Blockflöten anwärmen

Insgesamt stört mich aber die Vorbereitung des Flötens auch etwas, angefangen von Essen und Trinken, Zähneputzen bis hin zum Vorwären und nicht beliebig spielen zu können.

Eben, mich auch. Deswegen wärme ich normalerweise nicht vor. Das ist mir zu umständlich und passt nicht in meinen sonstigen Tagesablauf.
 
Ich stehe dem Anwärmen etwas zwiespältig gegenüber.
Bei der ersten Flöte ist es schönes Ritual und ich habe es mir von meiner Flötenlehrerin abgeschaut, mir das Kopfstück unter den Arm zu klemmen und noch 10-15 Minuten etwas andere zu machen, bevor ich mit dem Flöten anfange.
Wenn ich meine Flöten nicht vorwärme, sind die allessamt sehr schnell heiser und zu, auch die eingespielten. Allerdings ist bei uns die Raumtemperatur auch nicht hoch und liegt eher bei um die 18°C...
Daher dauert das adäquate Anwärmen auch eine Weile. Nach 5 Minuten ist die Flöte noch nicht warm genug und ich merke beim Spielen sehr schnell, ob die Flöte die richtige Temperatur hatte. Auch das Vorwärmen in der Hosentasche reicht leider nicht aus.

Soweit, so gut, aber was ich dann doch lästig finde, ist der Wechsel von einer Flöte zur nächsten, wenn ich dadurch eine Zwangspause von 15 Minuten machen muss, um die nächste Kandidatin vorzuwärmen. Mit Flöte unter dem Arm spielt es sich nicht so gut.

Gibt es da alternative Lösungen, um mehrere Flöten vorzuwärmen und warm zu halten? Kann man diese zum Beispiel auf eine warme (nicht heiße!) Wärmflasche oder ein Körnerkissen legen?
Wie machen das eigentlich die Profimusiker, wenn die bei einem Konzert mehrmals das Instrument wechseln müssen (von Alt zu Sopran, zu Tenor und wieder zu Alt oder zwischen verschiedenen Altflöten)?
In der Zeit kühlen die Instrumente doch auch aus, oder?
 
Ich frage mich schon länger,
wieso es immer noch keine Flötenköpfe mit integrierter, akkubetriebenen Vorheizung gibt... immerhin ist das Problem doch schon ein paar Jahrhunderte bekannt!

Ich sag doch immer, die BF-Hersteller sehen das Potential einfach nicht, sondern beschränken sich im Wesentlichen auf das Nachbauen "alter Klamotten".

Wenn ich Moeck oder Mollenhauer hieße, würde ich das gleich am Montag in meine "Entwicklungsabteilung" geben.
Natürlich mit Aufladung per USB Stecker, versteht sich und APP zur Spielzeit-Protokollierung!
 
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Gibt es da alternative Lösungen, um mehrere Flöten vorzuwärmen und warm zu halten? Kann man diese zum Beispiel auf eine warme (nicht heiße!) Wärmflasche oder ein Körnerkissen legen?
Im Winter hatte ich eine Weste mit großen Innentaschen, wo meine abgegebene Wärme zum Vorheizen reichte, und wo ich auch die ganze Flöten einstecken konnte. Vorwärmen in meiner Hosentasche (mit Schutztuch drumherum) reicht bei mir auch i.d.R.

Manche klemmen auch einen Kopf in der Kniekehle ein, statt unter dem Arm.
 
@Anouk Ich verwende bei Bedarf eine normale Wärmflasche mit 80 Grad heißem Wasser, lege die Blockflöten(köpfe) darauf und decke mit einem Tuch oder Pulli ab. So bleiben sie auch in kalten Kirchen einsatzbereit.

Allerdings sollte man damit nicht übertreiben. Ich hab das mal eine Zeit lang zu oft gemacht, wenn es gar nicht so kalt war und dabei sind die Flöten dann zu stark ausgetrocknet. Sie wurden dann sehr schnell heiser und die erwünschte Durchfeuchtung des Blocks setzt nicht ein.

Also nutze ich die Wärmflasche wirklich nur bei Temperaturen unter 15 Grad, ansonsten kommt der Flötenkopf in die Tasche, den Hosenbund o.Ä.

Unser Flötenzimmer hat im Winter auch 18 Grad Raumtemperatur, aber inzwischen wärme ich meine Flöten da nicht mehr groß vor. 15 Minuten gewartet habe ich definitiv noch nie.

PS Die Profis machen da sehr wenig aufhebens. Bei Flautando Köln oder Flanders Recorder werden die Flöten auf den Boden gelegt und da liegen sie dann, bis sie dran kommen. Bei über 40 Flöten in einem Konzert ginge das auch nicht anders, mal davon abgesehen, dass man einen Subbass schlecht in der Hosentasche vorwärmen kann.
 
Grund: Temperatur
Zuletzt bearbeitet:
Meine Spontan-Idee wäre da ein Babyfläschchen-Wärmer... da sollte doch ein Flötenkopf prima rein passen.
Allerdings wäre die Temperatur mal zu testen und ggf. zu reduzieren. Die sind zwar regelbar, aber in welchem Temperaturbereich?

