C-Saxophone

  • Ersteller michaeldewerd
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Einem Anfänger würde ich auf keinen Fall dazu raten, da passt einfach so gut wie nix was es an Schulen, Literatur (Noten) gibt

Das verstehe ich nicht ganz. Denn die Sax-Schulen, die ich bisher in der Hand hatte, sind alle in C notiert.
Das heißt für mich, wenn ich aus einer z.B. Alt-Sax-Schule lerrne, dann klingt das Melody-Sax eben, wie es notiert (wenn ein C notiert ist, dann erklingt auch ein C).

Oder habe ich da einen Denkfehler?

Das Zusammenspiel mit einem Pianisten, der hauptsächlich in C-Dur oder C-Dur nahen Tonarten (F, G) spielt, müsste mit einem C-Melody-Sax doch dann wesentlich einfacher sein, als mit einem in Es oder B gestimmten Instrument?

Oder liege ich da vollkommen falsch?

lg an alle!
 
Die Schulen sind nicht in "C" notiert, einfach erklärt ist es einfach so wenn du mit einem C-Instrument wie z.B. Klavier, mit deinem C-Sax zusammenspielst und es steht da in den Noten z.B. ein "G" oder "A" dann erklingt logischerweise auch ein "G" oder "A" weil ihr beide C-Instrumente habt.
Es ist (fast) egal was für eine Schule das dann ist, wenn zwei C-Instrumente ein "C" spielen dann ist das auch ein "C"

Die Schulen enthalten ja nicht nur Noten sondern auch Griffe und Hinweise die speziell für ein Alt-Saxophon (oder anderes Saxophon) bestimmt sind, auch orientieren sie sich an dem Tonumfang und anderen technischen Möglichkeiten des Instruments.

Wenn du Tonleitern in verschiedenen Tonarten, gebrochene Akkorde, Geläufigkeitsübungen, stilistische oder auch rhythmische Dinge übst ist es egal ob das jetzt aus einer Schule für Alt oder Tenor geschieht.

Wenn du nur mit C-Instrumenten, du nennst Piano, zusammenspielst und du auch dessen Notenmaterial benutzt, brauchst du halt nicht zu transponieren oder dir die Noten umzuschreiben. Du wirst mit deinem C-Sax nicht ganz so tief oder so hoch kommen wie ein Klavier, da musst du halt die Oktave wechseln, dabei halt aufpassen, dass das die Melodie nicht allzusehr "verunstaltet".

Das Problem liegt eher woanders, früher gab es gerade in den USA viele C-Saxe, sie haben sich aber vor allem vom Klang her nicht durchgesetzt, in Folge sind sie vom Markt so gut wie verschwunden. Geblieben sind mehrheitlich die "Es" und die "B" Saxe.
Dementsprechend haben sich auch die Notenverlage angepasst und für Bigbands, Blasorchester, Musikvereine eigentlich für alle bands die fertig arrangiertes Notenmaterial verwenden, sind die Sax Noten (und nicht nur die) schon in die entsprechenden Tonarten umgeschrieben.
Da kannst du dich dann leider nicht so einfach dabeisetzen und eine Alt oder Tenorstimme mitspielen.

Das in ein paar Sätzen warum ich aus meiner Sicht nicht dazu rate, dass man mit einem C-Sax anfängt Saxophon zu lernen.

Grüße

atrofent
 
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Das verstehe ich nicht ganz. Denn die Sax-Schulen, die ich bisher in der Hand hatte, sind alle in C notiert.
Normalerweise sind Schulen für Altsax in Eb und Schulen für Tenorsax in Bb notiert, dazu steht meistens auch etwas auf dem Cover oder auf den ersten Seiten.
Für Altsaxophon bedeutet das, dass deine in der Schule notierte C Dur Tonleiter eben nicht wie die C Dur Tonleiter auf dem Kavier klingt, sondern eine große Sexte tiefer (= Eb Dur).
Eine notierte C Dur Tonleiter aus der Tenorsaxophonschule klingt auf dem Tenorsaxophon eine None tiefer (Oktav plus Ganzton) als auf dem Klavier.

Gruß Claus
 
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Hallo atrofent,

vielen Dank für deine ausführliche Antwort.

Das Meiste habe ich schon verstanden, aber ...
Die Schulen sind nicht in "C" notiert
Die Schulen z.B. für (Alt)saxophon notieren ein C, mit dem Hinweis, dass es eigentlich kein C ist, das erklingt, sondern ein ES oder B.
"Alle meine Entchen" wird in C notiert: C, D, E, F, G, G...
Erklingen tun aber stattdessen folgende Noten: Es, F, G, As, B, B... (wenn ich richtig transponiert habe).

