Booster-Schaltplan von Robert Keeley

  • Ersteller Gast112019
  • Erstellt am
Toll, wieviel geballtes Halbwissen hier wieder unterwegs ist...

Der Poti-Widerstand R10 dient lediglich zu Verstärkungseinstellung der ersten Stufe. Der Biasstrom
wird durch R2 und die reale Kennlinie des real-verbauten Fets festgelegt.

Da Fets extremen Parameterschwankungen unterliegen, ist es gwissermassen Glückssache, ob man am Ende den Arbeitspunkt bekommt, der dem Herrn Keeley vorgeschwebt ist...

Weiterhin hat die Schaltung einen Gravierenden Fehler: der Spannungsteiler aus R5 und R4 ist völlig falsch dimensioniert.
Bei 9V Betriebsspannung ergibt das Teilerverhältnis von 1:10 etwa 0.9V
Basisvorspannung für den Bipo. Am Emitter (also R7) liegen folglich nur 0.2V!

Würde mich nicht wundern, wenn diese Schaltung statt eines Boosters ein ungewollter Verzerrer ist, für clean unbrauchbar...
 
Lieber Ziggy,

Geballtes Halbwissen? Schön, daß Du dich zu uns gesellst ;)

Das Teilerverhältnis ist sogar noch schlechter als ca. 1:10, da die BE-Strecke parallel zu R4 liegt.

Und mit nem groben Verstärkungsfaktor von 3,9K / 150 von 26 werden aus deinen 0,2V Luft nach unten mal beachtliche 5,2V Luft nach oben am Kollektor, wo das Ausgangssignal abgegriffen wird. Mehr als die halbe Batteriespannung.. Genug Headroom für nen Clean boost, was denkst du? Daß Q1 nicht als Puffer geschalten ist sondern als Verstärker, ist Dir hoffentlich nicht entgangen.

Und warum unterhalten wir uns hier eigentlich seitenweise über Arbeitspunkte, Parameterstreuungen und deswegen in der Praxis eingesetzte "Krücken" - damit Du hier mit Fettschrift und destruktiven Tönen kommen mußt? Lies mal den ganzen Thread, Kollege.

Gruß Bernhard
 
Hallo Bernhard42,

ich habe niemanden persönlich angesprochen, aber wenn du dich angesprochen fühlst, dann hast du wohl deine Gründe...

Genug Headroom für nen Clean boost, was denkst du? Daß Q1 nicht als Puffer geschalten ist sondern als Verstärker, ist Dir hoffentlich nicht entgangen...

Nein, das ist mir nicht entgangen. Dir scheint allerdings entgangen zu sein, dass das Ausgangssignal eines durchschnittlichen Tonabnehmers sehr wohl deutlich über 0.2V liegen kann. Und genau da kommt die Verzerrung ins Spiel. Und genau deshalb Halbwissen;)

Und den Ausrutscher mit dem Kollegen vergessen wir mal ganz schnell wieder, sonst gesellt sich zu deinem Halbwissen noch ein guter Schuss Arroganz - und damit fährst du hier garnicht gut...
 
Toll, wieviel geballtes Halbwissen hier wieder unterwegs ist...
Nun ja...
den Schuh zieh' ich mir mal an und mache gleich damit weiter... ;)
Der Poti-Widerstand R10 dient lediglich zu Verstärkungseinstellung der ersten Stufe. Der Biasstrom
wird durch R2 und die reale Kennlinie des real-verbauten Fets festgelegt.
Das ist grundsätzlich richtig, solange man den FET im Abschnürbereich betreibt Wenn der Drainwiderstand zu groß wird, unterschreitet man die Kniespannung und der FET arbeitet als Widerstand. Dann verschiebt sich die Source-Spannung, und damit auch der Arbeitspunkt, mit jeder weiteren Erhöhung von R10.

