Anathema / A Natural Disaster / 2003 / CD

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Genre: Atmospheric Rock

Label:
Music For Nations

Tracklist:

1. Harmonium - 5:28
2. Balance - 3:58
3. Closer - 6:20
4. Are You There? - 4:59
5. Childhood Dream - 2:10
6 Pulled Under At 2000 Metres A Second -5:23
7. A Natural Disaster - 6:27
8. Flying - 5:57
9. Electricity - 3:51
10. Violence - 10:45

Spieltzeit: 55:18


Anathema, eine Band, die sich ständig weiterentwickelt hat. Bei dieser Entwicklung kann man durchaus Parallelen zu den schwedischen Kollegen von Katatonia ziehen. Spielten Anathema anfänglich noch Death Doom, so entwickelten sich sich kontinuierlich weiter und fanden sich schließlich in einem psychedelischen Klanggewand wieder. Manche werden sich jetzt vielleicht fragen warum ich diese Review dann im Metal-Bereich veröffentliche; nun das hat ganz einfach den Grund, dass sich hier bereits eine Anathema-Review befindet. Es dient also im Prinzip der Übersichtlichkeit. Und unter uns: Auch die Härtesten träumen gerne... denn dazu läd dieses Album wahrlich ein!

Dieses Album ist verträumt und emotionsgeladen. Zwar unternehmen die Briten sogar einen Ausfall in härtere Gefilde und auch allgemein veräußert sich, dass die Gitarrenarbeit im Vergleich zum Vorgängeralbum wieder erhöht wurde, jedoch behält die nahezu sinnliche Atmosphäre klar die Überhand.
Das Album beginnt mit Harmonium, das mich irgendwie an Depeche Mode erinnert, zumindest die ersten Minuten, denn ab 2:33 wird der Song deutlich rockiger, bleibt aber - wie nicht anders zu erwarten - in einem träumerischen Gewand. Gleich an zweiter Stelle folgt dann einer der stärksten Songs auf dem Album: Balanced. Balanced ist im Vergleich zum Opener deutlicher rockiger, aber zeitgleich ist es ein herrlich, trauriger Song, der von Melancholie nur so strotzt - der Gesang von Vincent Cavanagh leistet dazu einen nicht gerade unerheblichen Beitrag. So träumt und tänzelt man durch lieder wie Closer, Are You There? und Childhood.. doch plötzlich...ja, plötzlich wird man regelrecht überrascht! Jetzt erinnern sich sicher ein paar Leser an den anfangs erwähnten "Ausflug in härtere Gefilde"... nun hier ist er: Pulled Under At 2000 Meters A Second. Dieses Lied ist wahrhaft überragend! Ein einfach nur geiler, treibender Bass-Part reißt den Hörer aus dem Traum; man horcht verwundert und neugierig auf. Begleitet wird dieser Part von atmosphärischen Keyboard-Klängen, schließlich gesellt sich der Gesang von Vincent Cavanagh hinzu, dann folgen die Gitarren, zeitgleich mit Beckeneinsatz vom Herrn Douglas. Die Spannung baut sich immer weiter auf und entlädt sich schließlich ein einem Schrei, der eine Roteblitz-Ballade auf den Hörer abfeuert. Gefolgt wird dieses Spektakel von dem Titel-Song A Natural Disaster, der sich um den Hörer hüllt und erneut zu verzaubern weiß.. herzzerreißend, melancholisch, verträumt, über alle Zweifel erhaben. Das Besondere an diesem Song: Lee Douglas, die Schwester des Schlagzeugers, singt hier fast ganz alleine und wird lediglich gegen Ende von Herrn Cavanagh unterstützt. Flying, Electricity und Violence lassen die Scheibe dann ausklingen.
Wie der Aufbau eines Dramas, so lässt sich auch der Aufbau dieser CD beschreiben. Langsam steigert sich die Spannung, findet die Peripetie (Pulled Under At 2000 Meters A Second & A Natural Disaster) und endet in der Katastophe, dem Ende der CD ;).


Anspielvorschläge:

Balanced
Pulled Under At 2000 Metres A Second
A Natural Disaster
Flying


Fazit:

Wer gerne melancholische Musik hört, sich einfach nur gerne von Musik forttragen und verzaubern lässt oder gerne träumt, der sollte unbedingt reinhören!

Punkte: 10 / 10
 
Eigenschaft
 
In der Tat ein geiles Album, aber an Judgement werden die Jungs wohl nie wieder rankommen ...
 
Ein sehr schönes Album und ein sehr gutes Review. nur finde ich das das Review nicht so wirklich in den Metalbereich passt.
 
msoada schrieb:
Ein sehr schönes Album und ein sehr gutes Review.
freut mich, dass dir beides gefällt. kanntest du diese cd schon zuvor? anathema sind, wie ich finde, eine zu unrecht weitgehend unbekannte band.

msoada schrieb:
nur finde ich das das Review nicht so wirklich in den Metalbereich passt.

nun, dazu habe ich schon anfangs stellung bezogen. auch steht mir im sinn weitere reviews zu anathema scheiben zu verfassen; letztendlich kann man die entwicklung der band sehr schön aufzeigen und für den leser greifbar machen.
 
bambula schrieb:
freut mich, dass dir beides gefällt. kanntest du diese cd schon zuvor? anathema sind, wie ich finde, eine zu unrecht weitgehend unbekannte band.

Also ich kannte die Platte noch nicht vorher. Hab irgendwann mal dein Review gelesen und das klang echt interessant, hatte vorher auch noch nie etwas von Anathema gehört.:great:

Ich spiele auch mit dem gedanken mir mal andere Sachen von denen anzuhören.
 
msoada schrieb:
[...]
Ich spiele auch mit dem gedanken mir mal andere Sachen von denen anzuhören.

wenns doomiger sein darf, dann würde ich dir die the silent enigma ans herz legen - das erste album mit vinnie cavanagh als sänger. hier wird der erste schritt gemacht um sich vom doom-charakter wegzubewegen. auch empfehlenswert ist das das album eternity, der direkte nachfolger, dessen review sich bereits in der datenbank befindet.
 

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