An all, die sich live selber von der Bühne mischen: Feedback zum Sound ja/nein?

glombi
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Hallo,

konkreter Anlass. Ich war gestern im Biergarten, unerwartet mit Live-Musik. Gitarre, Schlagzeug und Keyboard/Gesang. Musikalisch waren die einzeln und als Band schon recht gut. Der Sound war aber eher mies - so laut, dass einzelne Gäste frühzeitig gingen und die Plätze vorne frei blieben, insbesondere Drums waren zu laut, dafür die Keys zu leise, vor allem in den interessanten Passagen, der Gesang dumpf und total unverständlich, trotzdem hat das Headset bei kleinen Bewegungen des Sängers direkt Feedback erzeugt. Die Abstimmung untereinander hat je nach Song unterschiedlich schlecht gepasst. Als „Support“ war nur eine Partnerin erkennbar, die den „Hut“ rumgehen ließ.

Ich war mit einem Kumpel zum Quatschen da. Wir haben uns daher nach hinten gesetzt und nichts gesagt. Im Nachgang ärgere mich ein wenig, bin mir aber auch nicht sicher, ob Feedback in der Konstellation erwünscht und konstruktiv gewesen wäre.

Denn ich bin zwar selber Hobby-Musiker und habe mit meiner Band schon live gespielt, aber habe zu wenig Ahnung von Tontechnik, als das ich jetzt konkrete Einstelltipps hätte geben können. Und was hätten die Jungs auch konkret tun können, sie mussten ja alle spielen, waren aber verkabelt, hätten das Ganze nicht aus FOH-Sicht beurteilen können?

Ich befürchte, ich hätte die Band also nur unnötig verunsichert, was das Ganze für die Band und Zuhörer nicht besser gemacht hätte? Den Betreiber wollte ich auch nicht ansprechen, weil er erstens selber hätte merken müssen, dass seine Gäste nicht ganz glücklich sind (einige hatten auch dick Tempos in den Ohren), außerdem hätte er vielleicht die falschen Schlüsse gezogen.

Ich verstehe absolut, dass Bands in solchen Situationen mit wenig „Personal“ und Aufwand agieren müssen, damit es sich halbwegs lohnt. Aber schließlich macht man das für die Zuhörer?

Also, hätte ihr euch in der Situation Feedback aus dem Publikum gewünscht, zu welchem Zeitpunkt und in welcher Form?

Danke und Gruß,
glombi
 
Eigenschaft
 
Das Thema ist ganz dünnes Eis...
Die einen sind dankbar, daß sie jemand drauf aufmerksam macht, die anderen interessiert es nicht.
Es hängt auch davon ab, wer (und wie) da jemand den Sound reklamiert. Wenn es ein Bekannter ist, glaub ich ihm eher, als einem Wildfremden.
 
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die anderen interessiert es nicht.
Gut, wenn ich den Eindruck hätte oder das als Antwort bekäme, hätte ich garnicht erst ein Problem. Dann würde ich den Veranstalter einfach auf die Wahrnehmung seiner Kunden hinweisen, auch gehen und hoffen, dass sich solche Auftritte für die Band bald von selbst erledigen…
Die einen sind dankbar,
Wenn es ein Bekannter ist, glaub ich ihm eher, als einem Wildfremden.
Um die geht es mir. Denen würde ich gerne helfen, und will die Sache für sie nicht noch schlimmer machen. Meine „Qualifikation“ kann ich in der Situation natürlich nicht nachweisen.

Also kann ich allen Bands nur nahelegen, mit FOH-Mischer zu arbeiten, oder wenigstens einen qualifizierten Bekannten im Publikum zu haben, der ihnen Rückmeldung gibt?

Gruß,
glombi
 
Hi :hat:

Ich finde ein Feedback kann jede/r abgeben, dafür braucht man keine Qualifikation.

Ein ganz anderes Thema ist es Verbessurungsvorschläge anzubringen, wie man das beheben könnte.


Unaufgefordert Verbesserungsvorschläge anbringen würde ich bei "fremden Leuten" nicht machen, es sei denn, es wird danach gefragt.

