Audiophile Metalproduktionen

  • Ersteller MatthiasT
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Deströyer 666 - Defiance

Nicht unbedingt eine Band, die für gute Produktionen steht, aber mit dem Album haben sie in Sachen Soundtechnik einen gewaltigen Schritt nach vorne gemacht. Hört mal rein, wers nicht kennt. Ich finds spitze.
 
Ich habe seit einem Jahr eine ganz ordentliche Anlage (und habe mich in den ersten Wochen nur geärgert, dass ich so viele Jahre mit einem Scheiß-Sound vergeudet habe...) und musste enttäuscht feststellen: Eine-Metal-Aufnahme, die vergleichbar gut klingt wie eine Pop-Scheibe von Nora Jones oder Katie Melua (!!!), wie die remasterten Beatles-Sachen aus den 60ern (!), Pink Floyd, Genesis oder Led Zeppelin oder auch AC/DC aus den 70ern usw. usw. findet sich in meiner Sammlung nicht.

Ich denke, da gibt es viele Aspekte:

Kohle:
In den "goldenen" Metal-Jahren (also den 80ern!) hatten selbst etablierte Acts nicht das Studio-Budget zur Verfügung wie vergleichbare Bands aus Pop/Rock, die teilweise ja endlose Monate an ihrem Werk tüftelten.

Anspruch:
'ne Metal-Produktion muss "knallen" und "drücken", sie muss nicht natürlich und transparent klingen...

Zeitgeist:
Viele Produktionen, die zu ihrer Zeit "fett" klangen, klingen heute sehr "cheesy", weil sie sehr "zeitgeistige" Elemente enthalten. Beispiel Metallica: "Master Of Puppets" - viel zuviel Hall; "...And Justice For All" - zu trocken, sterile Drums, kein E-Bass zu hören, die E-Gitarren wummern untenrum alles dicht (fand' ich das damals GEIL, haha...); "Black Album" - zuviel Hall, grausame Snare, total "überproduziert". Die mit Abstand am besten klingende Metallica-Scheibe ist "Ride the Lightning", finde ich.

Höre Dir dagegen mal eine gute Rockproduktion aus den 70ern an (oder auch Beatles-Aufnahmen von '64/'65) wo Drums noch wie Drums, Bass noch wie Bass usw. klingen. Das klingt zeitlos und gut. Am besten natürlich auf Platte ;-)

Heute ist der Zug sowieso abgefahren... Alle Welt konsumiert (allein das Wort...) Musik per PC-Speaker, MP-3-Player, Autoradio... Wer hat den noch 'ne gute Anlage zu Hause, wie sie in der 70ern/80ern bei JEDEM Familienvater Pflicht war?

Für den ganzen Abspiel-Schrott von heute lohnen einfach keine dynamischen, natürlichen Aufnahmen mehr, Hauptsache es ist lauter als der vorangegangene Titel in der iPod-Playlist...
 
Eine-Metal-Aufnahme, die vergleichbar gut klingt wie eine Pop-Scheibe von Nora Jones oder Katie Melua (!!!), wie die remasterten Beatles-Sachen aus den 60ern (!), Pink Floyd, Genesis oder Led Zeppelin oder auch AC/DC aus den 70ern usw. usw. findet sich in meiner Sammlung nicht.
Genau aus dem Grund habe ich diesen Thread gestartet. Ich höre immer noch gerne Metal, finde es aber schade dass viele Produktionen nahe an der Unhörbarkeit sind, zumindst für mein ganz persönliches Empfinden.

Wobei ich anmerken will dass ich auch gerne richtig mies aufgenommene Sachen höre, wie Dead Kennedys, Burzum oder Devo, da passt das auch super, es ist eher die Ästhetik vieler neuerer Aufnahmen möglichst nur zu knallen, egal wie gut es passt.

