B vermindert, Töne ermitteln

  • Ersteller michael2018
  • Erstellt am
M
michael2018
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
16.02.24
Registriert
05.10.18
Beiträge
150
Kekse
714
Hallo Leute,

nach langer Theoriepause wieder mal eine Frage von mir.

Ich ermittel die zusammengehörenden Akkorde entweder nach Quintenzirkel oder lieber auf dem Griffbrett.

Vorgehensweise:

Zeigefinger auf E-Saite (C), 1 Saite runter (F), 2 Bd. runter (G), das sind die 3 Dur Akkorde

Dann Kl. Finger auf Ursprungston (C), dadurch ist Zeigefinger im 5 Bd.
Das ist der erste Mollakkord (a), dann wieder 1Saite runter (d), 2 Bd. runter (e).

Hier (7. Bd.) wieder auf die E-Saite. Dort ist der verminderte Akkord (b verm).


C Dur
8.Bd. E-Saite

F Dur
8.Bd. A-Saite

G Dur
10. Bd. A-Saite

A moll
5. Bd. E-Saite

D moll
5.Bd. A-Saite

E moll
7. Bd. A-Saite

B verm
7. Bd. E-Saite

Dann mit:

Fb Cb Gb Db Ab Eb Bb F C G D A E B F# C# G# D# A# E# B#

die Töne ermitteln.

C-Dur:

F´CDAEB´C

sortiert = CDEFGABC

1 3 5 ist C-Dur, also CEG

`CDEGA`ist die Pentatonik.

Von der Penta den letzen nach vorne = A moll, das ergibt die A mol Penta.

ACDEG

Töne von C-Dur (s.o.)für A sortiert:

ABCDEFGA

1 3 5 ist A moll, also A C E.

usw., usf....

Aus F Dur kann ich A moll und aus G Dur kann ich E moll ermitteln.

Das klappt eigentlich sehr gut, allerdings kann ich so nicht den verminderten B Akkord ermitteln.

Kann mir hier einer bitte Hilfestellung geben ?

Dank im Voraus.

Gruß

Michael
 
Eigenschaft
 
Vorgehensweise:
Zeigefinger auf E-Saite (C), 1 Saite runter (F), 2 Bd. runter (G), das sind die 3 Dur Akkorde
...
Leider verstehe ich nicht die Methode, und noch weniger den Sinn dahinter.
.

Das klappt eigentlich sehr gut, allerdings kann ich so nicht den verminderten B Akkord ermitteln.
Kann mir hier einer bitte Hilfestellung geben ?
Was ist die Frage?
Ob es so eine ähnliche Eselsbrücke dafür gibt, oder wie man einen verminderten Akkord bildet?
Eigentlich hast du mit den Bünden auf der Gitarre deine Halbtöne vor Augen, und vermindert sind eben zwei kleine Terzen, also drei Halbtonschritte.
 
Hallo Dubbel,

die Methode ersetzt für mich den Quintenzirkel.
Mit der Vorgehensweise kann ich, wenn ich den Zeigefinger im 8. Bd. auf der E-Saite habe, die dazugehörigen Akkorde ermitteln.

Also wenn ein Lied in C-Dur ist, kann ich dazu spielen:

C-Dur, F-Dur, G-Dur, A moll, D moll, E moll und eben B verm.

Ist schriftlich ein wenig schwer zu erklären, wenn aber immer 1 Finger pro Bd. liegt erklärt sich das evtl. vonselbst.

E Saite Zeigefinger, 1 Saite runter Zeigefinger, dann Ringfinger auf A-Saite, dann hast du die Dur Akkorde...

Kleine Finger Ursprungston (wo vorher der Zeigefinger war).

Dann wieder Zeigefinger, usw.....dann hast du die Moll Akkorde.

Der vermiderte B liegt dann wieder (Ringfinger) 1 Saite (von A nach E) nach oben.

Schwer zu erklären...

Funktioniert aber wohl mit allen Ausgangsakkorden.

Versuch´s mal auf dem Griffbrett, evtl. erklärt es sich dann von selbst.