Also sind für mich diese Schulen schon in C notiert.
Genau so gut könnte ich aber dann meiner Meinung nach mit so einer Schule auch ein C-Blasinstrument erlernen, in dem Wissen, dass das notierte C auch als C erklingt, von mir aus Blockflöte oder eben ein C-Melody-Sax (Tonumfang etc. mal ausser Acht gelassen).

Oder denke ich vollkommen falsch?

Bitte scheut euch nicht, mich eines Besseren zu belehren. Ich habe halt keine Ahnung, was Blasinstrumente betrifft. Ich komme vom Klavier und habe etwas Ahnung von Gitarre, spiele aber mit dem Gedanken, mir evtl. mal ein Sax zuzulegen. Da käme mir ein C-Sax schon gelegen wegen der Transponiererei. Ich habe nicht vor, in einer Band oder einem Blasorchester zu spielen.

Viele Grüße an alle hier!
 
Wenn ich borntobewilds Frage richtig verstanden habe, will er das C-Melody mit Hilfe einer Tenor- oder Altsaxophonschule lernen.

Das kann er tun!

Die Griffe sind bei allen Saxophonen gleich (abgesehen von einigen Tönen bei historischen Instrumenten). Es erklingt aber in Abhängigkeit vom gewählten Saxophontyp ein anderer Ton.
Beispiel: Ein C-Griff auf dem Tenor- und Sopransaxophon ergibt den klingenden Ton Bb, ein G erklingt als F.
Bei den Alt- und Baritonsaxophonen ergibt der C-Griff den klingenden Ton Eb (Es), der G-Griff ein klingendes Bb. Damit es im Zusammenspiel mit Gitarre oder Klavier richtig klingt, benötigt man also Noten, die für Bb oder Eb-Instrumente transponiert worden sind.

Kaum ein Saxophonist kann simultan transponieren - die meisten sind darauf angewiesen, entsprechendes Notenmaterial zu bekommen.

Beim C-Melody-Saxophon erklingen die 'richtigen' Töne. Man kann also Notenmaterial für 'C' Instrumente (Flöte, Geige, Klavier, Gitarre, etc.) spielen.

Auf den Lernprozess des Saxophonlernens hat das keinen Einfluß. Die in Schulen enthaltenen Übungen beziehen sich auf die Entwicklung der Fingerfertigkeit bei Tonfolgen und gebrochenen Akkorden und natürlich auf die Entwicklung eines wohlklingenden Tons, die richtige Atmung usw. Alles was man auf einem Saxophontyp gelernt hat, lässt sich mit ein wenig Übung auf andere Typen übertragen.

Grüße, Leo
 
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Hallo LeoDiLemma,

vielen Dank auch dir für deine schnelle Antwort!

Ich liege also doch nicht ganz daneben mit meinen Überlegungen.
So wie du es beschreibst, so habe ich es mir auch vorgestellt.

Viele Grüße!
 
Also sind für mich diese Schulen schon in C notiert.
Nur weil eine Saxophonschule mit Stücken in C Dur beginnt, steht sie noch nicht "in C". ;)

Mit "in C" bezeichnet man die nicht transponierte Notation (englisch: concert key).
Für Instrumente mit anderer Grundstimmung wird aber in der jeweiligen Stimmung des Instruments notiert, also "in Eb", "in Bb", "in D", "in F"...

Bei klassischen Einzelausgaben steht diese Bezeichnung dann am Anfang meist über dem ersten System, bei deutschen Ausgaben z.B "in Es" oder "in B" (dt. Es = engl. Eb, dt. B = engl. Bb).
Auch in Partituren wird jedes Instrument in seiner Stimmung (= transponiert) aufgeschrieben.

Gruß Claus
 
@michaeldewerd: Du kannst im Prinzip alle Schulen für Saxophon(e) benutzen. Alle Sax-Schulen halten sich an den Standard-Tonumfang Bb0-F(F#)3, wobei in den ersten Bänden der Anfängerschulen meist nur die zwei Oktaven von C1-C3 genutzt werden, die ganz tiefen und ganz hohen Töne sind dann dem Folgeband vorbehalten. Die "Top-Tones", also die Töne über dem Standard-Tonumfang (mit ihren sehr speziellen und oft nicht übertragbaren Griffen) werden von Anfängerschulen - zu recht - nicht behandelt.
Die einzige Einschränkung, die besteht, ist die, dass Du eine eventuell beiliegende Play-Along-CD nicht nutzen kannst und ebenfalls nicht Klavierbegleitungen oder Harmonisierungen der Stücke mit Harmoniesymbolen für die Begleitung am Klavier (oder Gitarre) - wenn es solches bei der betreffenden Schule überhaupt gibt (wobei fast alle moderneren Schulen mit Begleit-CD´s daher kommen).

