Andere Spieltechniken und Melodienführung lernen

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Crate
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hallo,
habt ihr einen Tip, wie man sein Solospiel bzw. seine Leadgitarrenmelodieführung nen bisschen aufpeppen kann?
Eigentlich könnte ich mit meinen improvisierten Soli ganz zufrieden sein. Es sind schon Variation drin: Zwischen schnell und langsam, baue teile mit dreiklängen dreiklänge ein, die melodien verziere ich mit trillern, spiele an manchen stellen aritficial harmonics an anderen stellen palm muted, benutze penatatonik also auch die tonleitern und versuche sowohl tiefe, als auch töne einzubauen, manchmal kann man auch rythmische akkorde spielen, und vieles mehr. Also theoretisch fallen mir da genug sachen und es ist auch durch die ständige Technikarbeit sauber und im Takt. Aus dem Spielgefühl kommt das auch alles wunderbar. Ich überlege jetzt nicht was ich spielen will, sondern das oben beschriebene ist nur meine spätere Analyse.

Das Problem ist nur, dass es sich vom Stil, egal welche Begleitung darunter liegt, immer gleich anhört. Für mich hat das ganz einfach zu wenig individualität und charakter, sondern es ist nur so nichtssagend. Also von mir aus versuche ich schon die ganze Sache kreativer zu gestalten, aber mir gefällt das irgendwie nicht.

Was kann ich tun? Kennt ihr das auch?
 
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Wenn Du die Technik draufhast, ist das wahrscheinlich alles andere eine Kopf- oder Gefühlssache... Klar wirst Du an Deinen Soli immer Parallelen erkennen können - kein Wunder sie werden ja auch alle von Dir gespielt :p
Mach Dir da keinen zur großen Kopf, sondern höre Dir mal komplette Alben mit vielen Soli am Stück durch (Maiden oder weiss-der-Teufel-wen...). Da wirst Du den selben Effekt feststellen ;)
Und sonst als Tip: Spielt nicht was Du denkst, sondern was Du fühlst (klingt schleimig, ist aber so...)
Hoffe das hat Dir ein wenig geholfen!
Gruß :)
-Lennart
 
hallo, habt ihr einen Tip, wie man sein Solospiel bzw. seine Leadgitarrenmelodieführung nen bisschen aufpeppen kann? (.....)

Da müsste man Konkreteres wissen. Was spielst Du denn für Musik (Stil)? Welche Harmonien/Akkorde kommen beispielsweise vor? Welche speziellen Gitarristen (oder andere Solo-Instrumentalisten), machen Sachen, die für Dich interessanter klingen als Du Dich selbst hörst?

Im Übrigen kenn' ich das Gefühl auch. Das sagen die Kollegen nach der Probe "Geil gespielt alter" und man selber hat eher das Gefühl "Mhh, ich fand's ein bissel langweilig", weil man alles schon 100 Mal von sich gehört hat. Der Schritt, seinem antrainierten "Bauchspiel" dauerhaft was zuzusetzen, was einen selber erstmal eine Weile wieder vom Hocker reißt, ist oft ziemlich mühsam.

Am besten geht immer, sich mit anderen Stilarten/anderer Musik zu beschäftigen und nicht dem, was man eh schon macht/kann oder ständig hört. Also z.B. mal ein geiles Sax-Solo nachspielen (Bläser phrasieren aufgrund ihrer Atmung nämlich oft ganz anders als Gitarristen). Oder Teile eines Violinsolos aus der Klassik (Mendelssohn z.B.) oder bei "abgedrehten" Gitarristen reinhören wie Holdsworth, Metheney, Blood Ulmer, Scott Henderson, McLaughlin, John Scofield.
 
