Anfänger sucht Blues Mundharmonika

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sparxxxx
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Hallo Zusammen,
ich habe Lust mal eine Mundharmonika auszuprobieren. Aktuell improvisiere ich gerne mit der E-Gitarre zu A-Moll-Backingtracks.
Als kleine Ergänzung würde ich gerne etwas auf einer Mundharmonika spielen.

Was ich suche ist eine Mundharmonika für Blues-Backing-Tracks in A-Moll. Das ganze soll gut und günstig sein, da ich nicht weiss
ob mir eine Mundharmonika wirklich Spaß machen wird.

Was soll ich da am besten kaufen?
 
Eigenschaft
 
Interessiert dich eher das Akkord- oder das Melodiespiel?
 
Ich denke das Melodiespiel. Also Improvisation.
 
Im Blues arbeitet man viel mit Bending und spielt daher viel in Cross-Position.

Würdest Du in Straight-Position spielen, würde a-moll in der C-Harp drin stecken (Paralleltonarten)
Willst Du in Crosposition auf C-Dur kommen, müsstest Du eine F-Harp nehmen. Dann kommst Du auch auf a-moll.
Hier kannst Du sehen, welche Stufen da in der Richter Harp drin stecken. In F-Dur gibt es natürlich kein a# sondern das gleich klingenden bb (deutsch einfach nur b)

Seydel LF Richter Harp Kanzellenbelegung.png


In a-moll gibt es natürlich kein a#=bb. Also musst Du den Ton auslassen.
In der 2. Kanzelle bekommst Du das h mit Drawbend.
In der 9. Kanzelle bekommt man das h mit Blowbend.
In der Mitte sehe ich keine Möglichkeit, an das h zu kommen. Matz @bluesmash habe ich was übersehen?

Damit das nicht zu piepsig klingt (die normale F-Harp ist sehr hoch) nimmst Du eine LF, falls Du Dich für das Cross-Spiel entscheidest.

Willst Du in Grundposition spielen, brauchst Du C-Dur. Dann sieht die Kanzellenbelegung so aus:

Seydel C Richter Harp Kanzellenbelegung.png


Da fehlt in der unteren Oktave das a. Das bekommt man durch Drawbend in der 3. Kanzelle.
b' ist in deutscher Lesart ein h'
Der Rest passt dann also.

Fabrikat ist halt Geschmacksache.
Ich bin totaler Seydel-Fan.
Mag aber auch meine verschiedenen Hohner Harps.
Wie da die aktuellen Meinungen zu den verschiedenen Modellen sind, weiß ich nicht.

Wenn Dir das alles nicht gefällt, kannst Du auch zu einer a-moll Harp von Lee Oskar greifen:
http://www.leeoskar.com/
http://www.leeoskarquickguide.com/docs/pitch-charts.pdf
http://www.leeoskarquickguide.com/docs/KeyCharts.pdf

Da muss man sich dann entscheiden, ob man in Crossposition spielen will > Natural Minor a-moll
oder in Grundposition > Harmonic Minor a-moll

Die klingen faszinierend. Die mag ich auch sehr.

Es gibt also mehrere Möglichkeiten. Mit welcher Du letztlich am besten klar kommst ... :nix: ...


Wenn Dich das Akkordspiel nicht interessiert und Du Wert legst auf eine komplette Tonleiter, dann kannst Du auch eine Harp mit Solostimmsystem kaufen. Da ich keine Lust hatte, mich mit der Cross-Position (dem Benden und den völlig anderen Blas-Zieh-Mustern) herumzuschlagen, habe ich genau das gemacht.
Dafür gibt es bei Seydel 2 Alternativen

Solist pro 12
https://www.thomann.de/de/ca_seydel_soehne_solist_pro_12_steel_solo_c.htm
https://www.seydel1847.de/epages/Se...roducts/11601LC&ChangeAction=SelectSubProduct (aufpassen: SoloPro wählen!)
Solostimmung
> 3 komplette Oktaven von C4 -> C7


Orchestra LC
https://www.thomann.de/de/ca_seydel_soehne_orchestra_s_lc.htm
https://www.seydel1847.de/epages/Se...ops/Seydel/Products/10330/SubProducts/10330LC
Solostimmung
> 2,5 Oktaven von G3 -> C6

Lass Dich nicht verwirren.
Schau Dir in Ruhe die verschiedenen Tontabellen an.

Wenn Dir das alles nichts bringt, musst Du Dich durchprobieren.
Dann startest Du entweder mit einer Richterharp in LF (Crossspiel + Bendings)
oder mit der Orchestra LC (Grundprosition, alle Töne vorhanden)

Gruß
Lisa
 
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Ich habe mir nach ein paar Versuchen auf einer chromatischen Hohner für den Anfang eine Seydel Session Steel in C gekauft und würde das auch wieder tun (makellose Verarbeitung, leicht spielbar, guter Klang)
Was mir an Lehrwerken für Anfänger untergekommen ist, gehen die zunächst von einer Richter Stimmung (Blues Harp) in C aus.



Bekannte Alternativen sind die Lee Oskar oder zwei Hohner Modelle Blues Harp und Special 20
https://www.thomann.de/de/lee_oskar_cdur_major_diatonic_797003.htm
https://www.thomann.de/de/hohner_blues_harp_ms_c.htm
https://www.thomann.de/de/hohner_special_20_classic_cdur_mundharmonika.htm

Gruß Claus
 
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Was ich suche ist eine Mundharmonika für Blues-Backing-Tracks in A-Moll.
Was mir an Lehrwerken für Anfänger untergekommen ist, gehen die zunächst von einer Richter Stimmung (Blues Harp) in C aus.

