Bin mir unschlüssig mit dem Text...

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Hallo liebe Board - Gemeinde,ich bin gerad ein bisschen am zweifeln. Ich schreibe grad an was Neuem, wofür mich ein Buch inspiriert hat. Leider weiß ich nicht mal mehr wie es heißt. Aber tut auch nichts groß zur Sache. Nun hab ich aber grad mal die erste Strophe und einen Refrain, aber hier bin ich schon ein wenig am Zweifeln. Ich würde gern mal wissen, was ihr dazu sagt, Rat, Kritik, das volle Programm. Ihr braucht nicht zimperlich sein, ich bin nicht aus Watte ;) Ich würde gerne Wissen, ob der ganze Text Schrott ist oder ob es sich lohnt ihn weiterzuschreiben oder nochmals umzubasteln.

I. Zärtlich und geschmeidig kriechst du leise in mein Ohr.
Forscht jede Silbe nach mehr Tiefe und bringen Sehnsüchte hervor.
Sie graben Wege durch die Haut, so neu und vertraut.
Weil deine Stimme nicht nur einer Sprache dient, sondern mir sichere Pfade baut.
Ich schweig still wenn du nachts aus deinem alten Buch rezitierst.
Atme tief und stets geduldig jedes Wort ein, was du verlierst.
Zwischen jeder Zeile wächst mehr Streben nach unserer eigenen Fantasie.
Und zwischen Wach sein, Lieben und Schlafen verbindet uns diese lyrische Magie

Wir laufen auf den Versen in unser Märchenland.
Auf jeder neuen Seite warten wir gespannt.
In unserer Geschichte spielen wir den Hauptakt
und dichten unser Happy End zu unserem Lied und unserem Takt.

II. Geliebt in deinen Reimen trage ich jedes Wort
was du mir schenkst in unsre Strophen an unserem selbst gemalten Ort.
Wir werden weiße Blätter beschreiben,die von den Bäumen fallen.
Ich will in diesem Märchen bleiben bis alle Verse in den Himmel hallen

Ja, irgendwie fehlt der zündende Funke. Ich würde mich über ein kurzes Feedback freuen. Ich hab mal alles unterstrichen, was ich ziemlich blöde finde

Liebe GrüßeSpice
 
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Hi Spice Weasel - herzlich Willkommen im Texte und Lyrics-Forum!

Tja viele Fragen und vor allem: wie weiter?

Zunächst mal: ich denke, es ist vollkommen unerheblich ob Du noch weißt, wie das Buch heißt, ob Du es wiederfindest oder nicht: es hat Dich inspiriert und danach ist es sowieso Deine Geschichte.
Mein Eindruck: schöne Worte aus dem Himmel- und Silbenschatz und dem Metaphernwald der Lyrik geklaubt und sehr schön in Szene gesetzt - bis auf die paar Feinheiten, die man aber leicht noch geschmirgelt und geputzt bekommt. Verbreitet eine schöne, entspannte, leichte und phantasievolle Stimmung, bei der man sich gerne hinlegen und den Worten lauschen mag - gerade wie es das Lyrische Ich und sein Vertrauter machen. Und ich denke, genau das soll erreicht werden: mit der Sprache diesen Zustand beschreiben und mehr noch: die Zuhörer dort hineinversetzen und mit den Worten eine Brücke in dieses Reich der Kontemplation schlagen ...

Die Musik wird wohl das ganze stimmungsmäßig unterstützen, vermute ich mal - und so bleibt, ja was bleibt?

Genau so weiter machen, alles noch etwas ausschmücken, weitertreiben, noch ein, zwei Strophen, die Wiederholung des Refrain - es bleibt das gleiche Bild, die gleiche Stimmung, es werden ein paar Quadratmeter mehr, bis die Wolkendecke ganz gemalt und gefüllt ist. Geht. Geht sogar gut und ist letztlich eher eine handwerkliche Übung, die aber nicht zu unterschätzen ist. Typische Arbeit an einem Text, wo es gilt, eine Idee umzusetzen. Da Du ja geschrieben hast, dass Dich meistens Personen und ihre/Deine Gefühle inspirieren, wäre vielleicht anzuraten, dass Du Dich auf eine Traumreise begibst und Dich in die Person(en) hineinversetzt, Dich in sie hineinträumst und von da aus den Erzählfaden wieder aufnimmst und schaust, wohin die Reise Dich und uns führt ...

