Am Ende der Reise mit meinem Gitarrenlehrer?

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Hallo zusammen,

ich nehme seit etwas über einem Jahr Gitarrenunterricht bei einem Lehrer, der eine musikalische Ausbildung in Theorie hat und selbst Bass und Gitarre in verschiedensten Bands spielt.
Er sagte mir von vornherein, dass eine saubere Spieltechnik wichtig ist. Sehe ich ein.
Seit einigen Wochen merke ich, dass ich nicht mehr gerne hingehe und mir der Spaß am Gitarrespielen bei ihm verloren geht. Gestern ertappte ich mich beim Gedanken, ich strenge mich gar nicht mehr an, weil es eh nichts bringt. Bin ich bei ihm und soll vorspielen, verkrampfe ich, habe schwitzige Hände usw....Zuhause klappen die Lieder weitaus besser, sogar im Stehen.

Wie kam es dazu?!
Er legt sehr viel Wert auf sauberes Spielen und Haltung. Dementsprechend will ich es richtig machen und konzentriere mich. Darauf hin wirft er mir vor, ich bin zu verspannt, ich soll lockerer spielen. Versuche ich dies, schleichen sich Fehler ein, dann bricht er Guitar Pro oder den Backing Track ab. Schaffe ich es ohne dass er abbrricht und spiele ich das Lied durch, bekomme ich als Feedback den einen Ton vorgehalten, der falsch war.
Ich habe ihn schon darauf angesprochen, dass das, was er will, nämlich gleichzeitig entspannt und mit Spaß, aber dennoch absolut sauber und fehlerfrei für mich im Moment noch die Quadratur des Kreises ist. Ich bin ja noch am Lernen, so meine Verteidigung.
Weitere Punkte sind: Ich soll langsam spielen, damit ich es richtig mache. Tue ich dass, fragt er mich, warum ich noch keine höhere Geschwindigkeit erzielt habe. Spiele ich schneller, meint er, ich solle langsamer spielen, da es unsauber wird!?!?!?!?! Alles ist so widersprüchlich bei ihm.
UND: Ich kann nach diesem Jahr ca. 12 Lieder, vor allem aus Rockbereich, also ca. 1 Lied pro Monat. Seit Anfang September spiele ich Papa Roach- Last Resort und mein Lehrer meint, da werde ich wohl noch acht Wochen dran hängen. Guitar Pro klappt zu Hause auf 70% prima. Gestern bei ihm, oje :( . Wenn ich das hochrechne, kann ich nach 5 Jahren 60(!) LIeder und mehr nicht.
Ich bekomme keine Theorie. Habe schon nachgefragt, dann hat er eine Stunde den Intervall-aufbau gemacht, das wars. Wenn ich ihn auf Legato-Techiken anspreche, oder Pentatoniken, meint er, soweit bin ich noch nicht. Ja wann denn dann? Ich möchte den Hintergrund und Aufbau von Liedern kennen. Ich möchte in 3 Jahren auch mal was improvisieren können. Ist das zuviel verlangt?
Ich habe das Gefühl, er geht einfach nicht darauf ein. Wieso lässt er mich nicht die Pentatonik-Pattern üben?
Zu meiner Übungsweise, ich übe täglich zwischen 1-2 Stunden. Nicht nur seine Lieder, sondern auch mit Unterstützung eines Videokurses offene Akkorde usw. Dort bekomme ich auch Theorie vermittelt. Immerhin fange ich da an, mir es z.T. selbst beizubringen.
Ich bin knapp vierzig, ich weiß, dass Übung wichtig ist und ich kann durchaus hartnäckig meine Ziele verfolgen. Ich hinterfrage natürlich auch mich, ob ich nicht kritikfähig, zu ungeduldig oder zu untalentiert bin. ABER daheim macht mir Gitarre Spaß!

Vllt gibt es hier ein paar Meinungen u.a. auch von Gitarrrelehrern, die mich etwas reflektieren können. Sollte ich den Lehrer wechseln? Liegt es ihm, oder an mir?