Bei uns sind die Babyfläschen allerdings schon einige Jahrzehnte nicht mehr erforderlich, von daher kann ich selber auch nicht mal eben überprüfen :)

Meine anwesenden Damen... das wäre doch mal ein Versuchsbereich für euch.
Thermometer rein in den Apparat und auf kleinster "Flamme" mal messen was passiert ... besser aber erst mal ohne die teuerste BF natürlich :)
 
Meine Spontan-Idee wäre da ein Babyfläschchen-Wärmer...

Leute, machts doch nicht so kompliziert!

Bewährt und in den meisten Haushalten vorhanden: Wärmflasche oder ein elektrisches Heizkissen (kleinste Stufe), für mobile Einsätze und für die Finger chemische Handwärmer.
 
ein Babyfläschchen-Wärmer...

Das könnte eine heiße Sache werden :rofl:

Die einfache Handhabung mit der 3-Stufen-Temperatur macht die Nutzung kinderleicht.

Die 40° Grad Stufe erzeugt die perfekte Temperatur...

Die 70 ° Grad Stufe ist perfekt für die Zubereitung...

Die 100° Grad Stufe eignet sich hervorragend zur Sterilisation von...

https://www.amazon.de/Gland-Flaschenwärmer-Babykostwärmer-Sterilisator-Fläschchenwärmer/dp/B01F506PSU

Hier noch ein passendes Rezept für eine "Schnelle Flöte" :m_flute:



Leute, machts doch nicht so kompliziert!

:whistle: Mach ich doch garnicht, ich machs ganz einfach und unkompliziert...:D


 
Zuletzt bearbeitet:
OK, die Sache mit dem Heizkissen gefällt mir als schnelle Lösung dann doch noch am besten.

  • Keine Panscherei mit Wasser erforderlich
  • Dosierbare Temperaturregelung - also auch für exotische Hölzer mit sommerlicheren Temperaturen nutzbar ;)
  • Die Flöten rollen endlich nicht mehr vom Tisch
    (Wieso haben die eigentlich noch immer kein eckiges Endstück?)
BINGO !!!
 
Hier habe ich mal aufgeschrieben, was heraus kam, als ich die Temperatur im Innern meiner gesteppten Weste, die ich in kalten Räumen trage, gemessen habe und welche Temperatur im Heizkissen erreicht wird:

... ein dünnes elektrisches Heizkissen mit einem Zeitschalter, der sich auf 3 Stufen einstellen lässt. Bei Stufe 1 hat mein Thermometer 30° gemessen. Also dieselbe Temperatur wie in der körpernahen Westentasche. Eine kleine Flöte könnte man darin einwickeln. Für große Flöten bräuchte man wohl eine Heizdecke, wenn man nicht nur den Kopf einwickeln will.

Das ist die einfachste Lösung, die ich kenne, solange man nicht extrem weit weg ist von der nächsten Steckdose.

Gruß
Lisa
 
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Danke für den Tipp! Im Winter habe ich sowieso immer eine Heizdecke auf dem Sessel liegen, weil ich sehr wenig Eigenwärme produziere. Meine Hosentaschen oder Jackeninnentaschen sind kaum wärmer als die Umgebungstemperatur. Aber ich werde mal messen, wie warm meine Heizdecke wird (sie hat mehrere Stufen) und das ausprobieren. Da ich so wenig Wärme abstrahle, dauert das Vorwärmen bei mir echt lange... :rolleyes:
 
Grund: Vollzitat entfernt
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Es gibt auch beheizbare Hausschuhe, die gut zum Erwärmen von Flöten(-Köpfen) geeignet sind.


... oder kabellose, akkubetriebene Heizkissen, die z.B. unauffällig in eine Flötentasche (oder eine flexible Kühl-/Wärmetasche) gesteckt werden können, z.B.

Tchibo-Heizkissen
Sitz-Heizkissen
und noch ein Sitz-Heizkissen
über USB aufladbarer Taschenwärmer.

In Kühltaschen können auch normale (kleine) Wärmflaschen, aufgeheizte Kirschkernkissen oder wiederverwendbare Gel-Knick-Taschenwärmer (am besten in einen Waschhandschuh gesteckt; nach Gebrauch das feste Pad in kochendem Wasser wieder aktivieren = flüssig machen) gelegt werden, zusammen mit den Flötenteilen - so bleibt es länger warm (damit die Flötenteile nicht aneinander stoßen, kann man sich aus Wellpappe oder/und entsprechenden Papprohren Abtrennungen für die Kühltasche basteln, in die die Flötenteile gesteckt werden).

