Armbanduhr auf der Bühne?

Ansonsten wundere ich mich schon sehr über deine heftigen Reaktionen anderen Teilnehmern (nicht nur mir) gegenüber. Man hat ja fast den Eindruck jemand hätte da deine religiöse Weltanschauung verletzt.
OT... das ist wie ein Theaterstück schreiben :) ein paar Wortkaskaden tipseln ist im real life denn noch keine emotionale Regung. Und: die Reaktion galt eigentlich (auch wenn ich deine Zitate verwendet habe) inhaltlich nicht deinen Aussagen. Trotzdem dürftest du bei genauerer Betrachtung irgendwie Recht haben: um weltanschauliche Fragen geht es schon, wenn auch nicht um religiöse :D
Ich frage mich vielmehr, warum hier als Nullhypothese angenommen wird, dass JEDER IMMER mit ALLEM, was er auf der Bühne trägt, eine Nachricht sendet.
weil eine Bühne eben zumindest in "Normalzeiten" der Zurschaustellung vor vielen Menschen dient. Damit geht einher: gesteigerte Sichtbarkeit und überhaupt Wahrnehmbarkeit der auf der Bühne agierenden. "It's bigger than life" aller Ereignisse auf der Bühne ist die direkte Folge. Abgesehen davon sendet vermutlich jeder immer bestimmte Signale, wenn eine Begegnung mit anderen Individuen stattfindet ;) Ein Teil davon lässt sich nutzen. Auch auf der Bühne und eben gerade dort. Die Wahrscheinlichkeit, dass es jemanden bei einer U-Bahnfahrt kümmert, dürfte deutlich geringer sein ...
EDIT: fällt mir gerade noch ein: es gibt offenbar zwei Grundmodelle, wie Menschen auf der Bühne erscheinen, zum einen die "ist wie ich"-Strategie, also Vertrautheit und Ähnlichkeit als Mittel, zum anderen die "ist, wie ich sein möchte (und mich nicht traue?)"-Methode, Exotik und Extravaganz als Mittel.
PS:
Siehst du, das wäre etwas, was ich nicht will.
... dir ist aber schon aufgefallen, dass das nur eine von sehr vielen Alternativen zur Armbanduhr war, oder? :D Es ging ja nur um den Zusammenhang "mögliche Zeitorientierung ohne Armbanduhr"

daher verstehe ich die Aufregung nicht.
..mh, gehört es nicht zu einem lebhaften Forengeschehen, sich über Dinge auszulassen, die nicht "wirklich" wichtig sind, gerade bei einem Forum wie diesem? :D
 
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Letztlich handelt es sich doch, wie so oft, um eine Geschmacksurteil anhand der eigenen Interpretation.
Dos & Don‘ts sind in der Kunst ohnehin schwierig. Die Kunst ist jedoch durch diese Grenzen geprägt und das ist auch gut so.

Ab einer gewissen Reife, wenn die Distinktionsphase überwunden ist, wäre es schade diese Grenzen weiter nur am „Geschmack“ zu orientieren. Bringt nix.

Geh beim nächsten mal hin und biete an die Uhr zu verwahren, biete eine Zweite an, Trage selber eine....die Ironie.... schon wird dich die Uhr nicht mehr stören. Sie war der Kommunikationsstarter. Warum auch immer es auf einem Konzert die Uhr ist, ist doch egal.

Ich fände es im übrigen auch irritierend wenn im Publikum jemand ständig auf die Uhr sehen würde.
Heute würde ich die Person, wenn’s mich nervt, darauf ansprechen, früher flog da schon einfach mal ne Kippe oder ein Bier weil ich gedacht hätte „Geh und verschwende nicht meine Musik indem du hier bist“
Ist glaub ich tatsächlich auch schon passiert.
 
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Auftrittskleidung hat mit vielen Faktoren zu tun. Neben persönlichem Wohlbefinden, Band-corporate-identity, Abheben von 'der Masse' natürlich auch Wertschätzung gegenüber der Veranstaltung/des Publikums. Und den Kompromiß muß jeder für sich selbst, bzw. eine Band in nervigen Diskussionen herausfinden. Ob da nun eine Armbanduhr dazugehört, oder nicht, ist ja primär völlig Wumpe.
Ich hätte als no-go z.B. jemanden, der immer Armbanduhr trägt, eine gesunde Baustellen-Bräune aufweist, und nun auf Druck der Band-Kollegen die Armbanduhr zur Mugge ablegt. Der Kalkring am Handgelenk ist bestimmt ein Hingucker! :rofl:
Aber eigentlich gings ja im Startzitat nicht um die Uhr sondern um einen Talisman, bzw. ein Ritual.
 
