Anfänger: Neues oder gebrauchtes Keyboard?

  • Ersteller Vanykek
  • Erstellt am
V
Vanykek
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
06.03.11
Registriert
04.12.10
Beiträge
6
Kekse
0
Hallo :)

Ich möchte anfangen Keyboard zu spielen, und bin somit auf der Suche nach einem.
Hab mich ein wenig erkundigt, und meine Kriterien sind eig. nur Anschlagdynamik, MIDI, und natürlich mindestens 61 Tasten.
Bin mir jetzt nicht sicher, ob es sich lohnt für knapp 200€ ein neues Einsteigermodell (PSR-E323) zu kaufen, oder lieber etwas gutes gebrauchtes (200€ ist das maximale Budget).
Ein Bekannter verkauft sein altes PSR-260 für ca. 70Euro.
Würde es sich lohnen es ihm abzukaufen, oder sollte ich mich lieber nach etwas "besserem" umsehen.
Funktionen wie versch. Instrumente und sowas interessieren mich eig. nicht, ich will so spielen, dass es sich anhört wie auf einem Klavier, zumindest annähernd (vllt. lieber mehr als 61Tasten?).
Ich hoffe ihr habt den einen oder anderen Rat für mich ;).

Danke schonmal für eure Hilfe :).
 
Eigenschaft
 
Moin,

ein Keyboard wie jedes anderen Elektronik/Technikgerät unterliegt einem ziemlich schnellen Preisverfall. Daher ist es ganz sicher wesentlich wirtschaftlicher, wenn man gebraucht kauft.
Wenn Du zudem kein sonderliches Interesse an den zusätzlichen Funktionen/Eigenschaften hast, also prinzipiell eigentlich jedes beliebige Gerät geeignet ist, dann sind die 70.- bei Deinem Bekannten eine gute Investition.

Wenn Du Dich dann später einmal nach etwas Besserem umsiehst, wirst Du 1. viel besser wissen, was Dir persönlich wichtig ist (= was für Dich "besser" bedeutet) und 2. dann auch Dein Budget entsprechend ansetzen.
 
Eigentlich klingt es nicht so, als würdest du Keyboard spielen wollen. Mit "Keyboard" meint man ja in diesem Falle ein Gerät mit vielen Sounds, einer Begleitautomatik usw., also ein Gerät, dessen Schwerpunkte auf Dingen liegen, die du garnicht brauchst.

Wenn es dir ums Klavierspielen ohne echtes Klavier geht, brauchst du eigentlich ein Digitalpiano, sodass deine Frage im Digitalpiano-Unterforum besser aufgehoben wäre. Falls das der Fall sein sollte, sage mir doch kurz Bescheid (gerne per PN), dann schiebe ich dieses Thema dort rüber.
 
Sollte schon etwas sein, was ich transportieren kann, Digitalpianos sind ja meist ziemlich groß, oder irre ich mich da?
Zudem gibt es da sicherlich preisliche Unterschiede.
 
Naja, es ist natürlich ein Abwägen von Interessen:
Keyboards sind zwar leicht, haben aber eben auch nur eine typische Keyboard-Tastatur. Die mag zwar auf den ersten Blick genauso aussehen wie bei einem Klavier (nur mit weniger Tasten), ist aber in Wahrheit etwas völlig anderes. Ein Klavier hat nämlich erstens (meist) massive Holztasten, die ein spürbares Eigengewicht haben, und zweitens wirkt sich die Mechanik (die den Hammer bewegt und auf die Saite schlagen lässt) maßgeblich auf das Spielgefühl aus.
Digitalpianos versuchen diese Phänomene zu simulieren, indem sie gewichtete Tasten nutzen (die sind üblicherweise nicht massiv und aus Holz, sondern hohl und aus Kunststoff, bekommen aber eben Gewichte eingebaut) und über eine komplizierte Mechanik (die auch tatsächlich Hämmer bewegt) verfügen. Sowas nennt man dann "Gewichtete Tasten mit Hammermechanik" und so kann man mittlerweile schon ein recht amtliches Spielgefühl erreichen.