Unaufgefordert Feedback. Würde ich abgeben, wenns ein positives Feedback ist, oder wenn es mich persönlich stört. Wenn ich andere Leute sehe, denen es zu laut ist, mir jedoch nicht, ist das nicht mein Ding, das dem Veranstalter oder Band zu sagen. Das müssen die Betroffenen selber machen, oder die Band/Veranstalter merken, und sollten sich dann mal hinterfragen, warum ihnen das Publikum davon läuft. Wenn ich als Fremder Zuschauer das merke, dass das Publikum das Weite sucht, sollte das ja auch der Band/ dem Veranstalter auffallen. Und wenns ihnen nicht auffällt, sind sie am Ende des Tages ja auch zufrieden - halt ohne Publikum:D

Deine Qualifikation sprichst du an, die du nicht hast. Überleg mal, wie das rüberkäme, wenn du tatsächlich eine Qualifikation mit Ausweis vorlegen könntest und tätest: Wie ein Polizist der Kontrolle macht, ob alles mit rechten Dingen vor sich geht:D


Etwas ganz anderes ist es natürlich wenn man nach Feedback gefragt wird. Egal ob das Bekannte oder Fremde sind: Dann darf man dann richtig ausholen, und muss sich keine Gedanken machen, ob das nun angebracht ist, denn es wurde ja danach gefragt.

Und noch ganz allgemein ein Tip zu Feedbacks: Mit etwas Positivem beginnen, Kritik nachher;)
 
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Die wissen bestimmt selbst, dass der Sound beschissen war
 
Meine „Qualifikation“ kann ich in der Situation natürlich nicht nachweisen.
Na klar doch, 3.260 Beiträge und 14.822 Kekse im Musikerboard sind doch was... :D

Ich finde es irgendwie lustig, das man schon im Board fragen muss ob man im Real Life ein Gespräch mit Kollegen anfängt. Na ja, zur Frage: Im echten Leben muss der Moment passen, das kann von mehreren Faktoren abhängen. Ich würde da vielleicht nicht mit der Tür ins Haus fallen, erstmal etwas belangloseres sagen und den Kontakt suche und mal checken wie offen die Leute sind oder wie gerade die Laune ist. Wenn es dann passt, kann man ja nach dem Sound "fragen"...
 
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Ich würde sagen, teile mit was du mitzuteilen hast. Wenn du dafür nur Kritik bekommst, dann überlege ob du dort richtig bist.

Bei Bands sieht man leider oft eine Sache, es wird gesagt Bass ist wichtig, Schlagzeug ist wichtig, Gitarre ist wichtig und noch weitere die auf der Bühne stehen. Aber genau so wichtig ist eben auch jemand der nicht auf der Bühne steht, sondern davor und sich entweder um den Klang kümmert oder Feedback gibt damit die auf der Bühne wissen was los ist. Man kann schlecht auf der Bühne stehen und hören wie es tatsächlich unten klingt. Darum muss sich jemand kümmern der nicht oben steht. Außerdem muss er sich darum kümmern, damit nicht derjenige mit dem größten Ego den Lautstärkeregler am lautesten hat obwohl man alles andere schon nicht mehr hört... Ein spannendes Band Phänomen, sieht man in jeder Band, einer stellt immer lauter und alle anderen wundern sich wie er das schafft :)
 
Und noch ganz allgemein ein Tip zu Feedbacks
Ich finde es irgendwie lustig, das man schon im Board fragen muss ob man im Real Life ein Gespräch mit Kollegen anfängt.
Na ja, zur Frage: Im echten Leben muss der Moment passen
Ich habe bestimmt keine Hemmungen konstruktives aber ehrliches Feedback zu geben, wenn ich gefragt werde. Schulungen dazu habe ich auch genug durch. Die Schlüsselantwort hier wäre wohl „der richtige Moment“. Da ich nicht weiß, wie die die Kollegen sowas aufnehmen oder verkraften, sollte ich den Auftritt wohl oder übel erst mal laufen lassen, und mein Feedback am Ende geben, fürs nächste Mal. Schade nur, dass dieser Auftritt dann bei mir und vielleicht auch dem ein oder anderen nicht so gut ankommt, wie er könnte. Tatsächlich ging die Frage daher auch nicht ans Board, sondern gezielt an die Kollegen, die in dieser Konstellation auftreten…

Danke und Gruß,
glombi
 
Ich lehne mich mal weit aus dem Fenster und behaupte, wenn eine Band es schafft, dass open Air im Biergarten die Drums zu laut sind, dann fehlt es weiter. Gerade das Schlagzeug ist meiner Erfahrung nach draußen am unkritischsten, da es das einzige Instrument ist, welches auch unverstärkt einen kräftigen Klang hat. Und so extrem, dass man mit unabgenommenem Schlagzeug über die PA drüberkommt, muss man erst mal reinknüppeln.