Höre Dir dagegen mal eine gute Rockproduktion aus den 70ern an (oder auch Beatles-Aufnahmen von '64/'65) wo Drums noch wie Drums, Bass noch wie Bass usw. klingen. Das klingt zeitlos und gut. Am besten natürlich auf Platte ;-)
Das ist glaub ich der Hauptgrund. Irgendwann ist man im Metal über einen Punkt hinüber geganen wo eine Band sich noch "selber gemischt" hat. In dem Sinne dass man das akustische Abbild eigentlich schon das Endergebnis dar stellt, nur noch poliert werden muss. Das ist in fast allen anderen akustischen Musikrichtungen sonst der Fall. Klar, eine Jazz- oder Funkband nimmt man auch nicht nur mit einem Stereomic im Proberaum auf, aber wenn die Band zusammen spielt hat man eigentlich schon das Ergebnis das man haben will. Die Instrumente passen zusammen, die Frequenzbereiche sind abgestimmt, es ist so arrangiert dass man sich nicht in die Quere kommt.

Das war bei Rock und den Anfängen des Metals ein und für sich auch noch zutreffend. Nicht umsonst haben ja viele Bands aus der Zeit einen extrem hoch singenden Sänger der eben nicht im Konflikt mit der Gitarre steht. (die nebenbei trotz den damals sowohl üblichen als auch nervigen Soloescapaden im Mix sehr viel weiter im Hintergrund stand)
Sobald aber die tief gestimmten Gitarren im Bass rumgrummeln, die Drums härter klingen sollen als eine 909 Drummachine, der Sänger in der gleichen Tonlage wie die Gitarren singt und irgendwo auch noch ein E-Bass mit unterwegs ist bleibt eigentlich nur die Schadenbegrenzung, ist akustisch mit herkömmlichen Mitteln kaum zu erreichen und erst mit vielen Studiotricks in der Form zu erreichen.
Wobei man das auch ganz gut umsetzen kann. Alte Fear Factory Scheiben wie die Demanufacture zum Beispiel mag ich vom Sound her sehr, die sind trotz variationsfreier Drumsamples auch deutlich dynamischer als man erwarten würde.

Für den ganzen Abspiel-Schrott von heute lohnen einfach keine dynamischen, natürlichen Aufnahmen mehr, Hauptsache es ist lauter als der vorangegangene Titel in der iPod-Playlist...
Ich bin eigentlich der Meinung dass der Loudness Wahnsinn nicht vom Konsumenten ausgeht. Zwar wird er nicht abgestraft weil viele gar nicht genau fassen können warum sich diese Aufnahme jetzt zu anstrengend an hört um sie oft in den Player zu legen (und es bei neuen Veröffentlichungen auch keine Alternativen gibt, den Scheiß machen ja fast alle mit) aber die simple Formel "lauter gleich mehr Verkaufszahlen" ist imo einfach ein Irrglaube, eher getrieben von Künstlern die nicht die Eier haben im direkten Umschalten zwischen zwei Tracks ein klein bisschen weniger druckvoll zu erscheinen.
Aber das ist eigentlich nochmal ein anderes Thema, und wie es aussieht scheint scheint man sich mittlerweile ein wenig um zu orientieren. Ich setze Death Magnetic als Wendepunkt wo auch wirklich jeder gemerkt hat wie scheiße das eigentlich klingt.
 
Die neue Elueveitie hatte ich gerade zum Rezensieren da und ich finde, die ist vom Sound her sehr gut geworden. Hat eindeutig nen Göteborg-Touch klingt aber trotzdem frisch und unverbraucht... Mir hat's gut gefallen.
 
Deströyer 666 - Defiance

Nicht unbedingt eine Band, die für gute Produktionen steht, aber mit dem Album haben sie in Sachen Soundtechnik einen gewaltigen Schritt nach vorne gemacht. Hört mal rein, wers nicht kennt. Ich finds spitze.