P.S.: Keine Angst, die Entscheidung treffe ich, aber ich bin dankbar für ein paar Meinungen und andere Blickwinkel.

VG
ShaQsta
 
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... Du hast innerlich eigentlich schon gekündigt. Wechsle einfach. Davon geht für niemanden die Welt unter. Neue Lehrer, neue Erfahrungen. Irgendwann fühlst Dich wohl. Und das ist dann der richtige für Dich. Gitarrelernen sollte in jedem Bereich Spaß machen und nicht zur angstschweißtreibenden Quälerei werden.
 
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Meiner Meinung nach solltest Du einfach allein weiter machen anstatt dich zu ärgern.
Grade wir späteinsteiger wollen Spaß am lernen...ok eigentlich wollen den alle.

Wenn man sich konzentrieren kann und nicht dauerhaft ins Nuschelgedudel verfällt bekommt man das hin UND es macht Spaß.

Da kann es sinnvoller sein sich Leute zum Jammen zu holen. Mit mehr Übung wird das Spiel auch sauberer weil Du ja Übungen hast die das berücksichtigen.
Grade das richtige Abdämpfen kann man da sehr schön allein üben und rumprobieren und da kommt es neben dem Grundsätzlichen auch auf die eigene Anatomie und das Gefühl an.

Wenn ich ihn auf Legato-Techiken anspreche, oder Pentatoniken, meint er, soweit bin ich noch nicht. Ja wann denn dann? Ich möchte den Hintergrund und Aufbau von Liedern kennen. Ich möchte in 3 Jahren auch mal was improvisieren können. Ist das zuviel verlangt?

Nach 3 Jahren? Nicht sein ernst...

Youtube an...Solo Lessons raussuchen...loslegen...

Ich habe schnell angefangen mich mit einfachen selbst nach Gehör ausgedachten Licks und Riffs heranzutasten und gleich mit Bendings, Hammer-ons und Pulloffs zu hantieren.
Klappt ganz gut und hört sich auch besser an.

Hier sind schöne Beispiele:


 
UND: Ich kann nach diesem Jahr ca. 12 Lieder, vor allem aus Rockbereich, also ca. 1 Lied pro Monat. Seit Anfang September spiele ich Papa Roach- Last Resort und mein Lehrer meint, da werde ich wohl noch acht Wochen dran hängen. Guitar Pro klappt zu Hause auf 70% prima. Gestern bei ihm, oje :( . Wenn ich das hochrechne, kann ich nach 5 Jahren 60(!) LIeder und mehr nicht.
Naja, je länger du spielst und je besser du wirst, desto schneller schaffst du dir auch neue Lieder drauf.

Mein Tipp: Sprich mit deinem Lehrer über das, was du im Eingangsposting beschrieben hast und gib ihm noch 'ne Chance, mehr auf dich einzugehen. Wenn das in absehbarer Zeit nichts bringt, such dir einen neuen Lehrer oder mach erstmal 'ne Weile alleine weiter. Und such dir Leute, mit denen zu mehr oder weniger regelmäßig zusammen Musik machen kannst - spätere Bandgründung nicht ausgeschlossen. Das bringt dich musikalisch enorm weiter.
 
Vielen Dank euch für die Rückmeldungen.

Es gibt noch in meiner Nähe eine Alternative, auch ein Gitarrenlehrer, der auch in Bands spielt, ich denke, ich werde da mal anklopfen.

Mit meinem derzeitigen Lehrer habe ich schon ein paarmal darüber gesprochen. Er fällt immer auf seinen Standpunkt zurück, ich soll sauber spielen und entspannt. Ich würde mich selbst blockieren usw....aber wenn er jedesmal meine Plek-Haltung überprüft und mir sagt, ich schlage zu fest an, wie soll ich da entspannen?!

