Aufnahme Gesangsdemo

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Dein momentanes „Problem“ (imho): du hast absolut keine Vorstellung davon wie du wirklich klingst und auf andere wirkst.
Wer hat das schon? Wer singt schon über ein Messmikrofon in einen HiFi-Verstärker? Ich weiß nur, dass ich über alle hell timbrierten Gesangsmikrofone und eine Aktiv-PA-Box schlank klinge und das Mikrofon fast mit den Lippen berühren muss, damit es rocktauglich klingt.

Momentan ist das Kopfkino...
Blödsinn. Lies Dir doch einfach meinen Post gründlich durch, bevor Du ihn beantwortest. Mit einem 50-Euro-Mikrofon und einem Akustik-Verstärker bin ich in der Lage, ein richtig gutes Signal in den Bordlautsprecher des Verstärkers einzuspeisen, und das Signal, das am Mischpult anliegt, dürfte ähnlich gut sein.

Wie bereits erwähnt:
den Rohdiamanten „Aufnahme“ kann man in jedem Fall aufbretzeln bis ultimo und das ist weder Raketenwissenschaft noch setzt es ein Studium voraus. ;)
Wie bereits erwähnt: Ich will nicht die Aufnahme bearbeiten, ich will das aufnehmen, was ich im Proberaum und bei Einspeisung in ein Mischpult mühelos hinbekomme.
 
Wer singt schon über ein Messmikrofon in einen HiFi-Verstärker?
Das hat doch keiner gemeint. Aber es ist schon ein Unterschied ob du ein halbwegs lineares Interface mit einem guten Mikrofon benutzt oder ein Low Budget Mikro über einen Akustik Amp jagst.
Ich weiß nur, dass ich über alle hell timbrierten Gesangsmikrofone und eine Aktiv-PA-Box schlank klinge und das Mikrofon fast mit den Lippen berühren muss, damit es rocktauglich klingt.
Das mit Gesangsmikros, die in der Regel über eine Nierencharakteristik verfügen, was zum sog. Nahbesprechungseffekt führt, sollte man sich vergegenwärtigen. Der Nahbesprechungseffekt bewirkt, dass tiefere Frequenzen verstärkt werden, wenn man ganz nah an das Mikro ran geht. Daher haben alle diese Mikros (so auch dein Gatt DM-700) eine gewisse Bassabschwächung eingebaut, damit das Mikro quasi bei Nahbesprechung linearer wirkt.
1755013994723.png

Das kann man dann natürlich auch mit einem EQ ausgleichen. Muss aber nicht sein, weil eben live in der Regel der Mund nah am Mikro platziert wird.
BTW: ein Frequenzdiagramm von anderen dynamischen Mikros schaut auch nicht viel anders aus.

Nimmst du ein typisches Studiomikrofon, dann fällt der Frequenzgang im Tieftonbereich nicht so stark ab. Aber da will man auch einen linearen Frequenzverlauf haben.

Und zum Thema "rocktauglich" kann ich nur sagen, es ist nicht das Mikro und die Verarbeitungskette, die eine Stimme rocktauglich macht. Ich kann aus einer zarten Wisperstimme keine Rockröhre machen und umgekehrt. Das schafft keine Signalbearbeitung der Welt. Egal ob das ein Ibanez Akustik Amp ist oder ein 100.000€ Pult. Das muss schon aus dem Mund richtig raus kommen. Dann kann ich als Tontechniker pegeln, den Kanalfader aufziehen und fertig. Der Rest ist maximal Schokostreussel auf einem an sich schon perfekten Kuchen. ;)

Mit einem 50-Euro-Mikrofon und einem Akustik-Verstärker bin ich in der Lage, ein richtig gutes Signal in den Bordlautsprecher des Verstärkers einzuspeisen, und das Signal, das am Mischpult anliegt, dürfte ähnlich gut sein.
Das glaube ich wiederum eher weniger, da die Box selbst stark färbt und ob das beim Line Ausgang auch so anliegt ist fraglich.


Aber reden wir nicht lang rum, probiere es einfach mal aus, dann siehst du ob das Ergebnis passt oder nicht. wenn nicht, dann gibt es genug Optionen.
 