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Was wirst du tun, wenn deine Partnerin die Uhr gerne anbehalten möchte, oder dich sogar bittet auch eine zu tragen, weil ihr das auf der Bühne wichtig ist?
Das weiß ich nicht. Wahrscheinlich mit ihr über den Grund dafür reden, mir ihre Argumente anhören und in der Diskussion meine dagegen stellen. Dann würden wir gemeinsam entscheiden, wie wir alle Fragen, die unser Duo betreffen, gemeinsam entscheiden - von der Stückauswahl übers Arrangement bis zum Bühnenoutfit. Obwohl wir sehr selten öffentlich oder halb-öffentlich spielen.

Aber eigentlich gings ja im Startzitat nicht um die Uhr sondern um einen Talisman, bzw. ein Ritual.
Ja. Aber wie ich im Startpost schrieb, war das nur der Aufhänger für mich, das Uhr-tragen aus Publikumssicht zu beleuchten.
 
Ehrlich, dieser Thread ist für mich einmal mehr Grund mich zumindest bei solchen Meinungsdiskussionen aus dem Forum rauszuziehen.
Soll doch jeder machen wie er meint - letztendlich ist jeder für sich selbst und den Erfolg seiner Band verantwortlich.
 
:rofl:

Sehr unwahrscheinlich, wenn du es noch nicht mal schaffst einfach die Finger still zu halten...

:rofl:
 
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kann sein :giggle:
 
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Um mal die Kurve zu kriegen:

Selbstverständlich muss man sich Gedanken machen über seine Bühnenklamotte! Die Armbanduhr ist nun leider meiner Meinung nach ein denkbar schlechtes Beispiel, wie die Antworten hier ja auch zeigen, da sie eben für viele nicht zuvordest zur Kleidung zählt und demzufolge auch nicht bewusst "angezogen" wird.

Vielleicht bin ich aber auch abgestumpft durch zu viele zu unterschiedliche Konzerte. Ich hab Menschen auf der Bühne nackig und im Ganzkörperkondom gesehen und natürlich hat mir manches gefallen und manches nicht, aber die Frage, was der Künstler damit sagen will, stelle ich mir schon lange nicht mehr. :p
 
Ich finde die Fragestellung sehr interessant und auch sinnvoll, auch und gerade die Frage nach der Armbanduhr, und überhaupt nach einem passenden und angemessenen Bühnenoutfit. Letzteres Interesse wird hier ja auch weitgehend geteilt, während der Armbanduhr von den meisten keine Bedeutung zugemessen wird.

Für mich trifft aber diese Anmerkung auf den Punkt,
es ist ein alltägliches Accessoire, das für mich in den Alltag gehört und nicht auf die Bühne.
denn ich sehe es genauso, die Uhr ist ein Symbol für den Alltag schlechthin, der für viele mit Gehetzt-Sein, Stress und Zwang zu tun hat. Damit will ich keinesfalls der Unpünktlichkeit der Wort reden, im Gegenteil ist es eine absolute Selbstverständlichkeit, bzw. sollte es sein, z.B. sein Konzert pünktlich zu beginnen und auch schon vorher bei der Anspielprobe selbstverständlich pünktlich und vorbereitet zu erscheinen.

Dieser Thread zeigt aber sehr deutlich, dass der Betrachtungswinkel bei einem solchen Detail wie der Armbanduhr offensichtlich Genre-abhängig ist.
Dazu muss ich erwähnen, dass ich so gut wie gar nicht im Pop/Rock-Genre zu Hause bin, sondern vorwiegend in der "Klassik" und in Richtung Avantgarde.
Bei einigen eigenen Projekten, wo ich live-Improvisationen zu Bilder-Projektionen, dazu meist mit Zuspielungen mache, die zudem eher meditativer ausgerichtet sind, geht es mir gerade darum, das Publikum sozusagen aus dem Alltag zu "entführen", heraus zu holen. Bei diesen Konzerten wäre für mich das Tragen einer Armbanduhr wirklich konträr zu dieser Intention, da diese eben das Symbol des Alltages schlechthin ist.
Das Timing dieser Programme ist im übrigen durch die vorprogrammierte Bilderfolge gewährleistet, wobei die Zuspielungen ebenfalls in dieses Timing eingebunden sind.