Gruß

Michael
 
Eigentlich funzt das so

C Dur Tonleiter

C D E F G A H C
1 2 3 4 5 6 7 8

Jetzt werden durch Terzschichtung Akkorde gebildet. Man nimmt also 1 3 5 7 und dann kommt Cmaj7 raus.
Das gleiche für alle anderen Töne im Fall von H also H D F A
=> H Grundton, D kleine Terz von H, F = verminderte Quinte von H, A kleine Septime von H.

Der Akkord heisst also Hmoll 7/b5

;)
 
Zuletzt bearbeitet:
:bang: Denkfehler meinerseits .... ;)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
allerdings kann ich so nicht den verminderten B Akkord ermitteln.

Kann mir hier einer bitte Hilfestellung geben ?
Diese Methode, nach der du dir z.B. die Dur-Akkorde einer Tonart und die Mollparallele suchst, hab ich schon in diversen Videos als Empfehlung gesehen. Für mich kam diese Empfehlung (vielleicht zum Glück) zu spät, ich konnte es zu diesem Zeitpunkt bereits anders regeln, da ich mich schon recht früh für Harmonielehre interessiert hatte.

Die von dir beschriebene Methode (ich hab nur das erste Drittel gelesen, zum Rest kann ich also nichts sagen) mag in gewissen Grenzen brauchbar sein, um überhaupt einen Anfang zu finden. Aber weiterführend kann ich dir nur empfehlen, dich mit dem Quintenzirkel zu beschäftigen, dir zu merken, welche Töne zu welcher Tonart gehören und dann mit diesen Tönen die benötigten Stufenakkorde mit Hilfe der Terzschichtung aufzubauen. Hat man alle 12 Tonarten vor der Brust, mag es nach viel aussehen. Lass dir Zeit und fang mit den Tonarten an, die du momentan konkret brauchst.

Wie du zu den Tönen deines gesuchten Akkords kommst, hat Dr Dulle schon in Beitrag #4 erklärt. So richtig voll krass verminderte Akkorde findet man übrigens nicht so leicht, dazu müsste man schon die Abfahrt Richtung Harmonisch Moll nehmen. Die Stufenakkorde unseres Diatonischen Systems bringen auf der siebenten Stufe gerade mal einen halbverminderten Akkord zustande. ;)
 
Hallo,

Danke für die Antworten.
Da mich die Musiktheorie doch sehr fordert.....
Autodidakt ohne Lehrer.

Also ich habe schon Zeit und Gehirnschmalz investiert und habe mir die 2 Systeme ausgesucht, um einen Überblick zu bekommen.

Ich möchte ja auch die Akkorde finden, wenn ich keinen Quintenzirkel zur Hand habe. Also ist das System für mich gut zu handhaben. Gitarre habe ich ja immer dabei, wenn ich spielen möchte...

Die Akkordbildung mit dem Merksatz Fähige Clevere Gittaristen Denken An Ein Barré, 3 x hingeschrieben, nach links mit b. Mitte ohne und nach rechts mit # hilft mir ganz gut, um schnell alle möglichen Akkorde zu bilden und die Pentatoniken zu bilden und die Mollparallelen ebenso.

Da ich nur für den Hausgebrauch spielen möchte, reicht mir das um mir die Töne der Akkorde zusammen zu suchen.

Um die Materie komplett zu verstehen und auswendig zu lernen bin ich zu alt und mir fehlt die dementsprechnende Freizeit....

Allerdings habe ich noch nichts gefunden, um mit dem System die verminderten Akkorde zu bilden.
Das war eigentlich der Grund der Frage.

Wenn jemand noch einen Tipp hat, dann raus damit.

Trotzdem Danke und Gruß

Michael
 
Na habe die Ehre, man kann sichs auch wirklich unnötig kompliziert machen.

Wenn jemand noch einen Tipp hat, dann raus damit.
Ja, aber da sind alle anderen Akkorde auch mit inbegriffen - lerne eine einzige Durtonleiter, vorzugsweise C, und google den Begriff Terzschichtung.


Zeigefinger auf E-Saite (C), 1 Saite runter (F), 2 Bd. runter (G), das sind die 3 Dur Akkorde
Also, nur um klar zu sehen:
Mit "runter" meinst du wohl hinauf? Musiker meinen mit hinauf und hinunter Tonhöhen, in welche Richtung sich dein Greiffinger bewegt ist egal. Da aber das F im selben Bund ÜBER dem C liegt nehm ich das mal an.
Wie du auf das G kommst verstehe ich nicht, vom C zwei Bünde runter ist ein A#/B und vom F zwei Bünde runter ist ein D#/Eb.