Ich dachte eigentlich auch, ich werde in die Lage versetzt, mich selbst nebenbei mit eigenen Licks, Riffs, Youtube-Nachspielen usw. beschäftigen zu können, ich komme mir aber nicht so vor, als wäre ich soweit...eben u.a. weil mir der Hintergrund fehlt.

Vllt. ist es wirklich am besten, ich mache meinen Onlinekurs weiter. Der geht über 7 Monate, im zweiWochen Takt..schneidet alles um die E-Gitarre mal an, Jazz, Blues, Rock, Metal, dazu Theorie und Rhythmus. Will ja kein Profimusiker werden, aber dennoch nach Lust und Laune spielen können...ich bin aber auch bereit, die Zeit, die dafür nötig ist, in Übung der Grundlagen zu investieren.

Frage noch: Wie kommt man an gleichgesinnte zum Jammen ran? Wäre ich 20, wäre das einfacher...einfach mal bei Ebay Kleinanzeigen inserieren? In meinem Bekanntenkreis spielt halt echt niemand ein Instrument :-(

@Hendock : Genau das ist der Punkt, ich fühle mich übehaupt nicht in der Lage, mit anderen jammen zu können....und wundere mich immer, wenn andere schreiben, nach einem halben Jahr haben sie ne Band gegründet und losgelegt, und sei es nur zum Spaß!
 
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Hallo - mein Tipp: schick den Lehrer in die Wüste! Wenn du dich bei ihm nicht mehr wohlfühlst und du dich verkrampfst, KANN er dir gar nichts mehr beibringen. Ausser die Angst vor dem Gitarre spielen - und genau die sollst du ja nicht haben! Du hast ihn schon darauf angesprochen und es hat sich nix geändert. Wird also Zeit, dass du weiterziehst - ist ja dein hart verdientes Geld, dass du ihm zahlst. Wenn du einen anderen Lehrer in der Nähe hast - probier den aus, sei aber am besten gleich so offen und schilder ihm ehrlich warum du wechseln willst. Und was DEINE Erwartungshaltung ist. Das schlimmste was dir passieren kann, ist dass es mit einem anderen Lehrer auch nicht klappt - aber ich hab nicht das Gefühl, dass es an dir liegt.
Andere Leute zum Jammen zu finden ist halt unterschiedlich schwierig. Je nachdem wo du wohnst... Aber besprich auch das mit dem Gitarrelehrer, vielleicht weiss er wen oder kennt Leute, die schon miteinander jammen und kann euch bekannt machen. Oder die Musikersuche hier im Board... Auch da gilt: aller Anfang ist schwer, aber auch das wird schon!
Nur nicht aufgeben, wenn du Musik machen willst - dann tu es!
 
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Ich habe anfangs sechs Jahre wöchentlichen Gitarrenunterricht gehabt.
Das war in den 90ern.
Wenn ich aber heute das kostenlose Riesenangebot bei Youtube sehe, frage ich mich, ob man es nicht von grundauf auch so lernen
könnte.
Ich fand früher das trockene, theoretische Lernen aus Büchern (Tabulatur, Akkorde, Noten) immer sehr langweilig.
Ich habe mir damals immer lieber von Freunden oder eben vom Lehrer etwas abgeschaut und mir
erklären lassen.
Genau dasselbe kann man aber mittlerweile vom heimischen Sofa aus machen.
Ich habe mit dem Aufkommen von Youtube wieder angefangen richtig viel neues zu lernen, während ich
die Jahre vorher ein bisschen auf der Stelle getreten hatte.
 
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Du hast einige Aspekte aufgezählt, die mir bei deinem Lehrer auch sauer aufstoßen würden. Allerdings hat er mit einem Punkt nicht ganz unrecht: die saubere Technik ist sehr wichtig!