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So wie ich das lese wird es nicht schlechter, wenn Du direkt ins Handy singst.
Gitarrenkabel heißen z.B. so, weil sie die Signale einer Gitarre übertragen sollen. Wenn Computer im Spiel sind sollte man ein entsprechendes Interface verwenden. Dort kann man das Mikro direkt anschließen und den Verstärker weglassen. Es sei denn, man will die Charakteristik des Verstärkers mit einfangen. Dann sollte dieser aber mit dem Mikrofon abgenommen werden (Rückkopplungen sind dabei zu vermeiden) welches wiederum - man ahnt es - im Interface mündet.
 
Das hat doch keiner gemeint. Aber es ist schon ein Unterschied ob du ein halbwegs lineares Interface mit einem guten Mikrofon benutzt oder ein Low Budget Mikro über einen Akustik Amp jagst.

Das mit Gesangsmikros, die in der Regel über eine Nierencharakteristik verfügen, was zum sog. Nahbesprechungseffekt führt, sollte man sich vergegenwärtigen. Der Nahbesprechungseffekt bewirkt, dass tiefere Frequenzen verstärkt werden, wenn man ganz nah an das Mikro ran geht. Daher haben alle diese Mikros (so auch dein Gatt DM-700) eine gewisse Bassabschwächung eingebaut, damit das Mikro quasi bei Nahbesprechung linearer wirkt.
Soso, das hat keiner gemeint. Aber eben gesagt. Der Nahbesprechungseffekt setzt bei irgendeiner Frequenz ein und nimmt irgendein Ausmaß an, das vom Lippenabstand abhängt. Das ist dann schon recht weit entfernt von einem Gesamtsystem mit garantiert schnurgeradem Frequenzgang, also müsste man ein Mikro ohne Nahbesprechungseffekt und ohne Klangkosmetik an einen HiFi-Verstärker und diesen an erstklassige HiFi-Boxen anschließen, um exakt dasselbe Ergebnis zu bekommen.

Das kann man dann natürlich auch mit einem EQ ausgleichen. Muss aber nicht sein, weil eben live in der Regel der Mund nah am Mikro platziert wird.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es super klingt, wenn ich etwa 6 cm Lippenabstand einhalte und den unteren Teil des Korbs (zwischen Verstärkungsring und Schaft) mit Daumen und Zeigefinger bedecke. Mit orthodox gehaltenem Mikrofon klinge ich unnatürlicher, blecherner und auch ein bisschen maskuliner. Das liegt wohl an den vielen Glasflächen nahe an meinem Übungsplatz, denn in natura klinge ich, so hieß es auf der Arbeit, besser.

Für Runaways- oder Phantom-Blue-Nummern kann ich dann noch 2,5 dB Bassanhebung gebrauchen. Aber ich werde das mal ausprobieren, nahe ran ans Mikro und mehr oder weniger Bässe wegdrehen.

Und zum Thema "rocktauglich" kann ich nur sagen, es ist nicht das Mikro und die Verarbeitungskette, die eine Stimme rocktauglich macht. Ich kann aus einer zarten Wisperstimme keine Rockröhre machen und umgekehrt. Das schafft keine Signalbearbeitung der Welt. Egal ob das ein Ibanez Akustik Amp ist oder ein 100.000€ Pult. Das muss schon aus dem Mund richtig raus kommen.
Aus meinem Mund kommt es richtig raus, sonst würde es ohne Mittensenke in der Signalkette nicht richtig klingen.

... Mikro direkt anschließen und den Verstärker weglassen. Es sei denn, man will die Charakteristik des Verstärkers mit einfangen. Dann sollte dieser aber mit dem Mikrofon abgenommen werden (Rückkopplungen sind dabei zu vermeiden) welches wiederum - man ahnt es - im Interface mündet.
Das ist natürlich der feuchte Traum jedes Tontechnikers, drei Gitarren- und Bass-Fullstacks und vier Gesangsmonitore abmiken. Ich werde erst einmal den Kompromiss probieren und nur die Vorstufe des Verstärkers verwenden.
 