Du denkst jetzt vielleicht "ach, sowas merke ich als Anfänger eh nicht" -- doch, tust du. Im schlimmsten Falle merkst du es, wenn du über Jahre auf einem schäbigen Keyboard gespielt hast und plötzlich vor einem Klavier sitzt und dort keinen Ton herausbekommst, weil du einfach nicht gewohnt bist, die Tasten so kräftig anzuschlagen.
Ähnlich sieht es übrigens beim Klang aus: Den Klang eines Klaviers zu digitalisieren ist extrem schwierig. Selbst den teuersten Digitalpianos gelingt dies nur bedingt, d.h. es ist immer noch ein himmelweiter Unterschied zum echten Klavier. Noch viel schlimmer ist es allerdings bei den billigen PSRs: Hier ist man nicht nur am unteren Ende der Preisskala, sondern man hat auch noch ein Gerät, bei dem der Klaviersound lediglich einer von hunderten ist. Dass man hier nochmal eine ganz andere Qualität erhält, als bei einem hochspezialisierten Gerät, sollte einleuchten.

Digitalpianos gibt es übrigens in zwei Bauformen: Als Homepiano, das auch optisch versucht, ein Klavier zu imitieren (z.B. durch ein großes und schweres Holzgehäuse) und als Stagepiano, das, wie der Name schon sagt, eher für den Bühneneinsatz konzipiert ist und deshalb deutlich schlanker ist. Viele Stagepianos sind mittlerweile aber auch absolut wohnzimmertauglich. Besonders durch die gewichtete Tastatur wiegt aber auch ein Stagepiano nur selten unter 20kg.

Preisliche Unterschiede gibt es selbstverständlich auch. Die günstigsten Digitalpianos, die kein China-Schrott sind, fangen bei etwa 500€ an. Ich weiß, dass das dein Budget stark übersteigt, aber du solltest daran denken, dass ein Keyboard nicht das ist, was du brauchst. Du solltest also auf keinen Fall einfach ein Keyboard kaufen, weil du dir nichts anderes leisten kannst. Dann lieber noch etwas sparen und auf dem Gebrauchtmarkt umsehen. Glaub mir, es lohnt sich.

Nebenbei gefragt: Du willst vermutlich keinen Unterricht nehmen, oder?
 
Da hast du natürlich Recht, ich will vorerst aber keine große Investition machen, falls ich irgendwann den Mut verlieren sollte oder sowas in der Art.
Ich denke ich werde für die nahe Zukunft erstmal auf das Keyboard zurückgreifen, und wenn ich am Spielen festhalte, folgt in spätestens einem halben Jahr ein Digitalpiano.
Mit 17 Jahren ist das so eine Sache mit dem Geld ;).
Und nein, ich habe nicht vor Unterricht zu nehmen.
 
Auch wieder eine typische Reaktion. Und ich sage dir: Tus nicht.

Natürlich hat man immer ein wenig Angst vor der großen Investition, insbesondere, wenn man nicht sicher ist ob man dabei bleibt. Das Problem ist: Wenn man zu sehr geizt, nimmt man die Entscheidung vorweg. Würdest du ein Keyboard kaufen, würdest du dir damit die Chance verbauen, überhaupt Freude am Instrument zu entwickeln - denn es ist nicht das, was du spielen willst. Klar, du kannst dann nachher sagen "siehst du, es gefiel mir nicht", aber das sage ich dir schon jetzt. Es wird dir nicht gefallen. Da kannst du dir das Geld lieber ganz sparen.
Aber auch aus rein finanziellen Gesichtspunkten wäre es keine gute Idee, jetzt ein Keyboard und dann ggf. in Kürze ein Digitalpiano zu kaufen, denn du würdest ja effektiv doppelt bezahlen. Dann lieber sofort ein Digitalpiano, und wenns dir wirklich keinen Spass machen sollte, wieder verkaufen. Du wirst ja relativ schnell merken, ob es was für dich ist (nach eigenen Angaben innerhalb eines halben Jahres), und ein so junges Gerät kann man meist noch mit erträglichem Wertverlust verkaufen. Insbesondere ist die Nachfrage, gerade nach sehr günstigen Digitalpianos, absolut da - schau dich mal im Digitalpiano-Unterforum in den Threads um. Los würdest du das Gerät auf jeden Fall ;)
 
