Ich bin da ja eher einer, der sich durch keine dogmatischen Regeln beeinflussen lässt. Gains werden so eingestellt, dass sie nicht zu gering sind, nicht zu hoch und auch noch genug Reserve zulässt. Wie viel Reserve? Das hängt von den konkreten Umständen ab. Wenn ich ein Signal habe, das recht stabil ist, dann kann ich da mehr ans obere Limit gehen, wenn ich schon voraussehen kann, dass da im Eifer des Konzerts noch mehr vom Eingang daher kommen wird, dann lasse ich etwas mehr "Spazi", also Raum nach oben. vorproduzierte USB Signale können mehr am oberen Limit sein, weil da ja keine Chance besteht, dass die am Ende übersteuern können.
Allerdings gibt es da noch einen Aspekt, der mir wichtig ist. Wenn ich bei einem Signal am Ende im Mix eine ungewöhnliche Fadereinstellung habe, also z.B den Fader eines Kanals bei -30 bis -20 oder noch weiter unten, dann nehme ich schon mal etwas vom Gain weg um da wieder zu vernünftige Mischverhältnisse komme. Meine Fader stehen üblicherweise so bei -10 bis 0 herum. Da kann man dann auch feinfühlig regeln. Ach und ja, wenn der Fader in der Summe schon ungewöhnlich ist, dann ist das auch bei den Aux Sends (für Monitoring) so.
Also müssen musst du gar nix, finde deinen persönlichen Workflow und optimiere den. Nur Zerren und übermäßig rauschen sollte es nie.