Eine Alternative wäre, eine zweite oder gar dritte Ebene einzuführen: eine zweite Perspektive einzunehmen, aus der erzählt wird und in der das Bild so weit bleiben kann wie es ist - nur sehen wir es nun aus einem zweiten Blickwinkel. Gerne wird ja ein Rollenwechsel des Paares vorgenommen: eine Strophe aus der Perspektive des Mannes/Jungen, eine aus der Perspektive der Frau/des Mädchens. Oder eine zweite Geschichte einfügen, so dass sich eine verschachtelte Konstruktion ergibt: Vielleicht auf einer zweiten Zeitebene, wo sich das Lyrische Ich an diese Situation erinnert, aus einer anderen Zeitperspektive. Da ja derzeit alles im Präsens geschrieben ist, wäre dies leicht umsetzbar. Drittens schließlich wäre möglich, in einer Art Cut-up-and-Fold-Methode einfach eine zweite Geschichte zwischen die erste Geschichte zu streuen. Die erste Geschichte ist ja tendenziell zeitlos: sie ist die Beschreibung einer Situation, die atmosphärisch unendlich dauern kann. Die dazwischengeschobene Geschichte kann demgegenüber einen zeitlichen Verlauf nehmen.

Mal so als Anregung, wie man weiter machen könnte - der Rest bleibt Dir überlassen ...

Herzliche Grüße und viel Erfolg und Phantasie!

x-Riff
 
Vielen Dank, x-Riff,

vor allem für deinen ausführlichen Beitrag und Hilfestellung.
Ja, die Traumreisen. Ich mag sie und so mache ich das auch, wenn ich texte. In meinem Kopf läuft ein Film dazu, wie man ihn wahrscheinlich prima als Video dazu nutzen könnte ;) Das ist wie träumen. Man kann mitfühlen und mitdenken und ist einer wunderschönen Welt gefangen, aus der man manchmal einfach nicht mehr raus möchte.
Das Ding bei diesem Text ist irgendwie, dass mir die Metaphern ausgehen :D und Ich vor allem gerade versuche, aus dem Metapherwald rauszukommen, damit die Reise ein schönes Ende Richtung Regenbogenland nimmt (um das ganze hier mal weiter zuspinnen).

Hier mal das Weitergeschriebene an der zweiten Strophe:

II. Geliebt in deinen Reimen trage ich jedes Wort
was du mir schenkst in unsere Strophen, an unseren selbst gemalten Ort
Wir werden weiße Blätter beschreiben, die von den Bäumen gleiten.
Ich will in diesem Märchen bleiben, mit all den handbeschriebenen Seiten.
Ich wünsche, dass du in dieser Zukunft unsere Gedichte summst.
Will in diesen Versen schwimmen, denn in deinen Adern fließt eine Kunst.....

Ja soweit.. Mit der Melodie tue ich mich gerade äußerst schwer. Ich hab den Text nun auf tausende Variationen aus Akkorden, Rhythmen, Klangfarben gesungen und komme zu keinem passenden Ergebnis. Ich habe immer diese Angst, dass die Melodie zu gleich zu meinen anderen Liedern klingt und dadurch das Gesamtkonzept langweilig und peinlich wird. Und dazu fehlt mir wieder die Objektivität.. Ach je, es ist ein Fluch :weird:
 
Gerne, Spice Weasel,

bleiben wir mal bei dem Text: Also die Geschichte ruhig weitererzählen und im Metaphernwald bleiben. Wenn Dir spontan die Worte ausgehen, würde ich zunächst mal die brainstorming- oder Assoziationsmethode nehmen: Bleistift, Blatt Papier (oder PC, aber besser ist ersteres) und dann einfach Worte aneinanderreihen, die alle mit lyrik, dem Schreiben, dem Hören, Büchern, Texten, Fühlen, Zuneigung, Leichtigkeit etc. zu tun haben. Vermutlich kommst Du dann auf eine erweiterte Liste, die Dir hilft, den Rest des Textes mit passenden Worten und Assoziationen zu füllen.

Als Bild verstehe ich ein bißchen die Metapher mit dem Ende Richtung Regenbogenland ... andererseits: seid Ihr nicht schon die ganze Zeit da drin? Aus dem Bauch heraus wünsche ich mir gar kein Ende der Reise. Lass sie doch dort bleiben. Anfang und Ende - wie langweilig - wie rational ... Man muss nicht immer irgendwo ankommen, damit es Sinn macht, dass man unterwegs war ... Aber vielleicht verstehe ich Dich da auch miss ... Egal: ein definitves Ende braucht der Text für mich nicht und auch nicht unbedingt ein Eintreten in ein anderes Land - wie gesagt: für mich seid Ihr eh in einem Phantasieland ...