Ich bin ja ungefähr dein Alter und habe auch erst recht spät angefangen, Unterricht zu nehmen. Auch bei mir liegt der Hauptaugenmerk des Unterrichts auf der korrekten Spieltechnik, auch, weil ich das so will.
Pentatonik und andere Skalen habe ich mir daheim selbst beigebracht, das ist ja kein Hexenwerk. Aber mein anfangs viel zu großer Krafteinsatz beim Greifen, meine "Unlockerheit" und meine sonstigen technischen Fehler (ungewollt klingende oder gedämpfte Saiten, etc.) konnte mein Gitarrenlehrer schnell erkennen und korrigieren. Bei einigen Fehlern hat es aber länger gedauert, weil ich zu lange autodidaktisch gelernt habe und diese Fehler schlicht nicht bemerkt habe.

Youtube und Co. sind für mich eine gute Ergänzung, ein Gitarrenlehrer hat aber absolut seine Berechtigung.
Dein Lehrer macht trotzdem etwas falsch, denn er kann dich offensichtlich nicht motivieren, obwohl du willig zu sein scheinst.
Kritik ist wichtig, Lob aber eben auch!

Mitmusiker zu finden ist auch im gesetzteren Alter möglich ;). Man wundert sich, wie viele Spätstarter oder Wiedereinsteiger es gibt.
Ich habe sehr gute Erfahrungen mit der Musiker-Suche hier und Gruppen wie "Musiker-sucht-Musiker" bei Facebook gemacht.
Und gemeinsam musizieren motiviert ungemein und bringt richtig schnell nach vorne!

Gruß
 
...
Wie kam es dazu?!
Er legt sehr viel Wert auf sauberes Spielen und Haltung. Dementsprechend will ich es richtig machen und konzentriere mich. Darauf hin wirft er mir vor, ich bin zu verspannt, ich soll lockerer spielen. Versuche ich dies, schleichen sich Fehler ein, dann bricht er Guitar Pro oder den Backing Track ab. Schaffe ich es ohne dass er abbrricht und spiele ich das Lied durch, bekomme ich als Feedback den einen Ton vorgehalten, der falsch war.
Ich habe ihn schon darauf angesprochen, dass das, was er will, nämlich gleichzeitig entspannt und mit Spaß, aber dennoch absolut sauber und fehlerfrei für mich im Moment noch die Quadratur des Kreises ist. Ich bin ja noch am Lernen, so meine Verteidigung.
Weitere Punkte sind: Ich soll langsam spielen, damit ich es richtig mache. Tue ich dass, fragt er mich, warum ich noch keine höhere Geschwindigkeit erzielt habe. Spiele ich schneller, meint er, ich solle langsamer spielen, da es unsauber wird!?!?!?!?! Alles ist so widersprüchlich bei ihm.
...

Man kann diesem Lehrer nicht vorwerfen, daß er nicht das richtige bei seinen Schülern erreichen will, saubere Technik und gute Haltung sind selbstverständlich wichtig und ein gutes Ziel.
ABER: Wenn ich deinen Bericht lese, rollen sich mir die Fußnägel hoch! Methodisch finde ich das katastrophal und total demotivierend. So ein Vorgehen: "... bekomme ich als Feedback den einen Ton vorgehalten, der falsch war" ist doch eine pädagogische Katastrophe, reine Beckmesserei.
Anweisungen, Übungen und Methoden können sich auf den ersten Blick durchaus mal widersprechen und ein Lehrer kann, darf und muss gelegentlich bei seinem Schüler Verwirrung auslösen. Aber nur, um eventuelle Denkmuster aufzubrechen und für den Schüler neue Türen zu öffnen. Das nenne ich gerne "die positive Verwirrung". Aber eine Widersprüchlichkeit, die nur negativ verwirrt und den Schüler im Unklaren lässt, schließt die Türen, so daß schließlich nichts mehr ankommt. Das findet sich oft bei Lehrern, die entweder selber etwas inkompetent sind oder selbstverliebt oder gleich beides. Solche Lehrer müssen den Schüler immer klein halten, um sich eben als "der große Guru" aufspielen zu können. Nur weg von diesen Lehrern!