Das 260er ist trotz Anschlagdynamik mit seiner nur 16fachen Polyphonie am unteren Ende der PSR-Serie sehr schwach auf der Brust und für 70 Euro gebraucht nicht gerade günstig zu nennen.

Da gibt es gebraucht günstig das etwas bessere 280er (schon 32-stimmig) und das Schwestermodell GX76 (eines der wenigen PSR's mit 76 statt 61 Tasten).
290er oder 295er PSR's bieten (gebraucht) für nur wenig mehr Geld deutlich mehr und bessere Stimmen, Polyphonie, Ausstattung und Komfort, z.B Y.E.S. - Yamaha Education Suite - und die funktioniert wirklich gut.
Allerdings ohne "richtige" MIDI-Anschlüsse, dafür aber bequem über USB mit PC's zu verbinden.

Ältere gut ausgestattete und passabel klingende Modelle (ab 530, 630, 540, 640, 350) sind gelegentlich günstig zu bekommen, haben bei starkem Gebrauch aber schon mal unter Abnutzung gerade an den Tastenkontakten zu leiden.
Also bei denen auf starke optische Gebrauchsspuren und ungleichmäßige Lautstärke bei gleichmäßigem Tastenanschlag achten.

Allesamt Instrumente, die zwar in Deinem finanziellen Rahmen liegen, jedoch keine klavierähnliche Hammermechanik der Tasten bieten.
Die ist zwar wünschenswert und sinnvoll, wenn es in Richtung Klavier gehen soll, aber in diesen engen Grenzen auch gebraucht kaum machbar, wenn man nicht auf Billigprodukte mit zweifelhaften Namen und Qualität ausweicht, die uns aus den Sonderangeboten der Discouter bekannt und einfach nur grausig sind.
 
Ok ihr habt mich überzeugt, ich schau mich mal auf dem DigitalPiano Markt um, und poste demnächst im passenden Unterforum einen neuen Thread.
Danke euch Drein.
 
KORG SP-170, Yamaha P85 / P95 ;)
 
Ihr nehmt einem aber auch echt jede Arbeit ab :D.
Ich schätze mal Anspielen in einem Musikladen o.Ä. ist keine schlechte Idee.
 
Muss Distance ausnahmsweise mal wieder recht geben :p Wenn Du einmal in einem Musikladen ein Digital-Piano im Vergleich zu einem Billig-Keyboard gehört, bzw. angespielt hast, auch wenn du noch kaum richtig spielen kannst, sagt das mehr aus, als tausend geschriebene, gut gemeinte Worte hier.
Und es wäre wirklich schade, wenn Du Deinen begrüßenswerten Drang, ein Tasteninstrument zu erlernen, durch die Anschaffung eines Billig-Keyboards, zunichte machst.
Ich erinnere mich noch gut an meine Gitarrenanfänge. Mit einer 250DM Gitarre (neu) hab ich angefangen, die klang so scheiße und war aufgrund der miserablen Saitenlage so schwer zu spielen, dass ich mich heute selber wundere, wie ich so lange durchhalten konnte. Ein Kumpel hatte eine "echte" Gibson, für die er 1200DM hingelegt hatte. Als ich die das erste Mal in der Hand hatte, war mir sofort klar, warum er, obwohl er Monate nach mir angefangen hatte, schon so viel weiter war als ich. Ich hab dann die Sommerferien über gearbeitet, mir danach für über 1000DM eine ordentliche Gitarre gekauft, und erst dann ging es auch bei mir erst richtig bergauf.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben