Also unter 1.500,- war beim T fast nicht zu finden.
Ich weiß ja nicht, wie Du gesucht hast, aber bei mir haben sich bei den ST-Modellen in der Preisklasse von 600 - 1.500 € doch immerhin
94 Modelle mit HH-Bestückung und Vibratosystem gefunden. Und da sind noch nicht mal die ganzen noch etwas günstigeren Gitarren drin, unter denen es auch so manches zu entdecken gibt (zB die Harley Benton Fusion, auch wenn man bei denen vielleicht mal 2 oder 3 probieren muss, um eine richtig gute zu finden). Gefallen einem die Roswell-PUs nicht, ist da allemal noch ein Pärchen Dimarzios oder Duncans im Budget. Weitere Teile lässt der T unter Heavy-Gitarren laufen, wie zB einige Schecter, die auch in die ST-Abteilung passen würden. Die Dinger haben halt ziemlich dünne Hälse, das muss man mögen.
Die Petrucci-Modelle von Sterling by MusicMan sind mitunter richtig gut, fand aber die Serienstreuung zuletzt eher überdurchschnittlich. Konzeptionell aber mMn tolle Gitarren, und von daher lohnt es sich schon, da etwas rumzusuchen und zu vergleichen.
Die Ibanez AZ-Modelle hast Du selber schon genannt, und die fangen (wenn auch inzwischen leider nicht mehr ganz so deutlich) unter der 1.500 €-Marke an. Aber ehrlich gesagt finde ich nur wenige Gitarren, bei denen ich den Unterschied zur teureren (in dem Fall Japan-) Ausführung so gering finde wie hier. Teils die gleichen PUs, die Hardware ist fast identisch, und gerade die Duncan Hyperion sind für mich mit das Beste, was es derzeit unter Allround-HB mit mittlerem Output auf dem Markt gibt.
Last but not least wären die Charvels zu nennen, von den ich drei besitze, zwei San Dimas und eine DK24. In meinem Fall mit FR, aber die DK24 gibts auch mit Roasted Maple Neck und Gotoh 2-Point Trem. Ich habe in meine DK24 übrigens gebrauchte Hyperion eingebaut, die jemand aus seiner Ibanez geschmissen hatte, und die klingen auch gesplittet hervorragend. Was nicht heißen soll, dass die Werksbestückung schlecht gewesen wäre, das waren auch Duncans (Full Shred und AlNiCo II Pro). Allerdings würde ich dem Menschen gerne die Ohren lang ziehen, der es für eine gute Idee hielt, die PUs für eine Gitarre mit transparent brauner Quilted Maple Decke und Goldhardware ausgerechnet in schneeweißem Plastik zu bestellen. Daher die schwarzen Ibanez-Duncans, die mich dann aber wie gesagt auch soundmäßig begeistert haben.
Du hast schon recht, dass die Preise sich zuletzt ein gutes Stück nach oben verschoben haben. Der Begriff der Mittelklasse ist ja nie ganz trennscharf, aber gerade das Angebot im traditionell starken Bereich um die 1.000 - 1.200 € hat sich merklich ausgedünnt. Es ist für mich alten Knacker gefühlt noch nicht lang her, dass eine American Standard Strat in diesem Bereich lag und ihn ein Stück weit definiert hat - aber daran ist heute ebensowenig zu denken. Und dann war da eben schon vorher oft ein relativ deutlicher "Respektsabstand" zu den günstigeren Modellen der gleichen Marke, die dann so um die 500 € angeboten wurden. Die kosten jetzt dann oft 700 - 800 €, liegen aber in Komponenten und Verarbeitung halt nach wie vor ein gutes Stück unter dem, was man von der "Mittelklasse" erwartet. Das gilt für die Mexican vs US-Strats ebenso wie für indonesische vs. Japan-Ibanez.
Von daher bleibt da halt oft nur der Gebrauchtmarkt. Speziell die Ibanez mit ihren Edelstahlbünden sind da aber auch recht unproblematisch, und hier ist man dann auch wieder in einem erträglicheren Bereich. Meine DK24 habe ich auch gebraucht erstanden und bin damit gut gefahren, aber auch neu gehören sie für mich zu den Gitarren dieses Typs mit dem besten Preis/Leistungsverhältnis.
Gruß, bagotrix