Lance85 schrieb:
Und sonst als Tip: Spielt nicht was Du denkst, sondern was Du fühlst (klingt schleimig, ist aber so...)
Hoffe das hat Dir ein wenig geholfen!
Gruß :)
-Lennart

jo, danke, das mach ja auch. Ich finde die Soli aber eher nen bisschen zu schleimig und zu emotional. Ich meine, wenn ich mir sage, zu dem riff kommt jetzt mal nen Solo, was einfach cool und tough sein soll, wird es trotzdem zu emotional und zu melancholisch. Ich meine eigener Stil hin oder her, aber ich finds irgendwie blöd, wenn man bei jedem solo gleich losheulen könnte, obwohl die Stimmung des liedes eigentlich ganz fröhlich ist. Kein Plan, villeicht sollte ich nicht so viel Bendings und vibrato benutzen.

Aber die Tatsache ist, dass man immer so iden gleichen Mustern verfallen ist. Man verscucht über ne Akkordfolge etwas zu improvisieren, aber trotzdem sind es entweder licks, die man bei jedem solo spielt, oder die improvisierte melodie ist total nichtsagend.

An Musik sollte es eigentlich nicht liegen. Höre sozusagen gröstenteils nur gitarrenmusik, mit langen soli. Nicht, um mich von der gitarre weiterzubringen, sondern weil ich es mag.
 
Hans_3 schrieb:
Da müsste man Konkreteres wissen. Was spielst Du denn für Musik (Stil)? Welche Harmonien/Akkorde kommen beispielsweise vor? Welche speziellen Gitarristen (oder andere Solo-Instrumentalisten), machen Sachen, die für Dich interessanter klingen als Du Dich selbst hörst?

Also würde sagen von solityp geht das in die Richtung von "another Day" von Dreamtheater. Eigentlich melodiös, aber mit ein paar läufen drin. Naja sich mit petrucci vergleichen zu wollen ist ja sowiso absurd, aber so in die richtung. Man kann sowas ja sowiso schlecht in worte fassen.

Welche speziellen Gitarristen (oder andere Solo-Instrumentalisten), machen Sachen, die für Dich interessanter klingen als Du Dich selbst hörst?

vom Abgehcharakter würd ich sagen Kirk Hammet. Von der Melodiekreativtät John Petrucci, Mark Knopfler. Aber eigentlich sind Soli von allen Gitarrenlegenden total super und könnte man hier aufliesten.

Welche Harmonien/Akkorde kommen beispielsweise vor?

Blöde Frage, aber warum ist das so entscheidend? Also manchmal improvisier ich über so blues aufnahmen, die glaub ich extra für impro gedacht sind. Oder powerchords, die ich selber eingespielt habe.

und man selber hat eher das Gefühl "Mhh, ich fand's ein bissel langweilig", weil man alles schon 100 Mal von sich gehört hat. Der Schritt, seinem antrainierten "Bauchspiel" dauerhaft was zuzusetzen, was einen selber erstmal eine Weile wieder vom Hocker reißt, ist oft ziemlich mühsam.

ja das kommt auch etwas dazu, aber wenn sich melodien bei nem solo nicht einprägen, dann sind einfach so durchschnitt. Und sogar schredderläufe behält man im ohr, wenn sie gut sind.
 
Ich sage dir: Das Problem wie du es beschreibst haben sehr vilee Gitarristen.
Das was du auf jedenfall mal tun kannst, ist dir Gitarristen anzuhören die dir gefallen, und massenhaft licks aus allen möglichen von denen zu lernen. Die musste dann auch noch in dein eigenes solospiel einbauen. Zudem kannste doch einfach mal n bischen auf der Gitarre rumprobieren und dir selbst ein paar Licks bauen, die du beim einfachen rumimprovisieren nie spielen würdest und dir dann auch mit einbinden.

Das ganze wird sicherlich nicht verhindern, dass dir dein eigenes solospiel vorkommt als ob du grade das Rad neu erfindest, aber da du tatsächlich mehr Licks zur Auswahl hast, die du spielen und variieren kannst, wird es objektiv vielseitiger.

Immer dran denken: Improvisieren lernen ist wie sprechen lernen. Mit den paar "Wörtern" die du bis jetzt kannst ist es einfach noch nicht möglich alles auszudrücken was du willst. Deswegen ist es wichtig auch "neue Wörter" zu lernen und diese dann zu "ganzen Sätzen" zu verbinden.
 

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