Ansonsten ist es im "klassischen" Genre sehr unüblich, beim Auftritt eine Armbanduhr zu tragen, bei vielen Instrumenten (z.B. Geige, Cello) stört die meisten so ein Teil am Handgelenk auch.

Wenn es äußere Umstände gibt, die das Beachten der Zeit erforderlich machen, weil z.B. Sets in einer bestimmten Länge mit dem Veranstalter abgesprochen sind (geschieht öfter bei unserem Salonensemble), dann haben wir natürlich die Uhr im Blick. Wobei man so eine kleine Armbanduhr ganz einfach auf dem Notenpult ablegen kann, so dass sie für das Publikum nicht einsehbar ist.
Es würde schon irritierend wirken, wenn die Musiker regelmäßig auf ihre Uhren schauen würden, so, als ob sie das Ende ihres Auftritts herbei sehnen würden.

In einem konkreten Fall hatte ich aber auch schon mal demonstrativ eine Armbanduhr am Handgelenk. Das machen wir schon mal in einer Formation, mit der wir Programme im Genre einer Mischung aus Ambience/Elektronik/Akustik spielen. Dabei tragen wir manchmal weiße Kittel (wie Wissenschaftler) und dazu passen dann auch tatsächlich Armbanduhren. Da die Folge der Programme fest liegt und die Dauer der Stücke sehr präzise getimet ist, gibt es keine Probleme, den Überblick zu verlieren oder zu überziehen. Die Uhren sind daher reines Accessoire, wir blicken daher auch nicht auf sie, zumal wir bei den weitgehend improvisatorischen Konzepten (über kompositorische Elemente) voll und ganz auf das Zusammenspiel konzentriert sind.

Gruß, Jürgen
 
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eine kleine Armbanduhr ganz einfach auf dem Notenpult ablegen kann
Oh Oh ...
NOTENPULT ...
Wenn sich jemand an einer Armbanduhr stört und dann ein Notenpult als Barriere zwischen sich und dem Publikum aufbaut ...
Mal ehrlich. So ein Notenpult stört mich bei Konzerten wirklich, ob jemand eine Armbanduhr trägt, fällt mir meist nicht auf, oder nur dann, wenn da ein protziges Teil aufdringlich präsentiert wird.
Wie schon gesagt, die Armbanduhr muss dann weg, wenn sie mich bei einem Auftritt irgendwie behindert. Ist auch schon vorgekommen im Sommer, wenn man schwitzt und das Handgelenk etwas angeschwollen ist und das Armband klebt oder drückt. Dann kommt die weg in die Hosentasche.
 
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Wenn sich jemand an einer Armbanduhr stört und dann ein Notenpult als Barriere zwischen sich und dem Publikum aufbaut ...
Ich nehme an, du hast diesen Satz in meinem Post überlesen:

Dazu muss ich erwähnen, dass ich so gut wie gar nicht im Pop/Rock-Genre zu Hause bin, sondern vorwiegend in der "Klassik" und in Richtung Avantgarde.
Es mag aber auch sein, dass du dich in diesem Genre nicht so auskennst und noch nie ein "klassisches" Konzert besucht hast. Die Verwendung von Notenpulten ist dort absolut normal und gebräuchlich.
Solisten spielen aber meist auswendig (aber auch nicht immer), Sänger in der Oper sowieso, in Oratorien nehmen die Gesangssolisten die Noten meistens in die Hand (ebenso die Chorsänger). Auswendig spielende Orchester und Kammermusikensembles existieren praktisch nicht. Dirigenten dirigieren manchmal auswendig (aber nur die, die das perfekt können), aber die wenden dem Publikum sogar ganz frech den Rücken zu :).
 
noch nie ein "klassisches" Konzert besucht hast. Die Verwendung von Notenpulten ist dort absolut normal und gebräuchlich.
Oh doch, durchaus, und auch da stört mich das Notengeraschel. Ich wollte nur einfach zum Ausdruck bringen, dass bei der Vehältnismäßigkeit kleine unauffällige Armbanduhr und großer Notenständer es irgendwie komisch ist, sich über die Armbanduhr überhaupt Gedanken zu machen.
 