Aber auch diese Einschränkungen lassen sich zum Teil ganz einfach umgehen:
Eine CD kann man mit einer DAW einen Ganzton höher rechnen oder, wenn auf ein Smartphone überspielt, mit einer App wie z.B. "Amazing slow downer" (für Android) um einen Ganzton höher abspielen (und zusätzlich auch wenn nötig stufenlos langsamer).
Harmoniesymbole können eigentlich fast alle, die danach spielen können, locker um eine Ganzton höher schreiben bzw. denken (transponieren). Und wenn sonst gar nichts mehr geht, wenn z.B. ein etwas komplexerer Klaviersatz zu viel Schreib- oder Übeaufwand erfordern würde um ihn zu transponieren, kann die "Transpose"-Funktion jedes x-beliebigen E-Pianos aushelfen.

Wenn auf der Schule "Eb" bzw. "Bb" angegeben ist, dann ist damit eigentlich nur gemeint, dass eben dieses Zusatzmaterial wie CD´s für diese Stimmung passt. Mitunter sind auch Eb- und Bb-Bände so abgestimmt, dass ein Altist mit einem Tenorist direkt aus der jeweiligen Schule zusammen spielen kann, ohne dass einer Umdenken/Transponieren muss.

Du siehst also, es kann auch mit einem C-Melody-Sax gelingen, das Unterrichtsmaterial (fast) in vollem Umfang zu nutzen. Nur Duo-Stücke für zwei Saxophone erfordern, dass einer der Spieler in diesem Fall transponiert oder dein Mitspieler ebenfalls ein C-Sax benutzt.
Bei allem, was Du alleine für dich spielst bzw. was ohnehin für das "einsame" Üben gedacht ist wie Tonleiterstudien, Solo-Stücke, Solo-Etuden usw. ist es sowieso egal, auf welchem Sax Du das spielst.

Viel Spaß, Gruß, Jürgen
 
Ausser wenn die Schule - wie inzwischen oft üblich - mit einer Playalong CD kommt, haben die Noten keine Stimmung. :rolleyes:
Bei der CD wird es natürlich interessant, welche Stimmung dein Instrument hat.

Grüße,

Kokopelli

Tante Edith sagt, Lobo war schneller mit dem Hinweis auf die CD
 
Hallo,

in meinem letzten post habe ich versucht dir möglichst kurz und einfach zu erklären, dass man bei den Schulen herkömmlicher (alter) Art nicht davon spricht ob sie in "C" , "B" oder "Es" notiert sind. Sie sind einfach auf die Erfordernisse des Saxophonlernens zugeschnitten. Erst bei den neueren Ausgaben wo CDs oder andere Tonträger als Begleitung mitgeliefert werden muß man aufpassen, da gibt es Ausgaben für "B" oder für "Es" Saxophone.
Wie man dann sowas ohne zu transponieren techn. anpassen kann wurde oben auch schon beschrieben.
Du kannst alle Schulen benutzen um Technik-, Stilistik usw zu üben. (Ich blase öfers mal in einer Trompetenschule rum, einfach weil es mir Spass macht und stelle dann erstaunt fest: die Tonleitern oder auch gebrochene Akkorde sind dieselben wie in einer Saxschule nur dem Hinweis an einer bestimmten Stelle "A" mit dem 3.ten Ventil zu spielen kann ich leider nicht folgen).

Die beiden einzigen Einschränkungen die du hast: du gehörst dann eher zu den "Exoten" vorallem was das Zusammenspiel mit anderen Saxern (Bläsern) betrifft und wenn du Noten für Saxophon suchst.
die andere ist der sound, was auch der Hauptgrund für das fast Aussterben des C-Melodys ist.
Es gibt einfach viel zuwenig Leute die Gefallen daran finden.

Ich versuche mal 3 Bilder von den Titelseiten von Saxophonschulen dranzuhängen, die habe ich oder benutze sie noch mit allen meinen verschiedenen Saxophonen. Da steht nix drauf, dass sie für spezielle Stimmungen sind, eher das Gegenteil.

Ansonsten ist ja oben schon zum Teil sehr ausführlich und sachkundig zu deinen Fragen Stellung genommen worden, einfach weiter fragen wenn's nicht ganz klar ist.

Grüße

atrofent
 

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