Schönes Album, aber eine gute Produktion im Sinne von "audiophil" hört sich für mich anders an. Da finde ich das Vorgängeralbum zum Beispiel wesentlich dynamischer.
 
Ich bin eigentlich der Meinung dass der Loudness Wahnsinn nicht vom Konsumenten ausgeht. Zwar wird er nicht abgestraft weil viele gar nicht genau fassen können warum sich diese Aufnahme jetzt zu anstrengend an hört um sie oft in den Player zu legen

Ich sehe es eigentlich noch negativer als Du und wage zu fragen wer denn heute überhaupt noch auch nur 5 oder 6 Tracks einer CD am Stück durchhört... Alle rippen wie die Bekloppten und "sammeln" tausende von Alben, aber wer nimmt sich mal die Zeit, ein Album am Stück auf sich wirken zu lassen?

Die Hörgewohnheiten haben sich halt massiv verändert (wenn unter den "Metallern" vielleicht auch nicht ganz so radikal wie bei den "Mainstream-Konsumenten"...). Und beim "Random"-Hören einer PC/iPod-Playlist bleibt schon das Stück als besonders "druckvoll" hängen, was lauter ist als die anderen. Wäre meine Theorie. Müsste man mal empirisch untersuchen ;-)

Man muss bzgl. "Dynamik" bei Metal natürlich die Kirche im Dorf lassen: Gerade bei neueren Genre-Unterarten wird fast nur noch "gebrettert" und wo es vom Song-Arrangement kein "laut" und "leise" mehr gibt, kann eine Produktion das auch nicht abbilden.

Ich setze Death Magnetic als Wendepunkt wo auch wirklich jeder gemerkt hat wie scheiße das eigentlich klingt.

...das ist tatsächlich ein Beispiel, wo ein dynamisches Mastering Sinn gemacht hätte, denn da gibt es ja songtechnisch tatsächlich noch hier und da einen Spannungsaufbau, wo die Instrumente nacheinander einsteigen.

Ob da jetzt schon ein Umdenken stattfindet, da bin ich skeptisch.

Beispiel Drums: Schau mal in der "Rock Hard" die 10x Dynamit-Charts an und Du wirst feststellen, dass da regelmäßig 7-8 Produktionen dabei sind, wo die Drums aus der Dose stammen: angetriggerte Samples oder gleich programmiert. Und das fällt nicht mal mehr einem "Schreiberling" auf, der ja ein bisschen Background-Kenne haben sollte.

Mögliche Erklärungen: a) die hören das selbst schon nicht mehr raus, weil sie daran gewöhnt sind oder b) sie hören es, aber warum sollen sie es auch kritisieren? Denn dem "Laien-Hörer" draußen fällt es definitiv nicht auf.

Wir haben die Erfahrung just auch mit unserer aktuellen Scheibe gemacht: Unser Drummer hat alle Tracks komplett live und am Stück eingespielt, ohne Trigger, ohne Samples, ohne Nachbearbeitung. Nicht mal ein Halleffekt, nur dezenter Raumklang. Wir wollten halt 'ne rauhe, möglichst "live-artige" Aufnahme machen.

In den Reviews wird nun entweder die "authentische, erdige" Produktion gelobt oder es klingt für den Rezensenten "irritierend" und "undifferenziert", weil es eben nicht die gewohnten, immer gleichlauten Kicks der Bassdrum und der Snare gibt ;-)

Mal davon abgesehen hätte ich auch gerne eine "schöner klingende" Produktion gehabt, aber bei uns griffen auch die Aspekte, die ich oben beschrieb: Begrenzter Etat an Zeit (wegen kein Geld...), außerdem "knüppeln" wir auch nur die ganze Zeit... Mit Dynamik ist da nicht viel, höhö.

ABER immerhin ist bei uns alles echt: Gitarren und Bass über Röhren-Amps + Boxen, kein Plugin-Krempel, keine Effekte, alles in einem Raum aufgenommen. Das ist dann zumindest 'ne Ausrede für den "ungewohnten" Sound, oder?
 
