als es aussieht, die Bilder sind wie gesagt etwas unglücklich ^^

 

[Mod-Paul]

Ich habe hier ein altes Klavier der Firma Feurich stehen, das meine Großeltern laut Aussage meines Vaters irgendwann in den 50er jahren ersteigert haben sollen. ich habe leider absolut keine Informationen über das gute Stück...

Dieses Instrument kenne ich. Das ist ein sogenanntes Schiffsklavier. Diese Instrumente wurden speziell für, wie der Name schon sagt, Schiffe gebaut. Es gab auch irgendein "Befestigungsdingsbums" an der Rückwand. Damit wurde das Piano an der Wand fixiert, damit es nicht hin und her rutschen konnte. Die Klaviatur war deswegen zum einklappen um Platz zu sparen. Erstaunlicherweise funktioniert dieser Mechanismus sehr gut.
Den Wert von einem solchen Instrument zu schätzen ist sehr schwer. Dafür müsste man sich auch mal die Stege und den Resonazboden anschauen. So ein Pinao stand mal in einem Klaviermuseum, welches zu einem Pianohaus gehörte in dem ich mal gearbeitet habe. Es ist halt eine Kuriosität, von denen nicht allzu viele gebaut wurden.

Gruß,

Paul