Du bist offensichtlich lernwillig und an sich motivert, aber wie viele erwachsene Schüler aus vielerlei Gründen nicht entspannt beim Musizieren, jedenfalls vor allem nicht im Unterricht (was aber auch durchaus normal ist). Lernbereitschaft und Motivation sind an sich so schön, positiv und wünschenswert wie es nur sein kann als Ausgangssituation für den Unterricht und die Verspanntheit ist ja gerade auch ein wichtiger Grund, einen Lehrer aufzusuchen damit er Abhilfe schafft. Ich habe/hatte erwachsene Schüler, die aus Über-Ehrgeiz sehr verspannt waren und sich selber bei den kleinsten Fehlern nieder machten. Da muss der Lehrer dafür sorgen, daß sie wieder den Spaß am Musizieren zurück finden und den Fehler als normalen Bestandteil des Lernens akzeptieren. Man kann sogar lachen, wenn etwas schief geht!
Der Schüler muss sein Maß finden und sein gutes Gefühl, denn nur damit kommt er weiter. Es ist also z.B. immer das Tempo richtig, bei dem sich das Spielen gut anfühlt. Langsamer ist deshalb meist besser weil entspannter. Der Unterricht ist nicht die Bühne, da darf alles gut oder schlecht sein wie es will. Unterricht und Üben sind die Werkstatt des Musikers, auf der Bühne zeige ich das fertige Resultat (bzw. den Stand der Dinge, sofern er schon im weitesten Sinne vorzeigbar ist). Im Unterricht und beim Üben kann und darf experimentiert und nach dem guten Ergebnis gesucht werden.
Der Lernende darf im Zweifel alles falsch machen (und sind wir alle nicht immer wieder Lernende?), auch der Lehrer darf mal etwas falsch machen. Es zählt stets der gute Wille in Verbindung mit der Bereitschaft und dem Engagement, Zeit und Ausdauer zu investieren, sich weiter zu entwickeln.
Im Übrigen klingt es praktisch immer besser, wenn es sich gut anfühlt. Das gilt sowohl für das motorische Spielgefühl und Körpergefühl selber als auch für die Situation.

Gruß, Jürgen
 
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Du hast einige Aspekte aufgezählt, die mir bei deinem Lehrer auch sauer aufstoßen würden. Allerdings hat er mit einem Punkt nicht ganz unrecht: die saubere Technik ist sehr wichtig!
da wird wohl niemand widersprechen, aber trotzdem kommt's drauf an:
"saubere Technik" ist ja nicht absolut, sondern sowas muss man im zusammenhang sehen.
bei einer technischen übung eines langjährigen musikers, der das professionell betreibt, kann man vielleicht erwarten, dass das tatsächlich immer alles komplett sauber gespielt wird.
bei einem anfänger oder einem fortgeschrittenen muss man eben die erwartung entsprechend runterschrauben.
und wenn es nicht um eine technische übung geht, sondern um einen song, dann geht es mir erstmal gar nicht um die technik, sondern um melodie, rhythmus, feeling.
wenn der lehrer aber immer an der technik rummeckert, dann hat er die verhältnismässigkeit seiner ansprüche nicht im griff.

Alternative:
"das hat mächtig gefetzt, super groove, weiter so. Wie fandest du es selbst?" wenn der schüler den technikfehler bemerkt, kann man darauf eingehen, wenn er gestresst wird, spielt man den teil nochmal, wenn er es super und fehlerlos findet, kann man sagen: "ja, und es geht sogar noch besser: wenn du bei x auf y achtest, dann etc. Probier das mal!"
 