Durch diese Arbeitspunktverschiebung verringert sich jedoch wieder die Kniespannung, sodas der FET wieder in den Abschnürbereich gelangt und als Verstärker arbeitet. Als Folge bleibt lediglich eine Verringerung der Steilheit zurück, die sich ab einem gewissen Wert des Drainwiderstandes als Verringerung der Verstärkung bemerkbar macht. Man betrachte dazu das folgende Bild:

e5jlow.gif

Hier wurde eine Simulation der Schaltung gemacht wobei für den FET ein UP von -4V angenommen wurde, was dem typischen Wert des 2N5484 entspricht. In der Simulation wurde der Drainwiderstand ausgehend von 400Ohm bis 10kOhm vergrößert.

Man erkennt deutlich ein Ansteigen der Verstärkung (rot) bis zu einem optimalen Widerstand bei 1750Ohm. Danach verringert sich die Verstärkung wieder, da jetzt die Steilheit durch die Arbeitspunktverschiebung geringer wird

Die Source-Spannung (blau) bleibt, wie Du richtig angemahnt hast, zunächst konstant bei 1,89V. Aber schon ab einem Widerstand von 1715Ohm tritt eine Verringerung auf. Hier wird also erstmalig die Kniespannung unterschritten und es stellt sich ein neuer Arbeitspunkt ein. Eine Verzerrung des Signals konnte nicht beobachtet werden! Dabei wurde als Eingangsamplitude 10mV gewählt, um Verzerrungen definitiv auszuschließen.
Da Fets extremen Parameterschwankungen unterliegen, ist es gwissermassen Glückssache, ob man am Ende den Arbeitspunkt bekommt, der dem Herrn Keeley vorgeschwebt ist...
Da hast Du vollkommen recht! Deshalb messe ich ja auch die Daten und berechne dann die Schaltung. Wie ich weiter oben schrieb, ist das von Keeley vorgeschlagene Vorgehen "eher eine Krücke"!
Weiterhin hat die Schaltung einen Gravierenden Fehler: der Spannungsteiler aus R5 und R4 ist völlig falsch dimensioniert.
Bei 9V Betriebsspannung ergibt das Teilerverhältnis von 1:10 etwa 0.9V
Basisvorspannung für den Bipo. Am Emitter (also R7) liegen folglich nur 0.2V!
Du hast vollkommen richtig gerechnet, aber ob das tatsächlich ein Fehler ist, ist hier die Frage?
Würde mich nicht wundern, wenn diese Schaltung statt eines Boosters ein ungewollter Verzerrer ist, für clean unbrauchbar...
Genau das macht sie, wenn die Eingangsamplitude größer als rund 200mV ist (Bei UP=-4V).
Bleibt man darunter, so ist lediglich bei mittleren Werten (der optimale Bereich) eine leichte Verformung eines Dreiecksignals zu beobachten, die man so auch in Röhrenschaltungen findet. Hier die Ergebnisse für RD=1,6kOhm und 3,2kOhm (optimal) bei UP=-2V:

9apaog.gif

Also, wenn man unter 200mV bleibt, ist die Schaltung im Großen und Ganzen "Clean". Wenn man es übertreibt, wird der bipolare Transistor übersteuert.

Wenn man den Aussagen des Entwicklers auf der verlinkten Seite glauben darf, dann soll die Schaltung wohl auch "Kratzen" und damit erklären sich dann auch die niederohmigen Bauteile rund um den bipolaren Transistor.

Ulf

btw
Dir scheint allerdings entgangen zu sein, dass das Ausgangssignal eines durchschnittlichen Tonabnehmers sehr wohl deutlich über 0.2V liegen kann.
Auf der Webseite von DiMarzio kann man da aber auch anderes lesen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also, wenn man unter 200mV bleibt, ist die Schaltung im Großen und Ganzen "Clean". Wenn man es übertreibt, wird der bipolare Transistor übersteuert.

Wenn man den Aussagen des Entwicklers auf der verlinkten Seite glauben darf, dann soll die Schaltung wohl auch "Kratzen" und damit erklären sich dann auch die niederohmigen Bauteile rund um den bipolaren Transistor.