Ich hätte mich der Band gegenüber mit Sicherheit als Fremder nicht geäußert, weil es meinem Eindruck nach nicht nur um die richtige Balance gegangen wäre. Diese Band muss erst mal verstehen, wie Live Sound überhaupt funktioniert.

Als Musiker, der selbst in solchen Szenarien spielt, nehme ich solches Feedback schon gerne an, auch wenn nicht jedes Feedback hilfreich ist.
 
Ich sehe es wie Zelo01:
Feedback ist etwas anderes als ein Ratschlag und das wieder etwas ganz anderes als Kritik.
Ich kann ja sagen wie ich den Sound empfinde.
Das ist ja erst mal nur eine Information, und je nachdem wie mein Gegenüber reagiert, kann ich meine Klappe halten oder eben eine Anmerkung machen etc.

Und so extrem, dass man mit unabgenommenem Schlagzeug über die PA drüberkommt,
War das denn der Fall?
 
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Diese Band muss erst mal verstehen, wie Live Sound überhaupt funktioniert.
Dafür waren sie definitiv zu gut und zu erfahren. Nur alleine von der Bühne kann keiner beurteilen, was im Publikum ankommt. Daher war meine Frage: Hilfe anbieten oder trotzdem lieber Klappe halten. Ich glaube beim nächsten Mal frage ich einfach, ob Feedback zum Sound gewünscht ist. Manchmal muss man nur drüber reden (schreiben), um auf die einfachen Lösungen zu kommen…
 
Den Betreiber wollte ich auch nicht ansprechen, weil er erstens selber hätte merken müssen, dass seine Gäste nicht ganz glücklich sind (einige hatten auch dick Tempos in den Ohren), außerdem hätte er vielleicht die falschen Schlüsse gezogen.
Aus meiner Sicht ist der Betreiber/Veranstalter der Richtige für dein Anliegen. Denn schlussendlich hat er die Verantwortung und die Hoheit über das Booking und das Budget für Künstler. Schlechter Sound (und darunter fällt auch eine unangemessene Lautstärke) wird viel zu oft einfach akzeptiert. Betreiber interessieren sich dafür auch nicht, solange sie keine negativen finanziellen Auswirkungen spüren. Zu spekulieren, ob die Band aus Mangel an Fähigkeiten oder an finanziellen Möglichkeiten das Ergebnis geliefert hat, ist sinnlos. Schlechte Bands sollten nicht gebucht werden und Bands sollten so bezahlt werden, dass die notwendige Technik mitsamt Personal abgedeckt ist. Für beides sind aber die Veranstalter verantwortlich, also sollte die Rückmeldung in erster Linie an sie gehen.
 
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Und was hätten die Jungs auch konkret tun können, sie mussten ja alle spielen, waren aber verkabelt, hätten das Ganze nicht aus FOH-Sicht beurteilen können?
war in dem Moment natürlich zu spät, aber vorher:
die Band spielt, einer geht mit einem langen Kabel ins Publikum -> weiterspielen und nach rechts und links wandern.
dabei hören, wie der Sound ist.
besser als nichts.
 
Zettel auf die Bühne reichen: "Drums zu laut, Bass auch, Keys zu leise, Gesang braucht zur Verständlichkeit mehr Höhen...Gruß von einem Bandmusiker". Vorteile: die Kollegen können sich das durchlesen und umsetzen, wann sie wollen (wenn überhaupt) und du kannst deine Punkte anbringen, ohne dich als Person einzubringen.

Ich kenne solche Zettel, wir haben sie früher auch bekommen :eek2::cool: (bei uns lauteten die: "Hallo Tanzkapelle - wenn ihr schon zum Playback spielen müsst, warum übt ihr es dann nicht?" :rofl:)
 
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Dafür waren sie definitiv zu gut und zu erfahren.
Ich war zwar nicht dabei, sehe das aber als zwei Paar Stiefel. Es gibt wahnsinnig toll eingespielte Bands, die aber z.b. nicht oft aus ihrem Proberaum rauskommen, weil ihnen der gemeinsame Spaß auch so reicht. Erfahrene Musiker sind was anderes als erfahrene Tontechniker.
War das denn der Fall?
Das Schlagzeug wurde als zu laut empfunden. Weshalb, wurde noch nicht erwähnt. Aber m.E. schafft man das im Freien nur, wenn man das Set komplett abnimmt und dann aufdreht, statt nur das Klangbild mittels PA ergänzend zum Natursound etwas "breiter" zu machen.