Heute ist der Zug sowieso abgefahren... Alle Welt konsumiert (allein das Wort...) Musik per PC-Speaker, MP-3-Player, Autoradio... Wer hat den noch 'ne gute Anlage zu Hause, wie sie in der 70ern/80ern bei JEDEM Familienvater Pflicht war?

Für den ganzen Abspiel-Schrott von heute lohnen einfach keine dynamischen, natürlichen Aufnahmen mehr, Hauptsache es ist lauter als der vorangegangene Titel in der iPod-Playlist...

Ich könnte vor freude heulen, dass es hie rnoch vernünftige menschen gibt, ich habe auch noch ne yamaha und ne denon, gute alte dinger für schönen feinen sound, und die neuen alben bsp: (all shall perish) klingen einfach nur mies darauf, weil alles klinisch gleich bleibt, lediglich die bassdrops kommen im gegensatz zum mp3 player ordentlich und dann höre ich pink floyds the wall darauf und bekomme gänsehaut.
schön.
 
Alle rippen wie die Bekloppten und "sammeln" tausende von Alben, aber wer nimmt sich mal die Zeit, ein Album am Stück auf sich wirken zu lassen?
Ich kenne da doch eine Menge Leute die das tun. Ich denke der Anteil ist nicht kleiner als früher. Aber das ist nur schwer zu sagen.

Und beim "Random"-Hören einer PC/iPod-Playlist bleibt schon das Stück als besonders "druckvoll" hängen, was lauter ist als die anderen. Wäre meine Theorie. Müsste man mal empirisch untersuchen ;-)
Ich mach da eigentlich eher eine andere Beobachtung. Es wird ständig nachgeregelt. Das ist eh nötig wenn man mit dem MP3 Player unterwgs ist, denn man hat mal höheren, mal niedrigen Hintergrundpegel und man stellt immer auf einen angenehmen Pegel ein.
Zu laute Stücke werden einfach leise gedreht und hören sich genau so laut, aber platter an. Wäre das anders wäre die ungebrochene Begeisterung vor Mitte der Neunziger produziert wurden nicht vorhanden. Und ich hab auch noch nie jemanden gehört dem zum Beispiel RATM oder Refused (beide haben sehr dynamisch produziert) zu wenig geknallt hätte. Im Gegenteil.

Man muss bzgl. "Dynamik" bei Metal natürlich die Kirche im Dorf lassen: Gerade bei neueren Genre-Unterarten wird fast nur noch "gebrettert" und wo es vom Song-Arrangement kein "laut" und "leise" mehr gibt, kann eine Produktion das auch nicht abbilden.
Dabei geht es um was völlig anderes als "Akustikintro zu fetten Riff" Dynamik, sondern die Dynamik innerhalb der Instrumentierung. Es hab überhaupt nichts mit dem Genre zu tun ob man am Ende die Produktion so dermaßen in den Brickwall Limiter fährt dass man in die Nähe des weißen Rauschens kommt oder ob man noch Transienten zulässt, die Drums ein wenig lauter als die Gitarre abmischt (und damit einen hoch liegenden, durchschnittlichen Schallereniergiepegel verliert)

Hör dir mal die Demanufacture an, da sind die Drums getriggert und ohne jede Lautstärkenveränderung, aber die Aufnahme ist nicht so laut geprügelt wie aktuelle Popaufnahmen. Klar, absolut kein Dynamikwunder, nicht mal ein Beispiel für diesen Thread. Aber tausend mal besser zu hören als Death Magnetic, obwohl musikalisch keiner Dynamik vorhanden ist.