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denn ich sehe es genauso, die Uhr ist ein Symbol für den Alltag schlechthin, der für viele mit Gehetzt-Sein, Stress und Zwang zu tun hat.
Ich glaube ja, diese Zeiten sind längst vorbei. Für die meisten Menschen, die ich kenne, die überhaupt noch Uhren tragen, ist diese ein modisches (in erster Linie maskulines) Accessoire, Protzerei (Yngwie wurde ja irgendwo weiter oben schon erwähnt) und/oder ein Zeichen der Affinität zu Feinhandwerkskunst.
Als Instrument der Zeitmessung hat die Armbanduhr ja (spätestens seit meiner Generation) längst ausgedient.
Wenn dich in Duisburg nachts jemand nach der Uhrzeit fragt, dann heißt das seit ca. 20 Jahren, dass er dir dein Handy klauen will....
 
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... ich bin nun mal schon etwas älter und gehöre einer anderen Generation an, das wird mir bei einem Thread wie diesem richtig deutlich.
Sei´s drum, ist nun mal so und ich stehe dazu (y).

Bei einigen Konzerten (z.B. des Salonensembles) findet sich ein Publikum ein, das vorwiegend einer noch älteren Generation angehört als meine, da hat es schon seine Richtigkeit, wenn ich auf die Dinge wie beschrieben achte.
 
Servus,

ich muss zugeben, dass Armbanduhren an Musikern beim Auftritt auf mich als Zuschauer seltsam und abstoßend wirken, zeigt es doch die Bereitschaft des Trägers, sich dem Diktat von Zeitvorgaben unterzuordnen. Wenn er dann noch draufschaut, ist der Flow bei mir endgültig dahin. So etwas möchte ich bei einem Konzert nicht sehen, da entsteht bei mir eine emotionale Kälte.
Klar muss man Zeitvorgaben einhalten, da tuts aber auch eine Uhr auf dem Pedalboard, gibt es in LED leuchtend als 7 Segment Anzeige, lässt sich auch auf dunklen Bühnen gut ablesen. Auf Open Airs (wer kann sich noch an die Zeiten erinnern, Menschen trafen sich in großer Zahl und ohne Mindestabstand :rock:, aber ich gleite ab...) habe ich so etwas links und rechts am Bühnenrand in ein Meter hohen Zahlen gesehen, waren auf die Bühne gerichtet, das Publikum konnte sie nicht sehen.

Grüße,

Michi
 
Aha, du störst dich also daran, wenn ein Musiker eine Uhr trägt und erkennbar darauf schaut, aber nicht, wenn er eine riesige aber unsichtbare Uhr vor sich hat und heimlich darauf schaut, du aber darum weißt?! Verrückte Welt...
 
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Ich stand in diesem Fall hinter der Bühne, nicht im Publikum. Mit Flow war da in dem Fall eh nix. Fand ich eine gute Lösung.

Grüße,

Michi
 
Und was ist, wenn die Musiker einfach ihre Uhren nicht abgemacht haben (die sie vielleicht brauchten, weil sie - sich nicht dem Diktat des Handys unterwerfend - einfach den ÖPNV erreichen mussten), aber nicht draufsehen, weil sie ohnehin wissen, dass das erste Set zwischen 42 und 46 Minuten, je nach Ansage, dauert?
 
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Die Armbanduhr ist für mich Zweck, wenn ich terminlich unterwegs bin und Zeiten im Auge behalten möchte und sekundär nur ein modisch nettes Accessoire.
Es gibt aber auch tatsächlich Leute, denen ist die Uhr angewachsen und merken es nicht und man selbst bemerkt es an anderen auch nicht mehr, weil z.B. die Uhr zu seinem Erscheinungsbild dazugehören wie Hemd und Hose oder das Tattoo usw.

So ist es mir/uns bei einem eigenen Musikdreh auch gar nicht weiter aufgefallen, dass unser Leadsänger und Hauptdarsteller (der mit der "angewachsenen Uhr"), der eine Art dämonischen Dracula in entsprechendem Outfit darstellte, permanent seine Armbanduhr trug und das natürlich im Szenenbild anachronistisch nicht passte.
So mussten wir so einige Sachen dann nochmal nachdrehen.

So kann es einem aber halt gehen mit Leuten und Uhren ⌚
 

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