Big River Harp von Hohner in C: wie lerne ich das Spielen am besten?

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Hallo zusammen!

Ich habe vor 2 Tagen in einer Schublade eine Big River Harp von Hohner in C "gefunden". Die hab ich mal geschenkt bekommen, drauf rum getrötet und in die Ecke verbannt, weil ich mich nicht damit beschäftigen wollte.
Als ich in der Schublade etwas gesucht habe, hab ich die Harp immer von links nach rechts geräumt, bis ich irgendwann auf die Idee kam, nochmal reinzublasen. Die Harp war in einem Schutzkästchen und ist in gutem Zustand.
Natürlich war das wieder nur Getröte, aber ich hab mich dann tatsächlich hingesetzt und im Internet danach gesucht.

Ich habe jetzt eine ganze Menge Tabs und spiele auch viel davon, allerdings sind das alles sehr einfache [Kinder]Lieder.

Natürlich ist das im Moment mehr als genug für mich, aber ist das ein guter Lernansatz? Und wie komme ich weiter, nachdem ich mit dem Spielen von Einzeltönen mehr oder weniger vertraut bin? Es gibt eine ganze Menge an Anleitungen auf youtube, aber da werden meist schon Techniken vorrausgesetzt, die ich noch nicht kann.
Ich hab mich natürlich vorher hier auch eingelesen und von Kursen und Büchern gehört, aber ich bin ganz ehrlich:
Da ich in einer Art Probephase bin, will ich im Moment kein Geld investieren, aber ich will auch nicht sofort den Spaß verlieren, weil "Pumuckl" irgendwann keinen Spaß mehr macht.

Habt ihr eine gute "Anleitung", wie ich am Anfang den Umfang des Instrumentes kennen lerne, ohne überfordert zu sein?

Ich bin mir bewusst, das jeder Neuling diese Art von Erst-Post schreibt, hoffe aber trotzdem auf eure Ausführungen.

Danke,

Marius
 
Eigenschaft
 
Hallo text - willkommen im Musiker-Board!

Ich habe den Threadtitel mal auf deine Fragen hin angepasst, da so andere User schneller sehen, worum es dir geht.

Harald
 
Hallo Marius,

die schlechte Nachricht vorweg: So ganz ohne Investition wird es schwierig, ein Instrument erfolgreich zu erlernen. Allerdings bist du da bei der Bluesharp für den Anfang in einem durchaus überschaubaren Rahmen...

Hast du eventuell die Möglichkeit, z. B. über eine VHS, Musikschule oder eine ähnliche Einrichtung eine Kurs zu belegen? Das ist für den Anfang keine schlechte Sache, da du viele Fehler, die dir als völliger Autodidakt ansonsten beinahe unweigerlich unterlaufen werden, erst gar nicht machen musst. Ein anderer Weg wäre es, dir die Grundlagen mithilfe eines entsprechenden Lehrbuchs selbst beizubringen. Ein gutes und erschwingliches Stück ist z. B. "Mundharmonika spielen - mein schönstes Hobby" von Perry Letsch - von dem bescheuerten Titel solltest du dich nicht abschrecken lassen;)! Eine CD ist da zum Üben und als Lernzielkontrolle auch enthalten.

Für weitergehende Tipps wäre es noch interessant zu erfahren, in welche musikalische Richtung du gehen willst - davon ist die Wahl der richtigen Mundharmonika und auch die Art des Übens nicht unwesentlich abhängig.

Ich wünsche dir viel Spaß und Erfolg!
Matz
 
Ich kann Dir da auch die VHS Kurse von Dieter Kropp empfehlen.
Die sind nicht zu teuer und man lernt an dem einen Tag echt viel.
 
Ich kann Dir da auch die VHS Kurse von Dieter Kropp empfehlen.
Die sind nicht zu teuer und man lernt an dem einen Tag echt viel.

Ja, da habe ich auch schon viele Gutes drüber gehört. Ich kenne ihn zwar als Bluesharp-"Lehrer" persönlich nicht - er macht auf seinen Live-Auftritten aber sowohl musikalisch als auch menschlich eine sehr positive Figur...
 