Wer genug "Kohle" übrig hat, kann auch die teueren, akkubetriebenen Heizsocken umfunktionieren! ;-)

Blockarina
 
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Auf einem Kammerkonzert von Dorothee Oberlinger hatte sie die eine ganze Reihe von Flöten einfach offen auf einem Stuhl liegen. Da die auch schon 20 min vor dem Konzertbeginn da lagen, gehe ich nicht davon aus, dass die besonders vorgewärmt waren. In der Konzertpause ging dann auch noch ein Mitarbeiter des Hauses und riß die Fenster direkt hinter der Bühne auf. Abstand der Fenster ca. 3 m zu den Flöten. Draußen lagen die Temperaturen um den Gefrierpunkt. Ein Gast hat dann sein Jacket über die Flöten gelegt. Frau Oberlinger hatte auch danach zu keinem Zeitpunkt Probleme mit Kondens. Ich denke, es ist einfach viel Übung den Luftstrom trocken zu halten.
Ich wärme ausserdem immer gut in der Jackettasche vor.
Auf dem Transport meiner Flöten habe ich immer ein leicht angewärmtes Körnerkissen mit im Rucksack und die Flötentasche ist noch mit einem Handtuch umwickelt um die Flöte vor zu großen Temperaturschwankungen zu schützen. Ich bin wohl übervorsichtig.
Von zu viel Wärme halte ich nichts. Ein Heizkissen wäre mir zu heiß.

Gruß Norbert
 
Egal, ob angewärmt oder nicht: Wenn man z.B. in einer kalten Kirche spielt sollte man mit einem (chromatischen ) Stimmgerät die Tonhöhen verschieden großer Flöten messen und evtl. durch herausziehen der höher klingenden Flöten auf die tiefste abstimmen. Ebenso müssen Begleitinstrumente (z.B. Gitarre, Keyboard) so (nach der Stimmung der Flöten) gestimmt werden, dass sie zusammenpassen. Wenn z.B. der Gitarrist wie gewohnt seine Gitarre mit dem Stimmgerät (auf 440 Hz) stimmt und die Flöten 20 bis 30 Cent tiefer klingen, dann hört sich das schön schief an!
Wenn mit der Orgle zusammengespielt werden soll, müssen alle Instrumente nach der Orgel gestimmt werden (außer, es handelt sich nicht um eine "echte", sondern um eine elektronische Orgel - die kann umgestimmt werden).

Bockarina
 
Also ich habe es heute das erste Mal ausprobiert und meine Flöten allesamt auf niedrigster Stufe in meiner Heizdecke vorgewärmt und der Unterschied war deutlich.
Keine der Flöten hat schlapp gemacht, alle sind lange Zeit trocken geblieben (also trocken im Sinne von, nicht vollgelaufen) und der Klang von einer Flöte war wesentlich knackiger.
Auch als ich die letzte Flöte aus der Heizdecke genommen habe (die sicherlich eine Stunde drin gelegen hat), war sie angenehm warm, als hätte ich sie eine halbe Stunde unter dem Arm gehabt, und kein bisschen heiß.
Ich muss meine Lehrerin unbedingt darauf ansprechen, wie man weniger feucht flötet. Ich muss jetzt nämlich schon die dritte meiner Flöten nach nur wenigen Monaten zum Nacharbeiten schicken, weil der Block zu stark gequollen ist. Verschiedene Flöten, Hersteller und Hölzer, das Problem muss also bei mir liegen... :embarrassed:
Aber Vorwärmen hilft schonmal deutlich.
 
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Ich muss meine Lehrerin unbedingt darauf ansprechen, wie man weniger feucht flötet. Ich muss jetzt nämlich schon die dritte meiner Flöten nach nur wenigen Monaten zum Nacharbeiten schicken, weil der Block zu stark gequollen ist.
Vielleicht ist nicht das Spielen an sich Dein Problem, bzw. ein "zu feuchtes Spiel", sondern die Trocknung danach. Nach dem Spielen und dem Ausblasen des Windkanals lasse ich die Flötenteile aufrecht stehend trocknen (Umgebungsluftfeuchtigkeit ist bei mir meist 50-60 %).
 
Danke @funstrumentalist und @Ralinem !
Ich habe mir die PDF durchgelesen und eigentlich beachte und beherzige ich sämtliche Ratschläge bereits (auch im Hinblick auf Einspielzeiten).
Auch blase und wische ich meine Flöten nach dem Spielen immer gründlich aus und bewahre sie zwar nicht aufrecht stehend, aber auseinander gebaut in einem Schrank auf, in dem mehrere Salzsäckchen stehen, um etwaige Luftfeuchtigkeit aufzunehmen...
Vielleicht bringt die Zeit ja wirklich Besserung, ein gründliches Anwärmen hilft ja auch schon deutlich.
 
eigentlich beachte und beherzige ich sämtliche Ratschläge bereits

Na siehste, immerhin weist du nun, dass du alles richtig machst :great:

Vielleicht bringt die Zeit ja wirklich Besserung

Bestimmt, ich fand den Gedanken von @Lisa2 vor einiger Zeit mal interessant, daß es eventuell auch irgendwie auf den Körper "appetitanregend" wirken kann, wenn man sich was im Mund steckt und dadurch... :D Deswegen wird es auch sicher gut sein die Flöte nicht zu weit in den Mund zu nehmen :m_flute:
 

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