Und genau das soll sie auch! Wenn in Keeley's Text nichts von Verzerrung geschrieben wäre, dann hätte ich diesen Threat wohl gar nicht aufgemacht. :D

Wenn ich deine (sehr detailierte :great:) Erklärung richtig verstanden habe Ulf, dann reagiert diese Schaltung, je nach dem wie das Trimpoti R10 eingestellt ist, besonders sensibel auf das Volumenpoti der Gitarre. Sprich, der Verzerrungsgrad lässt sich sehr gut verringern, in dem man das Volumenpoti zurückdreht.
Stimmt das so?

Gruss, Marc
 
Wenn ich deine Erklärung richtig verstanden habe Ulf, dann reagiert diese Schaltung, je nach dem wie das Trimpoti R10 eingestellt ist, besonders sensibel auf das Volumenpoti der Gitarre. Sprich, der Verzerrungsgrad lässt sich sehr gut verringern, in dem man das Volumenpoti zurückdreht.
Stimmt das so?
Nachdem was ich da gestern in der Simulation gesehen habe, würde ich sagen: Ja!

Ulf
 
Hallo Bernhard42,

ich habe niemanden persönlich angesprochen, aber wenn du dich angesprochen fühlst, dann hast du wohl deine Gründe...



Nein, das ist mir nicht entgangen. Dir scheint allerdings entgangen zu sein, dass das Ausgangssignal eines durchschnittlichen Tonabnehmers sehr wohl deutlich über 0.2V liegen kann. Und genau da kommt die Verzerrung ins Spiel. Und genau deshalb Halbwissen;)

Und den Ausrutscher mit dem Kollegen vergessen wir mal ganz schnell wieder, sonst gesellt sich zu deinem Halbwissen noch ein guter Schuss Arroganz - und damit fährst du hier garnicht gut...

alter kriegst du dich bitte mal langsam ein hier? dein ton geht echt gar nicht, ist mir schon in mehreren threads aufgefallen, danke.
 
alter kriegst du dich bitte mal langsam ein hier? dein ton geht echt gar nicht, ist mir schon in mehreren threads aufgefallen

Alter? Hast du obenrum was locker? Sowas geht auch per PM...Ob dir was aufgefallen ist oder nicht, interessiert mich wie eine Wasserstandsmeldung - Null.

Hoffe, das is soweit angekommen?
 
ziggypop, beruhig dich mal wieder n bissl.

Ulf hat auf deine fachbezogenen Einwände bereits wunderbar geantwortet, ich denke nicht dass es da noch größere Probleme zu diskutieren gibt.

Lass die Aggressivität bitte aus dem Forum raus, da hat züborch schon recht.
Man kann es schöner formulieren als er es getan hat, aber so im Kern stimmts schon.

Deshalb ergeht ein Edikt:
- züborch, klappe, sowas per PM oder eben an uns Mods
- ziggypop, klappe, wenn du was das Thema durch Wissen bereichern willst, dann tu das Normal und ohne Aggressionen
 
So liebe Leute, es ist so weit, der Keeley Booster ist (nach langer Zeit (ich habe Anfangs ein Kabel falsch angelötet und das irgendwie die ganze Zeit nicht bemerkt)) endlich fertig!
Und er tönt gut, kann ich euch sagen! Ich bin noch dabei das Gehäuse fertig zu lackieren und die Beschriftung zu machen und so, aber bis spätestens Anfang nächste Woche sollte auch das geschafft sein.
Dann werde ich ein paar Fotos und Soundfiles posten, damit ihr auch mitsehen und -hören könnt! :cool:

Gruss, Marc
 
Hallöle!

Lange ist her seit dem Versprechen mit den Bildern und den Soundfiles. Ich musste das Keeley-Booster Projekt temporär auf Eis legen. Wie dem auch sei, nun habe ich wieder Zeit und löse mein Versprechen ein. Änderungen am Booster habe ich keine gemacht, einzig ein Gehäuse habe ich ihm kurzerhand noch verpasst. Ich warte nur noch auf das neue Netzteil, das nächste Woche eintreffen sollte, dann werde ich besagte Bilder und Soundfiles posten.

Bis dann!

Gruss, Marc
 
Uralter Thread, ich weiß...

Aber hat jemand den Schaltplan des Boosters, den der Onkel weiter oben erwähnt hat?
 

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