Spielst du den überhaupt schon ein Instrument? Dann wirst du auch autodidaktisch klarkommen, mit ein paar Forumstipps.
Als erstes musst du dir klar sein, was du spielen willst. Melodische Sachen mit einer C-Dur in C gehen recht flott in der mittleren Oktave und oben. In der untersten musst du dann schon benden üben.
Willst du das spielen, was die meisten mit Bluesharp verbinden, dann spielst du Blues in zweiter Position auf der Harp. Also die Pentatonik in G. Der Vorteil liegt darin, dass du mehr auf den "ausdruckstärkeren" Ziehtönen spielst. Auch hier benden natürlich dann Pflicht.
soll es auch noch jazziger werden, dann bist du schnell bei Moll in dritter Position. Also D.
Ist aber alles nicht so schwer wie es hier klingt. Ich hatte so gute 2-3 Jahre das Harpfieber, bevor ich mit der Gitarre angefangen habe. Spiele jetzt nicht mehr so viel. Ich habe aber eigentlich nie mit Tabs gespielt, sondern immer rein nach Gefühl und Gehör. Verlass dich auf deine Ohren und Fang einfach an.
die Fragen die dann kommen werden, können im Forum gut beantwortet werden.
Ansonsten kenne ich auch ein paar echt gute Leute, die über Skype unterrichten. Wie schon gesagt, Workshops gibt es ohne Ende.
Und noch ganz wichtig, fang an dir gute Harpspieler anzuhören. Mein Tip J.J. Milteau. Einfach googeln. Bin für ihn sogar mal nach Frankreich Gefahren für ein Konzert. Der Mann ist unheimlich vielseitig und nicht so auf einen Stil fixiert.
Viel Spaß.

Bin auf erste Beispiele gespannt! :)

Lieben Gruß Pierre

- - - Aktualisiert - - -
 
Hallo,

ich bin auch ein Harp-Neuling. Gibt es noch andere "Lehrer" als Dieter Kropp? Seine Kurse sind ausgebucht oder zu weit weg für mich.
Und "Onkel Google" gibt nicht so richtig was her.

Lieben Gruß
Judy
 
Vielleicht pflegt ihr mal beide ein wenig euer Profil, damit man weiß, in welchem PLZ Gebiet ihr euch so bewegt!?!Nur mal als Tipp. :)


Lieben Gruß Pierre
 
Hallo Pierre,
habe Profilpflege betrieben. Danke für die konstruktive Kritik.

Lieben Gruß
Judy
 
Super! :)

In der Region kenne ich mich nicht so gut aus. Es gibt aber eigentlich sehr viele Harperstammtische. Hamburg definitiv.
Vielleicht hältst du mal danach Ausschau. Da ist man i.d.R. gut aufgehoben.

Lieben Gruß Pierre
 
So, da bin ich mal wieder. Hab leider nicht die Zeit gehabt, hier vorbei zu gucken, sorry dafür.
Ich spiele noch kein Instrument, was eigentlich schade ist. Noten lesen kann ich auch nicht.

Im Moment stecke ich mitten in einer Prüfungsphase, wodurch sich Unterricht nicht unbedingt anbietet, weil ich dafür keine festen Zeiten einplanen kann. Ich bin auf einer Abendschule und weiß nie, wann ich zum lernen komme.

Ein Buch werd ich mir wohl zulegen, schon alleine zur Motivation, neue Lektionen geschafft zu haben.

Was die Richtung der Musik angeht, die ich spielen will, da bin ich mir selber nicht so sicher. Ich habe im Internet viele Videos von Leuten gesehen, die mehr oder weniger aktuelle Lieder nachspielen, was ich total genial finde. Ich weiß nicht, wie ich das am besten trainieren kann, aber wenn ich da hinkäme, wäre ich schon sehr gut zufrieden :)

Ich versuche zwar auch, nach Gehör zu spielen, aber wenn man noch so gar keine Ahnung hat, kann das sehr langwierig werden, bis man die richtigen Töne raushat. Die Zeit will ich im Moment lieber für das Spielen verwenden.

Soviel erstmal von mir,

Marius

PS: Ich habe mein Profil aktualisiert
 
Hallo Marius,

zunächst mal herzlichen Glückwunsch, dass du die Mundharmonika aus ihrem Dornröschenschlaf geweckt hast. :) Generell ist die Mundharmonika aus meiner Sicht ein hervoragendes Einsteigerinstrument. Ich möchte gerne versuchen dich zum Nulltarif diesem reizvollen Instrument näher zu bringen:

Die Big River Harp ist sicher kein sehr hochwertiges Instrument aber so schlecht auch wieder nicht, dass sie nicht für den Anfang genügen sollte. Da sie wohl in der Box an einem trockenen Ort gelagert wurde, sollte sie auch noch in der richtigen Stimmung sein. Damit überspringen wir den Teil: "Welches Instrument für den Anfang".

Wenn du bereits einfache Lieder nach Tabs spielen kannst, sprich das Einzeltonspiel soweit beherrschst, dass dir keine ungewollten Doppeltöne mehr entweichen, dann hast du eine der größten Hürden schon gemeistert. Hier kannst du auch ohne groß etwas falsch zu machen autodidaktisch weiter machen. Bedenke, dass es grundsätzlich zwei unterschiedliche Techniken gibt Einzeltöne zu spielen. Recherchiere mal nach den Begriffen a) Lipp-Pursing / Puckering und b) Tongue-Blocking (Zungenblock oder -schlag). Man sollte früher oder später eh beide beherrschen. Für den Anfang ist es aber auch nicht schlimm, wenn du zunächst bei einer bleibst. Neben Liedern nach Tabs empfiehlt es sich einfach Tonleitern zu spielen. Fange zunächst in der mittleren Oktave an Löcher 4-7. Also C-Dur: C-D-E-F-G-A-H-C-C-H-A-G-F-E-D-C-C-D-.... also immer schön rauf und runter. Bedenke, dass sich auf Loch 7 die Tonfolge umkehrt! Ein wichtiger Punkt dieser Übung. In Tabs: 4+, 4-, 5+, 5-, 6+, 6-, 7-, 7+, 7+, 7-, 6-, 6+, ....