Das stimmt wohl, finde ich für den Wunsch, in a-moll zu spielen aber nicht zielführend.
Die Wahl einer C-Bluesharp ist ungünstig, weil der Grundton a in der unteren Lage ausschließlich über ein Bending erreichbar ist. Mit einer Low-F kann man auch als Anfänger recht leicht a-moll Pattern finden, ohne sofort Benden zu müssen.
Trotz der fehlenden Töne bietet die F-Harp in der unteren Lage einen vollständigen a-moll-Dreiklang. Das ist die Grundlage. Das h ist verschmerzbar. Das a nicht.

Weiterer Grund
Beim typischen Bluesspiel wählt man eine Harp, auf der in Cross-Position sämtliche Stufen der Tonika direkt anspielbar sind. Aufgrund dieser Konstellation liegen die für das Bluesspiel typischen Blue-Notes an Positionen, wo sie gebendet werden können. Das Benden erzeugt dann den typischen Blues-Sound der sogenannten Blue-Notes, die ja streng genommen etwas neben den Tönen der diatonischen Tonleiter liegen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Blue_Note

Auf einer C-Dur Richter-Harp spielt man daher keinen C-Dur-Blues sondern einen G-Dur-Blues.
Um einen C-Dur Blues spielen zu können, braucht man eine LowF.
Und dort findet man dann auch den Moll-Dreiklang der Paralleltonart a-moll.

jm2c

Gruß
Lisa
 
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Ich kann mich natürlich irren, vermute aber aus dem Kontext, dass der User E-Git-typische A Moll Pentatonik Licks für den (Blues-)Rock in C Dur übt, also mit den 5 Fingersätzen (Tonleiterumkehrungen) über das Tonmaterial A C D E G A.
https://www.justinguitar.com/en/SC-304-MinorPentatonicPatterns.php

Backingtracks in A Moll sind zwar denkbar, z.B. weil man als fortgeschrittener Rock Gitarrist auch mal die überall erwähnten Major Modes üben will (a.k.a. Modi von Dur, a.k.a. Kirchentonarten). Die Akkordfolgen würde ich vom User dann aber gerne noch einmal anhand der Quelle nachschauen und benennen lassen.

Ich habe zwar nur wenige Lehrwerke für Blues Harp, aber sie alle fangen ungefähr so an wie z.B. das von Charlie McCoy in der Abbildung. Man findet ganz Ähnliches auch am Anfang der deutschen Bestseller von Perry Letsch oder Dieter Kropp.
Dafür braucht man nun einmal eine Mundharmonika in C diatonisch (Richter Stimmung).
upload_2017-10-23_13-41-57.png



Gruß Claus
 
Ich habe die Dauerbrenner von Letsch und Kropp in meiner Notenbibliothek. Daher kenne ich den von der C-Dur Harp ausgehenden methodischen Aufbau. Die von Dir gezeigte Grafik zeigt die sogenannte "Kernoktave". (Dafür gibt es auch noch andere Bezeichnungen.) Davon ausgehend werden ein paar Übungen in C-Dur gemacht und dann geht es ganz schnell zum Cross-Harp-Spiel. Und das findet dann in G-Dur statt.

Wenn der User aber zur a-Moll-Pentatonik kommen will, die Paralleltonart zu C-Dur, führt kein Weg an der LF-Harp vorbei.
Mit der kann er ja dieselben Übungen machen, wie auf der in den Büchern vorgeschlagenen C-Harp. Das klingt dann nur entsprechend tiefer. Und wenn es dann zum Cross-Harp-Spiel kommt, dann klingt statt G-Dur die Tonart C-Dur, die Tonart, die Du ja auch als gegebenen Kontext annimmst.

vermute aber aus dem Kontext, dass der User E-Git-typische A Moll Pentatonik Licks für den (Blues-)Rock in C Dur übt, also mit den 5 Fingersätzen (Tonleiterumkehrungen) über das Tonmaterial A C D E G A.

Und genau deshalb habe ich erläutert, warum die LF die meines Erachtens bessere Wahl ist.

Gruß
Lisa
 
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Das hat alles sehr viel Schönes und Wahres....;):D

Einfach mal davon ausgehend, dass sparxxx tatsächlich "Blues" und tatsächlich "A-Moll" meint, hätte ich zwei Vorschläge und eine Anmerkung:

1. Natural Minor in A-Moll von Lee Oskar: Die funktioniert dann nach dem exakt gleichen Schema wie eine in 2. (Crossed-) Position gespielte Dur-Richter-Harp; ist deshalb auch direkt in der zweiten Position gelabeled.

2. Richter-Harp in G-Dur: Das ist die klassische und gebräuchlichste 3. (Doublecrossed-) Position, auch Dorisch genannt. Das einzige, was da beim Layout nicht passt (und auch nicht passend zu "biegen" ist), ist das F# im Draw auf Kanzelle 7.

3. Richter-Harp in F-Dur: Was sich in Lisas Theorie gut liest, ist in der Wirklichkeit schon etwas für den erfahrenen Spieler. A-Moll ist 5. Position, phrygisches Moll - gar nicht mal so einfach...;)
Indiz dafür, dass es im Bluesschema ungewöhnlich funktioniert: Der Grundton liegt auf einem Blow - bei den "Blues"-Positionen 2 - 4 auf einem Draw.

Viel Grüße
Matthias

P.S.: Schöne und anschauliche Beispiele für die ersten 5 Positionen:
https://www.jazzy-t-blues-harp.de/kursinhalte/die-ersten-5-positionen/
 
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