Du solltest dich wirklich mal mit der Technik und der Physik von Mikrofonen auseinander setzen bevor du solche Dinge von dir gibst.
Der Nahbesprechungseffekt setzt bei irgendeiner Frequenz ein und nimmt irgendein Ausmaß an, das vom Lippenabstand abhängt.
Der Nahbesprechungseffekt ist Teil des Mikrofons und seiner Richtcharakteristik. Nieren, und auch Supernieren, förmige Richtcharakteristik verwendet man vor allem im Live Umfeld schon alleine deswegen, weil sie nach hinten, dem Mund abgewandten Seite, weniger einfangen als von vorne, wo der Mund sein soll. Das hat viel damit zu tun, dass man Rückkopplungen vermeidet. Und mit dieser Richtcharakteristik hat man einen Nahbesprechungseffekt quasi mit gekauft. Und weil, ebenfalls wegen Rückkopplungsvermeidung, die Gesangstalente tunlichst das Mikro nah an den Mund positionieren, was ja auch hilfreich ist, dass das Mikro hauptsächlich den Gesang und nicht den Umgebungslärm einfängt, sind diese Mikros so gebaut, dass der Nahbesprechungseffekt dann doch etwas kompensiert wird. Wenn man aber das Mikro weiter weg hält, dann verschwindet der Nahbesprechnungseffekt, weil, wie der Name es schon erahnen lässt, der nur bei naher Besprechung des Mikros auftritt, und das Mikro wird vom Klang her dünner.
Das ist dann schon recht weit entfernt von einem Gesamtsystem mit garantiert schnurgeradem Frequenzgang, also müsste man ein Mikro ohne Nahbesprechungseffekt und ohne Klangkosmetik an einen HiFi-Verstärker und diesen an erstklassige HiFi-Boxen anschließen, um exakt dasselbe Ergebnis zu bekommen.
Wer will schon immer einen schnurgeraden Frequenzgang, außer bei akustischen Messungen und was hat ein Hifi Verstärker damit zu tun, die ja auch alle färben, und Hifiboxen sowieso, die sollen schön klingen, von Messtechnisch richtig sind die meisten meilenweit entfernt.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es super klingt, wenn ich etwa 6 cm Lippenabstand einhalte und den unteren Teil des Korbs (zwischen Verstärkungsring und Schaft) mit Daumen und Zeigefinger bedecke.
Und so machst du dein Mikro, das an sich über eine Nierencharakteristik verfügt (was auch einen Nahbesprechungseffekt nach siech zieht) zu einem Mikro mit Kugel Charakteristik (kein Nahbesprechungseffekt). Do etwas nennt sich übrigens auch "Cuppen". Alles was bei Mikros, wie deines eines ist, den Korb mehr oder weniger abdeckt verändert das Verhalten des Mikros grundlegend, und das nicht besseren, was das Gesamtergebnis betrifft. Da wirst du irgendwann viel Freude bei den Tontechnikern dieser Welt erzeugen, wenn die wegen deiner "Mikrofontechnik" deine Stimme nicht mehr über die (Rock-)Band bringen. Da lernst du dir gerade komplett eine falsche Technik an. Aber soll es so sein, du wirst dann schon sehen wie es wird, wenn es mal so richtig zur Sache geht.
Mit orthodox gehaltenem Mikrofon klinge ich unnatürlicher, blecherner und auch ein bisschen maskuliner.
Probier es einfach mal mit 1-2 cm Abstand und ohne den Korb auch nur ansatzweise zu verdecken. Dann wird die Stimme kräftiger, auch untenrum und durchsetzungsfähiger.
...kann ich dann noch 2,5 dB Bassanhebung gebrauchen.
Ich habe noch nie Bassanhebungen gebraucht.
so sah letzte Woche der EQ auf meinem Pult bei einer Soulsängerin (SM58) aus:
1755086157470.png

Lowcut bei ca 100 Hz, etwas raus bei ca 190 Hz und der Rest praktisch linear.
Ähnlich am Tag zuvor bei einer Folk/Jazz Sängerin bei deutlich leiserer Band und mit einem Sennheiser e935.
Am letzten Tag war Salsa angesagt und der EQ der Sängerin (wieder SM58) sah dann so aus:
1755086488525.png

Also in den Tiefmitten etwas mehr raus, einfach weil da bei den 9 Leuten und Sals schon recht viel Information zur gleichen Zeit daherkommt und ich dann schaue, dass der Gesamtsound etwas aufgeräumter und klarer wird.

Aber das habe ich erst jetzt gesehen, da ich ja auf die Anzeige so beim Erstellen des Mixes nicht wirklich achte und mich lieber auf die Ohren verlasse.

