Ich weiss, dass der Thread schon etwas älter ist, wollte nur meinen Senf dazugeben:
Ich wollte mir mal aus Spaß was zulegen, was meinen PCL Stagemaster optional etwas "fendriger" gestaltet, und habe beide Pedale intensiv getestet, verglichen, etc.
Nun bin ich absolut kein Sound-Experte zu alten/neuen Fender Amps, sondern nur meinen Ohren und meinem "Spielgefühl" verpflichtet.
Und da kann ich nur sagen: das Tech 21 Blonde fühlt sich richtig gut an. Ich habe noch nie ein Pedal erlebt, wo so wenig Millimeter am Poti so viel Soundveränderungen bewirken können. Mit dem "Character"-Regler hat man superviele Sounds zur Auswahl, die mit dem aktiven EQ auch noch weiter getuned werden können. Eigentlich ist das Ding nicht ein, sondern mehrere Pedale - mir macht's so viel Spaß, dass dies das erste Pedal wäre, für das ich eine Midi-Bedienbarkeit wünschen würde... ich könnte mir allein mit diesem Ding 3-5 vernünftige Standard-Sounds austüfteln, die ich dann auf Abruf zur Verfügung hätte. Live geht das schlecht, da müsste man ja immer an diversen Reglern kurbeln.
Also: für meine Ohren klingt das Teil toll, kann viele interessante Clean- bzw. Overdrive-Sounds und mir macht's viel Spaß.
Das Boss-Teil dagegen habe ich schon nach kurzer Zeit wieder weggelegt - macht mir halt keinen Spaß und klingt nicht so vielseitig, dynamisch und "schön" wie das Tech 21. Gut, man hat Reverb und Tremolo mit drin - aber in Summe hört man meiner Meinung nach schon sehr viel (nicht so gutes) digitales Modelling (gerade, wenn man alle drei Effekte, also Ampmodelling/Overdrive, Reverb und Trem nutzt) - ich denke mal, dass ein ähnlich konzeptioniertes Pedal mit heutigen Möglichkeiten schon deutlich besser klingen könnte und wahrscheinlich würde. Da hat sich ja in den letzten Jahren viel getan. Mehr will ich dazu gar nicht sagen - ist für mich trotz "Fender-Stempel" kein tolles Pedal.
Tech 21 ist sich treu geblieben und "analog" unterwegs (ich müsste mal reinschauen, was da nun konkret an Bauteilen drin ist) - vielleicht hört man das auch, klingt schon alles recht "organisch" (mal abgesehen von Extremeinstellungen mit hohem Gain, da wird's albern). Gut, man kauft sich da auch ein wenig Rauschen mit ein (auch hier: bei extremeren Gain-Einstellungen, im Clean/Crunch bis OD Grenzbereich eher nicht), was mich aber nicht wirklich stört.
Das Speaker-Modelling stört mich auch weniger - liegt aber vielleicht auch daran, dass mein Amp eh mit Jensens bestückt ist? Mal sehen. Kann mir jedenfalls gut vorstellen, dass es das Pedal dank seiner Vielseitigkeit und des Spaßfaktors als "fendrige" Alternative auf mein Pedalboard schafft. Allerdings dann als Effektgerät, nicht vornehmlich als "direkt in die PA". Da werde ich aber mal diverse Alternativen testen (vielleicht den Line-Out des Amps ohne weitere Speaker-Sim nutzen, weil ja das Pedal schon wirkt)... schaun mer mal.