Auftaktiger Beginn

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Hallo!

Ich analysiere gerade ein Stück, dass auftaktig beginnt, aber mit einem vollen Takt aufhört...
Warum könnte das so sein?
Aus Versehen oder mit Absicht?
Das Stück ist von 1908 von Ph. Gaubert, allerdings noch in Richtung Spätromantik, Impressionismus.
 
Eigenschaft
 
Vielleicht steh´ ich ja auf der Leitung ... aber ...

warum soll das NICHT so sein ?
Was hat der Beginn eines Stückes mit dem Ende zu tun ?
Es ist doch so gut wie immer so, daß ein Stück ganztaktik endet ... unabhängig von seinem Beginn ...

???

LG, Thomas
 
Warum könnte das so sein?
Aus Versehen oder mit Absicht?
Das Stück ist von 1908 von Ph. Gaubert..

Auftakt und Schlußrakt sollen sich zu einem Takt ergänzen. (Quelle: Lehrbücher der allg. Musiklehre)
"Üblicherweise wird der Schlusstakt um die Länge des Auftaktes gekürzt, so dass er mit dem Auftakt zusammen einen vollen Takt ergibt."
(Quelle: Wikipedia)

Bei professionellen Komponisten kann man davon ausgehen, daß es Absicht ist.

Es ist doch so gut wie immer so, daß ein Stück ganztaktik endet ... unabhängig von seinem Beginn ...

???

In weiten Teilen der Musik stimmt die Regel, auch in praktisch allen Volksliedern, ebenfalls z.B. in
- The House of the Rising Sun
- When the Saints Go Marching In
usw.

Viele Grüße
Klaus
 
Das macht Sinn bei Formen die sich zyklisch wiederholen ... dann muss logischerweise Platz für den Auftakt sein. Ansonsten würde ich mich an soeiner "Regel" nicht sonderlich aufhalten ... für mich ist das ein typisches Szenarion dafür, wie hirnrissig Musiktheorie sein kann. Was soll die Regel denn regeln ... darf ich jetzt keine Stücke mit Auftakt und vollem Schlusstakt schreiben?!? ;)
 
In sämtlichen seriösen Real-Büchern oder Big-Band Sheets gibt es kein einziges Stück das mit einem unvollständigen Takt endet. Ein Auftakt wird "auftaktig", d.h. vor Beginn des Formteils notiert. Bei einer Wiederholung des Formteils wird dieser Auftakt zusätzlich noch mal im letzten Takt des Formteils notiert.

Die oben erwähnte Praxis des Addierens von Auftakt und Schlußtakt zu einem kompletten Takt ist nur in der Klassik zu finden.
 
... für mich ist das ein typisches Szenarion dafür, wie hirnrissig Musiktheorie sein kann.

Die oben erwähnte Praxis des Addierens von Auftakt und Schlußtakt zu einem kompletten Takt ist nur in der Klassik zu finden.

Also eindeutig ist, daß ergänzende (unvollständige) Takte am Ende des Stücks nicht nur in der Klassik verwendet werden, sondern, wie oben geschrieben, auch in Volksliedern sowie darüber hinaus auch weit verbreitet in der kommerziellen Unterhaltungsmusik von seriösen Verlagen. Es ging dem Threadersteller ja um Klassik und - chaos.klaus - sollen wurde von mir oben unterstrichen, weil es sich um kein müssen handelt.

siehe auch:

Western standards for musical notation often include the recommendation that when a piece of written music begins with an anacrusis, the composer, copyist, typesetter, or printer should delete a corresponding number of beats from the written music's final measure in order to keep the number of measures in the entire piece at a whole number.
http://en.wikipedia.org/wiki/Anacrusis

Die Notation sollte m.E. dem Charakter des Musikstückes entsprechen. Bei "Happy Birthday" fängt für mich z.B. das Stück mit dem Auftakt an und nicht mit einer Pause. Und es endet eindeutig mit einer Halben Note. Einen dritten Schlag würde ich als überflüssig empfinden. Daher würde ich es so notieren und nicht anders.

Das kann bei anderen (z.B. längeren) Stücken natürlich anders sein.

Wenn der Auftakt durch einen Doppelstrich vom folgenden abgetrennt ist, finde ich es auch in Ordnung, nachfolgend in ganzen Takten zu notieren. (Wie z.B. in Pease/Puillig: Modern Jazz Voicing)

Die untenstehende Notation finde ich ungünstig, wenn bei der Wiederholung die letzte Achtel nicht gespielt werden soll.

4/4 ♪||:~~|~~|~~|~~|♩ ♫ ♩. ♪:||

(~~ = Platzhalter)

Konkret ist das aus dem Sikora entnommen, findet sich aber häufiger in Jazz-Notationen.

Besser erscheint es mir, wenn so notiert wird:

Code:
[SIZE=2]
[FONT=courier new]                   |1.‾‾‾‾‾‾ |2.‾‾‾‾‾
4/4 ♪||:~~|~~|~~|~~|♩ ♫ ♩. ♪:||♩ ♫ ♩. ��||[/FONT][/SIZE]
�� = Achtelpause (Das Unicode-Zeichen wird leider nicht immer dargestellt.)
(z.B. aus: Bernhard G. Hofmann: Arrangement & Orchestration (basierend auf Jazz))

Viele Grüße

Klaus
 
Zuletzt bearbeitet:
Also eindeutig ist, daß ergänzende (unvollständige) Takte am Ende des Stücks nicht nur in der Klassik verwendet werden, sondern, wie oben geschrieben, auch in Volksliedern sowie darüber hinaus auch weit verbreitet in der kommerziellen Unterhaltungsmusik von seriösen Verlagen.
Sorry dass ich mich undeutlich ausdrückte. Mit "Klassik" meinte ich einfach all das, was sich um das pure Abspielen von Vorgegebenem dreht.
 
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