Ich muss gestehen, da war kein Gatt Mikro und kein Ibanez Akustik Amp mit dabei ;)

Das ist natürlich der feuchte Traum jedes Tontechnikers, drei Gitarren- und Bass-Fullstacks und vier Gesangsmonitore abmiken.
Ich kann da nur für mich sprechen, aber das ist weit weg von einem Traum, wenn dann eher ein Albtraum. Fullstacks machen imho erst bei Publikum jenseits der 5-10 Tausend Leute wirklich Sinn, und wenn die Amps in die Gesangsmikros rein fönen, dann wird auch der Gesang beim Mix kein Zuckerschlecken.
 
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The Main Event
  • Gelöscht von Banjo
  • Grund: Offtopic
Du solltest dich wirklich mal mit der Technik und der Physik von Mikrofonen auseinander setzen...
Habe ich gemacht.

Ich habe noch nie Bassanhebungen gebraucht.
so sah letzte Woche der EQ auf meinem Pult bei einer Soulsängerin (SM58) aus:
Anhang anzeigen 996289
Lowcut bei ca 100 Hz, etwas raus bei ca 190 Hz und der Rest praktisch linear.
Ähnlich am Tag zuvor bei einer Folk/Jazz Sängerin bei deutlich leiserer Band und mit einem Sennheiser e935.
Am letzten Tag war Salsa angesagt und der EQ der Sängerin (wieder SM58) sah dann so aus:
Anhang anzeigen 996290
Dann bin ich halt 'ne schlechte Sängerin. Das Publikum sieht es mehrheitlich anders.

Ich kann da nur für mich sprechen, aber das ist weit weg von einem Traum, wenn dann eher ein Albtraum. Fullstacks machen imho erst bei Publikum jenseits der 5-10 Tausend Leute wirklich Sinn, und wenn die Amps in die Gesangsmikros rein fönen, dann wird auch der Gesang beim Mix kein Zuckerschlecken.
Das war Ironie.
 
Habe ich gemacht.
ok, dann solltest du dich noch intensiver mit der Technik und Physik von Mikrofonen beschäftigen. Hilfreich kann auch sein, verschiedene Mikrofone von verschiedenen Typen auszuprobieren wie die was so machen. @Telefunky hat da ziemlich viel Erfahrung damit.

Dann bin ich halt 'ne schlechte Sängerin.
das habe ich damit nicht ausdrücken wollen. Manchmal verstehen Leute nur, was sie verstehen wollen, egal was gesagt wurde.
Ich gehe davon aus dass du da ganz am Anfang stehst mit dem Erfahrungen rund um Mikros usw zu sammeln. Das ist kein Malheur so lange du nicht in den Irrtum verfällst, zu meinen dass du ohnehin schon genug weißt und alles was du machst, schon voll das super Zeug ist. Ich kann dir aus meiner Erfahrung sagen, auch nach gut 40 Jahren gibt es immer noch etwas neues zu lernen und begreifen.

Und mit dem Umgang mit Mikros ist es ähnlich wie bei Instrumenten. Wenn man am Anfang schon mit falscher Technik zu Werke geht, dann gewöhnt man sich Dinge an die einem später ganze Baumstammladungen vor die Füße knallen werden und dann ist es umso schwerer, sich das wieder abzugewöhnen. Du hast dir mit dem Mikro und dem Amp einen Weg zurecht gelegt, der erst mal gut erscheint. Aus der Ferne betrachtet habe ich aber den Verdacht, dass dieser Weg in eine Sackgasse führt. Wenn du für dich größeres vor hast, dann wird da schnell Ende Gelände sein. Glaub mir.

Von daher verstehe ich auch die Vorschläge, deine Stimme für die Bewerbung möglichst unbearbeitet zu lassen. Einfach ein Mikro, dein Mikro, in ein Audio Interface und ohne EQ, Dynamics oder Hall aufnehmen. Jemand, der es gewohnt ist, sich solche Bewerbungsaufnahmen anzuhören, der kann dich dann schon richtig einordnen. Und wenn die Person da oder dort meint, etwas daran durch Effekte aufmotzen zu wollen, weil sie auch hören will, wie so etwas bearbeitet klingt, dann soll sie es machen. Aber wenn du ihr schon quasi vorgibst welche Bearbeitung für dich richtig erscheint, dann engst du die Person ziemlich ein. Und ich kenne da Leute, die die Bewerbung dann nach ein paar Sekunden auf den "Definitiv nicht" Stapel legen. Ist halt ein hartes Business.
 