C Dur
8.Bd. E-Saite

F Dur
8.Bd. A-Saite

.......
Das versteh ich auch nicht.
Ja, E-Saite 8. Bund ist ein C.

Und natürlich kann man auf den aufbauend einen Akkord bauen....


Fb Cb Gb Db Ab Eb Bb F C G D A E B F# C# G# D# A# E# B#
Unterstelle, dass Gb und F# enharmonisch das selbe sind, dann kannst du dir den Quintenzirkel doch eh immer auswendig herleiten?:confused:
 
Hallo Palm muter,

naja hoch und runter.
Ich habe schon wieder etwas gelernt.
Ich habe mich immer gefragt, warum alle sagen runter, wenn die doch den Gitarrenhals hoch gehen.....

Dann bitte in meiner Darlegung hoch und runter tauschen... zumindest bei den Tönen, bei den Saiten müsste es ja wieder stimmen ?

Danke und Gruß

Michael
 
Tut mir Leid, ich hab noch immer keine Ahnung wie du es meinst:redface:

Für mich wäre der naheliegenste Zusammenbastelalogrythmus wenn ich das so machen müsste wie du (und Nachtrag, nur fürs Protokoll, ich finds recht abwegig weil viel zu sehr um die Ecke gedacht was ich da schreibe aber wenn du meinst du kannst so besser):

z.B. C-Dur besteht aus C,D,E,F,G,A,H

Bei der Frage Dur/Moll nehm ich den Ton, egal wo (halt auf den tieferen Saiten, sobald die gr. Terz szwischen G- & H-Saite anstelle der Quarten kommt funktionierts klarerweise nicht mehr), und weiß, dass eine Saite höher und ein Bund tiefer die große, bzw. 2 Bünde tiefer die kleine Terz liegt. Eine davon muss jeder Ton haben.
Bei C: Eine Saite höher & ein Bund tiefer liegt ein E (passt, leitereigen)
Eine Saite höher und 2 Bünde tiefer ein Eb, (kommt nicht in der C-Dur- Tonleiter vor)

Von daher: C ist in C-Dur wohl der Grundton eines Durakkordes (Wäre auch seltsam wenn nicht)

Bei D: Eine Saite höher & ein Bund tiefer liegt ein F#
Eine Saite höher und zwei Bünde tiefer ein F. Das F ist der leitereigene Ton, was zu D wohl eine kleine Terz ist, womit D in C-Dur wohl der Grundton eines Moll-Akkords ist.

E hast die Wahl zwischen gr. Terz G# & kl. Terz G (somit Mollakkord), F gr. Terz A und kl. Terz Ab, somit Durakkord usw....


So, und dann hat jeder Dreitöner eine Quinte.
Die liegt eine Saite höher und 2 Bünde höher.
Das geht sich bei allen Tönen schön aus, außer bei einem. Das ist der verminderte Akkord.

C eine Saite und 2 Bünde rauf liegt ein G - passt. Zusammen mit der Info von vorher (rot) , dass die Terz ein E ist hast du den C-Durdreiklang (C E G).
D eine Saite und 2 Bünde rauf - A, passt. Dmoll demnach D F A.
E kriegt ein H --> Passt.
F ein C -->Passt
G ein D -->Passt
A ein E -->Passt
H ein F#.... wait. passt so nicht. In C-Dur gibt's kein F#, nur ein F. hier hast du deinen verminderten Akkord.


Und das funktioniert mit jeder Tonleiter, wenn du in Moll die Quinten anschaust stolperst du halt schon auf der 2ten statt 7ten Stufe über die verminderte Quinte.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
wenn ich keinen Quintenzirkel zur Hand habe
Aber den hast du doch quasi immer zur Hand, wenn du deine Gitarre dabei hast.
Zeigefinger auf E-Saite (C), 1 Saite runter (F), 2 Bd. runter (G), das sind die 3 Dur Akkorde
Denn mit diesem System kommst du durch den ganzen Quintenzirkel. Dein dritter gefundener Akkord steht im Quintabstand zum ersten. Nimm einfach diesen wieder als Ausgangspunkt, dann findest du auf die gleiche Art und Weise den nächsten.