Beispiel Drums: Schau mal in der "Rock Hard" die 10x Dynamit-Charts an und Du wirst feststellen, dass da regelmäßig 7-8 Produktionen dabei sind, wo die Drums aus der Dose stammen: angetriggerte Samples oder gleich programmiert. Und das fällt nicht mal mehr einem "Schreiberling" auf, der ja ein bisschen Background-Kenne haben sollte.
Ich hab nicht mal was gegen getriggerte Drums, nur finde ich sollte man dazu auch stehen und nicht weiter auf "authentischen Rocker" machen. Wobei sich dann die Frage stellt wozu man überhaupt noch einen Drummer in der Band hat wenn man doch eigentlich den Klang von elektronischen Drums haben will.

(Nicht nur) wenn es um Härte geht sind die die puren Elektroniker ein paar Schritte weiter. ;)

ABER immerhin ist bei uns alles echt: Gitarren und Bass über Röhren-Amps + Boxen, kein Plugin-Krempel, keine Effekte, alles in einem Raum aufgenommen. Das ist dann zumindest 'ne Ausrede für den "ungewohnten" Sound, oder?
Ich denke es ist wichtig auch bei den Aufnahmen seinen eigenen Stil durch zu ziehen.
One Day as a Lion wurden in vielen Musikzeitschriften vor allem wegen der Produktion erwähnt, und die Drums hören sich dort an wie mit zwei Overheads in Recordermantechnik aufgenommen, man hört die Bassdrum kaum raus. So eine Aufnahme kann man mit Kondensator Mics, einem SM 57 vor dem Verstärker und einem dynamischen Gesangsmic nach Wahl machen (natürlich plus dem Wissen was man da eigentlich tut), aber sie ist einfach unendlich cool und steckt all die geklonten, superlauten Standardproduktionen locker in die Tasche.
 
Meiner Meinung nach eine der bestproduziertesten Scheiben, die ich im Metalbereich je gehört habe kommt von WARNING - Watching from a Distance !

Die CD über neutrale Monitore klingt für mich einfach perfekt.
Da stehen die Gitarren direkt präsent im Raum, der Bass drückt ortbar von untendrum und die Drums klingen lebendig wie sonst selten. Der Gesang ist perfekt platziert, werden zu laut noch zu leise und meines Wissens nach ist da nicht viel dran rumbearbeitet.
 