Und immer dran denken nicht so schnell wie möglich, sondern so langsam wie nötig spielen.

Der nächste Schritt führt dann in die obere Oktave: 4+, 4-, 5+, 5-, 6+, 6-, 7-, 7+, 8-, 8+, 9-, 9+, 10-, (x), 10+. Wo das (x) steht fehlt ein Ton der Dur-Tonleiter, einfach erstmal ignorieren oder nur bis zum A also 9+ spielen und wieder zurück. Dann erweiterst du die Übung in dem du nicht mit C beginnst sondern mit dem D. Also von 4-, ... bis 8-. Dann mit E beginne, F, G, und last not least dem A.

Diese Übungen sind auf die Dauer etwas langweilig aber man sollte sie immer wieder einstreuen. Und auch wenn man den Punkt "kein Bock mehr" erreicht hat noch 1 -2 mal dranhängen.

Die untere Oktave musst du dir für das Einzeltonspiel zunächt aussparen bis du zum Bending kommst. Dazu ist das perfekte Einzeltonspiel aber essentiell. Zunächst gilt: Untere Oktave, Löcher 1-4 sind für den Rythmus, s.u., mittlere und obere Oktave für das Einzeltonspiel. So hatte sich der gute alte Richter das ursprünglich gedacht. Was dann daraus wurde hätte er sich auch in seinen kühnsten Träumen nicht ausmalen können. :)

Zur Musikrichtung: natürlich kann man auch mit der Mundharmonika jede Musik spielen. Allerdings ist die Domäne der diatonischen Richter-Mundharmonika definitiv der Blues. Nicht ohne Grund nennt man sie ja auch Blues-Harp. Solange dir diese Musikrichtung nicht völlig gegen den Strich geht, ist es sehr empfehlenswert sich die alten Meister anzuhören. Hier stechen Sonny Terry und Sonny Boy Williamson II sicher hervor aber bei ihnen muss natürlich nicht Schluss sein. Wohl gemerkt: hier geht es zu Anfang nicht darum diese nachzuspielen, sondern eine Vorstellung zu bekommen was mit der Harp alles möglich ist und ein Ohr dafür zu entwickeln. Grundsätzlich solltest du Stücke klassischer Blues-Duos hören, also Solo-Harp, Gesang und Begleit-Gitarre.

Du schreibst, dass du nicht weißt wann du zum Üben kommst. Die Mundharmonika ist DAS Instrument um es immer dabei zu haben. Üben kann man nahe zu überall und immer; auf dem Nachhauseweg, an der Bushaltestelle, im Treppenhaus, ... Tatsächlich ist das Spielen wärend des Laufens eine sehr gute Übung. Die Mundharmonika ist ein relativ leises Instrument, so dass man beim abendliche Üben auf der Caoch, die Nachbarn nicht überstrapaziert.

Eine wichtige und gute Übung, die man in jedem Stadium des Harpspielens praktizieren kann ist "der Zug". Nimm die Harp so in den Mund, dass die Töne der Löcher 1-2-3-4 gleichzeitig erklingen. Atme rythmisch 2x ein und dann 2x aus. Fange langsam an und steigere dich langsam. Wenn du dich verhaspelst, fange langsam von vorne an. Achte darauf, dass du gleich viel Luft einatmest, wie du ausatmest, du also nie ohne Luft oder mit voller Lunge dastehst. Diese Übung ist gerade für den Lufthaushalt wichtig. Sehr gut ist auch diese Übung auf dem Rücken liegend zu praktizieren. Dabei benutzt man fast automatische die Bauchatmung. Das ist ein weiteres Ziel der Übung. Die Mundharmonika wird mit dem Zwerchfell nicht mit dem Brustkorb gespielt! Diese Übung kannst du dann so variieren, dass du statt 1-2-3-4 auf die Löcher 1-2-3 oder 2-3-4 wechselst. Auf den Löchern 3-4-Ziehen kannst du dann die "Train-Wistle" imitieren.

Es gibt mittlerweile auch Harp-Lehrer, die Kurse via Skype anbieten.

// Folgender Text gelöscht - bitte keine Schüler-Akquise hier im Board...danke.
// HaraldS


Viel Spaß
Andreas
 
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