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Vielen Dank für eure Antworten.
Gestern war ich bei ihm und habe ihm eröffnet, dass ich vorerst auf unbestimmte Zeit pausieren werde.
Wir haben dann rumdiskutiert und er hat es nicht verstanden. Ich habe ihn nochmals u.a. auf sein Motivationsverhalten angesprochen, all das, was ich hier geschrieben habe. Aber er will es nicht einsehen. Er meint, ich wüsste doch, wann ich was gut gespielt habe. Und die Fehler höre ich ja auch raus...ich meinte dann klar, aber warum dann noch eine draufprügeln wenn ich die Fehler eh schon selbst höre. Er meinte, ich hab ja einen großen Ehrgeiz und da will er mich eben noch weiter bringen...aber er erwähnt eben die Motivation nicht....
Der andere große Punkt ist, warum er mir keine Legatotechniken oder Pentatonik zeigt. Für Legato wäre ich nicht soweit...ich meinte dann, warum nicht vorab schon üben, parallel zu einem Song um es dann, wenn wirklich mal ein Song kommt, schon Vorkenntnisse zu haben. Sieht er nicht so.
Von der Pentatonik (A-Moll) hält er nichts, wenn dann gleich Blues. Ich meinte, mit der Penta werden viele Solis gespielt und warum ebenfalls nicht parallel üben. Einfach 4 Töne zu einer Melodie usw...ABGELEHNT!
Sei es drum. Ich komme so bei ihm nicht weiter. Ich bin kein Kind mehr und muss nicht an der Hand geführt werden, aber Motivation will/braucht jeder. Und wenn er nichts von Pentatonik hält, ich diese aber lernen will, ist es ein weiterer Grund, dass die gemeinsame Basis hier endet.

Vielen Dank!
 
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Ich denke das ist eine gute Entscheidung von Dir!
 
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Ich denke das ist eine gute Entscheidung von Dir!

Das auf jeden Fall. Wenn ich sowas: Von der Pentatonik (A-Moll) hält er nichts, wenn dann gleich Blues." lese, dann stellen sich mir die Haare zu Berge...das ist der größte Blödsinn den ich seit langem gehört habe. Such dir einen neuen Lehrer oder lerne autodidaktisch. Letzteres hat für mich am besten funktioniert. Wenn du richtiges Praxiswissen im Bezug auf die Pentatonik, Arpeggios und Modes haben willst, kann ich dir Guthrie Govan's "Creative Guitar" Bücher empfehlen.
 
Auch ich gratuliere Dir zu dieser Entscheidung und überhaupt, den Konflikt so offen angesprochen zu haben, was beides sicher nicht leicht gefallen ist.
Wenn ich die Äußerungen deines - gewesenen - (Möchtegern-)"Lehrers" lese, werde ich direkt wütend!
So einen unpädagogischen Unfug habe ich schon lange nicht mehr gelesen. Pentatonik ist eine der besten Möglichkeiten überhaupt, sich mit Improvisation zu beschäftigen.
Über den nur Stress und Frust erzeugenden über-peniblen Umgang mit ´falschen Tönen´ hatte ich oben ja schon geschrieben. So bringt man keinen Schüler wirklich weiter, jedenfalls nicht mit Spaß, Freude und Motivation (es sei denn, er gehört zu dem Typus der Selbstgeißler :guilty: oder Masochisten).

Sicher muss man einen Schüler auch schon mal davor bewahren, sich zu überfordern, wenn er sich gravierend falsch einschätzt. Aber meistens ist es doch so, daß die meisten gerade dann auch eine sehr schwierige Aufgabe gut meistern, wenn sie hoch motiviert sind und man sogar als Lehrer oft einsehen muss, daß man mit seiner Einschätzung zu vorsichtig war. Aufgabe ist es halt immer, den Schüler zu begleiten und ihn anzuleiten, sich keine Verspannungen und verkrampfte Technik anzugewöhnen. Man kann immer auch mal etwas ausprobieren, wenn es denn wirklich noch zu früh ist, wird der Schüler das auch selber merken. Eine gute Selbsteinschätzung gehört ebenfalls zu den Lernzielen.
Hier aber scheint mir ein überheblicher Despot am Werk (gewesen) zu sein, der anstatt einfühlsam zu unterrichten, seine Schüler lieber ´herum kommandiert´ nach dem Motto "Ich alleine weiß, wo es lang geht und Du hast mir zu folgen".