Ist aber genauso eine Krücke wie alles andere. Es ist wirklich kein Riesending, sich diese paar Sachen auswendig zu merken. Da die Gitarre "Kreuztonarten" liebt, fang mit diesen an. Schau dir an, welcher Ton in der Tonart G-Dur anders ist als in der Tonart C-Dur (f wird zu fis). Gehst du im Quintenzirkel weiter nach rechts, bleiben die bereits veränderten Töne verändert, es kommt immer nur noch ein weiterer hinzu.

Das machst du zunächst mal bis E-Dur. E-Dur hat 4 Vorzeichen (#). Wenn du weisst, welche das sind bzw. welche Töne sie verändert, kannst du dir die Tonleiter jederzeit vorstellen. Die Stufenakkorde werden immer auf die gleiche Art gebildet, und es kommen in jeder der 12 Tonarten immer die gleichen Akkord-Qualitäten dabei heraus. Also diese 3 Durakkorde, 3 Mollakkorde und der halbverminderte. Hat man einmal das Prinzip verstanden, ist das echt kein Riesending. Und der "Hausgebrauch" macht danach viel mehr Spaß. Denn man stapft nicht mehr über wackelige Eselsbrücken sondern läuft stattdessen die ausgetretenen Pfade der Einsteiger-Harmonielehre entlang.

Um die Materie komplett zu verstehen und auswendig zu lernen bin ich zu alt und mir fehlt die dementsprechnende Freizeit....
Ich denke, du überschätzt den Aufwand. Die ersten Schritte, die einem schon immens weiterhelfen würden, sind schnell getan. Das, was ich dir hier empfehle, kann man sich wirklich schnell zu eigen machen und davon profitieren. Ich hab nicht empfohlen, Jazz-Harmonik zu studieren. ;)

Allerdings habe ich noch nichts gefunden, um mit dem System die verminderten Akkorde zu bilden.
Braucht man die überhaupt für den Hausgebrauch? :tongue:
 
Allerdings habe ich noch nichts gefunden, um mit dem System die verminderten Akkorde zu bilden.
Das war eigentlich der Grund der Frage.
(1) ist der Grundton:
dim.png


nimmt man z.B. C, dann findet man bis zum 12. Bund folgende Möglichkeiten:
dim2.png


https://jguitar.com/
 
Zuletzt bearbeitet:
Töne von C-Dur (s.o.)für A sortiert:

ABCDEFGA

1 3 5 ist A moll, also A C E.

Mir erscheint das auch alles recht kompliziert, aber nach diesem Schema kannst du doch ganz einfach den verminderten Akkord ermitteln,
wenn du schon ermitteln konntest, dass der verminderte Akkord in C-Dur auf dem B liegt

Töne von C-Dur (s.o.)für B sortiert:

BCDEFGA

1 3 5 ist Bdim, also B D F.

eben weil die Terzschichtung für alle Akkorde gilt, und 1-3-5 beschreibt nichts anderes als diese Terzschichtung.
 
Ich mache es anders. Grundton auf der A Saite. Dann ist die dominante (dominieren, drüber) im selben Bund auf der E Saite. Und die subdominante (sub = drunter) im selben Bund auf der D Saite.
 
Hallo Luckie,

und wie machst du das dann bei den Mollakkorden ?

Für die Dur Akkorde finde ich den Tipp aber schon mal gut.

Danke und Gruß

Michael

[TBODY] [/TBODY]
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Hallo Palm Muter,

puh, schwer zu lesen ;)
Aber ich weiß ja wie schwer es ist etwas in Worte zu fassen....

D.h., dass ich mit Deinem System ganz einfach Akkorde bilden kann ?

Dur = Grundton auf E Saite, 1 Saite hoch (?) und ein Bund runter + 3 Bd. hoch
Moll = Grundton auf E Saite, 1 Saite hoch (?) und zwei Bund runter + 3+1 Bd. hoch

Wenn ich das richtig verstanden habe, würde mir das helfen die Akkorde einfacher zu bilden.

