[Amp Service] Marshall 100W Super Lead, neue Elkos defekt?

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Hi Leute,

es ist mal wieder Tech-Talk angesagt.

Hab die Tage einen 72'er Marshall 100W Super Lead in meine Arme geschlossen. Röhren alt, Bauteile auf dem Plastik alle original. Elkos wurden mal gewechselt, sind aber augenscheinlich fertig (hochgebeult, Kontrollbubbel schaut heraus)

In dem Zustand hab ich den Amp nicht gewagt länger zu spielen. Ein kurzer Test ergab, dass er sehr laut ist und soweit erstmal ohne Probleme funktionierte. Der Elko-Wechsel war hier aber unausweichlich, also hab ich mir das Teil auf die Werkbank gestellt.

Ich hatte noch 6x F&T 50+50/500V Becherelkos da, also hab ich direkt alle 6 gewechselt. Nun ist das ja keine Raketentechnik, aber ich hab zur Sicherheit trotzdem immer Vorher-Bilder gemacht.
Nachdem ich alle gewechselt hatte, hab ich den amp siegessicher wieder komplett ins Gehäuse zurückgebaut. Ein Test hat mich allerdings sofort wieder ernüchtert. Der Sound war plötzlich viel leiser und verzerrt, klang bröckelig wie ein Fuzz mit wenig Gain. Manchmal kommen sogar noch Ghost Notes. Das war so vorher definitiv nicht. Nun sind das ja eigentlich klassische Symptome für defekte Netzelkos. Die sind ja aber nun taufrisch und auch keine billigen.

Können die neuen Elkos tatsächlich defekt sein?

Wie kann ich rausbekommen, ob es an den Elkos liegt und wenn ja an welchem ggf. sogar? Ich hab ein paar Stichprobenmessungen durchgeführt und erstmal keine auffälligen Werte festgestellt. Hab aber nicht wirklich strukturiert gemessen.

Ist sicher ne Kleinigkeit. Wo kann ich suchen?
Ich möchte jetzt nicht auf Verdacht ohne konkretem Anlass die neuen Elkos tauschen. Die Teile kosten ja auch ein paar Euro...

Herzlichen Dank!
 
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Tja, der Amp ist nicht mehr wintätsch, deswegen kling er so :D
Spaß bei Seite
hast du ein Oszilloskop?
Dann könntest du dir die Spannungen an den Elkos anschauen
Nochmals alles kontrollieren, auch die Masse-Verbindungen
Glaube ich nicht dass die neuen Elkos defekt sind, aber hier hilft halt nur ein Oszi.
 
Danke für deine Antwort. Die Masseverbindungen hatte ich auch im Verdacht, aber die habe ich zumindest an den Elkos geprüft.
Welche Spannungen wären an den Elkos denn zu erwarten?

Ein Oszi hab ich leider nicht.

Nur zur Info als Nachtrag: Die Röhren sind nun auch komplett frisch. Ohne Verbesserung.
 
Ein Oszi hab ich leider nicht.
das ist schlecht
Spannunsmäßig musst du da die volle Anodenspannung messen, also um die 500 Volt
Wie sauber die Spannungen sind kannst du nicht messen, es geht halt nur mit einem Oszi
 
nur ein bisschen OT: da ich schon in anderen Projekten immer mal ein Oszi gebraucht hätte, denke ich langsam über die Anschaffung eines solchen nach. Was wäre denn für meine Zwecke geeignet und sinnvoll? Ich brauche sicher kein Profigerät, aber es soll mit den hohen Spannungen nachtülich umgehen können...
 
Die Spannungen sind unwichtig, es gibt diverse Messköpfe mit entsprechenden Spannungsteilern.
Schau dir mal gebrauchte an, da wirst du sicherlich fündig
 
So, hab nochmal ein bisschen gemessen.

Ich bekomme an +-Polen der Becherelkos nur 220-230V, auch Pin3 der EL34 kriegen hier nur etwa 230V, wo eigentlich um die 500V ankommen müssten.

Woran liegt das, dass ich nur die halbe SPannung bekomme? Ich will hoffen, dass es nicht am Netztrafo liegt?!?
 
Hm, aus der Entfernung schlecht zu sagen.
Klemm die Elkos ab und misst die Spannungen direkt vom Trafo
 
Ähm, das was du da misst ist ziemlich genau die halbe Betriebsspannung.

Ich weiß jetzt nicht wie das bei deinem konkreten Amp ist, aber normalerweise hat Marshall zwei Elkos IN REIHE verbaut. Wenn du jetzt irgendwo am oberen Elkogehäuse einen Schluss nach Masse hast, dann fehlt die halbe Spannung. ACHTUNG: Das Gehäuse des oberen Elkos liegt logischerweise auf halber Betriebsspannung, also ca. +250 V.
Und die HT Sicherung ist bei manchen Amps HINTER den Ladeelkos, das heißt du kannst dir, falls du da einen Schluss drin hast, eventuell den Netztrafo abbrennen.

Bevor du den Amp wieder ans Netz klemmst (Trenntrafo?) mach bitte Fotos und stell die hier ein, damit Leute, die wissen, was sie tun, das anschauen können. Offensichtlich hakts da irgendwo grob und das kann in dem Fall sehr schnell entweder gefährlich oder teuer werden.

Grüße
Stephan
 
Da fehlt vermutlich eine Seite der Gleichrichtung oder irgendwas zieht Dir die B+ einseitig nach unten, sprich entweder Dir hats ne Diode gezwiebelt oder DU hast einen Verdrahtungsfehler gemacht. Von den 50+50 F&Ts hab ich locker schon 60-70 Stück verbaut, darunter auch in einigen JMPs, da war bisher keiner Defekt...
Wie siehts mit den Spannungen ohne Röhren aus? Gleiche Messwerte? Vor der Gleichrichtung misst Du wieviel AC zum CT?

Tante Edit: Onestone hats besser formuliert...
 
So, hab die Verdrahtung der Elkos nochmal gecheckt und sauber in die Litzen gelegt. Und, siehe da: es funzt alles. Offenbar hatte ich einen Becher unsauber verdrahtet und nur die Isolierung angelötet. Der Becherelko unter den Switches ist aber auch schlecht erreichbar ;-)

Nun hab ich an Pin3 etwa 430 V und alles ist gut. Nun wird losgerockt.

Dicken Dank an alle Helfer! Kekse gibt's natürlich auch noch.
 
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Danke für die Rückmeldung
und viel Spaß mit dem Amp :great:
 

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