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Ok, ich verstehe. Das Problem ist nur:
Jemand, der es gewohnt ist, sich solche Bewerbungsaufnahmen anzuhören, der kann dich dann schon richtig einordnen.
Und zu diesem Personenkreis zähle ich eher "Plattenbosse" als Leute, die jemanden für ihre Amateurband suchen.

Was ich noch nicht ganz verstehe, ist der Zusammenhang zwischen Nahbesprechungseffekt und Richtcharakteristik. Kondensatormikrofone haben m. W. keinen Nahbesprechungseffekt und trotzdem nicht zwangsläufig eine Kugelcharakteristik, z. B. https://www.thomann.de/de/sennheiser_skm_865_xsw_gb_band.htm

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es super klingt, wenn ich etwa 6 cm Lippenabstand einhalte und den unteren Teil des Korbs (zwischen Verstärkungsring und Schaft) mit Daumen und Zeigefinger bedecke. Mit orthodox gehaltenem Mikrofon klinge ich unnatürlicher, blecherner und auch ein bisschen maskuliner. Das liegt wohl an den vielen Glasflächen nahe an meinem Übungsplatz, denn in natura klinge ich, so hieß es auf der Arbeit, besser.
Jepp, genau daran liegt es. Gestern habe ich Sessel und Lautsprecher etwas mehr in Richtung Raumecke gedreht, und schon klang es mit vernünftig gehaltenem Mikrofon ordentlich.

Für Runaways- oder Phantom-Blue-Nummern kann ich dann noch 2,5 dB Bassanhebung gebrauchen. Aber ich werde das mal ausprobieren, nahe ran ans Mikro und mehr oder weniger Bässe wegdrehen.
Habe ich auch ausprobiert, ist nicht mein Fall. Mit 4-7 cm Lippenabstand und neutral eingestellter Klangregelung, also je nach Material eher zu wenig Bass, klingt es für mich besser als mit zu wenig Lippenabstand.
 
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Was ich noch nicht ganz verstehe, ist der Zusammenhang zwischen Nahbesprechungseffekt und Richtcharakteristik. Kondensatormikrofone haben m. W. keinen Nahbesprechungseffekt...
Hier wird das relativ kompakt erklärt:
(den mathematischen Teil kannst du überspringen)
Unter dem Stichwort „Nahbesprechungsffekt“ folgen die Grundlagen, warum jedes Mikrofon mit Richtcharakteristik selbigen hat.
Ausnahme: Doppelkapselsysteme wie zB AKG D224, gibt auch einige wenige moderne Typen ua von Shure mit dieser Bauform.
(die in dem Wiki erwähnten „Doppelkondensator-Kapseln gehören nicht dazu)
 
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Vielen Dank für den interessanten Link! :) Muss ich mir mal so richtig auf der Zunge zergehen lassen; beim ersten Hereinschauen ist noch nicht so viel hängen geblieben.
 
... Und PCs haben meist ein Line in in Form von zwei 3,5-mm-Mono-Klinkenbuchsen...

Nein, das ist so nicht korrekt. Ich habe rund ein Dutzend Geräte (Tablets, Laptops, PCs) von verschiedenen Herstellern in unserem Haushalt, und die sagen dazu "nein." Die Line-Ins sind, wenn vorhanden, 3,5mm Stereo-Line-Ins mit TRS-Buchsen (nicht verwechseln mit den Anschlüssen für Headsets, die sind üblicherweise TRRS). Du bräuchtest ein sog. Y-Kabel, zwei 6,3mm Monoklinken auf eine 3,5mm Stereoklinke. Sowas z.B.:
Gibt es jeweils auch in anderen Längen. Das garantiert noch nicht, dass es auch funktioniert, aber immerhin passt dann das Kabel schonmal.

Aber warum nicht mit Handy oder Tablet aufnehmen? Die eingebauten Mikros sind seit ca. 10 Jahren klanglich gut genug, nur manche kommen mit dem Lärm einer Band nicht klar (ausprobieren). Da Du mit so einem Mikro viel von der Raumakustik aufnimmst, ist die Platzierung des Handys im Raum von entscheidender Bedeutung - an einer Stelle wird es gut klingen, einen Schritt weiter dann wieder nicht.
 