Anspruch:
'ne Metal-Produktion muss "knallen" und "drücken", sie muss nicht natürlich und transparent klingen...
Und das ist genau der Punkt den ich anders sehe, eher genau Gegenteilig. Wenn das Songmaterial gut ist, dann knallt es sowieso, auch ohne technischen Schnickschnack. Ich stelle an ne Produktion eben genau den Anspruch, dass sie transparent und natürlich klingt. Dabei gibts zwei Möglichkeiten der Perfektion: Entweder ne Platte klingt als würde die Band bei mir um Zimmer stehen. Also zum einen möglichst Livefeeling, am besten Live im Studio eingespielt, zum anderen ne gute Soundqualität damit die Band klingt wie in Natura. Die andere Möglichkeit: Übernatürlich viel Raum. Also ein räumlicherer Sound als die Band live hätte. Als würde man die Band durch einen Canyon hallen hören quasi. Das ist auch schön, wenn auch nicht natürlich.
Durch Studiomagie forciertes "Knallen" und "Drücken" kann ich gar nicht haben, tut mir in den Ohren weh und klingt meist auch total künstlich, nach Plastik.
Zeitgeist:
Viele Produktionen, die zu ihrer Zeit "fett" klangen, klingen heute sehr "cheesy", weil sie sehr "zeitgeistige" Elemente enthalten. Beispiel Metallica: "Master Of Puppets" - viel zuviel Hall;
Gerade genug würd ich sagen.
"...And Justice For All" - zu trocken, sterile Drums, kein E-Bass zu hören, die E-Gitarren wummern untenrum alles dicht (fand' ich das damals GEIL, haha...);
Da stimm ich zu
"Black Album" - zuviel Hall, grausame Snare, total "überproduziert".
Hab ich grad nicht im Kopf da mich Metallica in der Phase endgültig nicht mehr interessieren.
Die mit Abstand am besten klingende Metallica-Scheibe ist "Ride the Lightning", finde ich.
Die klingt durchaus gut, ginge aber noch besser. Metallica betreffend gefällt mir der Sound der Kill 'em All am besten. Metallica sind da aber kein gutes Beispiel, weil die Thrash spielen wo ein Möglichst trockener Sound ja meist gewünscht ist.
Höre Dir dagegen mal eine gute Rockproduktion aus den 70ern an (oder auch Beatles-Aufnahmen von '64/'65) wo Drums noch wie Drums, Bass noch wie Bass usw. klingen. Das klingt zeitlos und gut. Am besten natürlich auf Platte ;-)
Und genau sonen Sound würd ich mir im Metal öfter Wünschen. Also nicht Beatles aber Led Zeppelin sind ein gutes Beispiel für guten Sound.
Heute ist der Zug sowieso abgefahren... Alle Welt konsumiert (allein das Wort...) Musik per PC-Speaker, MP-3-Player, Autoradio... Wer hat den noch 'ne gute Anlage zu Hause, wie sie in der 70ern/80ern bei JEDEM Familienvater Pflicht war?
Jap, das ist das große Problem, da stimm ich zu.
Für den ganzen Abspiel-Schrott von heute lohnen einfach keine dynamischen, natürlichen Aufnahmen mehr, Hauptsache es ist lauter als der vorangegangene Titel in der iPod-Playlist...
Kommt drauf an was man hört. Der Loudness War beschränkt sich meist auf den Metal-Mainstream und ein paar B-Klasse Bands die irgendwie bei den Major Labels untergekommen sind und seit Jahren erfolglos versuchen in der ersten Liga zu spielen.
Hört man sich Underground Sachen an findet man oft nen sehr guten Sound. Z.B. Mythical And Magical von Pagan Altar. (Hör dir mal "Dance Of The Druids" an!)
Ich sehe es eigentlich noch negativer als Du und wage zu fragen wer denn heute überhaupt noch auch nur 5 oder 6 Tracks einer CD am Stück durchhört... Alle rippen wie die Bekloppten und "sammeln" tausende von Alben, aber wer nimmt sich mal die Zeit, ein Album am Stück auf sich wirken zu lassen?
Öhm, ich? Gut, ich bekomm auch mal den ein oder anderen Tipp in MP3 Form von Freunden, und höre über nen Ipod unterwegs. Aber das heißt ja nicht, dass ich mir deswegen keine ganzen Alben mehr anhöre. Und wenn ich heimkomm und statt dem Kopfhörersound endlich wieder meine Anlage hab bin ich jedesmal heilfroh. Aber generell hast du natürlich recht, die meisten Leute denken da anders. Ist aber kein Grund Alben darauf auszulegen. Ich mein, da verkauft man die Musik doch unter ihrem Wert.
 
Ich sehe es eigentlich noch negativer als Du und wage zu fragen wer denn heute überhaupt noch auch nur 5 oder 6 Tracks einer CD am Stück durchhört... Alle rippen wie die Bekloppten und "sammeln" tausende von Alben, aber wer nimmt sich mal die Zeit, ein Album am Stück auf sich wirken zu lassen?

Die Hörgewohnheiten haben sich halt massiv verändert (wenn unter den "Metallern" vielleicht auch nicht ganz so radikal wie bei den "Mainstream-Konsumenten"...). Und beim "Random"-Hören einer PC/iPod-Playlist bleibt schon das Stück als besonders "druckvoll" hängen, was lauter ist als die anderen. Wäre meine Theorie. Müsste man mal empirisch untersuchen ;-)

Man muss bzgl. "Dynamik" bei Metal natürlich die Kirche im Dorf lassen: Gerade bei neueren Genre-Unterarten wird fast nur noch "gebrettert" und wo es vom Song-Arrangement kein "laut" und "leise" mehr gibt, kann eine Produktion das auch nicht abbilden.