Die Weiterentwicklung der zweiten Strophe finde ich gut. Da müssten noch zwei Zeilen zu, wenn es mit der ersten Strophe gleichziehen soll, das ist aber nicht so entscheidend - Strophen müssen nicht unbedingt die gleiche Länge haben. Ich vermute mal, Du hast noch eine dritte Strophe im Auge und dann ist es gut, oder? Das sollte doch zu schaffen sein, wenn bei der Assoziationsmethode genug Worte entstanden sind ...

Mit der musikalischen Umsetzung: das ist wieder eine andere Sache. Du sprichst an, dass Du fürchtest, die Sachen könnten sich zu ähnlich anhören und damit langweilig werden. Ist für mich schwer zu beurteilen, hat aber auf jeden Fall auch mit der Instrumentierung zu tun. Bislang besteht das ja, wenn ich das richtig mitbekommen habe, aus Gitarre und Gesang und ich denke mal, Du bist für beides zuständig. Hättest Du denn Lust und die Möglichkeit, ein paar andere Klangfarben mit drauf zu packen? Nichts aufwändiges - so in Richtung Klanghölzer, zweite Gitarre, mal ein Bass oder ein Cello, mal ein Hintergrundgesang? Nur bei ein paar songs und sehr sparsam - quasi um mal ein paar andere Tupfer reinzubringen ...

Ansonsten: wo Du von Regenwald sprichst: ich kann mir was leichtes mit einem lateinamerikanischen Rhytmus vorstellen. Ich denke, das könnte passen, würde Dich vielleicht auch von der Melodie her freier machen und ist etwas, was Du bislang (von dem, was ich gehört habe) noch nicht gemacht hast.

herzliche grüße

x-Riff
 
Vielen Dank, x-Riff, für deinen nochmaligen ausführlichen Beitrag. Ich habe versucht mich ein bisschen an diesem zu orientieren und habe da mal ein wenig weiter gebastelt und ich glaube fast, fertig zu sein (im Singer/Songwriter Forum wäre da die Vertonung, aber vorerst nur ein erster Vorschlag und Versuch)

Zärtlich und geschmeidig kriechst du leise in mein Ohr
forscht jede Silbe nach mehr Tiefe und bringen Sehnsüchte hervor.
Sie graben Wege durch die Haut, so neu und doch vertraut
Weil deine Stimme nicht nur einer Sprache dient, sondern mir sichere Pfade baut.
Ich schweig still wenn du nachts aus deinem Gedichtband rezitierst.
Atme tief und stets Geduldig jedes Wort ein, was du verlierst.
Zwischen jeder Zeile steigt die Spannung unserer Fantasie
und zwischen Wach sein, Lieben und Schlafen verzaubert uns die lyrische Magie

Wir laufen auf den Versen in unser Märchenland
Auf jeder neuen Seite nimmst du mich an die Hand
In unserer Geschichte spielen wir den Hauptakt
und dichten unser Happy End zu unserm Lied und unserm Takt.


Gebannt in deinen Reimen trage ich jedes Wort
was du mir schenkst in unsere Strophen an unsern selbst gemalten Ort
Wir werden weiße Blätter beschreiben, die von den Bäumen gleiten
Ich will in diesem Märchen bleiben mit all unsern handbeschriebenen Seiten

Wir laufen auf den Versen in unser Märchenland
Auf jeder neuen Seite nimmst du mich an die Hand
In unserer Geschichte spielen wir den Hauptakt
und dichten unser Happy End zu unserm Lied und unserm Takt


In wünsch, dass du in allen Jahren unsere Gedichte summst.
Will in diesen Versen schwimmen, denn in deinen Adern fließt die Kunst
mit deinen klaren Worten mir einen Hafen zu baun
und vom Leuchtturm aus auf ein Meer aus schimmernder Poesie zu schaun.

Wir segeln auf den Versen in unser Märchenland
Auf jeder neuen Seite nimmst du die Ruder in die Hand
In unserer Geschichte spielen wir den Hauptakt
und steuern in unser Happy End
zu unserm Lied und unserm Takt.


Bei dem letzten Refrain bin ich mir nicht ganz sicher, ob ich ihn so umschreiben soll oder ihn wie den ersten lassen soll. Für sonstige andere Kritik bin ich natürlich wie immer offen.
liebe grüße, spice
 
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