Danke und Gruß

Michael
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Hallo Dubbel,

mit der Schematik dieser Griffbilder muss ich mich dann aber noch weiter beschäftigen, b3 und b5 usw.
Werde ich mir aber mal anschauen...

Danke und Gruß

Michael
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Hallo noackorama,

also nur die Grundtöne dann nach dem Buchstaben sortieren, der der verm Akkord ist und wieder 1 3 5 ?

Das wäre ja auch einfach....

Danke und Gruß

Michael

PS. Schön, alles zusammengefasst.....;)
1 x Danke und Gruß reicht dann wohl ;)))
 
Mist ich kann den Ursprungsbeitrag nicht mehr editieren.

Natürlich ist für C-Dur richtig:

F´CGDAE´BC

und nicht F´CDAEB´C...

dann sortieren usw...

Gruß

Michael
 
Um die Töne eines verminderten Akkords auf der Gitarre zu visualisieren, habe ich gleich mehrere Ansätze.

Eine ist, erst einmal rechnen.
C#dim
Ein Halbton höher ist D; also weiß ich, dass die Akkordtöne aus der D-Dur-Tonleiter stammen.
Also rechne ich außer dem F# und C# mit keinem anderen Vorzeichen.
Jetzt brauche ich die Terzschichtung, wo mir einer der Merksätze der Noten auf bzw. zwischen den Notenlinien weiterhilft.
Der Fritz aß Citronen - Eis gern
oder
Chris, es geht hurtig durch Fleiß aufwärts.

Also habe ich die Stammtöne CEG wobei noch das Vorzeichen C# hinzu kommt.

C#dim = C# E G

Klingt für die, die keinerlei Musiklehre haben umständlich, ist aber für alle, die die Basics haben Kinderkram.

Der zweite Rechenweg wäre folgendes.
Ich suche von einem G#dim die große Durterz abwärts und lande auf einem E. Daraus mache ich einen E7 der mir viel vertrauter ist, und von dem ich die Akkordtöne auch so weiß oder über das Griffbild ermitteln kann.
E7 = E G# H D
G#dim = E7 ohne Grundton G# H D was mir auch eine Vorstellung von möglichen Shapes vermittelt.

Eine andere Herangehensweise:
C# E G ist fast C-Dur, nur der Grundton wird einen Halbton weitergeschoben.
G# H D ist fast G-Dur, nur der Grundton wird einen Halbton weitergeschoben.

Mitten auf dem Griffbrett gehe ich gerne wie Notenleser vor. Ein Verminderter Akkord ist die 7 Akkordstufe einer Durtonleiter.

Also suche ich mir auf dem Griffbrett den <Grundton>

-|<7>|-

Durch die Durtonleiter weiß ich, wie es weitergeht.
Code:
-|(2)|---|-3-|(4)|---|-5-|---|-
-|-6-|---|<7>|-1-|---|(2)|---|-
-|-3-|(4)|---|-5-|---|-6-|---|-
-|<7>|-1-|---|(2)|---|-3-|---|-
(2) und (4) sind die anderen beiden Grundtöne. Wenn ich weiß, wo die sind, muss ich die genauen Akkordintervalle gar nicht wissen. Kein Klavierspieler denkt über verminderte Quinten, und meist auch nicht über Dur- und Mollterz oder sonst was nach, solange er sich in einer Tonart befindet, und klar ist, was für Töne nur vorkommen können.
Natürlich muss auf der Gitarre der Lagewechsel zwischen der G- und H-Saite noch mit eingerechnet werden, wenn die Saiten mit beteiligt sind. Aber das gehört mit zu den Basics bei den Durskalen.

Wieder ein anderer Zugang ist es, mit einigen handlichen Shapes zu arbeiten.
In der Mehrzahl der Fälle begegnet mir der verminderte Akkord mit noch einer weiteren Septime. Meist als m7b5 notiert. Und da taucht er gerne bei II-V-I-Verbindungen in Moll auf.

Hm7b5 E7 Am
F#m7b5 H7 Em

Solche Akkordverbindungen werden im gerne im Jazz und vom Jazz beeinflusste Stile (Blues) verwendet, und werden da als Standard-Akkord-Verbindungen gelernt. Von den Übungen bedient man sich dann an einem der bekannten Shapes für dem m7b5.