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Das hat doch keiner gemeint.
Telefunky hat aber geschrieben: "Dein momentanes „Problem“ (imho): du hast absolut keine Vorstellung davon wie du wirklich klingst und auf andere wirkst." Er hat "wirklich" sogar durch Fettdruck hervorgehoben. Und eine nachvollziehbar lineare Wiedergabe bekommt man eben nur mit HiFi-tauglichem Equipment ohne Nahbesprechungseffekt, Höhenanhebung und ähnliche Klangkosmetik hin.

Ich kann lediglich sagen, wie ich klinge, wenn ich über ein halbwegs vernünftiges Mikro in eine PA-Lösung mit Standardeinstellung singe, nämlich halbwegs markant und (außer bei minimalem Lippenabstand) ziemlich dünn. Wie z. T. schon gesagt:

Shure SM58: Recht austauschbar, aber irgendwie reizvoll, wie eine gute Popsängerin mit nennenswerter Janet-Gardner-Note und einer Prise Gigi Hangach. Bei sehr geringem Abstand zum Mund recht ordentliche, aber ähnlich farblose Rockstimme, die aber bestens zu Titeln wie "Gettin' hot" von den Runaways passt.

Shure Beta 58: Dünner als das SM58 und zeitweise so nasal, dass ich sogar sagen kann, nach welcher Sängerin sich mein Näseln anhört, nämlich nach Lucy Diakovska. Bei äußerst geringem Abstand ähnliche Rockstimme erzielbar wie mit dem SM58.

Sennheiser-Handsender (gerade ausprobiert, nicht auf Modellbezeichnung geachtet): Qualitativ dazwischen, nicht so geschlossen wie mit dem SM58, aber auch nicht so nasal wie mit dem Beta 58. Irgendwie mit einem kindlich-glucksenden Unterton.

So ungefähr müsste ich also "wirklich" klingen. Die Herren, bei denen ich kürzlich vorgesungen habe, schien das nicht sonderlich zu stören; jedenfalls hat keiner am Equalizer nachgeregelt. Mit Akustikgitarrenverstärker klingt es weit süßer und runder.

Vielleicht kann ja Telefunky auch mal etwas dazu sagen.
 
Und eine nachvollziehbar lineare Wiedergabe bekommt man eben nur mit HiFi-tauglichem Equipment ohne Nahbesprechungseffekt, Höhenanhebung und ähnliche Klangkosmetik hin.
Das ist der falsche Ansatz und interessiert im Grunde niemanden... weil kein Gehör dem anderen gleicht und „linear“ sowieso keine Eigenschaft des Gehörs ist.

Die Lösung des Rätsels ist genau so simpel wie (gleichzeitig) kompliziert:
Hörerfahrung... und die erfordert (leider) zumindest ein wenig Zeit... aber vor allem: Offenheit gegenüber den Eindrücken und eine (zunächst mal) wertfreie Beurteilung.

Mein Avatar zeigt ein Telefunken TD20 (billiges Tonbandmikro für 5€ vom Trödler an der Ecke). Gekauft weil gerade ein Telefunken V676 eingetroffen war und ich den unbedingt ausprobieren wollte. Zu der Zeit null Erfahrung mit solchem Equipment, aber natürlich extrem hohe Erwartungen.
(der V676 ist tatsächlich eines der besten Preamp Designs ever)
Ich habe dann damit meine Gitarre aufgenommen und war begeistert von den Details.
Die total (kranke!) Höhenlastigkeit ist mir nicht mal aufgefallen. :( :D
Stichwort: es ist ein Telefunken Preamp - also muss es gut sein.
Peinlich, peinlich...
Warum klang es shice ? Weil der V676 mit falscher Impedanz am Interface hing und so weit jenseits seiner Spezifikation betrieben wurde.
Das habe ich erst Schritt für Schritt gelernt. Probieren... genau hinhören, versuchen den Eindruck „objektiv“ zu beschreiben, korrigieren, wieder hören, was anderes probieren... etc.
Will sagen: ich weiss sehr genau, wie es ist von irgendeiner Geschichte felsenfest überzeugt zu sein, die sich anschliessend als nonsense herausgestellt hat. ;)
Inzwischen würde ich mich „experienced“ nennen, allerdings mit einem starken Hang zu eigenen Präferenzen. Inkompatibel mit dem „normalen“ Studio-Betrieb.