Aber es ging ja um adäquate Reaktion aus Besuchersicht ;)
 
trommla - sorry, jetzt hab ich es auch kapiert.
Ich hab's erst genau andersrum verstanden.
 
Für viele und vor allem Musiker ist Feedback Kritik, egal ob freundlich formuliert oder nicht. Darum halte ich mich total zurück, außer ich kenne die Musiker. Mehr wie zu laut/leise und das man Sänger/in nicht hört sage ich nicht.
Ich selber mag Anregungen null, ich bin ein extrem Musikerpolizei geprägter Kerl und organisier das so, dass ich bei dem ein oder anderen Song nicht zwangsläufig spielen muss und gehe selber ins Publikum und höre mal was Sache ist.
 
Für viele und vor allem Musiker ist Feedback Kritik, egal ob freundlich formuliert oder nicht. Darum halte ich mich total zurück, außer ich kenne die Musiker. Mehr wie zu laut/leise und das man Sänger/in nicht hört sage ich nicht.
Ja, feine Seelen halt, diese Künstler... Es ging mir auch gar nicht um Feedback zum Können der Musiker oder Band, nur um den Ton, der im Publikum ankommt und damit die Musiker in der Wahrnehmung der Gäste vielleicht schlechter dastehen lässt, als sie sind. Das ist schade und vermeidbar. Ich hätte mir eigentlich bei allen unseren Auftritten zeitnah ein ehrliches Feedback zum Sound gewünscht. Manchmal habe ich erst bei den nachfolgenden Bands mitbekommen, was für einen Schxxxx der Mischer da gemacht hat, obwohl wir ihn gut kennen und als Musiker schätzen. Wir hatten auch professionelle Mischer, die uns aber nicht kannten. Auch da hätte ich mir eine qualifizierte Rückmeldung gewünscht, im Publikum war da meist aber nur die wohlwollende Familie, Freunde oder Kollegen...

Gruß,
glombi
 
Ich mein schon auch was aus der Anlage kommt und nicht die Performance selber. Die Aussage, dass man XY nicht hört, Gitarre zu laut ist, ... wird genauso oft als Kritik aufgefasst, dass man nicht mischen kann.
Meine Erfahrung ist nunmal, dass da viele gar nicht so begeistert sind wenn man was sagt. Sowas wie Höhen rein usw. kommt da oft als pure Klugscheiserei an. Außerdem wenn bei der Band vorher nicht schon bestimmte Dinge klar sind, bringst du während dem Auftritt mit so einer Änderung vielleicht alles durcheinander. Auf einmal ist der Sänger sehr laut, ein anderen kann sich nicht mehr hören, dreht den Amp lauter ... und es geht los ... :rolleyes:

Es gibt durchaus auch Basiseinstellungen die immer Funktionieren und die wunderbar auch in der Probe voreingestellt werden können. Mit denen klingtst du zwar nicht top, aber schlecht auch nicht. Und nicht schlecht ist meistens schon gut. Leider muss man vorab auch Dinge durchsetzen, Lautstärkendisziplin, Finger weg von der Lautstärke, Monitor und Monitormix und EQ für jedes Instrument halte ich zB für absolut essentiell, auch bei kleinsten Sachen und wenn du dich nicht hörst dann dreh ich dir dein Signal am Monitor rauf und nicht du dein Amp ...

Wir hatten auch professionelle Mischer, die uns aber nicht kannten. Auch da hätte ich mir eine qualifizierte Rückmeldung gewünscht, im Publikum war da meist aber nur die wohlwollende Familie, Freunde oder Kollegen...
Klingt für mich schon nach hohen Ansprüchen. Viele jammern ja schon, dass der Sound unter aller Kanone war, weils diesmal nicht so fett war oder die Hochmitten nicht so durchgekommen sind.
Und qualifizierte Rückmeldung ist schon auch ein bissl viel verlangt. Wenn schon ein Tech nicht weiß wies klingen soll ... was soll dann ein Nichtmusiker sagen?

Wie gesagt. Ein paar Songs einplanen wo du selber mal durchhuschen kannst ...
 
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