
bambula
Registrierter Benutzer

Genre: Atmospheric Rock
Label: Music For Nations
Tracklist:
1. Harmonium - 5:28
2. Balance - 3:58
3. Closer - 6:20
4. Are You There? - 4:59
5. Childhood Dream - 2:10
6 Pulled Under At 2000 Metres A Second -5:23
7. A Natural Disaster - 6:27
8. Flying - 5:57
9. Electricity - 3:51
10. Violence - 10:45
Spieltzeit: 55:18
Anathema, eine Band, die sich ständig weiterentwickelt hat. Bei dieser Entwicklung kann man durchaus Parallelen zu den schwedischen Kollegen von Katatonia ziehen. Spielten Anathema anfänglich noch Death Doom, so entwickelten sich sich kontinuierlich weiter und fanden sich schließlich in einem psychedelischen Klanggewand wieder. Manche werden sich jetzt vielleicht fragen warum ich diese Review dann im Metal-Bereich veröffentliche; nun das hat ganz einfach den Grund, dass sich hier bereits eine Anathema-Review befindet. Es dient also im Prinzip der Übersichtlichkeit. Und unter uns: Auch die Härtesten träumen gerne... denn dazu läd dieses Album wahrlich ein!
Dieses Album ist verträumt und emotionsgeladen. Zwar unternehmen die Briten sogar einen Ausfall in härtere Gefilde und auch allgemein veräußert sich, dass die Gitarrenarbeit im Vergleich zum Vorgängeralbum wieder erhöht wurde, jedoch behält die nahezu sinnliche Atmosphäre klar die Überhand.
Das Album beginnt mit Harmonium, das mich irgendwie an Depeche Mode erinnert, zumindest die ersten Minuten, denn ab 2:33 wird der Song deutlich rockiger, bleibt aber - wie nicht anders zu erwarten - in einem träumerischen Gewand. Gleich an zweiter Stelle folgt dann einer der stärksten Songs auf dem Album: Balanced. Balanced ist im Vergleich zum Opener deutlicher rockiger, aber zeitgleich ist es ein herrlich, trauriger Song, der von Melancholie nur so strotzt - der Gesang von Vincent Cavanagh leistet dazu einen nicht gerade unerheblichen Beitrag. So träumt und tänzelt man durch lieder wie Closer, Are You There? und Childhood.. doch plötzlich...ja, plötzlich wird man regelrecht überrascht! Jetzt erinnern sich sicher ein paar Leser an den anfangs erwähnten "Ausflug in härtere Gefilde"... nun hier ist er: Pulled Under At 2000 Meters A Second. Dieses Lied ist wahrhaft überragend! Ein einfach nur geiler, treibender Bass-Part reißt den Hörer aus dem Traum; man horcht verwundert und neugierig auf. Begleitet wird dieser Part von atmosphärischen Keyboard-Klängen, schließlich gesellt sich der Gesang von Vincent Cavanagh hinzu, dann folgen die Gitarren, zeitgleich mit Beckeneinsatz vom Herrn Douglas. Die Spannung baut sich immer weiter auf und entlädt sich schließlich ein einem Schrei, der eine Roteblitz-Ballade auf den Hörer abfeuert. Gefolgt wird dieses Spektakel von dem Titel-Song A Natural Disaster, der sich um den Hörer hüllt und erneut zu verzaubern weiß.. herzzerreißend, melancholisch, verträumt, über alle Zweifel erhaben. Das Besondere an diesem Song: Lee Douglas, die Schwester des Schlagzeugers, singt hier fast ganz alleine und wird lediglich gegen Ende von Herrn Cavanagh unterstützt. Flying, Electricity und Violence lassen die Scheibe dann ausklingen.
Wie der Aufbau eines Dramas, so lässt sich auch der Aufbau dieser CD beschreiben. Langsam steigert sich die Spannung, findet die Peripetie (Pulled Under At 2000 Meters A Second & A Natural Disaster) und endet in der Katastophe, dem Ende der CD
Anspielvorschläge:
Balanced
Pulled Under At 2000 Metres A Second
A Natural Disaster
Flying
Fazit:
Wer gerne melancholische Musik hört, sich einfach nur gerne von Musik forttragen und verzaubern lässt oder gerne träumt, der sollte unbedingt reinhören!
Punkte: 10 / 10
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