Ich habe dir ein bestimmtes Interface empfohlen, weil ich dessen Vorverstärker sehr genau kenne, auch im Vergleich zum „benchmark“ V676.
Solche Preamps sind in der Lage jede Nuance eines beliebigen Mikrofons abzubilden.
Und genau da fängt die Arbeit an. Aufnehmen, Hören, Parameter ändern, Vergleichen.
Ist leider kein Schnellschuss aus der Hüfte, aber mit der Zeit bessert es sich... :D

Der Einfachheit halber sollte man das möglichst unter identischen Bedingungen abhören.
Ein guter Studio-Kopfhörer ist da die günstigste Möglichkeit.
Das Modell ist im Grunde egal, sollte aber für dich auf quasi „alles“ anwendbar sein.
(bei mir ist es ein AKG K601 über den ich wirklich alles anhöre, dh ich kenne inzwischen auch seine Schwächen und kann zB für bestimmte Bass-Sounds kurzfristig „wechseln“ - statt am EQ zu drehen)

Du wirst deine Meinung im Laufe der Zeit sicher (uU mehrfach) ändern... einfach weil du mehr Erfahrung sammelst.

Momentan ist imho dein grösstes „Problem“ der Vergleich mit anderen und der Wunsch bestimmte Rollen zu erfüllen.
Ist völlig ok, aber es schränkt dein Gehör in ungeahnter Weise ein. Ernsthaft.
(nennt sich Psycho-Akustik und kenne ich auch von mir selbst)

Das heisst jetzt auf keinen Fall, dass es komplett in die Tontechnik abdriften muss.
Aber die beschriebenen Mechanismen kennt hier praktisch jeder.
Wie weit man da durch will, kann (und sollte) jeder für sich entscheiden.
 
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Das ist der falsche Ansatz und interessiert im Grunde niemanden...
Dann schreib auch nicht sowas hin.

weil kein Gehör dem anderen gleicht und „linear“ sowieso keine Eigenschaft des Gehörs ist.
Das interessiert doch keinen. Wenn ich wissen will, was aus meinen Sprechorganen rauskommt, muss ich meinen Gesang über messtechnisch einwandfreies Equipment anhören oder besser noch aufnehmen und später wiedergeben. Wenn Andere es anders hören, kann ich ihnen auch ganz einfach ohne Elektronik etwas vorsingen und sie fragen, was sie dazu sagen.

Die Lösung des Rätsels ist genau so simpel wie (gleichzeitig) kompliziert:
Hörerfahrung... und die erfordert... vor allem: Offenheit gegenüber den Eindrücken und eine (zunächst mal) wertfreie Beurteilung...

Momentan ist imho dein grösstes „Problem“ der Vergleich mit anderen und der Wunsch bestimmte Rollen zu erfüllen.
Da die ersten Begriffe, die mir für die eigene Stimme einfielen, "transig" und "belegt" lauten, ist das mit der Offenheit gegenüber dem Höreindruck wohl kaum das Problem. Nachdem ich dann endlich Gelegenheit hatte, meine Stimme über Lautsprecher zu hören und (durch die Wahl des Mikrofons und ggf. die Unbedarftheit des Verkaufspersonals) die seltsamsten Ergebnisse zu erzielen, zog ich Vergleiche mit Mama Cass und Lucy Diakowska, obwohl ich nicht so klingen will. Dass ich nicht so "glatt" klinge wie Britney Spears, aber auch nicht annähernd so rauchig wie Sandra Urbanek, wird Dir jeder bestätigen, der den direkten Vergleich vornimmt. Gigi Hangach hatte ich erst auf dem Schirm, als eine fachlich unbedarfte Verkäuferin ein Mama Cass-meets-Gigi-Ergebnis aus dem Verstärker herausprügelte, und Janet Gardner erst, als ich meine Stimme ohne starke Höhenabsenkung zu hören bekam.

Dass meine Stimme, übrigens zu meinem Bedauern, dünn und motherfucking Pop-affin klingt, habe ich schon zweimal erwähnt und tu es hiermit ein drittes Mal. Aber so ganz nach eigenschaftslosem 08/15-Popsternchen will sie dann wohl doch nicht klingen. Und an den Enden meines Singbereichs klingt sie dann wirklich schlecht. Ich kenne übrigens eine, die hat eine noch dünnere Stimme und singt trotzdem in einer Band.