Ich könnte vor freude heulen, dass es hie rnoch vernünftige menschen gibt, ich habe auch noch ne yamaha und ne denon, gute alte dinger für schönen feinen sound, und die neuen alben bsp: (all shall perish) klingen einfach nur mies darauf, weil alles klinisch gleich bleibt, lediglich die bassdrops kommen im gegensatz zum mp3 player ordentlich und dann höre ich pink floyds the wall darauf und bekomme gänsehaut.
schön.

:great:

Ich würd mich ja unendlich freuen, wenn ich da einen Gegentrend miterleben dürfte, was die Produktionsgewohnheiten im Metal angeht.
 
Meiner Meinung nach eine der bestproduziertesten Scheiben, die ich im Metalbereich je gehört habe kommt von WARNING - Watching from a Distance !

Die CD über neutrale Monitore klingt für mich einfach perfekt.
Da stehen die Gitarren direkt präsent im Raum, der Bass drückt ortbar von untendrum und die Drums klingen lebendig wie sonst selten. Der Gesang ist perfekt platziert, werden zu laut noch zu leise und meines Wissens nach ist da nicht viel dran rumbearbeitet.

drumsound is nicht so doll wobei die snare bei mir auch das einzige manko ist, aber ansonsten top...sehr geiles album, das düsterste und melancholischste was ich so kenne,
 
Übrigens, auch nen sehr geilen Sound haben Othyrworld.
Hört euch hier mal Ethereal Skyline (oder irgendwas anderes) an. Ist schlechte Qualität, aber man kann gut erkennen in welche Richtung der Sound geht.
 
Und das ist genau der Punkt den ich anders sehe, eher genau Gegenteilig. Wenn das Songmaterial gut ist, dann knallt es sowieso, auch ohne technischen Schnickschnack. Ich stelle an ne Produktion eben genau den Anspruch, dass sie transparent und natürlich klingt.

Die Aussage war natürlich nicht mein Standpunkt, sondern sollte überspitzt darstellen, was viele Metal-Bands oder -Produzenten offensichtlich denken.

Ich sehe das genauso wie Du. Vor allem stehe ich beim Metal überhaupt nicht darauf, dass die Musik/Band zu etwas aufgeblasen wird, was sie gar nicht ist. Ich denke, gerade "junge" Bands erliegen bei ihren ersten Studio-Besuchen oft der Versuchung, so viel zu "machen", wie die Technik hergibt... Und zwar nicht in dem Sinne, es natürlich klingen zu lassen, sondern es ordentlich "aufzupumpen". Umgekehrt versucht mancher Produzent notgedrungen, manche Defizite der Bands zu verstecken.
 
Die Aussage war natürlich nicht mein Standpunkt, sondern sollte überspitzt darstellen, was viele Metal-Bands oder -Produzenten offensichtlich denken.
Das hab ich dann später auch gesehen.:)
 
mich würde mal interessieren, was hier allgemein als transparent angesehen wird. denn wenn ich mir große aktuelle produktionen anhöre find ich die sehr klar, und trotzdem fett und druckvoll. band ist natürlich vom klangbild sehr nah an einem dran, aber das finde ich sehr fett. aber die differenzierbarkeit der instrumente leidet meiner meinung nach überhaupt nich. und das ist was ich jetzt als transparenz bezeichnen würde.
 
