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Arbeitszimmer steuerlich absetzen

K
kslife
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Hallo!

Ich habe gehört, dass Musiker nicht mehr ihr Arbeitszimmer absetzen können?

Ist das richtig? Was habt ihr für Erfahrungen gemacht?

Gruß,
Katrin
 
Eigenschaft
 
Hi kslife,

woher hast Du das gehört? Was heißt Musiker?

Meines Wissens ist vor ein paar Jahren deutlich eingeschränkt worden, was unter einem Arbeitszimmer zu verstehen ist - und wir sind uns ja einig darüber, dass nicht das Arbeitszimmer selbst, sondern die dadurch verursachten bzw. dem zusätzlichen Einkommen zuzurechnenden Kosten abgesetzt oder nicht abgesetzt werden können.

Auf Anfrage hat meines Wissens das Finanzamt die gültige Definition von "Arbeitszimmer" mitzuteilen - zumindest bei mir war das damals so - die selbst richten sich ja auch nach dieser Definition. Beispielsweise durfte das Arbeitszimmer keinen Zugang zu einem Balkon haben, durfte kein Durchgangszimmer sein, nicht (überwiegend) für andere Zwecke genutzt werden und musste überhaupt eine bestimmte Zeit genutzt werden.

Hier findest Du eine Darlegung zu "beruflich genutzte Räume" und "häusliches Arbeitszimmer" von 2009:
http://www.hhdd-steuerberater.de/news/pdf/hhdd2009.pdf

Aus einer weiteren aktuellen Internetquelle:
"Aufwendungen für ein häusliches Arbeitszimmer werden seit diesem Jahr nur noch als Betriebsausgaben oder Werbungskosten abgezogen, wenn das Büro den Mittelpunkt der gesamten Betätigung bildet. Das alles entscheidende Kriterium bemisst sich nach dem inhaltlich qualitativen Schwerpunkt und nicht nach dem zeitlichen Umfang. Damit schließt im Umkehrschluss die überwiegende außerhäusliche Tätigkeit den Kostenabzug nicht von vornherein aus."
http://www.jurablogs.com/de/steuerr...n-behandlung-eines-haeuslichen-arbeitszimmers

Wie üblich gibt es also neben den "hard facts" bzw. Ausschlußkriterien weitere Kriterien, die eher Darstellungs- oder Interpretationssache sind - wie etwa "Mittelpunkt der gesamten Betätigung". Das würde für mein Verständnis schlechte Karten für einen Musiker bedeuten, der mal ab und zu an seinem PC die Band-Web-site pflegt, ein paar Telefonate tätigt aber ansonsten auf Tour ist oder im Proberaum - während sich das für einen Musiker, der einen Proberaum zu Hause hat oder einen digitalen Musikproduzenten oder so ganz anders darstellen kann. Aber das ist jetzt mal eher aus dem Bauch raus hier reingeworfen.


x-Riff
 
ist es denn wirklich notwendig, anteilig für ein Arbeitszimmer das Klopapier, die Reinigungsmittel, etc. angerechnet haben zu wollen? Was kostet es ein paar qm zusätzlich zu heizen?
Ich habe das nie gemacht und hatte dann auch keine Probleme, wenn ich alle 8-10 Jahre mal Renovierungskosten vorgelegt habe (die dann auch im Arbeitszimmer stattgefunden haben!).

Ich finde, daß die Finanzämter sehr zu recht da vielem einen Riegel vorgeschoben haben - wie glaubwürdig ist es denn, daß die Putzfrau nur das Arbeitszimmer reinigt, daß dort alle Reparatur-Maßnahmen zufällig anfallen, die das ganze Haus betreffen u.ä.m.

Wer das komplett absetzen will, der nehme/miete sich separate Räumlichkeiten - und kein Finanzamt wird da nicht mitspielen. Vorausgesetzt natürlich, es ist für die Erzielung des Einkommes relevant.

Geiz ist nicht geil, sondern oft nur unsozial...
 
Hi William Basie,

ich weiß nicht, woher Deine Vermutung kommt, hier würde es darum gehen, als freiberuflicher Musiker alles menschenmögliche und -unmögliche geltend machen zu wollen - sicher wird es solche Menschen geben, ich persönlich bin eher jemand, der die Kirche im Dorf läßt und möchte meinen post auch in diesem Sinne verstanden wissen.

