... für mich ist das ein typisches Szenarion dafür, wie hirnrissig Musiktheorie sein kann.
Die oben erwähnte Praxis des Addierens von Auftakt und Schlußtakt zu einem kompletten Takt ist nur in der Klassik zu finden.
Also eindeutig ist, daß ergänzende (unvollständige) Takte am Ende des Stücks nicht nur in der Klassik verwendet werden, sondern, wie oben geschrieben, auch in Volksliedern sowie darüber hinaus auch weit verbreitet in der kommerziellen Unterhaltungsmusik von seriösen Verlagen. Es ging dem Threadersteller ja um Klassik und - chaos.klaus -
sollen wurde von mir oben unterstrichen, weil es sich um
kein müssen handelt.
siehe auch:
Western standards for musical notation often include the recommendation that when a piece of written music begins with an anacrusis, the composer, copyist, typesetter, or printer should delete a corresponding number of beats from the written music's final measure in order to keep the number of measures in the entire piece at a whole number.
http://en.wikipedia.org/wiki/Anacrusis
Die Notation sollte m.E. dem Charakter des Musikstückes entsprechen. Bei "Happy Birthday" fängt für mich z.B. das Stück mit dem Auftakt an und nicht mit einer Pause. Und es endet eindeutig mit einer Halben Note. Einen dritten Schlag würde ich als überflüssig empfinden. Daher würde ich es
so notieren und nicht
anders.
Das kann bei anderen (z.B. längeren) Stücken natürlich anders sein.
Wenn der Auftakt durch einen Doppelstrich vom folgenden abgetrennt ist, finde ich es auch in Ordnung, nachfolgend in ganzen Takten zu notieren. (Wie z.B. in Pease/Puillig: Modern Jazz Voicing)
Die untenstehende Notation finde ich ungünstig, wenn bei der Wiederholung die letzte Achtel nicht gespielt werden soll.
4/4 ♪||:~~|~~|~~|~~|♩ ♫ ♩. ♪:||
(~~ = Platzhalter)
Konkret ist das aus dem Sikora entnommen, findet sich aber häufiger in Jazz-Notationen.
Besser erscheint es mir, wenn so notiert wird:
Code:
[SIZE=2]
[FONT=courier new] |1.‾‾‾‾‾‾ |2.‾‾‾‾‾
4/4 ♪||:~~|~~|~~|~~|♩ ♫ ♩. ♪:||♩ ♫ ♩. ��||[/FONT][/SIZE]
�� = Achtelpause (Das Unicode-Zeichen wird leider nicht immer dargestellt.)
(z.B. aus: Bernhard G. Hofmann: Arrangement & Orchestration (basierend auf Jazz))
Viele Grüße
Klaus