Alle Methoden bauen auf Grundlagen auf, die man sich vorher schon an anderer Stelle erarbeitet hat.

Umständlicher finde ich die Methode, einen verminderten Akkord über Akkordintervalle aufzubauen.

Grundton, Mollterz und verminderte Quinte ( = Tritonus).
1 3b 5b

Code:
-|-3b|---|---|-5b|---|---|---|-
-|---|---|<1>|---|---|-3b|---|-
-|---|-5b|---|---|---|---|---|-
-|<1>|---|---|-b3|---|---|---|-
Zugrunde liegt die locrische Skala, die meist Anwendung bei einem verminderten Akkord findet. (Wenn nicht was noch schrägeres wie eine Ganzton-Halbton-Skala folgt)

Code:
-|-3b|---|-4-|-5b|---|-6b|---|-
-|-7-|---|<1>|-2b|---|-3b|---|-
-|-4-|-5b|---|-6b|---|-7-|---|-
-|<1>|-2b|---|-3b|---|-4-|---|-

Kann man sich antun, wenn man will. Man hat jetzt schön die exakten Intervalle der locrischen Skala vor sich. Doch übersichtlich und einfach ist was anderes. Ich für meinen Teil verzichte darauf und leite mir die Skala von der 7. Stufe einer Durtonleiter ab.

Code:
-|(2)|---|-3-|(4)|---|-5-|---|-
-|-6-|---|<7>|-1-|---|(2)|---|-
-|-3-|(4)|---|-5-|---|-6-|---|-
-|<7>|-1-|---|(2)|---|-3-|---|-
Hier hab ich absolut nichts zu rechnen, wenn mir die Durskalen vertraut sind. Ich muss nur wissen, wo der Grundton <7> und die Akkordtöne (2) und (4) sind, und ich habe alles was ich brauche. Es sind 2 verschiedene Blickwinkel, für die gleiche Sache.

Die Intervalle, die ich für Akkorde benötige liefere ich erst im zweiten Schritt nach, falls sie überhaupt benötigt werden.
Mollterz 3b
Verminderte Quinte 5b
Kleine Septime 7
und als weitere Optionen
9b 11 13b

Das sind die Basics was die ersten Jazz-Akkorde angegt.

Wer irgendwann nur noch Bahnhof verstanden hat, dem fehlen die Basics der Musiklehre für Gitarristen. Wer alles aufarbeiten will, wenn er mal über ein Problem stolpert, und wem dann alles zu kompliziert wird, der hat lerntechnisch einfach zu spät angefangen. Erst dann, wenn es komplex und damit kompliziert wird.

Wenn man schon früh damit angefangen hat, als die Sachen noch leicht waren, der hat einen ganzen Vorrat an Hintergrundwissen, von dem er sich das raussuchen kann, was für die aktuelle Problemstellung am einfachsten ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Hallo Palm Muter,

puh, schwer zu lesen ;)
Aber ich weiß ja wie schwer es ist etwas in Worte zu fassen....

D.h., dass ich mit Deinem System ganz einfach Akkorde bilden kann ?

Dur = Grundton auf E Saite, 1 Saite hoch (?) und ein Bund runter + 3 Bd. hoch
Moll = Grundton auf E Saite, 1 Saite hoch (?) und zwei Bund runter + 3+1 Bd. hoch

Wenn ich das richtig verstanden habe, würde mir das helfen die Akkorde einfacher zu bilden.

Danke und Gruß

Michael


Puhh, wenn dann bitte mit Griffdiagrammen, so bringt das nix.
Also:

Du kannst eine Tonleiter ermitteln. Ich schreib mal 3 auf:
(Da deine Tonreihe Englisch ist schreib ich auch mal Englisch, heißt B ist das, was im Deutschen H ist und Bb ist das, was im Deutschen B ist)

F-Dur (F G A Bb C D E)
E-Moll (E F# G A B C D)
A-Dur (A B C# D E F# G#)

So, und wenn du die "normalen Akkorde" haben willst, die man jeweils aus diesen Skalen bilden kann (man nennt die Stufenakkorde, mal da lesen: https://de.wikipedia.org/wiki/Tonstufe#Stufenakkorde), dann musst du folgendes Wissen: Jeder Akkord hat einen Grundton, eine Terz und eine Quinte.
Der Grundton gibt ihm den Namen, die Terz entscheidet ob Dur/Moll und die Quinte ob er vermindert oder nicht vermindert ist.