Sei froh, daß Du da weg bist.

Gruß, Jürgen
 
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Ja, das hat wohl nicht gepasst - also gute Entscheidung.
Was ich jetzt persönlich ein bisschen anders sehe - Du zählst die gelernten Lieder. 12 Lieder / Jahr und das ist Dir zu wenig.

Ich hab mit meinem Lehrer nie auf Anzahl der Stücke hin gearbeitet, sondern was "drin steckt", d.h. den Unterrichtsstoff der in den Songs steckt.
Wir haben uns immer seeeehr lange an einer Nummer aufgehalten, es ging aber nicht um das schlussendlich perfekte spielen eines Songs
sondern eben um die Inhalte, die ich damit lerne.
Griffe/Akkorde - hier mit Theorie!! verbunden, ganz wichtig für mich, was soll ich mit Cmaj7 anfangen wenn ich nicht weiß was das ist und wie sich das aufbaut.
Er hat mir nie stur die Griffe gezeigt zum Auswendig lernen gezeigt, sondern ich "muß" mir die selber herleiten - also welche Töne stecken im Akkord und wo könnte ich die gut greifen....
Pentatonik? ja -natürlich beim Thema Blues, wo denn sonst. Und wieder Theorie dahinger - Bluesschema etc.
Übrigens spielt mein Lehrer mit, so kann er eben auch warten wenn ich für das Greifen vom hm mal wieder etwas länger brauche :)
mit Backing Tracks oder Guitar Pro in der Stunde?? Nee für mich Blödsinn. Das benutze ich für mich allein.

Wichtig ist für mich die Korrektur der Fehler in der Stunde - ich muss doch wissen was ich falsch mache und an der Behebung der Fehler dann arbeiten.
Das kann eben kein YouTube Video. Dafür brauche ich den Lehrer. Das man wenn was gut geklappt hat auch ein Lob bekommt gehört doch unbedingt
dazu. Motivation ist alles! Du schreibtst er hätte eine musikalische Ausbildung - das kann ja gut sein. Aber nicht jeder der gut spielt kann auch gut lehren!

Nochmal zum Thema "Lieder lernen" - ja, muss ich jetzt auch, für die Band. Da kann ich eben das gelernte prima anwenden und merke evtl. auch,
wo was fehlt. Das ist dann gleich auf "dem Zettel" für den Unterricht.

Bei mir klappt das jetzt schon 4 Jahre, ich wünsche Dir das selbe Glück beim neuen Lehrer.
 
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Gestern war ich bei ihm und habe ihm eröffnet, dass ich vorerst auf unbestimmte Zeit pausieren werde.
Wir haben dann rumdiskutiert und er hat es nicht verstanden.
Gratuliere zu dem Schritt! Und ich finde es gut, dass du deine Probleme mit ihm auch angesprochen hast. :great: Aber so wie du es schilderst, will er ja gar nicht darauf eingehen. Und damit ist es eine richtige Entscheidung.
Sei es drum. Ich komme so bei ihm nicht weiter. Ich bin kein Kind mehr und muss nicht an der Hand geführt werden, aber Motivation will/braucht jeder.
und er ist offenbar nicht flexibel genug, sich auf dich und deine Bedürfnisse einzustellen. Denn nach einem Jahr kann man schon an Pentatonik, Bluesschema etc. arbeiten. Und wenn nach einem Jahr Unterricht bei ihm deine Technik nicht stimmt - dann sollte er mal seinen Unterricht hinterfragen, du hast schliesslich geübt - und bist mit deiner Handhaltung etc. wahrscheinlich sauberer unterwegs als ich. Und ich spiele seit mehr als 30 Jahren Gitarre und hatte 4 Jahre Unterricht in klassischer Gitarre...
Wichtig ist, dass du nicht aufgibst, sondern weiter übst. Dir über diverse Onlineübungen neue Sachen beibringst und nach Möglichkeit auch mit anderen mal jamst - da hab ich nämlich immer sehr viel gelernt!
 
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