Es gibt ja schon etliche Leute, die von zu Hause aus arbeiten - und es soll ja auch Leute geben, die ein Haus haben und sich dort einen Proberaum und möglicherweise ein kleines Studio einrichten ... Auch ich habe eine Zeit lang zu Hause mein Arbeitszimmer gehabt, zwar nicht für Musik und auch eher hauptberuflich - aber diese Fragen sind nicht per se unrelevant: da sind allein für anteilige Miete und Nebenkosten im Jahr an die tausend euro zusammengekommen - das finde ich nicht soooo wenig ...

Ansonsten denke ich, es gibt schon ein gemeinsames Grundverständnis, auch wirklich nur begründete, im Zusammenhang mit dem Nebenerwerb und dessen Aufwändungen und Kosten geltend zu machen und nicht mit jeder anteiligen Klopapierrolle um die Ecke zu kommen - es sei denn vielleicht man betreibt von zu Hause aus eine Casting-Agentur für Musiker mit Durchfall ... :D

x-Riff
 
hallo x-Riff, war jetzt in keinster Weise auf die persönlich bezogen!! sollte das so rübergekommen sein, dann entschuldige ich mich.

Meine "Weisheiten" stammen von der Quelle, ich mache mit ein paar Finanzbeamten Musik - da wird gelegentlich über haarsträubende Begebenheiten berichtet, die nie und nimmer einer Überprüfung standhalten. Die wirklich schlicht und einfach unter dummdreister Bescheißerei zu verbuchen sind.

Ich persönlich hatte noch nie Probleme irgend einem Amt was glaubhaft darzulegen und meine berechtigten Interessen zu vertreten.

Oder andersrum, meine Frau hat das ganze Haus belagert mit ihrem Schulkram, selbst wenn sie das auf ein Zimmer bündeln könnte oder wollte - für Lehrer gibts nix mehr. Was hätten wir jetzt für Vorteile, selbst wenn wir 500 Euro vom zu versteuernden Einkommen abziehen dürften? Würde das schon für einmal schick essen gehen reicht? ...wohl nicht.
 
hallo x-Riff, war jetzt in keinster Weise auf die persönlich bezogen!! sollte das so rübergekommen sein, dann entschuldige ich mich.
Alles klar ...

Meine "Weisheiten" stammen von der Quelle, ich mache mit ein paar Finanzbeamten Musik

roffel roffel - made my day - was spielen die denn da - den Einkommenssteuer-Blues? den Widersprucheinleg-Tango? den Steuerhinterziehungs-Country? den Umsatzsteuerabzugs-Pogo? :D

da wird gelegentlich über haarsträubende Begebenheiten berichtet, die nie und nimmer einer Überprüfung standhalten. Die wirklich schlicht und einfach unter dummdreister Bescheißerei zu verbuchen sind.

Das kann ich mir schon lebhaft vorstellen - ist jetzt ernst gemeint. Ich kann es manchmal auch nicht fassen, zu welchen Fanatikern an sich vernünftige Leute mutieren, wenn es darum geht, den deutschen Staat zu behumsen oder Steuerzahlungen zu vermeiden - da hat man es lieber, wenn man es in windige Abschreibungsobjekte steckt, in völlig unsinnige Kostenherstellungskonstrukte investiert oder sein Geld ins Ausland schafft, um dann zum Finanzamt zu laufen, wenn eine geklaute CD auftaucht und aufgekauft wird ...

x-Riff
 
Hallo!

Danke für eure Tipps!

Ich bin freiberufliche Musikerin und wenn ich dies nicht wäre, bräuchte ich auch nicht das Zimmer (wie X-Riff das auch beschrieben hat).
Ich werde mir mal die Links dazu näher durchlesen.

Katrin
 
Hallo Katrin, mach einfach mal für eine Woche (oder zwei) eine Art Tagebuch mit Zeitangaben, was du wo arbeitest. Dazu noch ein paar Fotos von deinem Arbeitszimmer, auf denen natürlich kein Bett, etc. zu sehen ist.

Damit gehst du zu deinem Finanzbeamten und klärst das dort für deinen Fall - kostet Dich vielleicht einen halben Tag Zeit, aber dann hast du Ruhe und kannst die Kosten ansetzen und sie werden berücksichtigt werden.
Eine Einladung zu einer Vorort-Besichtigung kommt auch immer gut an, wird zwar in der Regel nicht gemacht, wirkt aber vertrauensfördernd.

Ich habe mit diesen Präventiven Maßnahmen nur die allerbesten Erfahrungen gemacht.
 

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