So, nun nehmen wir einen X-beliebigen Ton, z.B. das D.
Kommt in allen 3 vorher angegeben Tonleitern vor, also gibt es in jeder Tonleiter einen D-irgendwas Akkord.

alle-toene-auf-der-gitarre1.png

Das meinte ich mit 1 Saite höher und einen bzw. zwei Bünde tiefer. 1 Bund tiefer liegt die große Terz (hier F#) und zwei tiefer die kleine Terz (hier F).
Als Terz zu D hast du also F oder F# zur Auswahl. F ist die kleine Terz und impliziert damit einen D-Moll Akkord und F# einen D-Dur.
So, nochmal die 3 Beispieltonleitern:
F-Dur (F G A Bb C D E)
E-Moll (E F# G A B C D)
A-Dur (A B C# D E F# G#)

In F-Dur ist klarerweise das F und nicht das F# leitereigen. Heißt in der Tonart F-Dur gibt's wohl einen D-Moll Akkord
In E-Moll ist hingegen das F# leitereigen, wodurch in E-Dur über dem D ein D-Dur-Akkord gebildet wird.
Genauso in A-Dur, auch da ist ein F# anstelle eines F enthalten.

Und das kannst du mit jedem Ton in jeder Tonleiter machen, jeder Ton hat leitereigen (also innerhalb dieser Tonleiter) genau entweder eine große oder eine kleine Terz.



Damit das ein Akkord wird, brauchts noch eine Quinte.
alle-toene-auf-der-gitarre3.png

Quinte ist in deinem "Wo liegt mein Finger"- Universum eine Saite und zwei Bünde höher.
nochmal die 3 Beispieltonleitern:
F-Dur (F G A Bb C D E)
E-Moll (E F# G A B C D)
A-Dur (A B C# D E F# G#)

Fängst du bei F-Dur an siehst du: Quinte zu F ist C, zu G D, zu A E, zu Bb F, zu C G, zu D A und zu E WÄRE es B, das geht sich aber nicht innerhalb der Tonleiter aus, weil die Tonleiter ein Bb statt einem B enthält.
alle-toene-auf-der-gitarre4.png


Und das trifft in so einer "normalen" Tonleiter immer auf genau einen Ton zu, auf dem sitzt dann der verminderte Akkord.

In E-Moll ist es das F#, das "möchte" als reine Quinte nämlich ein C# und E-Moll hat nur ein C zu bieten, in A-Dur hätte das G# gerne ein D# und bekommt nur ein D.



Und so kommst du auf die Information, über welchem Ton ein Dur- und über welchen ein Mollakkord liegt und wo der verminderte ist.




Man muss aber trotzdem nochmal dazu sagen: Das ist aufwendig like hell.
Jeder "Normalgitarrist" der sich damit beschäftigt merkt sich einfach:

In Dur liegt über dem 1., 4. & 5. Ton ein Durakkord, wobei über dem 4. die Subdominante und dem 5. die Dominante liegt.
Sowie über 2., 3., 6. Ton ein Mollakkord
Und über dem 7. der verminderte.

Für Moll liegt auf dem 1., 4., & 5. Ton ein Mollakkord, auch wieder über dem 4. die Subdominante und dem 5. die Dominante
Sowie über 3., 6. & 7. Ton ein Durakkord
Und über dem 2. der Verminderte.

Und dann muss man nur noch Barree spielen können....
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Jeder "Normalgitarrist" der sich damit beschäftigt merkt sich einfach:
In Dur liegt über dem 1., 4. & 5. Ton ein Durakkord, wobei über dem 4. die Subdominante und dem 5. die Dominante liegt.
Sowie über 2., 3., 6. Ton ein Mollakkord
Und über dem 7. der verminderte.
oder auch: "Dur, moll, moll, Dur, Dur, moll, vermindert".
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben