Bass zu vorhandener Melodie hinzufügen?

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Hallo zusammen

Ich versuche elektronische Musik zu machen (benutze Logic Pro und Reason).
Leider bin ich ein totaler Laie was Harmonielehre und Tonleitern und das alles betrifft, was natürlich für das Erstellen von Songs nicht gerade hilfreich ist...
Ich hoffe, ihr könnt mir helfen :)


1. Frage:
Melodien habe ich im Kopf und spiele diese mit einem Lead-Synthesizer in den Song ein.
Aber wie füge ich nun einen Bass dazu ein, der diese Melodie nicht "beisst"? Ich kann ja nicht irgendetwas mit dem Bass spielen, es muss ja harmonisch klingen (im Zusammenspiel mit der Melodie)? Muss ich dazu einfach die Lead-Melodie und den Bass in der gleichen Tonleiter spielen? (Also z.b. C-Dur oder G-Moll oder was auch immer)


2. Frage
Muss eine Melodie immer in Akkorden gespielt werden? Ich kann ja auch einzelne Töne anspielen um eine gute Melodie zu erstellen, oder? Sind Akkorde so wichtig für ein Musikstück (explizit in elektronischer Musik)? Vielleicht verstehe ich auch nicht wirklich was Akkorde sind... :confused:



Vielen Dank für das Beantworten meiner Fragen :)


Liebe Grüsse
 
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1. Frage:
Melodien habe ich im Kopf und spiele diese mit einem Lead-Synthesizer in den Song ein.
Aber wie füge ich nun einen Bass dazu ein, der diese Melodie nicht "beisst"? Ich kann ja nicht irgendetwas mit dem Bass spielen, es muss ja harmonisch klingen (im Zusammenspiel mit der Melodie)? Muss ich dazu einfach die Lead-Melodie und den Bass in der gleichen Tonleiter spielen? (Also z.b. C-Dur oder G-Moll oder was auch immer)

Hi,

Du hast also eine Melodie. Mache nun Folgendes:

1. versuche sie zunächst mal nieder zu schreiben. Oder lasse sie Dir von Logic ausdrucken. ;-)
2. erkenne dabei wenn möglich Tonart, Taktart und Form.
3. versuche die Melodie, falls notwendig, in eine 4- oder achttaktige Form zu modelieren. Man muss dabei sehr vorsichtig vorgehen, damit ihre Natürlichkeit nicht verloren geht.
4. Versuche den Schluss der Melodie, falls notwendig, so zu gestalten, dass er aufgelöst klingt. Er sollte Dir das Gefühl eines Ruhepunktes geben. Du hast damit die Tonika, die I Stufe der zugrundeliegenden Tonart erreicht.
5. höre nun in Deine Melodie hinein und stelle fest, an welchen Stellen es möglich ist den Tonikagrundton zu spielen. Es wird Stellen geben wo er perfekt harmoniert, andere Stellen werden dissonant klingen. An diesen dissonanten Stellen probierst Du zunächst aus im Bass nicht den Tonikagrundton, sondern den Dominantgrundton zu spielen.

Soweit ist das für einen weniger Erfahrenen im Komponieren durchaus nachvol ziehbar, denke ich.
Wenn wir tiefer in die Sache einsteigen, heißt das Zauberwort Kontrapunkt. Du willst nämlich nichts anderes als eine Kontrapunkt gegen einen Cantus Firmus setzen.
Cantus Firmus ist eine vorgegebene Melodie und der Kontrapunkt bildet, wieder der Name schon sagt, einen Gegensatz dazu.
Kontrapunktregeln gibt es viele. Sie sind auch abhängig vom gewünschten Stil und dementsprechend offener oder auch strenger gehalten.

Hier ein paar Anregungen zum Bilden eines Kontrapunktes.

Konsonanzen sind prinzipiell immer erlaubt. Dissonanzen sollten auf leichte Taktzeit fallen und stimmführungsmäßig regelkonform schrittweise aufgelöst werden. Parallelführungen von perfekten Konsonanzen sollte man bei 2-Stimmigkeit meiden, wegen der dadurch verloren gehenden Unabhängigkeit.
Rhythmischer Gegensatz ist außerdem ein Leitsatz. Spielt die Melodie viele kurze Noten, behält sich der Bass wenige lange Noten vor. Pausen können auch eingeführt werden.

Nun ist es so, dass Cantus Firmus und Kontrapunkt so geführt werden sollten, dass das daraus entstehende Gesamtresultat eine erkennbare harmonische Akkordfortschreitung darstellen soll. Das Oberlehrbeispiel dazu sind Bach's 2-stimmige Inventionen.

Um das zu bewerkstelligen ist es vielleicht auch nicht verkehrt, wenn man den gegebenen Cantus Firmus (=Deine Melodie) zunächst einmal mit Harmonien unterlegt.
Dazu sollte man etwas Harmonielehrekenntnisse haben. Verschiedene Kadenzformen können hintereinander gereit werden um so eine logische Form zu bilden.
Höre Dir dazu auch einmal Kinderlieder an. Wie würdest Du Hänschen Klein harmonisieren? Und wenn Du dann die Harmonien weglässt, welche Basslinie könnte die Melodie im Sinne der weggenommenen Harmonien ergänzen?

Am Anfang ist es sicher Sinnvoll den Bass (=Kontrapunkt) in Halben laufen zu lassen. Einfach der Übersicht halber. Er sollte nun nicht immer nur die Grundtöne der Harmonien spielen, sondern in Umkehrungen denken, um eine Linearität zu erzielen. Dies ist wichtig, da sonst nicht der Eindruck einer gleichwertigen Stimme entsteht.


CIAO
CUDO
 
Wow, vielen Dank CUDO!
Das hat mir wirklich sehr geholfen :)
Ich werde deine Tipps gleich mal ausprobieren!
 

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