Die großen aktuellen Produktionen sind halt wie ne große akustische Rauchwolke die einen zu ersticken droht. Da geht die Transparenz imo schon verloren. Einfach keine "Luft" mehr zum atmen quasi.
Die Instrumente kann man bei großen alten Produktionen imo um Welten besser auseinander halten. Außerdem ist nicht alles so nah im Klangbild wie du schon sagst. Durch diese konstante nähe aller Instrumente wirkt das ganze imo zweidimensional und durch die viele Kompression nochmal zusätzlich glatt.
Außerdem gehen durch das ganze gedoppelte, komprimierte und nachbearbeitete die ganzen Ecken und Kanten der einzelnen Bestandteile verloren, so verliert das Gesamtergebnis an Charakter und klingt langweilig glattgebügelt.
 
Die großen aktuellen Produktionen sind halt wie ne große akustische Rauchwolke die einen zu ersticken droht. Da geht die Transparenz imo schon verloren. Einfach keine "Luft" mehr zum atmen quasi.
Die Instrumente kann man bei großen alten Produktionen imo um Welten besser auseinander halten. Außerdem ist nicht alles so nah im Klangbild wie du schon sagst. Durch diese konstante nähe aller Instrumente wirkt das ganze imo zweidimensional und durch die viele Kompression nochmal zusätzlich glatt.
Außerdem gehen durch das ganze gedoppelte, komprimierte und nachbearbeitete die ganzen Ecken und Kanten der einzelnen Bestandteile verloren, so verliert das Gesamtergebnis an Charakter und klingt langweilig glattgebügelt.

Also ich behaupte mal, ich kann hier http://www.youtube.com/watch?v=BpgAxcvbkUQ an jeder Stelle jede Gitarrenspur (teilweise auf dem entsprechenden Album 3 stimmig, dank 3 Gitarristen), jeden Tom/Bass/Snare/Beckenschlag, jedes Wort und wenn ich mich auf sie konzentriere sogar die Basspur raushören. Was ist daran nicht transparent? Mag sein dass es einen erstmal erschlägt, wenn man es nicht gewöhnt ist, aber diese Brachialität ist ja auch genau dass, was am besten zu solch einer Musik passt, das hat halt richtig Druck. Wenn ich da irgendwelche 80er Jahre Produktion höre gegenhöre dann kommt da bei mir keinerlei vergleichbare Agression rüber
 
Okay, das ist wirklich noch verhältnismäßig transparent. Aber die Regel ist das nicht würd ich mal behaupten. Wobei das genrell nicht meine Musik ist. Ich beziog mich eher auf Bands wie Stormwarrior, Brainstorm, Firewind, Dream Evil usw. Mal abgesehen davon, dass die musikalisch sicher nicht in der ersten Liga spielen hör ich sie hin und wieder mal ganz gern. Da stoßen mir dann die Produktionen durchaus sauer auf. Besonders schlimm ist die letzte Stormwarrior.
Hörbeispiel. Ich hör grad kaum was davon weil ich angesichts der Nachtruhe recht leise hör, deswegen weiß ich nicht, ob das auf Youtube rüberkommt, aber das Album ist so schlimm produziert wie wenige andere, kann durchaus mit Death Magnetic mithalten, so vom vermiesten Hörgenuss her.

Ich hab mir grad mal Heading Northe angehört und direkt danach "Transmaniacon MC" von der ersten Blue Öyster Cult LP. Da wird schnell klar, dass die BÖC Platte einfach um welten besser klingt.
 
ka ob das jetzt an youtube liegt, aber ich find die produktion einfach schrecklich. hab das gefühlö,dass schlagzeug verschwindet teilweise hinter dem rest, so als würde alles pumpen, die hihat klingt schrecklich, stimme für meinen geschmack zu laut usw.
und ja bei dieser aufnahme hab sogar ich meine boxen leiser gedreht :D
ed: aber dennoch muss ich dir widersprechen, ihc könnte dir jetzt sehr viele moderne Produktionen zeigen, die allesamt so transparent, wie die whitechapel sind.
Parkway Drive, The Ghost Inside, For The Fallen Dreams usw habe imo alle sehr druckvolle und transparente mixes. wenns matscht kann ich selbst auch ncih leiden
 

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