Schwierig wird es für mich beim Thema Gesangstechnik. Ich hatte bislang keine rechte Vorstellung davon, welche unschönen Eigenschaften ich als leider unabänderliche Eigenheiten meiner Stimme zur Kenntnis nehmen sollte und welche auf mangelhafte Technik zurückzuführen sind. Zum Glück konnte ich mich da mit einem versierten Sänger kurzschließen, der mir bescheinigte, dass ich das Zeug zur guten Leadsängerin habe, aber meine Beschwerden teilweise auf eine mangelhafte Technik zurückzuführen sind, die sogar den Fortbestand meiner Stimme gefährdet. Nachdem ich schon um mein Gehör bangen musste, will ich nicht als Nächstes um meine Stimme bangen müssen und werde deshalb Gesangsstunden nehmen.
 
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Ohne jetzt den Inhalt Eurer Diskussion zu kennen, finde ich den Ton bisschen unangemessen.
Und ich finde Deine Einmischung unangemessen.

Du hast ja die Frage gestellt und ich glaube, es geben sich alle hier Mühe, sie so gut sie können zu beantworten, ohne dass sie etwas dafür bekommen.
Dass sie nichts dafür bekommen, ist kein Freibrief, sich missverständlich auszudrücken. Sowas nervt halt.
 
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Höflichkeit ist offensichtlich nicht Deine Stärke ;) aber lassen wir es so stehen.

kein Freibrief, sich missverständlich auszudrücken. Sowas nervt halt.
Man sollte den Grund für ein Missverständnis nicht pauschal bei dem anderen suchen - der Grund kann auch bei Dir liegen.
Ein Missverständnis ist - per definitionem - ein Versehen, keine Absicht.
 
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Hallo Telefunky,

ich danke Dir für den Keks (und reiche Dir die Hand zur Versöhnung, falls das nötig ist).

Höflichkeit ist offensichtlich nicht Deine Stärke ;) aber lassen wir es so stehen.
Ich versuche zumindest, höflich zu bleiben. Das misslingt auch Anderen. Ich erinnere mich noch gut an den Thread, wo ich nach Potis suchte und dann eine Antwort in der Art "Ich glaube, ihr habt sie nicht mehr alle" erhielt. (Ja, ich weiß, ich bin beim Thema Bauelemente die totale Diva, aber das sollte kein Grund sein.) Und wenn ich da an Mfk0815s Satz "... bevor du solche Dinge von dir gibst" denke...

Ein Missverständnis ist - per definitionem - ein Versehen, keine Absicht.
Wo er Recht hat, hat er Recht. Und Du hast mit noch etwas Recht: Reden wir mal über was Anderes.

Ich habe noch nie Bassanhebungen gebraucht.
so sah letzte Woche der EQ auf meinem Pult bei einer Soulsängerin (SM58) aus:
Anhang anzeigen 996289
Lowcut bei ca 100 Hz, etwas raus bei ca 190 Hz und der Rest praktisch linear.
Ähnlich am Tag zuvor bei einer Folk/Jazz Sängerin bei deutlich leiserer Band und mit einem Sennheiser e935.
Am letzten Tag war Salsa angesagt und der EQ der Sängerin (wieder SM58) sah dann so aus:
Anhang anzeigen 996290
Also in den Tiefmitten etwas mehr raus, einfach weil da bei den 9 Leuten und Sals schon recht viel Information zur gleichen Zeit daherkommt und ich dann schaue, dass der Gesamtsound etwas aufgeräumter und klarer wird...

Ich muss gestehen, da war kein Gatt Mikro und kein Ibanez Akustik Amp mit dabei ;)
Bei meinem fett abgestimmten Ibanez bekomme ich es mittlerweile auch ohne Bassanhebung hin. Bei PA-Verstärkern nicht, dafür ist meine Stimme zu dünn. 3 dB Anhebung für den ganzen Bereich von 150 bis 500 Hz sollten allerdings reichen, und mit 6 dB bekomme ich schon ein fettes Ergebnis hin.

Schade, dass man die Pegel-Skalierung in Deinen Bildern nicht sieht. 5 dB pro Linie, nehme ich an?


Hallo opa_albin, auch Dir vielen Dank für den Keks und Hand-zur-Versöhnung-reich! :)
 
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